Die Stille der Nacht - Teil 8

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 18.04.2011


Cri.Chan: Nein, ich hab den Namen nicht von deiner Geschichte geklaut.. Ich fand ihn in diesem Moment nur gerade so toll. =)

Ich möchte euch dazu auffordern, euch kurz die Zeit zu nehmen und mir ein kleines Feedback zu geben. Die Geschichte werde ich auf jeden Fall weiter schreiben, ich möchte nur wissen, ob sie euch bis jetzt überhaupt gefällt.
So, weiter geht’s mit der Geschichte.

In der Nacht wachte ich auf und wusste sofort, dass ich noch nicht lange geschlafen hatte. Ich fühlte mich schläfriger als zuvor, jedoch wusste ich, dass jetzt meine Chance gekommen war. Ich bewegte mich unauffällig, um mein Sichtfeld zu vergrössern und stellte erfreut fest, dass Damian immer noch schnarchend im Bett vor mir lag. Tom war inzwischen zur Seite gerutscht und schnarchte ebenfalls leise. Ich setzte mich mühsam auf und kramte aus meiner Hosentasche eine kleine Nagelfeile, die ich nach dem Theater mit Kevin von der Rezeption geklaut hatte. Ich weiss, man sollte nicht klauen, aber besondere Situationen fordern besondere Massnahmen. Mit der Nagelfeile zersäbelte ich meine Fesseln, zwar nur langsam, aber nach geduldigem feilen hatte ich es geschafft: Das Seil zerriss, als ich fest daran zog. Ich löste die Knoten um meine Handgelenke und hatte den einfachen Teil geschafft.
Leise schlich ich zu dem Schrank hinüber. Ich fand im Dunkeln Maliks Satteltasche dank dem Wolf, der darauf gestickt war. Ich zog sie lautlos aus dem Schrank und durchwühlte die Kleidung. Mit einem undefinierbaren Stapel Klamotten huschte ich schnell unter den Vorhang und betrachtete die Kleidung im spärlichen Mondschein. Die Frauenklamotten suchte ich heraus und legte dann den Rest in den Schrank zurück. Schnell stopfte ich alles in die Taschen und nahm mir noch etwas von dem Essen mit, schliesslich hatten die Jungs genug eingekauft. Den kleinen Schlafsack nahm ich auch noch mit, dann schlich ich mich zur Türe.
Toms Oberkörper war zur Seite gerutscht, sein linkes Bein war jedoch immer noch vor der Türe und versperrte mir den Weg. Übervorsichtig schob ich sein Bein weg, um dann noch einmal einen Blick auf den schlafenden Damian zu werfen. Ich versicherte mich, dass er schlief und ging dann aus dem Zimmer hinaus, schloss die Türe und schaute nach links und nach rechts. Es war niemand zu sehen, also schlich ich mich zum Stall hinunter. Als dies alles gut verlaufen war, bereitete sich ein Hochgefühl in mir aus, welches jedoch sofort von meiner Nervosität verscheucht wurde. Ich öffnete die Stalltüre und ein Knarzen ertönte. Ich erschrak fürchterlich und musste mich zusammen reissen. Die Pferde hatten mich gehört und ich fürchtete schon, dass sie wiehern würden. Keines erfüllte meine Ängste und so liess ich die Türe offen und schlich mich zu Maliks Box. Ich konnte den dunklen Leib des Schwarzen sehen und flüsterte einige Worte, damit er mich erkannte. Leise kam er auf mich zu und schnaubte, drückte seine Nüstern in meine ausgestreckte Hand. Ich zog diese zurück und legte die Satteltaschen und den Schlafsack neben Maliks Sattel.
Nachdem ich das Halfter und den Strick des Schwarzen dort vorgefunden hatte, wo ich es heute morgen hingehängt hatte, führte ich Malik hinaus in die Stallgasse. Ich putzte Malik nicht allzu gründlich, da ich fürchtete, jemand könnte mich doch noch erwischen und beeilte mich auch mit dem satteln und zäumen. Als ich mir sicher war, dass alles gut verstaut am Sattel hing, führte ich Malik aus dem Stall der Herberge hinaus. Ich erschrak jedes Mal, wenn eines seiner beschlagenen Hufe auf den Pflasterstein auftrafen, konnte mich allerdings zusammen reissen. Draussen in der Stadt waren einige Besoffene unterwegs, deshalb viel es nicht auf, als ich auf Malik aufstieg und im gezwungenen Schritttempo aus der Stadt ritt. Ich spürte meine eigene und Maliks Aufregung, freute mich dennoch, wieder auf dem Rappen zu sitzen und zu reiten. Ich spürte die kühle Nachtluft, die mir um die entblössten Waden strick, fühlte das Leder des bequemen Westernsattels und nahm jeden einzelnen Muskel in meinem Körper war. Malik setzte einen Fuss vor den anderen und endlich waren wir aus der Stadt hinaus.
Es war unglaublich befreiend, im Mondschein, in der kühlen Nacht über die Felder zu reiten. Wir ritten lange und ausdauernd, in einem gleichmässigen Tempo. Als der Mond den höchsten Punkt erreicht hatte, sah ich eine Baumgruppe, nicht weit von hier entfernt. Ich trieb Malik zu einem Endspurt an und er genoss die Freiheit ebenso wie ich. Ich schlug zwischen den Bäumen mein Nachtlager auf und versorgte Malik. Mir fehlte jetzt gerade ein wärmendes Feuer, allerdings getraute ich mich nicht, Feuer zu machen, da ich nicht wusste, ob Damian, Charlie und Tom schon nach mir suchten. Als ich an Tom dachte, bekam ich einen Stich in mein Herz. Konnte das sein? Hatte ich mich verliebt?






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