Es begann - wie es beginnen musste

Autor: BlackButterflies
veröffentlicht am: 22.03.2011


„Scarlett? Hier ist Ben. Also…es tut mir echt Leid, aber es lag nicht an dir, es lag an mir. Und sei ehrlich, mit uns hätte es sowieso nicht funktioniert. Es..es tut mir Leid. Ich sehe keinen Sinn mehr in unserer Beziehung. Sei mir bitte nicht böse. DU bist ne klasse Frau. Wir können natürlich weiterhin Freunde bleiben. Bis dann…“ , ertönte es aus meinem Anrufbeantworter. Ich zog mich vollständig aus und ging ins Badezimmer. Eine heisse Dusche würde mir jetzt gut tun. Ich drehte den Hahn auf und schlang meine Arme um meinen blassen Körper. Meine langen braunen Haare fielen um meine Schultern. Das heisse Wasser rann mir den Körper entlang. Ich schloss meine Augen. Unter der Dusche kriege ich immer meinen Kopf frei und kann am besten Nachdenken. Jetzt bin ich wohl wieder offiziell Single. Was für ein Witz das Leben doch war! Aber ich wusste schon, dass es so kommen würde. Es ist doch immer nur das Gleiche. Ab heute ist Schluss mit Männern, für immer! Ich drehte den Hahn ab und stieg aus der Dusche. Ich wickelte mich schnell in ein Handtuch ein und ging ins Wohnzimmer. Ich schaute mich in meiner chaotischen Wohnung um und lächelte dann. Nein, ich würde keinen Mann mehr brauchen der mein Leben durcheinander brachte. Am meisten erschreckte mich, dass ich so gleichgültig mit der Sache umging. Anscheinend war ich nicht fähig mich Hals über Kopf zu verlieben oder eine Beziehung zu führen. Ich ging zum Fenster und schaute in die klare Nacht hinaus. Der Mond schien an diesem Abend besonders hell und die Sterne funkelten überirdisch. Ein plötzliches Verlangen nach Gefahr und Schnelligkeit flammte in mir auf und ich zog mir hastig was über. Hastig schloss ich hinter mir die Haustür und eilte zu meinem wunderschönen Gefährt. Schnell sprang ich in mein nagelneues Mercedes. Auf den Baby war ich sehr stolz und er war der einzige dem ich vertrauen durfte. Ich drückte aufs Gas und fuhr los. Immer weiter und schneller. Bis ich aus der Stadt kam, ich fuhr jetzt auf geraden Landstrassen. Da es um diese Uhrzeit keine Autos unterwegs waren drückte ich den Gas durch und brauste davon. Ein Funkeln zeigte sich in meinen violetten Augen und ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ich spürte die unbegrenzte Energie meines Fahrzeugs. Ich war eins mit ihm. Die Reifen quietschten als ich eine scharfe Kurve nahm. Ich war eine sehr gute und leidenschaftliche Autofahrerin. Die Schnelligkeit half mir und berauschte mich. Es war wie ein Kick. Plötzlich und aus dem Nichts kam eine Gestalt über die Strasse. Scheisse! Ich riss heftig am Lenkrad und verfehlte die schwarze Gestalt, die stehen geblieben ist, nur um eine Handlänge. Scharf trat ich auf die Bremse und kam schlotternd zum stillstand. Heftig atmend stieg ich aus. Meine Beine zitterten kein bisschen, was mich nicht sonderlich überraschte, und mein Herz ging auch normal. Mir ging es gut, zwar war ich ein bisschen geschockt und verärgert über die Person, aber es ging. Kein normaler Mensch würde so reagieren und das wusste ich nur zu gut. Die sogenannte Gestalt sank in sich zusammen und schlug mit einem dumpfen Laut auf dem Boden auf. Ich trat langsam und vorsichtig an die jetzt nun zusammengesunkene Person. Mit jedem Schritt den ich ihm, ich konnte bei dieser Entfernung erkennen das es sich um einen Mann handelte, näher kam pochte mein Herz umso lauter. Was für meine Verhältnisse äusserst ungewöhnlich war. Die Gestalt war fast kaum auszumachen. Als ich jedoch direkt über ihm stand, hielt mein Herz für einige Sekunden still. Das lag nicht am guten und unübersehbarem Aussehen des Mannes, sondern der ungewöhnlichen Tätowierung an seinem Hals. Natürlich bemerkte ich auch den blutdurchtränkten, schwarzen Pullover. Die Wunde konnte unmöglich von mir, beziehungsweise meinem Fahrzeug, verursacht worden sein. Scheisse, nochmal! Ich sollte wirklich mit dem Fluchen aufhören, wenn ich so weiter machte, müsste ich vielleicht mal wieder in eine Kirche. Was sollte ich nur machen? Ich sah zu meinem Auto, die Versuchung war zu gross einfach abzuhauen und ihn liegen zu lassen. Er war doch nur ein unwichtiger Mensch und obendrein noch ein Mann! Doch dann seufzte ich und bückte mich zu ihm hinab. Ich hörte seinen Herzschlag und spürte seinen Atem an meinem Gesicht. Er lebte also noch. Schnell hob ich ihn auf und führte ihn zu meinem Auto. Obwohl er unbestritten schwer war, konnte ich problemlos sein Gewicht halten. Noch ein Grund um mich als unnatürlich zu bezeichnen. Ich öffnete die Tür auf der Beifahrerseite und bugsierte ihn hinein. Er sackte sofort ihn sich zusammen und kippte ein bisschen zur Seite. Schnell schlug ich die Tür wieder zu und hastete zu der Fahrerseite. Ich stieg ein und beugte mich über die neben mir sitzende Gestalt um ihn anzuschnallen und ein bisschen aufzurichten. Obwohl ich das viele Blut roch und fühlte, sah man es wegen seines schwarzen Pullovers nicht. Jetzt sah er aus als würde er friedlich vor sich hin schlummern. Was mir natürlich nur Recht war, denn ich wollte nicht wegen Mordes verdächtigt werden. Ich schnallte mich nur noch schnell an und dann raste ich mit voller Geschwindigkeit los. Schon bald war ich in der Stadt, aber ich zügelte






© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz