Überlebt - Teil 3

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 07.03.2011


Hey Leute, hier kommt der dritte Teil. Tut mir leid, ist etwas kurz geraten :)

Nachdem Eliza sich wieder gefangen hatte, sagte sie entschlossen: „Du wirst bei mir wohnen.“ Sie strich ihrer Schwester übers Haar. „Sobald du wieder auf den Beinen bist, verkaufst du dein Haus und kommst zu mir.“
Louisa sah Eliza mit ausdruckslosem Blick an, dann sagte sie leise: „Das Baby soll Isabella heißen… Isabella.“ Eliza sah sie zuerst verwirrt an, dann lächelte sie warm. „Ja, das ist ein sehr schöner Name.“
Als ihre Schwester und der Doktor gegangen waren, kam für Louisa die Trauer wie ein harter Schlag in den Magen. Sie fing an zu weinen, so laut, dass einige Male eine Krankenschwester ins Zimmer kam und versuchte, sie zu beruhigen. Doch es nützte nichts. Sie weinte und weinte die ganze Nacht. Sie weinte aus Trauer um Jack und aus Freude über ihr gesundes Baby. Bis ihr schlecht wurde weinte sie salzige Tränen. Dann konnte sie nicht mehr und schlief ein. Sie träumte von Jack, der erste von unzähligen Träumen, in denen er noch am Leben war.
Isabella…

Louisa stand an Jacks Grab. Nach ihrer Entlassung war sie als erstes zum Waldfriedhof gegangen. Jetzt stand sie an Jacks Grab, mit Eliza und Isabella. Irgendwer hatte schon Blumen auf das Grab gelegt. Es waren weiße Lilien. Ein großer Jesus stand am anderen Ende des Grabes. Er hatte die Arme ausgebreitet, wie als wolle er jemanden umarmen. Als wolle er Jack in seine Arme nehmen. Auf dem Stein, auf dem die Jesusstatue stand, waren schwungvoll die Worte „Jack Simpson“ eingemeißelt. Darunter: 1981 – 2008 und die Worte „Das Schicksal nennt keine Gründe.“
Nein, das tut es wirklich nicht, dachte Louisa bitter. Isabella lies aus dem Gewirr von Stoff in Louisas Armen ein kleines Glucksen hören. Eliza beugte sich vorsichtig über das Grab und legte einen Strauß Rosen neben die Statue.
„Jacks Eltern haben den Grabstein zur Hälfte bezahlt“, sagte sie leise.
Louisa schaute auf. „Zur Hälfte?“
Ihre Schwester nickte. „Ja, Mom und Dad haben darauf bestanden, ihn mit zu bezahlen.“ sie lächelte kurz. „Sie mochten Jack so sehr.“
Louisa liefen einige Tränen über die Wangen. Sie fielen auf Isabellas Wangen. Das Mädchen machte die Augen auf. Als sie ihre Mutter sah, streckte sie ihre kleinen dicken Ärmchen vergnügt nach ihr aus. Ihr Kopf war noch ganz kahl und ihre großen Augen leuchteten grün. Ungewöhnlich für ein Baby, denn die meisten hatten blaue Augen, aber Isabella war nun mal etwa Besonderes. Trotz aller Trauer, die Louisa empfand, als sie an Jacks Grab stand, durchfuhr sie doch ein Moment der Freude, als sie ihr Baby anschaute. Sie konnte einfach nicht anders, sie musste lächeln.
Ihr Handy klingelte. Sie nahm es aus der Tasche und hielt es an ihr Ohr.
„Hallo?“, sagte sie.
„Guten Tag, Mrs. Simpson“ Eine männliche Stimme.
„Wer ist denn da?“
„Oh tut mir leid, hier ist Dr. Blythe.“
Eliza sah ihre Schwester fragend an, diese winkte ab.
„Ach ja, Dr. Blythe…“
„Nun, ich habe völlig vergessen, Ihnen etwas zu sagen“, hörte sie seine Stimme.
„Was denn?“
Louisa konnte sich gut vorstellen, wie sich der Doktor an den Hinterkopf fasste.
„Nun ja, ich muss Ihnen etwas über den Mercedesfahrer sagen.“
Er lies sie gar nicht erst zu Wort kommen, sondern redete gleich weiter.
„Wir haben den Fahrer, nachdem er aus dem Koma erwachte, gefragt, wie es zu diesem Unfall kommen konnte. Es ist sehr merkwürdig, Mrs. Simpson, und es ist einer der seltsamsten Vorfälle, die ich in meiner Klinik je hatte.“ Sie hörte, wie Dr. Blythe tief einatmete. Louisa wurde unruhig. Sie hatte diesen Mercedesfahrer völlig vergessen, alle ihre Gedanken waren bis jetzt bei Jack und Isabella gewesen. Aber jetzt, wo Blythe sie darauf ansprach, wurde ihr Interesse, aber auch ihre Besorgnis geweckt.
Ihre Hände wurden feucht.
„Was ist mit dem Fahrer, Dr. Blythe?“, sagte sie ruhig, aber innerlich völlig aufgewühlt.
„Nun ja“, druckste Blythe herum. „Wie gesagt, es ist sehr merkwürdig und ehrlich gesagt hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten, ich-“
„Nun sagen sie schon!“, drängte Louisa ungeduldig.
„Ähm ja, also der Fahrer heißt Ryan Malone. Diesen Namen kenne Sie, Mrs. Simpson, oder?“
Louisa umklammerte das Handy. Ihr wurde übel. Ja, sie kannte diesen Namen allzu gut.

Fortsetzung auf Wunsch :)






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