Strafbare Liebe - Teil 6

Autor: lisska
veröffentlicht am: 06.03.2011


John Baker


Der Ausflug


Das schrille Klingeln meines wecker ließ mich aufschrecken. Es war Samstag und heute würden wir nach Hamburg fahren, also hieß es heute wieder früh aufstehen, was mir eigentlich nichts ausmacht, aber seitdem ich Ava nur in Unterwäsche bekleidet gesehen hatte, will sie mir nicht mehr aus dem Kopf gehen und das machte mich wahnsinnig. Ich versuchte sie aus meinem verdammten Kopf zu kriegen, denn ich weiß das mein begehren nach ihr hoffungslos ist, doch da will mein Kopf einfach nicht mitspielen. Die Folge meines kampfes bedeutete das ich kaum schlaf abbekam. Während ich duschte ging ich nochmal die ganze Tagesplanung durch, nur um mein Gehirn davon abzulenken, sich vorzustellen wie es wäre mit Ava zu duschen. Es funktionierte gut und ich konnte duschen und das ohne hand anlegen zu müssen.
In der Küche angekommen,machte ich zuerst das Radio an und frühstückte. Es war schon komisch allein zu frühstücken. Früher habe ich es geliebt meine ruhe zu haben und alleine zu essen, aber neuerdings fühle ich mich nur noch einsam und brauche das Radio um mich nicht ganz so schlecht zu fühlen. Ja es ist komisch geworden, ich bin komisch geworden, seitdem ich weiß, was ich für Ava empfinde. Nach dem frühstück machte ich meinen haushalt und meinen einkauf, da ich morgen nicht mehr dazu kommen würde. Gegen drei uhr nachmittag fuhr ich zur Schule, wo unser Bus nach Hamburg auf uns wartet.
Ich freute mich schon auf den abend und hatte erstaunlicherweise extrem gute laune, bis, naja bis ich Ava sah, die in dem Wagen von Chris saß und sie sich unterhielten. Er parkte ein paar plätze weiter von mir, half Ava beim aussteigen und trug sogar ihre tasche. Ich traute meinen Augen nicht mehr. ´Seit wann ist Chris an Ava interessiert? Und seit wann ist sie an ihm interessiert? Habe ich da etwas verpasst?´
Ich hatte eigentlich selber daran gedacht Ava mitzunehmen, da ich nicht wollte, dass sie mit ihrer tasche auf dem fahrrad herkommt, doch Ava lehnte ab und meinte, sie hätte schon eine mitfahrgelegenheit. Naja jetzt wusste ich mit wem sie mitfuhr, was mich etwas würend machte, aber ein anderes Gefühl übertönte die Wut. Das üble Gefühl der Eifersucht. Ich hasste es Eifersüchtig zu sein, denn dieses Gefühl machte mich zu einem anderen Menschen, also versuchte ich es herunter zu schlucken und zu unterdrücken, bevor ich noch dummheiten machte.
Ich ging zum Bus und wir packten unsere taschen in den Kofferraukm. Danach durften die Schüler in den Bus, wobei ich alle meine Schüler abhakte, die einstiegen.
Zwar sah ich immer noch Rot, wenn ich Chris und Ava sah, aber ich hatte mich soweit unter Kontrolle, das ich ihm nicht gleich an den Hals sprang. Die beiden saßen zusammen im Bus, Chris erzählte ihr irgendeinen Mist und Ava lächelte ihn die ganze Zeit an.
\"Von meinen sind alle da Stella.\" sagte ich, als auch der letzte meiner Schüler in den Bus stieg.
\"Ja wir sind auch vollzählig. Dann kann’s ja losgehen.\"
Wir brauchten dreieinhalb Stunden, bis wir an der Jugendherberge in Hamburg ankamen. So schnell ich konnte ging ich in mein Zimmer, duschte mich und zog mich an, denn ich konnte mir das nicht mehr mit ansehen. Es war unglaublich, wie sehr Chris auf einmal an Ava interessiert war. Bis vor kurzem hatte sie keiner und ich betone KEINER, sich um sie gekümmert. Als ich fertig war, sah ich mich nochmal im Spiegel an. Ich hatte eine schwarze Stoffhose und ein Hellblaues Hemd, so wie ein schwarzes Jackett an. ´Ja, so kann ich rausgehen.´ In der Eingangshalle wartete ich auf die anderen, denn wir hatten uns verabredet dort zu treffen und langsam trudelten alle Schüler ein. Sie hatten sich alle Chic gemacht und ich merkte, wie die Mädchen aus meiner, aber auch aus der anderen klasse mir verstohlene Blicke zuwarfen. ´Wann wird das bloß mal aufhören? Ich dachte es war vorbei, doch anscheinend hatte ich mich geirrt. ´ Ich wollte doch nur die eine und wie es aussah wollte genau die nichts von mir. Sie war immer so zurückhaltend und beachtete mich kaum und jetzt kam noch Chris dazu, also konnte ich sie vergessen. ´Wahrscheinlich ist das wohl auch besser so. ´ dachte ich bitter.

Ich hielt Ausschau nach Ava, konnte sie aber nirgendwo entdecken, wobei Chris sich wieder einer anderen widmete. Er war eine wiederliche sorte von ´Mann´. Ich senkte meinen Blick und wollte mich schon zum Bus umdrehen, denn ich konnte mir das nicht weiter ansehen, als ich ein paar Pfiffe und Getuschel hörte. Mein Kopf schnellte hoch und da war sie… meine Sonne. Sie trug wieder das schwarze Minikleid. Ich musste mich beherrschen, damit ich sie nicht anstarrte oder noch schlimmeres anstellte. Sie sah so vollkommen Perfekt aus. Ihre Haare musste sie mit einer Spange so befestigt haben, dass sie auf ihrer rechten Seite in Wellen runtergingen. Sie trug lange Silberne Ohrringe und eine schöne passende Halskette. Die High Heels ließen ihre Beine noch länger wirken. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen und geküsst, doch das ging nicht. ´Verdammt, warum muss mir sowas passieren?´ Nachdem alle versammelt waren gingen wir gemeinsam zum Bus, der uns zum Musical brachte.

Am Musical angekommen mussten wir uns etwas beeilen, denn der Stadtverkehr war schlimmer als gedacht und wir waren etwas spät dran. Schnell setzten wir uns auf unsere Plätze und kurz darauf wurde es auch schon dunkel im Saal. Die Lichter auf der Bühne gingen an und die Schauspieler begannen mit ihrem Stück. Ich ließ meinen Blick über die Plätze vor mir schweifen und da sah ich sie schräg vor mir sitzen. Ich konnte ihre Augen sehen, die vor Begeisterung leuchteten. Ich verfolgte die ganzen drei Stunden jede einzelne Bewegungen von ihr. Ich hatte Glück, denn sie saß so, dass man denken konnte, das ich auf die Bühne schaute und nicht auf Ava. Doch sie schien meinen Blick zu spüren und drehte sich zu mir. Ich konnte einfach nicht wegschauen und verlor mich in ihren Augen. Sie waren so intensiv, so strahlend und grade jetzt, waren sie nur auf mich gerichtet. Ich spürte wie es in mir tobte. Es schien so, als würde ich Achterbahn fahren und es wurden glücksgefühle ausgeströmt. Ich musste lächeln als ich sah das sie rot wurde und war im nächsten Moment enttäuscht, denn sie drehte sich ruckartig wieder zurück zur Bühne. Es machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihr weiter in die Augen schauen und mich für alle Ewigkeit in ihnen verlieren, doch Ava ließ mich den Rest der Vorstellung nicht mehr in den Genuss kommen. Es war zum Haare raufen. Nach der Vorstellung wollten alle Schüler noch in die Stadt und den Abend ausklingen lassen.
„John, kommst du auch mit?“ fragte Stella mich mit einem verführerischen lächeln.
„Oh ja Herr Baker, sie müssen unbedingt mitkommen.“ Emre strahlte mich an und wollte meine Hand nehmen, doch ich zog sie weg, bevor sie dazu kam.
„Ähm… Ich fahre lieber wieder zur Herberge. Ich bin müde, aber ihr könnt euch ja noch amüsieren.“
„Ach komm schon John. Bitte…. Außerdem fährt der Bus erst in drei Stunden wieder zurück. Willst du so lange hier warten?“
„Nein .... ich nehm mir ein Taxi. Ich bin echt fertig Stella. Wir sehen uns Morgen früh…. Ich wünsche euch noch viel Spaß.“ Sagte ich und drehte mich schon um und ging zum Taxistand, der sich eine Straße weiter befindete.
„Herr Baker?“ fragte mich die wundervollste stimme, die ich je hören durfte.
„Ja Ava?“ Ich drehte mich zu ihr um und war wieder in ihren Augen gefangen.
„Hä- hätten Sie was dagegen, we- wenn ich mi-mitkomme?“ Ich schaute sie verwundert an. Zwar sah sie etwas schüchtern zu mir hoch, aber noch nie hatte Ava gestottert und dann bemerkte ich wie sie zitterte. Ich Dummkopf hatte gar nicht daran gedacht dass sie nur ein dünnes Kleid trug und wir es schon Oktober hatten. Schnell zog ich mein Jackett aus, legte es ihr um, während ich ihr antwortete.
„Na klar nehm ich dich mit. Bist wohl auch ganz schön müde, was?“ Sie schaute mich etwas verwirrt an, bedankte sich und folgte mir aber als ich mich wieder auf den Weg zum Taxistand machte.
Es war ziemlich ruhig und wir konnten uns sofort in eines der Taxis setzten. Ich sagte dem Taxifahrer unser Ziel und setzte mich mit Ava auf die Rückbank. Sie schaute etwas verlegen zu mir, was mich zum lächeln brachte. Danach wand sie sich zum Fenster und staunte über all die Lichter und die schönen großen Gebäude, doch ich hatte nur Augen für das schönste auf der ganzen Welt, für Ava, die meine Sonne war.
Ich konnte nicht anders und starrte sie die ganze Fahrt über an. Es war wie ein zwang, den ich nicht unterdrücken konnte. Man kann es sich wie ein niesen oder einen Schluckauf beschreiben, man will nicht, aber trotzdem tut man es. Naja ich wollte schon, aber in einem hinteren Teil meines Hirns gab es da eine Stimme, die mir sagte ich soll damit aufhören, was ich aber nicht tat. Es kam mir vor wie Sekunden, da standen wir auch schon vor der Jugendherberge und stiegen aus.
„Hier, das Geld für das Taxi.“ Sagte sie und reichte mir einen 10 € schein.
„Nix da, du musst mir kein Geld geben.“ Sie wollte schon protestieren aber ich würgte sie ab.
„Ich hätte so oder so das Geld zahlen müssen also mach dir deswegen keine Sorgen und ich dulde keine wiederrede.“ Fügte ich noch streng hinzu als ich sah, dass sie ihren Mund öffnete.
Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und lief hoch in ihr Zimmer. Ich setzte mich langsam in bewegung und stieg die Treppen hoch und ging in mein Zimmer. Dort angekommen stellte ich mich ans Fenster und dachte nach. Ich grübelte, wie ich mich von ihr fern halten könnte. Es gab eine möglichkeit, jedoch wollte ich diesen weg nicht gehen, denn insgeheim wollte ich sie nicht auf Abstand halten. Ich hätte die Schule verlassen und an irgendeinen weit entfernten Ort ziehen können, doch wie schon gesagt, ich wollte sie nicht verlassen. Außerdem konnte ich mich nicht selber belügen, denn ich wüsste das ich immer wieder an sie denken würde. ´Wenn ich doch nur wüsste, was sie für mich empfindet. Obwohl, wenn ich so überlege, ist es besser ich würde es nicht wissen.´
Natürlich hoffte der kleine idiot in mir, das sie auch so sehr für mich empfindet, wie ich für sie und dieser idiot wurde immer größer in mir, sobald ich in Ava´s augen sehe. Doch mein Hirn sagte mir, das es falsch ist so zu denken. ´Ich brauche etwas Ablenkug. Aber wenn ich mich hier so umschaue, finde ich nichts, womit ich mich ablenken kann.´ Ich beschloss in den Gemeinschaftsraum zu gehen, dort gab es einen Fernseher und vielleicht hatte ich glück und konnte etwas abschalten.

´Bin ich verflucht oder was? Da will ich mich grade von ihr ablenken und dann sitzt sie hier und ich kann an nichts anderes mehr denken , als an meine Sonne.´ Sie saß am offenen Fenster mit dem Rücken zu mir gewandt auf einem stuhl. Ich wollte gehen, doch ich konnte nicht. Irgendetwas sagte mir das ich bleiben soll.
\"Na kannst du auch nicht schlafen?\" fragte ich sie.
Erschrocken drehte sie sich zu mir um und wischte sich übers Gesicht um mir ihre Tränen zu verbergen.
\"Sie etwa auch nicht?\" fragte sie mich mit gebrochener Stimme.
\"Hey, was ist denn los?\" Ich ging auf sie zu und kniete mich vor sie. Sie schaute mich verschämt an.
\"Nichts.\" sagte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung.
\"Nichts ist es bestimmt nicht, sonst würdest du nicht weinen.\" Ihr liefen erneut die Tränen und ohne darüber nachzudenken, was ich tat, wischte ich ihre runter laufenden tränen mit meiner Hand weg. Ihre Haut war so Zart und so weich. Erschrocken über diese Berührung zuckte sie zusammen. Ich wollte meine Hand wieder wegziehen, doch sie umklammerte meine Hand mit ihren beiden kleinen, warmen Händen und zog sie zu ihren Lippen, dabei ließ sie mich nicht aus den Augen. Ich wusste nicht was mit mir geschieht, in meinem inneren tobten die Gefühle und machten Saltos in meinem Bauch.
Meine Finger strichen ganz leicht über ihre Lippen und dann küsste sie die Innenfläche meiner Hand. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich muss hierbei nicht hinzufügen, das sich mein Verstand aufgelöst hat? Naja zumindest kam es mir so vor.
Ich wusste nicht genau, was ich da tat, mein Körper handelte von alleine. Ich umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen, zog sie zu mir und küsste sie. Ihre Lippen waren so Zart, so sanft und so süß. Mein Herz raste und wollte mir aus der Brust springen. Sie öffnete ihre Lippen und meine Zunge glitt nur zu willig hinein. Unsere Zungen spielten miteinander, sie neckten sich und massierten sich. Mir entfuhr ein stöhnen und alles um mich herum verschwand. All die Sorgen, die ich unseretwegen hatte, verschwanden, doch im nächsten moment fiel mir wieder ein, das ich hier meine minderjährige Schülerin küsste und löste mich sofort von ihr.


Sooo lieber Leser, das ist das nächste Kapitel... Wünsch euch viel Spaß beim lesen. Die nächsten beiden Kaps sind aus Ava´s sicht. Ach und vielen, vielen lieben Dank für eure Kommis.
lg lisska





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