Du bist mein Retter! - Teil 12

Autor: Calandra
veröffentlicht am: 02.02.2011


Eine Stunde später sassen die beiden noch immer auf dem Sofa und genossen die Wärme des anderen. Das Klingeln des Telefons störte die beiden. Dave hob Laura sanft hoch und legte sie alleine auf die Couch zurück. Diese machte sich genüsslich breit und sah Dave hinterher. Kurze Zeit später kam Dave zurück, mit einem Grinsen im Gesicht. Wortlos kniete er sich neben die Couch und strich Laura eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Vorsichtig beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Laura zwischen zwei Küssen und strahlte. Dann kam ihr plötzlich das Telefon wieder in den Sinn und schob Dave sanft von sich weg. „Wer war das eigentlich eben am Telefon?“, fragte sie ihren Freund. Dieser musste plötzlich lachen. „Das war meine Cousine, mit ihr habe ich auch heute Morgen telefoniert. Sie hat gesagt, dass ihre Eltern etwa in einer halben Stunde hier ankommen.“ Laura sah ihn durchbohrend an und wartete auf die Pointe. „Ist das dein Ernst? Und weiss dein Onkel, dass du in seinem Haus bist? Und darfst du überhaupt hier sein?“, fragte Laura und war sich immer noch nicht sicher, ob es Dave ernst meinte oder nur scherzte. „Nein, im ernst! Mein Onkel weiss es schon, aber die Rede war von ein bis zwei Tagen, also auf jeden Fall sollten wir schon längst wieder draussen sein“, erklärte Dave und grinste schon wieder. „Erstens: Hör auf zu grinsen, denn das ist eine ernste Angelegenheit und zweitens: sollten wir uns vom Acker machen, wenn wir weg sein wollen, wenn deine Verwandten kommen!“, forderte Laura Dave auf und stand vom Sofa auf. Laura humpelte in Richtung Treppe und wollte ihre Sachen holen. Dave lief ihr nach und umarmte Laura von hinten, sodass sie sich nicht weiterbewegen konnte. „Das ist gemein!“; lachte Laura entrüstet und versuchte sich loszumachen. Aber natürlich war Dave stärker. Nach diesem kurzen Machtkampf, aus dem Dave als klarer Gewinner ging, packten die zwei so schnell wie möglich ihre Sachen und verschwanden aus dem Haus. Laura hatte noch ein paar Kleidungsstücke von Daves Cousine eingepackt, für den Notfall.

Der Weg zum Bahnhof dauerte länger als geplant, da sie nicht voneinander lassen konnten. „Sag mal, hast du mich mit dem Zug hierher gebracht?“, fragte Laura, als sie plötzlich darüber nachdachte, wie sie eigentlich hier gelandet war. „Wer weiss“, antwortete Dave geheimnisvoll und zwickte Laura in den Bauch. Laura sah ihn gespannt an. „Das geht gar nicht. Das waren mindestens zwei Stunden Zugfahrt. Und ausserdem war ich so was wie bewusstlos!“ Dave grinste. „Geheimnis“, flüsterte er in Lauras Ohr und zog sie ganz nah zu sich. „Darauf fall ich nicht rein“, raunte Laura zurück, löste sich blitzschnell aus seiner Umarmung und lief den Hang hinunter. An einer Kreuzung blieb sie keuchend stehen und sah sich um. Wo war denn Dave? Lächelnd wartete sie und hörte ihr Herz freudig pochen. Wann war sie das letzte Mal so glücklich? Plötzlich wurden ihre Augen von Schwärze umgeben und einen Moment erschrak Laura, doch dann atmete sie Daves Duft ein und zog Daves Hände von ihren Augen weg. Langsam drehte sie sich um und strahlte in Daves braune Augen. „Das war nicht sonderlich nett, meine Kleine!“, tadelte Dave scherzhaft und sah sie stirnrunzelnd an. „Es tut mir wahnsinnig Leid, mein Liebster!“, entschuldigte sich Laura und sah Dave spielerisch beschämt von unten in die Augen. Doch ihre Augen glitzerten wie noch nie. Dave konnte nicht anders, als Lauras Gesicht lächelnd in die Hände zu nehmen und sie zärtlich zu küssen. Eine halbe Stunde später steigen sie endlich in den halbleeren Zug ein und machten es sich auf einem leeren Vierersitz gemütlich. Laura lehnte sich an Daves Brust und liess sich von ihm sachte wiegen. Schnell überkam sie die Müdigkeit, da sie die letzte Nacht beinahe kein Auge zugetan hatte und schlief prompt ein. Dave hingegen blieb die ganze Zeit wach und betrachtete seine schlafende Freundin in seinen Armen. Als ein Häufchen Elend hatte er sie ins Haus seiner Verwandten gebracht und als verliebtes, glückliches Pärchen verliessen sie es wieder. Natürlich war damit nicht einfach alles wieder gut, schliesslich gab es noch einiges zu klären, zum Beispiel mit Lauras Mutter oder der Schule.

Verwirrt rieb Laura sich die Augen, als Dave sie sanft wach küsste. „Wo sind wir?“ „Auf dem Weg nach Hause“, flüsterte Dave in ihr Ohr und streichelte Lauras Wange. Langsam dämmerte es Laura und mit pochendem Herzen dachte sie daran, wie es sein würde ihre Mutter zu sehen. Keine Ahnung, ihre Meinungen spalteten sich von positiv bis negativ. Aber sie durfte nicht zu lange daran denken, sonst wurde sie noch melancholisch. Darum schüttelte sie schnell den Kopf, um ihre Gedanken frei zu kriegen und sah sich ein wenig um. Dave hatte seine Jacke über ihr ausgebreitet und sah aus, als hätte er keine Minute geschlafen, im Gegensatz zu Laura. Er ist so süss, dachte Laura und sah Dave glücklich an. „Was ist?“, fragte Dave verwundert über das erfreute Gesicht. „Darf ich etwas machen?“, fragte Laura noch breiter lächelnd. Dave musste lachen über diese Frage. In seinem Kopf schwirrten tausend Fragen umher und sein Herz war übervoll mit Gefühlen. Was hatte diese Frau an sich, um ihn so verrückt zu machen? Sie hatte das wundervollste Lächeln der ganzen Welt und sein Inneres wärmte sich wohlig, wenn sich ihre Mundwinkel nach oben bogen und sie dieses lustige Glucksen von sich gab. Vernarrt schaute Dave Laura in die Augen und lächelte. „Ja!“, antwortete er schliesslich auf ihre Frage. Ganz langsam kam ihr Gesicht seinem näher, ihre Lippen berührten seinen rechten Mundwinkel, dann den linken. Eine Gänsehaut krabbelte Dave den Rücken herunter und liess ihn leicht erzittern. Ohne jede Hast berührte sie ganz sanft seine Lippen, dann ein wenig fester. Nun spürte Dave es in jeder Faser seines Körpers. Was tat dieses Mädchen mit ihm? Wie schaffte sie das, was bisher niemand geschafft hatte? Leicht öffnete sie ihre Lippen, fuhr mit ihrer Zunge seiner Lippe nach, dann kam ihr seine Zunge forschend entgegen. Daves Gedanken setzten aus, er konnte nichts mehr, als Laura fester zu umarmen. Immer leidenschaftlicher küssten die beiden sich. Bis ein Räuspern sie unterbrach. Der Kondukteur stand vor ihnen und sah die beiden halb tadelnd, halb entschuldigend an. Dave holte ihre Billete hervor und zeigte sie. Dann waren sie wieder alleine. Dave lehnte seinen Kopf gegen den ihren und grinste: „Wer hat dir denn das beigebracht?“ Als Antwort knabberte Laura sanft an Daves Ohrläppchen. Dann lag sie wieder in seinen Armen, ihr Rücken an seiner Brust.






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