Das Glück der Erde, sitzt auf dem Rücken der Pferd... - Teil 2

Autor: Sille14
veröffentlicht am: 12.01.2011


Alles nur ein Zufall?

(Zwar kein zweiter Teil aber eine Fortsetzung
von „Das Glück der Erde, sitzt auf dem Rücken der Pferde.“)

´Endlich! Endlich Urlaub!´ dachte sich der 25 jährige Nick, als er in Shorts und T-Shirt ausgeschlafen in sein Wohnzimmer schlenderte und sich auf sein weißes Ledersofa niederließ. Er schloss die Augen und entspannte sich ein wenig. Er dachte an nichts. Er zählte lediglich seine Atemzüge. Dann dachte er nach was er in seinem zwei wöchigen Urlaub als Tischler machen könnte. Er dachte ziemlich lange nach, aber ihm fiel einfach nichts ein. Momentan war er ein glücklicher Single. Klar hatte er noch seine Freunde und Kumpels aber zwei Wochen lang mit immer denselben Leuten rumhängen? Nein, das wäre ihm zu langweilig. Außerdem hätten seine Freunde bestimmt noch etwas Besseres zu tun. Er wollte neue Leute kennen lernen oder mal richtig Party machen. Doch die zündende Idee wollte ihm einfach nicht einfallen. Er saß immer noch auf sein Ledersofa und betrachtete das Bild von einer schwarzen Katze an der gegenüberliegenden Wand. Plötzlich fiel ihm ein, dass er vergessen hat die Post reinzuholen. Er stand auf, ging den Treppenflur herunter, holte die Post und setzte sich wieder aufs Sofa zurück. Die meisten Briefe waren nur Werbung. Nur eine Telefonrechnung war dabei. Aber Nick wunderte sich dass auch ein Katalog dabei war. Er nahm ihn in die Hand und schaute sich das Cover an. „Reisen im Sommer“ stand ganz oben. „Ein Reisekatalog? Aber sowas abonnier ich doch gar nicht.“ flüsterte er vor sich hin. Doch dann kam ihm schlagartig die Idee nach der er gesucht hatte. ´Eine Urlaubsreise ist bestimmt genau das was ich jetzt brauche!´ dachte er sich. Und so blätterte er durch den Reisekatalog der ihm eigentlich gar nicht gehörte. Es waren schöne Länder dabei mit vielen Informationstexten. Erst kam Italien, dann Türkei, Südfrankreich, Portugal und zuletzt Spanien. Dann forschte er noch ein wenig im Internet wie das Wetter in den einzelnen Ländern so war und Spanien war perfekt. Gutes Wetter, schöne Strände und hoffentlich viele neue Leute. Er überlegte kurz, dann war er sich sicher. Er buchte ein Flug und reservierte ein Zimmer in einem Hotel. Übermorgen sollte es losgehen.
Heute war es soweit. Nick nahm seinen vollgepackten Koffer, kontrollierte nochmal ob er alle Elektro Geräte ausgeschaltet hatte, nahm seinen Schlüssel und fuhr zum Flughafen. Dort angekommen suchte er sich im Flughafen Parkhaus eine Bleibe für sein Auto. Dann holte er seine Tickets ab, ging durch die Kontrolle und kam nach zwei Stunden Flug und Taxi Fahrt am Hotel an. Es war ein hohes Gebäude mit vielen Fenstern und Balkonen. Es war genau dasselbe Hotel in dem er mit seinen Eltern vor ungefähr 10 Jahren Sommerferienurlaub gemacht hatte. Er holte seinen Zimmerschlüssel an der Rezeption ab und ging in sein Zimmer. Es war zwar ein anderes Zimmer als damals, aber es sah fast genauso aus. Eine kleine Küche, Fernseher und Balkon mit Whirlpool. Lediglich das Bett stand an einer anderen stelle. Er packte seine Sache aus. Nachdem er im Speisesaal zu Mittag gegessen hatte ging er aus Lust und Laune in der Stadt spazieren. Er schlenderte durch die Straßen und überlegte immer noch wie er neue Leute kennen lernen konnte. Auf einmal sah er wie ein Mädchen einen Zettel an einer Straßenlaterne befestigte. Er war neugierig und ging hin. Er las: „Du bist allein? Und möchtest endlich jemanden kennenlernen? Dann komm doch einfach zu unserem Speed Dating! Heute Abend um 8 Uhr im Café Romana!“ ´Speed Dating? Neue Leute kennen lernen und nebenbei noch etwas flirten? Klingt super!´ dachte sich Nick. Dann sah er sich etwas um, um das Café Romana zu suchen. Schließlich fand er es. Er war doch glatt daran vorbei gerannt. Dann ging er in sein Zimmer zurück um zu überlegen was er anziehen sollte. Er stellte sich vor seinen großen Spiegel und dachte nach : ´Lieber was lockeres um cool und lässig rüberzukommen? Oder doch besser schick und elegant um diszipliniert anzukommen?´ Er beschloss dann einfach eine Jeans und ein hellblaues T-Shirt anzuziehen. Mit etwas Haargel richtete er noch sein blondes Haar, dann machte er sich auf zum Speed Dating. Er kam am Café an. Es waren schon viele Leute da. Dann kam eine junge Frau mit einem Mikro die die Regeln erklärte. Jedes Date dauert 5 Minuten, dann wird getauscht. Nachdem jeder seinen Namen auf eine ansteck Button geschrieben hatte ging es auch schon los. Als erstes stellte sich Nick einer brünetten jungen Frau vor. Sie redete ziemlich viel und Nick kam gar nicht dazu ihr eine Frage zu stellen. Nach ihr folgte eine schwarzhaarige, aber sie war viel zu alt für ihn. Zwei Frauen später hörte er schon auf zuzuhören und er verlor die Konzentration. Er musste ständig an irgendwas anderes denken, aber er konnte es einfach nicht zuordnen. Er dachte an etwas, er wusste nur nicht genau an was. Nachdem er die Suche aufgab musste Nick eine Runde aussetzen, da mehr Männer als Frauen dort waren. Als er nun so alleine da saß belauschte er ein wenig seine Nachbarn bei ihren Flirt Versuchen. Er wollte herausfinden ob man hier mit den anderen Männern gute Kontakte knöpfen kann. Leider fand er so ziemlich alle anderen Männer ziemlich spießig und die meisten waren auch viel zu alt um mal wieder so richtig Party zu machen. Schließlich endete das Speed Dating und niemand wollte Nick näher kennen lernen. Das war ihm aber egal denn keiner dieser Leute sprach ihn wirklich an. Also ging er immer noch allein zurück in sein Hotel Zimmer. Er schloss auf, schmiss die Schlüssel auf den Tisch, ließ sich Rückwarts aufs Bett fallen und stöhnte nur ein „Oh man…“ gegen die Zimmerdecke. Dann ging er schlafen.
Am nächsten Morgen stand Nick auf, rieb sich die Augen und ging auf den Balkon. Er musste ein wenig blinzeln da die Sonne ziemlich hell war. Er schaute durch die Gegend und entdeckte den Strand. `Vielleicht hab ich am Strand ja mehr Glück!´ dachte er sich. Er Frühstückte schnell, zog sich was Lockeres an und ging dann runter an den Strand. Erst ging er einfach etwas über den Sand. Dann blieb er stehen und guckte etwas durch die Gegend. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen. Von weiten sah er etwas komiges, Großes näher kommen. Er konnte es nicht genau erkennen und musste die Augen zusammen kneifen. Es kam immer näher und als es nah genug war ,dass er es erkannte konnte er seinen Augen einfach nicht trauen. Eine blonde Frau auf einem weißen Pferd ritt an ihm vorbei. Er betrachtete die Frau ganz genau dann erkannte er die hübsche. Sein Herz begann zu rasen. Er schaute der Frau nach wie sie so davon ritt. Dann flüsterte er zu sich selbst: „Fiona?“ Dann fiel es ihm schlagartig ein. Er wusste endlich woran er beim Speed Dating die ganze Zeit dachte. Er dachte an Fiona. Er dachte bei allen Frauen des Speed Datings an Fiona. Er stand wie angewurzelt am Strand herum und schaute immer noch hinter Fiona her. War sie es wirklich? In der Ferne erkannte er dann den Pferdehof wieder. Das war seine Gelegenheit. Er machte sich auf und folgte der Huf spur im sandigen Boden.
Nach einigen Minuten kam er schließlich am Pferdehof an. Es sah, bis auf ein paar Kleinigkeiten, noch genauso aus wie damals. Er betrat den Stall und da stand sie. Es war tatsächlich Fiona. Nicks große Urlaubs Liebe von damals. Sie fummelte irgendwas an einem Sattel herum. Dann bemerkte sie ihn. „Kann ich ihnen helfen?“ Sie erkannte ihn nicht. „Du erkennst mich nicht?“ fragte Nick neugierig. „Ähm… Nnnein. Nicht das ich wüsste.“ An ihrem Gesicht sah man dass sie schwer überlegte. Nick lächelte sie nur schamlos an. Er heckte einen Plan aus. „Ok. Ähm … Nein, aber ich hab dich vorhin am Strand reiten gesehen und wollte dich fragen ob du mit mir ein Eis essen gehen willst!“ Fionas Gesicht wechselte von Überlegung zu Überraschung, denn diesen Satz hatte sie nur zu gut in Erinnerung. „…. OH MEIN GOTT!NICK? BIS DU DAS ECHT?“ brüllte sie voller Freude heraus. Nick nickte nur lachend. „Oh Gott du bist es wirklich! Wow was machst du hier?“ fragte sie ihn als sie sich umarmten. „Ich wollte hier Urlaub machen und neue Leute kennen lernen. Da sah ich dich am Strand reiten und dachte nur ´Fiona?´ “ „Ja wow. Oh man, wie lange ist das jetzt her?“ „So ungefähr zehn Jahre!“ „Wahnsinn. Was machst du denn so?“ Sie erzählten sich beide was sich in den vielen Jahren alles geändert hat.
Die mittlerweile 24 jährige Fiona hat den Pferdehof ihrer Eltern übernommen und ist damit sehr erfolgreich. Sie erzählt dass sich ziemlich viele Leute für das reiten am Strand interessieren. Sie hatte einmal geheiratet, hat sich aber von ihrem Mann wegen Ehekrisen wieder getrennt.
Nick erzählte von seinem Erfolgreichen Beruf als Tischler. Seine Eltern waren vor sieben Jahren wegen eines Autounfalls ums Leben gekommen. Dank seiner Freunde hat er dies aber verkraftet. Zwar hatte er noch nie geheiratet, aber er hatte schon ziemlich viele Beziehungen die leider nie länger als ein halbes Jahr anhielten.
Als sie mit erzählen fertig waren verabredeten sie sich für den nächsten Tag zum Kaffee trinken im Café Romana. Mit einer Umarmung verabschiedeten sie sich und Nick ging mit einem dicken Grinsen zurück in sein Hotelzimmer.

Am nächsten Tag dann, trafen sich die beiden am Café und unterhielten sich ein wenig. Plötzlich kam ein fremder junger Mann zu ihnen. „Hallo hübsche Frau.“ „Oh hallo. Sie haben doch gestern bei uns geritten oder?“ Fiona erkannte den Mann wieder. „Ja genau. Aber ich interessierte mich weniger für die Pferde als viel mehr für sie!“ „Oh Dankeschön“ sagte Fiona. „Ja und hast du vielleicht Bock mit mir auf eine Party zu gehen?“ sagte der Mann etwas angeberisch. Nick verdrehte die Augen, wandte sich ab und trank seinen Kaffee im Pappbecher. Das bemerkte Fiona. Sie sah ihn an und merkte, dass er wohl etwas eifersüchtig war. Dann lächelte sie. „Tut mir leid. Aber ich habe schon andere Pläne.“ Sagte sie zu dem Mann. Nick schaute Fiona ein wenig überrascht an. Der Mann zuckte mit den Schultern und ging wieder davon. „Was hast du denn für Pläne?“ fragte der neugierige Nick . „Na zum Beispiel mit dir Spazieren gehen.“ Sagte Fiona wie selbstverständlich als sie ihren Kaffee trank. „Okee“ sagte der erleichterte Nick.

Am nächsten Tag wartete Nick dann wie verabredet an einer Bank am Strand. Er beobachtete die Möwen als er bemerkte das Fiona von der Seite ankam. Sie trug eine kurze Hose und ein T-Shirt. „Hey“ sagte sie. „Hi“ sagte er als er sie begrüßend umarmte. „Sollen wir etwas gehen?“ „Klar“ sagte Fiona lächelnd. Dann gingen sie ein wenig am Strand entlang. Die meiste Zeit schwiegen sie sich an oder guckten sich verträumt in die Augen. Schließlich kamen sie an eine ganz besondere Stelle. „Hey sieh mal! Das Schild!“ „Hunde müssen an die Leine? Was ist damit?“ fragteNick. „Genau an dieser Stelle sind wir damals vom Pferd gefallen.“ „Oh ja. Ich konnte mich nicht mehr halten und hab dich mit runter gerissen!“ „Genau.“ Sagte die nervöse Fiona.
Sie schaute verlegen auf den Boden, als sich beide eine Weile anschwiegen. Dann nahm Nick ihre Hand. Sie schaute ihn an. Jetzt standen beide ganz nah beieinander. „Musst du mich wirklich wieder verlassen?“ fragte sie ihn als sie sich seinem Gesicht näherte. „Wofür sollte ich wieder zurück.“ Das war mehr eine Aussage als eine Frage. Dann trafen sich ihre Lippen. Und sie küssten sich leidenschaftlich im Sonnenuntergang. Alles was man hören konnte war das Geräusch der brechenden Wellen. Nick legte seine Hände um ihre Hüfte. Fiona legte ihre Hände in seinen Nacken. Dieser Kuss war noch schöner und sinnlicher als der von vor zehn Jahren. Dann entfernten sich ihre Gesichter und sie sahen sich verträumt an. Sie umarmten sich romantisch und beide waren sich sicher. Diesmal würde sie niemand trennen.

ENDE






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