Das Leben ist kein Ponyhof

Autor: Judy
veröffentlicht am: 24.12.2010


Das Leben ist kein Ponyhof, das ist mir klar. Aber das Leben als Daily Soap zu bezeichnen, würde es schon eher treffen.
Mein Leben ist so eins. Voll von Emotionen. Liebe, Hass. Freundschaft. Tränen und Verzweiflung. Zickenkrieg, Eifersucht und Zärtlichkeit. Intrigen. Streit und Versöhnung. Und auch die Ungewissenheit, was in der nächsten Folge passiert. Jeden Tag gibt es eine Fortsetzung. Unvorstellbare Wendungen. Vollkommen Klischeebehaftet. Und ich in der Hauptrolle.

Episode 1: Es begann in dem Sommer als ich meine erste Liebe kennen lernte. Schon an dem Abend wogten die Wellen der Eifersucht hoch. Es muss schwer für ihn gewesen sein, auf einer einzigen Party gleich drei Verehrerinnen am Hals zu haben, ich mitten unter ihnen.

"Gleich kommt er. Du musst ihn unbedingt kennen lernen." Ich lächle nur stumm. Die ganzen letzten Tage konnte ich mir das anhören. Marco hier, Marco dort. Verliebte Mädchen sind schlimm, ich kenne es von mir selbst.
"Ist gut, beruhig dich doch." Diese Party ist lahm. Hier füllen sich die Jungs reihenweise ab um anschließend mit den Mädels rumzumachen, aber sonstige Action ist hier nicht. Ich nippe an meiner Cola.
"Hey Jules!" (mein Name ist Julia, gerufen werde ich Jules). Ich drehe mich nach diesem Mädchen um. "Er ist hier." Ich stelle mein Glas weg, drehe mich um und blicke in ein Makelloses Gesicht eines hochgewachsenen, schlanken jungen Mannes. Wie versteinert blicke ich in sein Gesicht. Er reicht mir die Hand: "Marco". Das einzige, was ich denke ist "Wow!". "Jules", sage ich stattdessen nur und lächele. "Möchtest du was trinken?"
So sitzen wir also den Abend zusammen, plaudern, lachen.
Meine Freundin - nein, sie ist nicht wirklich meine Freundin sondern manchmal echt nervig, aber dass ich durch sie diesen Menschen kennen gelernt habe, werd ich ihr nie vergessen - sitzt immer betrübter umher.
"Jules, komm mal mit!", sagt sie mit erstickter Stimme. Wir gehen nach draußen, sie lehnt sich an die Hauswand und beginnt zu heulen. "Marco gehört mir. Immer nimmst du mir alle Jungs weg!" "Du spinnst doch", gebe ich wütend zurück. "Und selbst wenn, dazu gehören immer zwei. Und ich nehme dir niemanden weg, weil ich mich mit ihm unterhalte." Wütend gehe ich wieder zu den anderen, plaudere hier und da mit anderen Gästen. Schließlich gehe ich zurück zu Marco.
Diesen finde ich an der Bar, an seinem Hals klammert ein Mädchen. Ein hässliches Mädchen.





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