Ein einziger Sommer - Teil 15

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 02.02.2011


„Guten Morgen meine Süße.“ Weckte Tobias Lisa am nächsten Morgen.
„Morgen, wir sind wohl Gestern eingeschlafen.“ Schlaftrunken schaute sie ihn an.
„Ja, ihr wart schon im Land der Träume.“ Bestätigte er.
„Schuldigung, ich wollte eigentlich noch mit dir Duschen!“ Und blickte ihn liebevoll an.
„Schade, aber das glaube ich dir nicht. Bist du mir böse das ich Mitzi das mit dir erzählt habe?“
„Nein, du konntest es ja nicht wissen.“
„Ich hätte..“
Doch weiter kam er nicht, Lisa drückte ihre Lippen gegen seine und verschloss ihm somit den Mund. Tobias Hand fuhr über ihren Rücken und streichelte sie. Leise begann sie zu stöhnen und zuckte zurück.
„Tobi wir sind nicht allein.“ Fuhr sie ihn an.
„Na und?“
„Idiot. Leute alle aufstehen wir haben Heute noch viel zu tun.“
Lisa guckte sich um und fand sich mit Tobias allein im Zimmer wieder.
„Wo sind die denn alle?“
„Vielleicht Frühstücken.“ Fragte er Spöttisch.
„Aber so früh.“
„Schatz, es ist schon halb zwölf. Du hast ziemlich lange geschlafen.“ Erklärte er und lachte über ihren verdutzten Gesichtsausdruck.
„Wirklich?“
„Ja, wirklich.“
„Aber ich wollte Heute doch noch so viel machen. Morgen ist doch schon die Disco.“ „Habt ihr ein Motto?“
„Weis ich nicht, aber wir haben uns einiges aufgeschrieben.“
Lisa stieg aus dem Bett und kramte auf dem Tisch rum. Nach einigen Minuten hatte sie einen Zettel in der Hand.
„Hier ist es doch. Wir haben als Motto Funky.“ Ließ sie vor.
„Funky?“ Argwöhnisch sah er sie an.
„Ja, also wir konnten es nicht anders bezeichnen. Aber lass dich doch einfach überraschen.“
„OK!“
„Ach kannst du dich Heute auch ohne mich beschäftigen?“ Fragte Lisa und Tobias blickte sie Skeptisch an.
„Warum?“
„Ich muss noch einiges vorbereiten und für dich soll es eine Überraschung sein.“ Erklärte sie.
„Du bist ja süß.“
„Nein, aber egal.“
Bevor Lisa aus der Tür verschwinden konnte, hielt Tobias sie auf: „Wie geht es eigentlich deinem Fuß?“
Lisa schaute kurz auf ihren Fuß und erwiderte: „Ganz gut, ich merke kaum noch was. Du hast mich ja auch gut gepflegt.“
„Na da bin ich ja beruhigt.“
Schnell ging Lisa zu Tobias und gab ihm einen kurzen Kuss.
Lisa ließ Tobias allein im Zimmer zurück und suchte ihre Mädels. Diese fand sie im Essensraum, verwickelt in einer Diskussion mit Felix.
„Na was ist hier denn los?“ Fragte sie.
„Oh Lisa, nichts wir waren gerade Fertig.“ Sagte Dana schnell.
„Hab ich was verpasst?“ Fragte Lisa verwirrt und blickte Felix an.
„Nein, wieso?“ meldete sich Franziska.
„Ich frag ja nur.“ Wehrte sie sich.
„Wollen wir anfangen zu basteln?“ Wandte sich Julia freudig an Lisa.
„Dafür müssen wir erst Material kaufen. Und dafür müssen wir in die Stadt, die liegt ja nur 10 Km weiter. Da können wir gut mit dem Fahrrad hinfahren. Und wir nehmen Tüten mit oder noch besser unsere Taschen. Da passt jede menge rein.“ Erklärte sie aufgeregt.
„Klingt gut, dürfen wir?“ fragten alle fünf Mädchen, mit Dackelblicken, Felix.
„Als ob ich euch, mit diesen Blick etwas abschlagen könnte. Aber seid vorsichtig und geht nicht mit fremden mit.“ Belehrte er sie.
„Versprochen.“ Kam es wie aus einem Mund.

Schnell machten sie sich auf den Weg zur Stadt, um Dekorationsmaterialien zu kaufen. In der Stadt war es ruhig und leer auf den Strassen. Lisa führte die anderen in Fremde Ecken, wo sie noch nicht waren.
„Gott, guckt euch das mal an.“ Meinte Nicole, als sie vor dem kleinen Laden standen.
Schon im Schaufenster glitzerte und funkelte es Hell.
„Hallo Gabi, wie geht es dir?“ begrüßte Lisa die Ladenbesitzerin vom Bastelshop, als sie eintraten.
„Danke sehr gut und dir? Du hast dich aber schon Ewigkeiten nicht mehr blicken lassen. Du hast Freundinnen mitgebracht wie schön. Hast du es ihnen endlich gesagt?“ Erwiderte sie und zog Lisa in ihre Arme.
Freudig erwiderte Lisa die Umarmung.
„Ja und ich habe einen Freund. Mit dem läuft es super.“ Berichtete sie.
„Na so was, das sieht man dich zwei Monate mal nicht und schon bist du fast unter der Haube.“ Witzelte sie.
„Sag das nicht. Aber ich gehe wirklich weg. Er sagt er holt mich und stell dir vor, meine Mama hat mir geschrieben. Sie will mich kennen lernen.“ Erzählte sie weiter.
„Nein, ist das die Möglichkeit. Na das muss gefeiert werden.“
„Geht nicht, aber ein anders mal gerne.“ Bremste Lisa Gabi.
„Du kommst aber noch mal vorbei oder?“ Fragte sie besorgt.
„Na klar. Aber jetzt brauchen wir erst mal Dekorationssachen für unsere Disco. Hast du eine Idee. Wir haben das Motto Funky?“
„Na dann kommt mal mit.“
Vergnügt zog sie alle hinter sich her. Gabi zeigte ihnen viele verrückte Sachen und sie lachten vergnügt.
Lustiges Dekorationszeug zeigte sich in den verschiedenen Kisten, die in den kleinen Laden, in jeder Ecke standen. Sie machten scherze und zogen Perücken oder Hüte über. Nach drei Stunden hatten sie alles zusammen für eine geniale Party.
„Machst du die Rechnung aufs Camp?“
„Na klar, wehe du gehst weg ohne dich zu verabschieden. Obwohl ich hätte dich gerne Adoptiert. Ich werde dich vermissen.“ Schwelgte sie.
„Ich dich auch. Bis dann.“ Traurig blickten sie sich an.
„Tschau, ihr Fünf.“
„Auf Wiedersehen.“ Schrien sie im Chor.
„Und jetzt, noch ein Glas Eis-Tee oder lieber wieder zurück zu unsere Männern?“ Fragte Lisa als sie ihre Fahrräder in Richtung Stadt schoben.
„Lieber zurück, ich will nicht im Dunkeln fahren.“
„Dana, es ist erst vier und dunkel wird es erst um acht.“ Meinte Julia.
„Ich will aber zurück zu meinem Freund!“
„Ach so, na dann mal los.“ Ging Nicole dazwischen.
Zusammen fuhren sie lachend in Richtung Camp.
Auf dem Weg zurück zum Camp wurden sie von Luke aufgehalten.
„Na Cowgirl, wie geht’s?“
„Luke, was willst du. Ich brauche nichts.“ Zischte Lisa ihm entgegen.
„Schade, ich habe ganz was neues bekommen. Dachte es interessiert dich.“
„Lass mich in ruhe.“
„Sag doch so etwas nicht. Ich weis, dass du es noch nicht zugeben kannst. Aber irgendwann, werden wir uns unter dem Sternenhimmel lieben.“
Lisa kroch es kalt den Rücken runter.
„Bestimmt nicht. Und jetzt las und gehen.“
So Langsam bekam sie es doch mit der Angst zu tun.
„Aber nur weil du mich so lieb darum gebeten hast.“ Luke ging zur Seite und lies sie fahren.
Seine Augen blitzen auf und seine Lippen verzogen sich zu einem grinsen.
„Du wirst bald mir gehören.“ Flüsterte er leise vor sich hin.

„Gott der Kerl ist aber auch überall.“ Meinte Nicole und strich sich über die Arme.
„Gott sei dank, hat er keinen Terror gemacht.“ Stimmte Julia mit ein.
„Mädels, bitte kein Wort zu Tobias. Wenn er das mitbekommt ist die Hölle los.“
„Aber, er muss es erfahren. Immerhin hat er dir beim letzten Mal gedroht.“ Behaarte Julia.
„Julia ich will mich jetzt nicht mit ihm streiten.“ Erklärte sie ungeduldig.
„OK.“
„Versprecht es mit.“
„Versprochen.“ sagten alle vier.

Im Camp angekommen, verstauten sie die Fahrräder und gingen in ihr Zimmer. Dort fanden sie die Jungs angestrengt beim Pokern.
„Oh, Schatz. Das ist aber kein gutes Blatt.“ Meinte Dana.
„Danke schön, ich war gerade daran die Jungs abzuzocken.“ Beschwerte sich Ben.
„Danke schön Dana.“ Bedankte sich Tobias lachend.
„Fallt ihr echt darauf rein.“ Meinte Franziska
„Julia, nimm deine Freundinnen und haut ab. Hier spielen die Männer.“ Meldete sich entnervt Felix.
„Wo siehst du hier Männer?“ fragte Nicole belustigt.
„Madam, leg dich nicht zu weit aus dem Fenster.“ Drohte Jörn.
Alle fingen an zu lachen und Nicole boxte Jörn in den Arm.
„Mädels ich glaube wir stören hier nur. Lasst und doch einfach die Party etwas planen.“ Ging Lisa dazwischen, doch Tobias nahm ihre Hand.
„Nein, du gehst mir Heute nicht noch einmal Weg.“
„Ach nein?“
„Nein, ich habe dich den ganzen Tag vermisst.“ Sagte Tobias an Lisa gewandt und zog sie auf seinen Schoss.
„Du bist verrückt.“ Lachte sie.
„Danke, aber die Partie ist meine. Danke Jungs, aber ich glaube ich habe schon wieder gewonnen.“
„Was? Das kann doch nicht war sein.“ , „Schon wieder?“ beschwerten sich Ben und Jörn.
„Ich habe halt nicht nur Glück in der Liebe, sondern auch glück im Spiel. So Jungs jetzt sollten wir aber mal wirklich aufhören und uns um unsere Frauen kümmern.“ meinte er und zwinkerte Lisa zu.
„Nein, macht ihr nur weiter und wir planen und dekorieren den Partyraum. Bis später.“ Sagte Lisa.
„Aber..“
„Nichts da.“
Lisa zog ihre Freundinnen aus dem Zimmer und ging mit ihnen gemeinsam zum Partyraum.
„Wie hast du es dir vorgestellt?“ Fragte Julia.
„Lasst uns über die Balken erst einmal die Girlanden aufhängen.“ Befehlte Lisa.
„In Ordnung.“
Dana fing an die Leiter zu positionieren und kletterte darauf. Nicole reichte ihr die erste Girlande und einige Nägel. Lisa gab von unten Anweisungen. Während Franziska und Julia die Tischdekoration machten.
Fröhlich pfeifend saßen sie am Tisch und bastelten. Sie redeten über Mädchenkram und vergasen dadurch sie Zeit.

Nach einigen Stunden sah der Raum aus wie ein Kunterbuntes Durcheinander von allen Farben. Sie standen an der Tür und schauten sich ihr Werk an.
„Mädels, wir sind echt gut.“ Meinte Dana.
„Ja das stimmt.“ Stimmte Franziska ihr zu.
„Lasst uns den Raum lieber abschließen, bevor noch jemand auf dumme Gedanken kommt.“ Meinte Julia verschwörerisch.
„Ja da hast du recht.“
Also schlossen sie den Raum zu und brachten den Schlüssel zu Felix. Danach gingen zurück zum Zimmer. Noch immer spielten die Jungs Poker und es sah so aus als ob Felix und Jörn schon verloren hätten.
„Spielt ihr etwa immer noch?“ Beschwerte sich Julia.
„Ja wieso?“
„Nur so. Lust auf ein bisschen Alkohol?“ fragte Dana.
„Gerne doch.“ Johlte Felix.
„Komme gleich wieder.“ Sagte Lisa und ging runter zum See.

Sie brauchte einen Joint. Hätte sie Luke nicht getroffen wäre es vielleicht anders gewesen. Sie sah immer noch seine wütenden Augen vor sich und es kroch ihr kalt den Rücken runter.
Sie zog zweimal hintereinander und lies den Rauch langsam ausströmen.
Tobias fand sie am See, mit dem Joint in der Hand.
„Bist du verrückt, ich dachte du wolltest das Zeug loswerden. Und nun sehe ich dich hier sitzen und du rauchst seelenruhig einen Joint nach dem anderen oder was?“ Herrschte er sie an.
„Ich wollte, ich brauchte doch nur noch einen. Lass mich in ruhe und tu als ob du nichts gesehen hast.“ Tat sie seine Behauptung ab.
„Meinst du ich lasse zu, dass du noch weiter in Sucht fällst oder was?“
Ungeduldig verdrehte Lisa die Augen.
„Ich kann auf mich selber aufpassen.“
„Denkst du. Gib den Joint her und den Rest auch.“ Fuhr er sie an.
„Nein, ich komme alleine klar.“
„Gib das Zeug her!“ Befehlter er energisch.
„Nein.“
„Lisa sei vernünftig und gib es mir.“
„Du kannst mir gar nichts befehlen.“
„Du willst doch nach Hause zu deiner Mama oder?“ Drohe Tobias verärgert.
„Als ob du mich wirklich holen würdest. Du vergisst mich doch sofort, so bald du in den Bus steigst. Und zu Hause erzählst du, ich dürfte nicht hier weg. Du machst nur leere Versprechungen.“ Schmetterte Lisa Tobias entgegen und kleine Tränen kullerten ihr über die Wangen.
„Hör auf, du bist mir wichtig. Verstehst du nicht. Ohne dich kann ich nicht mehr.“ Tobais schüttelte Lisa und versuchte sie zur Vernunft zu bringen.
Doch Lisa ließ all ihren Schmerz und ihre Sorgen freien lauf.
„Ich bin dir nicht Wichtig. Du siehst das alles nur als Urlaubsflirt an. Du kommst nicht mehr zurück!“
„Komm zur Vernunft. Bitte. Ich will dir doch nichts Böses. Mein Gott warum tust du das?“ er sah sie flehendlich an.
„Was soll ich denn noch tun?“ Fragte Tobias mutlos.
„Lass mich doch in ruhe. Du liebst mich doch gar nicht richtig.“ Flüsterte Lisa mit erstickter Stimme.
„Das stimmt doch nicht. Lisa, ich versuche dich doch nur zu verstehen, aber ich weis nicht wie ich dir helfen kann.“ Hilflos blickte er sie an.
„Keine Sorge ich falle dir nicht zur last. Ich habe das hier!“ und zeigte den Joint in ihrer Hand.
Tobias zog Lisa fest in seine Arme und schlug dabei den Joint zu Boden.
„Lass mich.“ Wimmerte sie.
Sie klammerte sich an ihn und ließ ihren tränen freien lauf.
„Nein.“ Flüsterte er.
Er zog sie noch fester zu sich, hob ihr Kinn und schaute ihr in die Auge.
Liebevoll sagte er: „Lisa ich liebe dich. Ich will den Rest meines Lebens mit dir Verbringen.“
Lisa schüttelte den kopf und wollte ihm nicht glauben. Mit starken Armen versuchte sie sich von ihm zu lösen, doch er war stärker als sie.
„Ich lass dich nicht mehr los.“ Sagte er ruhig und bestimmend.
„Warum? Warum kämpfst du so um mich. Ich habe nichts an mir was liebeswürdig ist. Ich habe nicht so ein Benehmen wie Nicole oder wie Mitzi. Ich war ja noch nicht einmal in einer Schule!“
„Du spinnst. Du hast so viel zu geben. Du bist herzlich und du lachst gerne. Du stellst wünsche der anderen in den Vordergrund. Du bist einfach du. Nur das mit den Drogen muss aufhören.“
Sie ließ die Wörter auf sich wirken, schloss die Augen für einen Augenblick und atmete tief ein und wieder aus.
„Ich weis. Ich habe Heute Luke getroffen und konnte nicht mehr, als vorhin raus und einen zu Rauchen.“ Erklärte sie.
„Ich bring den Kerl um. Lisa, ich werde dich beschützen.“
Sie nickte unter Tränen ihm zu.
Ein kleiner kalter Wind ließ sie frösteln. Tobias nahm sie noch fester in die Arme.
„Ist ja gut. Lisa wenn wir zu Hause sind, musst du einen Entzug machen. Ich werde dir dabei helfen. OK.“
„OK.“ Stimmte sie zu.
„Gut.“
Er streichelte ihr Gesicht und küsste sie leidenschaftlich.
„Komm las uns wieder reingehen.“
Vor dem Zimmer meinte Lisa: „Schatz, bitte sag den anderen nichts.“
Tobias nickte ihr zu und öffnete die Tür.
Drinnen fanden sie eine schlafende Meute, die Flaschen standen auf dem Tisch oder auf den Fußboden und Chipstüten lagen auf dem Fensterbrett oder im Mülleimer.
„Na so lange waren wir aber nun wirklich nicht weg oder?“
„Eigentlich nicht.“ Stimmte Tobias ihr zu.
Beide räumten etwas auf und lagen einige Minuten später arm in arm im Bett.
„Wie hältst du das mit mir nur aus?“ Deprimiert blickte Lisa Tobias an.
„Inwiefern?“
„Alles.“ Und machte eine ausholende Bewegung.
„Ach Lisa, ich liebe dich nun mal und so schlimm bist du nun auch nicht.“ Und tippte ihr auf die Nase.
Damit gab sie sich erst einmal zufrieden.





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