Musik, Chaos & die große Liebe - Teil 17

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 13.03.2012


Nach mehreren Stunden, für mich fühlte es sich wie Tage an, kam dann endlich ein Arzt zu uns. Ich sprang sofort auf und sah ihn hoffnungsvoll an. Vergebens…Es wurde alles versucht, doch sie mussten ihn erstmal in ein künstliches Koma versetzen. Das war zu viel für mich. Koma? Das durfte nicht wahr sein. Meine Knie wurden weich und ich sackte in mich zusammen. Jan fing mich auf und setzte mich auf den Stuhl. „Kann man denn zu ihm?“ hörte ich Jan fragen. Der Arzt schien einige Zeit zu überlegen. Er sah zu mir und nickte dann langsam. „Eigentlich ist das nicht gestattet, aber ich werde mal sehen, ob ich für sie eine Ausnahme machen kann.“ Jan legte zur Sicherheit einen Arm um mich. „Ist gut wir warten kurz hier.“ Der Arzt verschwand und schien draußen mit ein paar Kollegen zu sprechen. Ich hörte fast nichts mehr. Alles schien so weit entfernt. Ich wollte nur noch zu Jack. Ihm sagen, dass ich nicht böse auf ihn war. Dass ich ihn liebte. Hoffentlich konnte ich es ihm überhaupt noch sagen. Die Tür ging auf und der Arzt kam wieder zu uns. „Sie können kurz zu ihm.“ meinte er nur und ich versuchte schnell aufzustehen. Jan hielt mich etwas zurück. „Lass mich los ich will zu ihm.“ zischte ich. Dann sah ich Jan aber entschuldigend an. „Tut mir leid.“ murmelte ich leise. Jan sah mich zum Glück verständnisvoll an. „Schon okay Kleine. Du bist ziemlich fertig mit den Nerven. Ich nehm das nicht so ernst.“ Als wir vor einer Glasscheibe stoppten, und ich Jack dadurch sah bekam ich ein mulmiges Gefühl. „Sicher dass wir da rein wollen?“ Jan lächelte mich aufmunternd an und öffnete die Tür. „Nein du gehst da rein. Ich denke du brauchst etwas Zeit für dich.“ Ich ging durch die Tür und Jan schloss diese wieder. Langsam näherte ich mich seinem Bett. Es war eine bedrückende Atmosphäre. Wenn die Geräte nicht wären, könnte man denken ich wäre auf einer Bestattung. Ich setzte mich auf die Bettkante neben Jack und nahm vorsichtig seine Hand. „Jack…Was machst du nur mit mir? Ich hab so eine Angst um dich. Ich wollte dir doch noch sagen, dass ich nicht sauer auf dich bin. Ich kann gar nicht sauer auf dich sein…Du bedeutest mir so viel. Bitte komm schnell zurück. Alle würden dich so vermissen. Was soll denn die Band ohne dich anfangen?“ Ich strich ihm leicht über die Wange. Als ich ihn so ansah kam mir sein Song wieder in den Kopf. Den, den er damals auf dem Konzert für mich gesungen hatte…

*Now I’m falling for you I hope you’re falling for me! And I’m falling so hard that I am head over heels. And I hope you touch down before my feet hit the ground. I’m falling for you, I hope you’re falling for me…They say you lose the spark in time well that’s not true
I still get butterflies whenever I see you. I’m so relieved that you fell just as hard as me. Together we’ll keep falling, and in love we’ll always be…Now I’m falling for you and now you’ve fallen for me. And we’re falling so hard that we are head over heels. And I hope we touchdown, but our feet don’t hit the ground. I’m falling for you, and now you’ve fallen for me…*

Ein kleines Lächeln zog sich über meine Lippen. Als ich aufsah, sah ich Jan mit einer Frau reden. Sie schien hier angestellt zu sein, denn ich erblickte ein Namensschild. Plötzlich fing Jan an zu Lächeln und die Beiden umarmten sich. Was war da nur los? Verwirrt stand ich auf und ging zu ihnen raus. Als Jan mich sah strahlte er mich an. „Was ist denn hier los? Wieso bist du so glücklich?“ Jan zeigte auf die Frau. „Kadda? Das ist Meike – Jacks Ärztin. Sie hat mir gerade erzählt, dass sie einen passenden Spender für ihn gefunden haben.“ Total perplex starrte ich ihn an. „Was?!“ – „Jack kann ein ganz normales Leben führen und ihr…“ Meike unterbrach ihn. „Moment Jan. Es ist gut möglich aber erst einmal muss die Operation gut verlaufen und sein Körper muss das Herz annehmen.“ Jan winkte ab. „Ach Jack ist ne Kämpfernatur das schafft er!“ In mir breitete sich Hoffnung aus. Ich sah durch die Scheibe zu Jack und eine Träne der Freude rann über meine Wange. „Das ist ja wundervoll. Jetzt hat er eine Chance.“ Meike legte vorsichtig ihre Hand auf meine Schulter. Wir werden alles tun, damit er bei uns bleibt…

Jack
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Mein Schädel brummte und ich hatte das Gefühl, mich kaum bewegen zu können. Ich war so schlapp, als wenn ich gerade einmal um die ganze Welt gelaufen wäre. Ohne Pause! Ich wollte mich aufrichten aber als ich meine Hand bewegen wollte merkte ich, dass jemand sie festhielt. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Erst wirkte alles sehr verschwommen, aber nach einiger Zeit gewöhnten sich meine Augen an das Licht. Als ich dann neben mich sah, erblickte ich Kadda. Ihr Kopf lag auf der Bettkante. Ihre eine Hand umschloss meine und ihren Arm hatte sie über meinen Bauch gelegt. Wie lange sie hier wohl schon lag. Ich war mir nicht einmal sicher wie lange ich hier schon lag. Alles woran ich mich erinnern konnte, war an Jan und Kadda, wie sie irgendwie miteinander geredet hatten. Kurz bekam ich einen Schock. „Nein halt.. Sie waren nicht zusammen Jan hat ihr alles erzählt.“ murmelte ich. Langsam richtete sich Kadda auf und sah mich an. „Jack?“ Ich sah zu ihr und lächelte. „Sorry ich wollte dich nicht wecken.“ Sie schüttelte den Kopf. „Hauptsache du bist endlich wach.“ Erst jetzt sah ich ihr müdes Gesicht. Sie hatte tiefe Schatten unter den roten Augen. Hatte sie etwa geweint? Doch jetzt wo sie mich ansah, konnte ich dieses glückliche Strahlen sehen. Das, in das ich mich so verliebt hatte. Ich machte ihr etwas Platz, damit sie sich hinlegen konnte. Ihr Rücken musste schon ganz steif sein. „Komm her.“ meinte ich und sie zögerte nicht lange. Ihren Kopf legte sie auf meinen Arm und ich hielt sie fest. „Was war denn los?“ fragte ich sie nach einiger Zeit. „Kurzversion?“ Ich nickte. „Naja du bist plötzlich umgekippt und ins Krankenhaus gekommen. Es war kritisch und die Ärzte haben dich in ein künstliches Koma versetzen müssen. Es war schrecklich. Diese Ungewissheit, ob sie dich je wieder zurück holen konnten.“ Ich atmete einmal tief ein und aus. „Und dann?“ – „Dann kam Meike. Und sie haben dir geholfen.“ Sie lächelte mich an. Ich begriff noch nicht ganz. „Wie?“ – „Du hast ein gesundes Herz. Es war lange Zeit nicht sicher, ob dein Körper es annehmen würde. Und ich war kurz vor der Verzweiflung. Aber Jan sagte alle paar Minuten ‚Jack ist Stark. Er ist eine Kämpfernatur. Ihn wird nichts so leicht unterkriegen’. Und tatsächlich hast du es geschafft!“ Ich hob langsam meinen Arm und strich ihr durch die Haare. „Weißt du was mir stets dabei geholfen hat nicht aufzugeben?“ Fragend blickte sie mich an und ich lächelte leicht. „Die Tatsache dich noch einmal sehen zu können. Dir sagen zu können, dass ich dich Liebe und mit dir Zusammen sein möchte.“ Kadda richtete sich etwas auf. „War das jetzt eine Frage?“ Ich musste leise lachen. „Liebst du mich Kadda?“ Sie nickte und ich schloss sie in meine Arme. „Dann sei mit mir zusammen meine Prinzessin. Denn wenn ich dich verliere, dann hätten sie mein Herz jemand anderem spenden können.“ Entsetzt sah sie mich an, beugte sich dann zu mir und gab mir einen leichten Kuss. „Ich würde nichts lieber tun als mit dir zusammen zu sein.“ flüsterte sie.

Die Tür ging auf und eine Schwester kam herein. Als sie mich sah hellte sich ihr Gesicht sofort auf. „Ah Herr Schlüter. Schön, dass sie aufgewacht sind. Wie geht es ihnen?“ Ich richtete mich langsam auf und Kadda setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. „Bestens soweit. Könnt schon wieder Bäume ausreißen.“ Die junge Krankenschwester lächelte leicht. „Na ich denke damit werden sie noch etwas warten müssen. Ich werde ihnen gleich einen Arzt vorbei schicken. Er möchte noch mal mit ihnen reden und noch ein paar Tests durchführen. Sie werden aber auf jeden fall noch ein paar Tage zur Beobachtung bei uns bleiben müssen.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Werd ich wohl nicht ändern können.“ Sie verabschiedete sich und verließ das Zimmer. „Am liebsten würd ich jeden Tag bei dir sein.“ murmelte Kadda plötzlich und verwirrt sah ich sie an. „Aber das kannst du doch wenn du möchtest Schatz.“ – „Nein. Morgen ist Sonntag und dann fängt Montag wieder die Schule an. Ich konnte leider nicht frei gestellt werden weil du kein Verwandter bist.“ Niedergeschlagen blickte sie zu Boden. Ich war etwas verwirrt. „Wie die Schule fängt an? Es sind doch noch mindestens 2 Wochen Ferien!“ Nun musste sie leicht lächeln und sah mich an. „Schatz? Ich glaub du weißt nicht welches Datum heute ist. Die zwei Wochen lagst du im Koma.“ Erstaunt sah ich auf mein Handy und musste lachen. „hm schade ich dachte wir könnten noch in Urlaub fliegen. Zusammen…“ Sie strich mir durch die Haare und gab mir einen sanften Kuss. „Dafür haben wir immer noch alle Zeit der Welt. Werd du erstmal wieder vollkommen Gesund! Dann machen wir alles was du willst.“ Ich schmunzelte. „Alles?“ Kadda nickte und kurz danach öffnete sich wieder die Tür. Es war aber kein Arzt. Es war Jan. “Heeeey man was geht. Schön, dass du hier bist.“ Jan strahlte. „Gott Jack du ahnst nicht was ich für ne Angst um die hatte. Schön dich wieder unter uns zu haben. Ich hab noch Besuch für dich.“ Er öffnete die Tür und die gesamte Band kam rein. Jannis (der Sänger), Malte (der Bassist) und Johnny (der Schlagzeuger). „JAAANNNIIIIS“ rief ich und dieser kam grinsend auf mich zugesprungen. Jannis und ich hatten schon immer ne ziemlich enge Bindung. Er war etwas jünger als ich und wie ein kleiner Bruder. „Jaack.. man wir wollten schon nen neuen Gitarristen suchen.“ Ich stieß ihn leicht an. „Spinner! Ich bin bald wieder aufm Damm und dann zeig ich euch wo es lang geht.“ Jannis setzte sich zu Jack aufs Bett und grinste. „Spaß man. Ohne dich kein Touchdown Hero. Das weißt du.“ Lächelnd sah ich zu Kadda und erst jetzt schienen die Anderen sie wirklich wahr zu nehmen. „Oh hey Kadda. Hast ihn die ganze Zeit tatkräftig unterstützt? Schön dich mal wieder zu sehen.“ meinte er mit einem Lächeln zu Kadda. Sie nickte, schwieg aber weiterhin. Also ergriff ich die Alternative und nahm ihre Hand. Alle starrten uns an. „Kadda ist jetzt ein offizielles Bandmitglied!“ sagte er lachend und die Jungs sahen ihn verwirrt an. „und was macht sie? 2. Gitarre.“ Ich konnte mir ein lachen nicht unterdrücken und als ich mich zu ihr rüber beugte, gab sie mir einen Kuss. „Nein sie ist mein persönlicher Groupie.“ Die Jungs lachten und beglückwünschten uns. Jan sah mich mit einem leicht gequälten, aber trotzdem ehrlichen Lächeln an. „Ich freu mich echt für euch, dass das endlich geklappt hat.“ Ich grinste ihn an und nickte. „Sorry, dass ich dir die Tour verbockt hab.“ Kurze Stille herrschte im Raum, hielt aber nicht lange an denn plötzlich fingen alle an zu lachen. Da kam dann der Arzt rein und bat alle kurz im Wartezimmer platz zu nehmen.





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