Neue Stadt,neues Leben. - Teil 2

Autor: beautiful Disaster
veröffentlicht am: 18.04.2010


Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit in der Stadt ankam taten meine Füße nicht mehr weh, nein ich spürte sie nicht mehr. Vielleicht war es doch ein Nachteil etwas abgelegen zu wohnen. Obwohl ich auch den Bus oder die Straßenbahn hätte nehmen können, wollte ich mir mein Geld zusammen sparen und davon wenigstens ein neues Outfit kaufen. Überall liefen Menschenmassen herum. Keine ruhige Seitenstraße oder ähnliches. Kein bisschen wie mein altes Zuhause. Als ich auf meine Uhr sah war es schon halb eins. Wie schnell die Zeit verging. Obwohl.. so lang war der Weg von unserem Haus bis zur Stadt doch auch nicht gewesen oder? Wahrscheinlich hatte ich einfach nur getrödelt. Als ich an einem kleinen Geschäft vorbei ging stoppte ich sofort. Nicht,dass es eines von den teuren bekannten Geschäften war oder ähnliches, aber irgendwas daran faszinierte mich. Als ich in's Geschäft hinein trat wurde ich sofort von einer Verkäuferin begrüßt. Es waren nicht viele Menschen innerhalb des Geschäftes aber dennoch beschloss ich mich umzusehen. Schon nach einer kurzen Zeit fand ich ein türkises Top. Nicht auffällig aber dennoch schöner als alle meine alten Klamotten. Und da ich nicht all zuviel Geld hatte und meine Mutter noch immer dagegen war komplett neue Kleidung kaufen zu gehen, kaufte ich schließlich das Top und eine passende dunkle Jeans. So, wenigstens hatte ich ein neues Outfit. Nichts besonderes, aber wirklich passende Kleidung für den Sommer hatte ich sowieso nicht, und bald würde ich bestimmt doch noch meine Mutter rum kriegen. Nach einer Weile, die ich quer durch die Stadt gelaufen bin und mir einige Sachen angesehen hatte hielt ich an einem kleinen Cafe an einer, für eine Großstadt ziemlich ruhigen Ecke. Draußen waren alle Tische bereits belegt also ließ ich mich drinnen an einem kleinen Tisch nieder. Als die Kellnerin kam bestellte ich eine Cola und ließ meine Eindrücke noch einmal abspielen. So schlimm war es hier nicht, wie ich von Anfang an gedacht hatte. Allerdings müsste ich mich an die großen Menschenmassen noch gewöhnen. Hoffentlich war die Schule nicht auch so überfüllt. Seufzend nahm ich den letzten Schluck Cola und bezahlte. Anschließend ging ich meinen Weg zurück nach Hause. Als ich mich dem Zentrum der Stadt langsam entfernte begann es von jetzt auf gleich zu regnen. Na toll, wer hatte schon damit gerechnet, dass es an einem so schönen Sommertag regnen würde? Eine Jacke oder einen Schirm hatte ich nicht mit, und um nicht richtig nass zu werden sprintete ich los. Irgendwann stieß ich gegen jemanden und meine Taschen fielen zu Boden. Sofort richtete ich meinen Blick auf und hob die Taschen. "Tut mir leid.." murmelte ich verlegen und sah direkt in die Augen eines Jungen, der es anscheinend ziemlich lustig fand, wie nass ich war. "Pass nächstes mal besser auf. Ist die Dusche im Regen angenehm?" Er hatte wenigstens einen Schirm dabei. Was für ein arroganter Typ. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen lief ich weiter. Als ich einige Minuten später Zuhause ankam, war meine Mutter noch immer nicht da. Keuchend ließ ich mich auf das Sofa fallen und holte sämtliche Luft nach, die ich den Weg über versäumt hatte. Nachdem meine Schuhe einen Platz quer im Zimmer gefunden hatten ließ ich mir heißes Wasser in der Wanne ein. Ein heißes Bad zum Entspannen. Was für ein Tag. Wenigstens hatte ich die Stadt gesehen. Auf die Begegnung mit diesem Möchtegerntypen hätte ich gerne verzichten können.




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