Das Testament der G?tter

Autor: Romana
veröffentlicht am: 14.03.2010




Projektname

Es war furchtbar aufregend in die Akten meiner Eltern zu lesen und auf der ersten Seite waren viele kleine Zahlen drauf und darunter ein Text.

03.06.1998

Die Tage waren kalt, obwohl drau?en die Sonne ununterbrochen schien. Katy und ich hatten vor einigen Wochen einen wundersch?nen Urlaub gemacht und als wir zur?ck kamen, holte uns die eisige K?lte ein. Meine Schwester Luana wird in drei Tagen f?nfundsechzig Jahre alt. Obwohl wir so einen gro?en Altersunterschied haben, sind unsere Meinungen immer gleich. Ihre Sch?nheit wird von Jahr zu Jahr ?lter. Noch nie hatte jemand uns auf…

Die ersten S?tze kannte ich schon und ?bersprang ein paar Zeilen.

…konnte es das wirklich sein? Katy und ich forschten an einem sehr extrem geheimen Projekt, das ich nicht einmal wage hier herein zu schreiben. Uns fehlen noch viel Beweise und einzelne verlorene St?cke, aber bald werden wir sie haben und etwas Neues entl?ftet bekommen. Ich brenne sehr darauf und Katy kann manche N?chte deswegen nicht schlafen.

Die Seite ging zu Ende und ich bl?tterte weiter. Da jedes Blatt durcheinander war, fiel es mir sehr schwer die richtige Reihenfolge zu finden, ich musste mich an den Zeitangaben orientieren. Manche waren schon eingerissen und zerknautscht. Als ich aber an einem Blatt stehen blieb, weil ich fl?chtig das Wort „Geheimnis“ las, zog ich es aus dem Stapel.

23.06.1998

Ich wei? dass ich es bereuen werde diese Worte in der Akte zu verzeichnen, die Buchstaben in die Tastatur zu h?mmern und das Geheimnis des Projektes Preis zu geben.Doch zuerst m?chte ich noch etwas sagen. Meine ?ber alles geliebte Tochter, Kyra, sie ist ein Engel f?r mich und eines Tages werde ich ihr meine Arbeit, mein Geheimprojekt, meine T?tigkeiten zeigen, doch sie ist noch zu klein und wird es nicht verstehen.

Mir kullerte eine einzelne Tr?ne die Wange hinunter und ich musste kurz auflachen, als ich die Stelle mit dem “klein“ las. Doch am neugierigsten wurde ich auf sein Geheimprojekt.

Also werde ich warten bis sie dreizehn ist und schon auf das Gymnasium geht und das Fach Physik hat. Es dauert viele Jahre, aber das Projekt leider auch.
Nun habe ich genug erz?hlt. Ich beschreibe nun mein Projekt, sein Name ist DTDG – Das so viel hei?t wie D, Das - T, Testament - D, Der - G,…

Das darf nicht wahr sein! Die Seite ist zu Ende. Aufgeregt w?hlte ich in den anderen Bl?ttern herum, fand jedoch kein erstes Wort mit einem G. Ich las mir die Anf?nge der Seiten intensiv durch und keines davon passte zum Text. Da die Bl?tter alle herum flogen, viel mir dann pl?tzlich auf, das es unten abgeschnitten wurde. Verwirrt betrachtete ich es genau und fast ein F?nftel der DIN A 4 Seite fehlte. Es wurde mit einer Schere abgeschnitten. Ich wollte aber unbedingt den Namen seines Projektes wissen. Vielleicht wei? Tante Luana den Namen. Gleich morgen fr?h werde ich sie fragen.
Am Morgen roch ich schon ein himmlichen Duft, der aus der K?che kam. Roch nach Pfannkuchen und frisch gebackenem Brot. Es lockte mich wie hypnotisiert an und ging gut gelaunt in die K?che.
„Guten Morgen, Tante Lu!“
„Guten Morgen mein Engel. Ich habe gedacht, da heute Samstag ist, mache ich dir eine Freude und backe dir frisches Brot.“
„Das ist aber lieb.“
„Ach, du sorgst dich do gerne um mich und das muss ich dir wieder geben.“ Sie musste l?cheln und nahm dabei das Brot aus dem hei?en Backofen. Ein frischer Roggenduft kam mir entgegen, dazu roch man auch das Weizen heraus.
In der K?che war es meist unaufger?umt, weil ich an einem Tag nicht das ganze Haus sauber halten kann. Doch die Sp?le war undicht und es tropfte Wasser heraus. Auf dem Herd sind verkrustete Essensreste, die Tischdecke war schon durchl?chert und dreckig und der Backofen wurde schon seit Jahren nicht mehr sauber gemacht. Ich m?sste wirklich hier etwas Gas geben. Aber meiner Tante schien es nichts auszumachen.
Am Tisch a?en wir gemeinsam unser Fr?hst?ck und ich sprach sie auf Vaters Akten an.„Wusstest du von Papas Akte?“
„Welche Akte?“
Ihr Gesicht schaute zu mir verwirrt und dabei trank sie ihren Tee.
„Papa hatte dort ein Datum stehen und dann dort ein Projekt beschrieben, DTDG!“
Gerade nahm sie einen Schluck ihres Tees, verschluckte sich jedoch und musste kr?ftig husten.
Schnell stand ich auf und klopfte ihr leicht auf den R?cken und dann ging es ihr besser.„Geht?s wieder?“, fragte ich und schaute sie bewusst an.
„Ja, es wird wieder.“
Einige Male r?usperte und hustete sie noch.
„Kennst du DTDG?“
„Oh ja!“
„Wirklich?“, ich starrte sie mit funkelnden Augen an und mein Magen zog sich vor Aufregung zusammen. Dann muss sie auch bestimmt wissen was der letzte Buchstabe hei?t. Ich war sehr unruhig bei dem Gedanken und konnte es kaum erwarten die Antwort zu kennen. „Wei?t du was es bedeutet?“
„Ja, Das Testament der G?tter.“
Meine Augen leuchteten vor Neugierde.
„Sag schon. Wei?t du etwas dar?ber.“
Es kam mir so vor als w?rde sie das ?berhaupt nicht interessieren oder sie m?chte dar?ber kein Wort wechseln. Aus ihrer vorher guten Laune, wurde ein schlecht gelaunter „Muffel“.
„Magst du dar?ber nicht sprechen?“, fragte ich.
Sie schaute mich an, als w?rde sie gleich auf mich losgehen. Da legte sie ihre Tasse auf den Tisch und schaute mich mit ihren braun, gelben Augen an. Ihre Falten wurde durch das h?ngende Gesicht noch st?rker und dann sagte sie: „Ich spreche schon dar?ber, doch ich hatte es deinem Vater nie verziehen, das es um „unsere“ G?tter geht. Das war unsere Kultur und er hat damit Experimente gemacht. Ich war auf deinen Vater b?se, doch als er verschwunden war…“
Sie seufzte entt?uschend und sank ihren Kopf.
„…da…Da tat es mir Leid was ich zu ihm sagte.“
Ich hob den Kopf neugierig und sie wusste, dass ich wissen wollte was sie zu sagen hatte.„Nun, ich sagte, er h?tte keinen Respekt vor seiner Kultur und w?re dem nicht gewachsen. Dass er aus seiner eigenen Religion Experimente machte, sei unverzeihlich. In dem dicken Buch, woraus ich dir manchmal vorlas waren sehr alte Geheimnisse und wahre Geschichten drinnen, dein Vater liebte sie, als er noch klein war.“
Sie seufzte wieder und sank den Kopf so weit, das er fast auf ihrer Brust lag.
„Dann stahl er das Buck aus meinem Haus, doch er bezeichnete es als „ausgeborgt“ und nahm ist auf seiner Arbeit mit. Bis jetzt wei? ich nicht, f?r was er das alles br?uchte, aber wenn das Projekt schon einen solchen Namen hat.“Ich nickte und schluckte dabei. Durch die Aufregung wurden meine Lippen trocken und ich fuhr einmal mit der nassen Zunge dar?ber. Auf meiner Stirn bildeten sich Schwei?perlen. Ich war so sehr auf dieses Buch jetzt fixiert und Papas Akten, das ich fast vor Neugierde platzte.„Kyra, w?rdest du das Gezappel unter dem Tisch bitte lassen?“, meckerte sie und schaute mich grob an.
„Tut mir Leid.“
Ich hatte meine Nervosit?t ?berhaupt nicht bemerkt, aber wo sie es schon sagte… Es vergingen viele Stunden, bis es halb sieben war und Tante Lu auf dem Bett lag und v?llig ersch?pft war. Ihre Augen vielen dauernd vor dem Fernseher zu und manchmal d?ste sie f?r ein paar Minuten.
Ich hatte heute die K?che etwas aufger?umt und deshalb war ich auch ziemlich fertig. Ich ging zu Luana hin und weckte sie aus ihrem Nickerchen.
„Tante Lu, komm ich bringe dich ins Bett.“
Sie stand mit mir auf und ich begleitete sie ins Schlafzimmer. Dort kam half ich ihr ins Bett und davor nahm sie noch ihre Medizin. In zehn Minuten stand ich wieder im Wohnzimmer, gelangweilt.
Mich lies einfach dieses wilde Gef?hl nicht los in den Wald zu gehen und meine eigene Forschungen anzustellen. Da es Sommer war, war es kaum dunkel drau?en, nur eine leichte D?mmerung.







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