I'll be there to catch you - Teil 12

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 14.04.2011


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„Nessa, ich kann das nicht mehr.“
Erschrocken schaute sie ihn an. Matt seufzte.
„Du bist .. eine tolle Freundin .. tust alles für mich .. und ich hab dich echt gern. Aber ich denke immer noch viel an Abby und .. na ja, ich vermisse sie. Meine Gefühle für sie sind genauso stark wie als ich mit ihr zusammen war. Klar, du kannst jetzt sagen, dass die ja nicht sonderlich stark sein können, weil wir nur ungefähr zwei Tage ein Paar waren, aber ich mochte sie auch schon als ich sie kennengelernt habe .. Vanessa, ich möchte mit dir Schluss machen.“
„Nein. Tust du nicht!“
„Doch. Es tut mir leid.“
Er verließ ihre Wohnung und atmete tief durch. Jetzt musste er nur noch Abby finden und sie küssen, ihr sagen, dass er sie liebt und glücklich werden.
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Die Tür ging auf und ich sah einen Mann, den ich nicht kannte.
„Wach?“, fragte er, mit einem gehässigen Grinsen.
Ich schwieg.
„Julian hat dir ein wenig zuviel gegeben, aber na ja. Hier, Wasser und was zu essen.“
Er reichte mir ein Tablett und ich starrte es misstrauisch an. Wovon hatte Ju (man spricht es übrigens 'Tschuh' aus) mir zu viel gegeben? Was war hier los? Aaaach, verdammt! Der Mann ging wieder und ich war erneut allein.
Ich stellte das Tablett zur Seite, stand auf und sah an mir runter, nur um zu sehen, dass ich in ein helles Negligé gekleidet war. Wieso?! Mit einem Seufzer ging ich zum Fenster und versuchte es zu öffnen. Es war aber abgeschlossen. Also versuchte ich aus der Tür zu gehen – aber auch die war zu! Okay, WAS WAR HIER LOS!?!?! War ich eigentlich völlig bescheuert? War das wieder ein dummer Traum? Och menno .. ständig träumte ich solche Sachen. Na ja, das hier war dann schon ein wenig extrem, denn nie würde ich mich (selbst im Traum nicht) so kleiden.

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Er hatte mit Mary gesprochen und klingelte jetzt bei diesen Jacob, der schwul war und dann doch nicht. Mary hatte ihm erzählt, was Abby die letzte Zeit gemacht hatte, aber sie wusste die Adresse von ihrem neuen Typen nicht. Aber vielleicht tat das ihr schwuler und dann doch nicht bester Freund.
Jacob vermisste Abby. Die Wohnung war ihm allein zu groß und er fühlte sich einsam. Zu sehr vermisste er ihr Lachen, ihre miserablen Kochkünste, ihre wundervollen Bilder und ihre gemeinsame Stunden. Oft hatten sie abends auf dem Sofa gesessen, schlechte Filme geschaut, Popcorn gefuttert und sich über die Schauspieler lustig gemacht. Als es klingelte, schreckte er hoch, stand auf, ging zur Tür und öffnete sie.
„Was gibt’s?“
„Ich bin Matt und suche Abby.“
Das war also Matt. Jacob knurrte leise.
„Sie ist nicht hier.“
„Das weiß ich. Aber vielleicht weißt du ja, wo sie ist.“
„Du hast mit ihr Schluss gemacht, dich monatelang nicht gemeldet, mit einer anderen was angefangen und jetzt suchst du sie? Glaubst du echt, sie will dich sehen?“
„Ich muss mit ihr reden. Ich .. oh Gott, ich vermisse sie so sehr. Bitte, sag mir, wo ihr neuer Freund wohnt.“
Jacob schüttelte langsam den Kopf und sah auf den Boden.
„Ich weiß es nicht. Und ich hab ein ungutes Gefühl bei dem Kerl. Sie war eineinhalb Tage weg, nachdem sie mit ihm gegangen war.“
Matt schaute ihn an und seufzte dann.
„Oh man. Na ja .. dann .. danke.“
Jacob sah ihn einen Moment an und holte sich seine Jacke.
„Ich helfe dir beim Suchen.“
„Warum?“
„Weil ich sie liebe.“
Matt lachte bitter.
„Da haben wir wohl was gemeinsam.“
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Irgendwann hatte ich solchen Hunger, dass ich das Essen aß. Auch das Wasser kippte ich schnell runter und kurze Zeit später .. machte sich das bemerkbar. Ich musste aufs Klo und zwar ein bisschen plötzlich! Erneut versuchte ich die Tür zu öffnen und als sie nicht aufging, fing ich an dagegen zu hämmern, in der Hoffnung, mich würde jemand hören. Tatsächlich wurde nach einer halben Minute die Tür aufgerissen – und vor mir stand Ju.
„Ju!“, rief ich, erfreut, ein Gesicht zu sehen, dass ich mochte und warf mich ihm in die Arme.
„Abby, meine Süße, was ist denn los? Was machst du so einen Lärm?“
„Ich muss auf Toilette .. hey, wieso bin ich hier eingeschlossen?!“
„Du bist nicht eingeschlossen.“
Er lachte leise.
„Na ja, okay, doch. Aber nur, weil ich dich nicht verlieren will.“
„Hallo?! Alles klar da in deinem Kopf? Verdammt noch mal, ich in doch niemand, den man einfach einsperrt!“
Ju lachte erneut.
„Mach dir keinen Kopf. Ich sperr dich nicht nochmal ein.“
Langsam führte er mich in eine Richtung und schob mich in einen Raum, den ich als Badezimmer erkannte. Erleichtert seufzte ich und sah ihn an.
„Danke. Und wo ist meine Kleidung? Wieso trag ich sowas?“
„Das erfährst du noch früh genug.“
Er küsste mich kurz, ging aus dem Bad und schloss die Tür. Ich sah in den Spiegel und strich mir über die Wange. Ich war furchtbar blass und hatte riesige Augenringe. Und ich fragte mich wirklich, was hier los war! Aber wenigstens würde ich nicht mehr eingesperrt werden. Also erledigte ich mein Geschäft wusch mich ein wenig, verließ das Zimmer und wurde sofort von zwei vertrauten Armen umschlossen.
„Meine Süße.“
Ein paar Küsse in den Nacken, ein paar Berührungen, überall an meinem Körper, dann ein leises Lachen. Ich wurde von ihm über seine Schulter geworfen, zurück in das Schlafzimmer getragen, aufs Bett geschmissen und von ihm ausgezogen. Verwirrt sah ich ihn an.
„Ju? Ich fühl mich hier nicht wohl. Ich will nicht.“
Er sah auf und legte eine Hand an meine Wange.
„Doch, willst du, oder soll ich dir wieder was ins Getränk mischen?“
Er kicherte leise.
„Du bist ein so gutgläubiger Mensch. Du hast gar nicht gemerkt, dass ich dich schon ausnutze, seit du bei mir wohnst.“
„Ich hab sehr wohl mitbekommen, dass du mich deinen ganzen Haushalt schmeißen lässt!“
Ich rutschte weg und schlang die Arme um meinen Körper.
„Und jetzt will ich meine Kleidung!“
Julian lachte wieder.
„Das meinte ich nicht mit ausnutzen. Was meinst du, wie oft wir schon Sex hatten, ohne, dass du es mitgekriegt hast? Oh, du warst übrigens diesmal ganze drei Tage bewusstlos. Also musste ich auch ein paar andere ranlassen.“
Ich wurde blass, begann zu zittern und wich weiter zurück.
„Verarsch mich nicht.“
„Mach ich nicht. Abby, du bist viel zu toll, als dass ich dich allein für mich benutzen könnte.“
„Benutzen?! Benutzen?! Julian, ich bin ein MENSCH!“
Langsam stand er auf, ging zu mir und zog mich an sich.
„Du bist jemand, der den falschen vertraut. Hättest mal lieber bei deinem Mitbewohner bleiben sollen.“
Ich spürte, wie eine heiße Träne sich eine Spur über meine Wange bahnte. Wütend stieß ich ihn von mir, schnappte mir dieses grauenhafte Dessous-Ding und rannte aus dem Zimmer. Ein wütender Schrei ertönte hinter mir. Ich rannte durch das Haus, auf der Suche nach der Tür. Doch plötzlich kamen mir zwei Männer entgegen, hinter mir war Julian und .. ich wusste nicht, was ich tun soll. Aber die Männer sahen viel muskulöser aus als Julian, also drehte ich mich um und versuchte ihn umzurennen, so als wär ich ein Rugby-Spieler. Natürlich misslang es mir. Julian packte mich, hob mich hoch, brachte mich in das Zimmer zurück und begann mich zu fesseln.
„Du bleibst hier.“
Ich knurrte wütend.
„LASS MICH LOS, DU ARSCHLOCH!“
„Nana, wir wollen uns doch benehmen. So.“
Er trat zurück und betrachtete sein Werk stolz.
„Ich bring dir heute Abend was zu essen. Benimm dich bis dahin.“
Er lachte und verschwand. Und mir wurde urplötzlich furchtbar übel. Schnell drehte ich meinen Kopf, bevor ich mich fürchterlich übergab.





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