In den Armen meines Bruders

Autor: Lea
veröffentlicht am: 31.01.2010




So alle Teile noch mal:


In den Armen meines Bruders

Kapitel 1

Ich lag mit einem Buch auf meinem Bett im 2. Stock unserer großen weißen Villa im Berliner reichen Viertel Grunewald. Ich war ganz vertieft in der Geschichte als das Klingeln der Tür mich aus meinen Gedanken riss. Sofort sprang ich auf und rannte zur Haustür, das musste mein Vater sein, er kam letzter Zeit immer etwas spät nach Hause. Ich öffnete die Tür, da stand mein Heer Vater wie immer mit Anzug und Krawatte, doch etwas stimmte nicht, er begrüßte mich nicht mit seinem üblichen 'Bonjour ma biche' (ich sprach mit ihm ausschließlich Französisch), statt dessen sagte er nur hallo. Jetzt bemerkte ich auch, dass sein Gesicht voller Sorge und Traurigkeit war.
' Was…' fing ich meine Satz an, als ich bemerkte, dass ein Junge hinter meinem Vater stand. Er war ungefähr ein oder zwei Jahre älter als ich, hatte braune halb lange Haare, surfermäsiger Schnitt, eine recht grade Nase und saphirblaue strahlende Augen. Er sah einfach unverschämt gut aus, dennoch schien er etwas zerknirscht aus.
Beide gingen an mir vorbei in den Salon, setzten sich auf das rote Sofa. ' Kannst du bitte deine Mutter holen Sunny?'. Ja, ich hieß wirklich Sunny, eigentlich hatte ich fünf Vornamen Angela Isabella Sunny Naomi Orna, meine Eltern mochten ausgefallene Namen und das machten sie überall immer wieder sehr deutlich, was dazu führte dass alle meine Vornamen kannten. Mein Nachname Rosenfeld war dagegen noch ein Segen.
Ich ging in den 2. Stock die alte holz Treppe hoch, an dem Schlafzimmer unseres Hausmädchens vorbei und den Gang entlang die zweite Tür rechts. Ich klopfte. ' Herein' hörte ich die jung wirkende Stimme meiner Mutter auf mein Klopfen antworten. Ich drückte die Klinke runter. Sie lag auf dem Bett mit einem Buch, auf dem stand 'Wie schneide ich meine Hecke so das ich den Nachbar sehe doch er mich nicht?', sie las gerne solche Sachen. Doch in dem Moment dachte ich gar nicht an ihren langweiligen Lesestoff. ' Paps ruft dich.'Sie stand auf, dabei fielen ihre blonden Haare auf ihre Schultern. Sie war schlank, groß und sah aus wie ein Top Model, ihre Augen waren strahlend grün. Ich sah ihr überhaupt nicht ähnlich.
Ich hatte schwarze, dicke haare und ein ovalen Gesicht meine Haut war weiß, wurde im Sommer aber sehr schnell schokobrau, meine Lippen war immer rot, was dazu führte dass man mich Scheewitchen nannte, meine Augen und meine Figur hatte ich von meiner Mutter, aber ich war mindestens 10 cm kleiner als sie, genau 1.65 m. Mein Vater hatte auch schwarze Haare gehabt jedoch waren sie schon ins grau übergegangen. Der alters unterschied zwischen meine Eltern war recht groß, 20 Jahre.
Als wir alle beisammen im Salon saßen fing mein Vater an zu erzählen: ' Also das ist (er zeigte auf den Jungen) Shane, bitte lasst mich ausreden.' Alle blieben still. ' Also,… bevor du geboren wurdest Bella waren ich und deine Mutter kurz davor uns zu trennen, also haben wir uns erst mal eine Weile nicht gesehen und ich bin mich bei meiner besten Freundin aus heulen gegangen wir gingen zusammen in eine Bar und betranken uns und der Alkohol führte dazu, dass sie mir über deine Mutter hinweg half. Sie wurde schwanger und ich kam wieder mit deiner Mutter zusammen, vor kurzem ist sie gestorben…'. Er schaute zu Boden, Shane genauso. ' Von Jane?' flüsterte meine Mutter, mein Vater gab keine Antwort. ' Pierre! Sag es mir!' schrie meine Mutter jetzt. ' Sun könntest du Shane bitte deine Gestezimmer zeigen?' Ich stand auf er folgt mir, ohne ihn zu beachtechten ging ich die Treppe hoch. Er hielt mich am Arm fest:' Wo kann ich schlafen?' Er guckte mit gefühlslosen Augen an, seine Stimme war scharf. 'Wie bitte ?' Was bildete der sich den ein, dass ich ihn einfach so zu mir hoch bringe? ' Wenn du nicht richtig hörst du kleine Schlampe sperr deine Ohren auf.' Ehe ich wusste was ich tat, hatte er einen roten Hand Abdruck an der Wange. Er schaute mich hasserfühlt an. ' Mmh schlagen kannst du auch…' Er machte mir Angst. Er beugte sich zu mir runter, ich spürte sein Atem auf meiner Haut. Ein Kribbeln fuhr an meinen Beinen hoch, scheiß Pubertät. Ganz leise flüsterte er mir ins Ohr ' Wag es ja nie wieder'. Ich hörte ein Räuspern am Ende der Treppe stand Elisabeth, unser Hausmädchen, sie war schon 60 und ihr grauen Haare waren zu einem Dutt gemacht. ' Ich soll Ihren Bruder zu seinem Zimmer führen.' ,sagte sie. Dabei beachtete keiner der beider mein Versuch sie zu überzeugen, dass das Zimmer im 1. Stock das beste sei.
Ich spürte wie der Hass auf Shane in mir hoch kam.


Kapitel 2


Ich blinzelte verschlafen in die Sonnenstrahlen, die durch mein Zimmer fiel. Ich rieb mir den Schlaf aus meinen Augen. Ich hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt, ich hatte geträumt, dass mein Vater mit einen fremden Jungen namens Shane nach hause kam und meinte, dass das nun mein Halbbruder wäre. Einfach absurd!
Nach so einem Traum brauchte man eine anständige Dusche. Mit einem Handtuch umwickelt du nassen Haaren marschierte ich zurück in mein Zimmer. Zog mir eine schwarze Hotpens über und ein blau weiß gestreiftes ärmelloses Top dazu ein paar weiße Turnschuhe an. Meine Haare ließ ich offen, damit sie trocknen konnte, ich mochte wenn sie wellig wurden. Heute würde es guter Tag werden, das wusste ich. Ich ging zu meinem Schminktisch nahm etwas Make up, dann ein leichtes Rouge, etwas Kajal umrahmte damit meine Augen und zu letzt etwas leicht rosa Lipgloss. Perfekt!
Ich ging aus meinem Zimmer und ein paar Ecken weiter in meine Küche, ja eigentlich hatte ich schon meine eigene kleine Wohnung hier oben.
Meine Küche war klein, aber der Platz reichte gerade noch so um einen kleinen Tisch und zwei Stühle hinein zu stellen. Ich schnappte mir eine Schüssel aus dem Schrank, dazu ein bisschen Müsli, schüttete mir etwas Milch ein und nahm mir zu letzt noch einen Löffel. ' Morgen, Schwesterherz!', ich erschrak so sehr, dass mir die Schüssel aus der Hand fiel. Scheppernd zerbrach sie und die ganze Milch vergoss sich auf dem Boden. Ich beachte das alles aber schon nicht mehr, langsam drehte ich mich um. Zum ersten Mal an diesem Tag kam mir der Gedanken, dass ich das alles vielleicht doch nicht geträumt hatte. Ich starrte Shane geschlagene 10 Sekunden an, bevor ich realisierte, dass ich mitten in der Milch stand und das Shane schallend lachte. Er lachte MICH aus! Dennoch brauchte ich weitere 5 Sekunden um mich zu versichern, dass das alles doch kein Albtraum war. Schweigend nahm ich einen Lappen und wischte die Milch auf und sammelte die Scherben ein.
Als ich hoch blickte war Shane wieder weg. Mein Appetit und meine gute Laune war auch vergangen also ging ich zurück in mein Zimmer schloss ab und wählte die Nummer meiner besten Freundin Helena. Nach dem zweiten Klingeln nahm sie ab. ' Hallo Sunny! Na was gib es? Endlich ein Mal du die mich fragt, ob ich dir ein Date klar mache?', scherzte sie. Ich war ganz und gar nicht in Stimmung zu scherzen. ' Nein ich muss dir etwas Wichtiges sagen.' ' Wasn?', nuschelte sie in den Hörer. ' Danach, nicht am Telefon. Wir treffen uns so gegen 2 bei dir okay?' Aus irgendeinem Grund war es mir lieber ihr alles unter vier Augen zu sagen. ' Okay Schatzi, ich hoffe es ist nicht sehr schlimm.' Danach legte sie auf. Pah nicht sehr schlimm, es veränderte mein ganzes Leben!

Irgendwann hielt ich es nicht mehr in meinem Zimmer aus und ging runter wo die ganze Familie, inklusive Shane am Esstisch saßen und sich nicht an merken ließen, dass etwas anders war als sonst. So etwas zeigte man nicht, das habe ich stets gepredigt bekommen, aber ich hielt mich bis heute nicht sonderlich daran. Mein Vater stand auf: ' Wie schön das du uns auch etwas Gesellschaft leistest.' Ich wäre am liebsten auf der Stelle weggerannt. ' Ich und deine Mutter haben entschieden, dass wir heute ein Picknick zu machen, dann könnt ihr beiden euch besser kennen lernen, schließlich werdet ihr mindestens 1 Jahr zusammen unter einem Dach leben.' Bei dieser Vorstellung kam mir das Kotzen. ' Aber ich bin mit Helena verabredet!' ' Kein aber,…du kannst mit ihr etwas am Montag in der Schule unternehmen.' 'Mais papa!' ' Es reicht!' ' Wir machen jetzt eine schöne Pizza, kommst du Shane?', fragte meine Mutter mit einem zuckersüßem Lächeln im Gesicht. In der zwischen Zeit schriebe ich Helena, dass ich nicht kommen konnte. Nach weiteren zwei Minuten rief mich meine Mutter in die Küche, um bei der Pizza zu helfen. Sag mal für wie alt hielt sie mich? Ich war nicht mehr 6 und freute mich, dass ich auch Kochen oder Backen konnte. Lustlos ging ich in die Küche, beachtete weder meine Mutter, noch Shane. Nahm Tomatensoße und etwas Käse schmierte es so gut es ging auf den Teig und marschierte wieder hoch in mein Zimmer, schloss ab und hörte so laute es ging, mindestens 10 mal hintereinander Give you hell von All American Rejects . In dem Moment gefiel mir besonders die Stelle, wo gesungen wurde:

When you see my face
Hope it gives you hell
Hope it gives you hell
When you walk my way
Hope it gives you hell
Hope it gives you hell


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so hoffe jetzt ist alles an ort und stelle. hoffe gefällt euch. lg







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