Rache und Liebe, passen gut zusammen

Autor: caro (2)
veröffentlicht am: 31.01.2010




Die Jugendherberge-
Liebe und Rache passen gut zusammen

Wir standen in der Küche der Jugendherberge, weil jedes Zimmer einmal Küchendienst hatte. Jess, die Freche, Vivien, die Modebewusste, Steffi, die Schlaue und ich bewohnten nicht nur dasselbe Zimmer, son-dern sind auch die besten Freundinnen. Heute aller-dings habe ich keine Lust auf Küchenarbeit, denn ich bin sehr müde. Kein Wunder, denn der gestrige Tag war nur mit Ereignissen überseht und die mussten erst verarbeitet werden. Es ging schon morgens los. Alle sollten zum Frühstück kommen. Es hatten die Jungs, die das Nebenzimmer bewohnten, Küchendienst. Josh, Tom, Jan und Frank, der Freund von Vivien. Bei der Essensausgabe zwinkerte mir Jan, der brauhaarige Junge mit den auffällig blauen Augen, zu. In meinen Augen ist er der kindischste und lächerlichste Junge, den ich bis jetzt kennen gelernt habe. Ich musste meine Freundinnen erst suchen, da sie sich woanders hingesetzt hatten. Zu den Jungs! Auf jeder Seite des Tisches waren vier Plätze. Auf der einen Seite saßen Vivien daneben Frank dann Tom, der beste Kumpel von Frank, danach Jess, was mich nicht gewundert hat. Auf der anderen Seite Steffi dann Tom . Daneben waren zwei Plätze frei ich setzte mich einfach neben Tom, weil ich ihn eigentlich ganz erträglich fand. Neben mich setzte sich Josh. Zwischen Frühstück und Vormittagsversammlung durften wir machen was wir wollten. Natürlich waren Vivien und Frank unzertrennlich und alle - bis auf mich- nisteten sich bei den Jungs ein. Nach einer Weile, ich war in einer meiner Lieblingsromane vertieft, klopfte es. Da ich dachte es wäre eine meiner Freundinnen, machte ich keine Anstalten aufzustehen und sagte nur: 'Was?'. Ich war verärgert, da ich es hasste beim lesen gestört zu werden. Aber weder Jess noch Steffi kamen in das Zimmer. Sondern Josh, geistesabwesend kam er in mein Zimmer und studierte mich. Ich sah ihn fordernd an. Nach einer Weile fragte ich: 'Was ist?' Er trat an das Fenster blickte zu mir und erkundigte sich: 'Magst du Jan?' Er fixierte mich. `Was war das denn für eine frage 'Magst du Jan?' `dachte ich. 'Inwiefern?' hackte ich nach. Er stand sprachlos da, doch dann erklärte er ' Ich meine so als Junge halt…ähm..., als Freund...ähm… tust du´s?' Ich glaubte ich höre schlecht. Für wen hält er sich? Trotzdem antwortete ich ihm: ' Ganz ehrlich?' Er nickte. 'Ich finde, dass er ziemlich kindisch und albern ist' Er drehte sich ganz plötzlich um sein verblüffter Blick schien mich zu durchbohren. Doch dieses Gefühl änderte sich aber schlagartig in Freude. Er setzte sich auf den Stuhl und war still. Ich wollte noch etwas sagen, ließ es dann doch lieber. Josh musterte mich nämlich auf so ungewöhnliche Weise, die mich schaudern ließ. Also sagten wir beide nichts. Ich las in meinem Buch weiter. Er wendete sich seinen Schnürsenkel zu. Blitzartig ging, nein, stürmte er aus dem Zimmer. Gerade kamen Jess und Steffi rein um mich abzuholen und sahen mich ebenso verdutzt an wie ich die offene Tür. Die beiden bohrten mir Fragen in den Bauch: 'Was wollte er Hier?' 'Was hat er gemacht?' 'Worüber habt ihr geredet?' Ich kam gar nicht mit. 'Langsam, bitte!' beruhigte ich sie. Sie sahen mich auffordernd an. 'Na gut, also er wollte wissen wie ich Josh finde!' Sofort viel mir Jess ins Wort 'Wieso?' 'Wenn ich das wüsste!' antwortete ich in Gedanken. 'Jedenfalls hat er wie immer nicht viel gesagt und mich voll an gegafft! Schon komisch oder?' 'Ja, er ' Steffi brach mitten im Satz ab und hob einen gefalteten Zettel hoch 'Wem gehört das? Einem von euch?' Ich und Jess schüttelten den Kopf. Jess nahm Steffi den Zettel aus der Hand und las laut und mit gespielter schleim Stimme vor: 'Liebe Melina, oh ein Liebesbrief' sie grinste ich wollte mir den Zettel schnappen. Jess las jedoch mit vollkommen zufriedener Miene weiter: 'Ich will dich heute Abend um 8.30 Uhr am Steg in der Verbotenen Zone treffen' dann fiel ihr Steffi ins Wort 'dort, meine unendliche Liebe, will ich dich um deine Hand bitten und im Mondschein Spatzieren gehen.' Die beiden machten alberne Bewegungen, es sollte wohl ein Tanz sein. Es erinnerte mich eher an den Vorgang wen sich Storche paaren. Ich musste bei dem Gedanken lachen und auch die beiden brachen im großen Gelächter aus und ich schnappte mir den Zettel. Leider hatte Jess nicht übertrieben. Es stimmte! Auf dem Zettel war ein Herz und darauf stand:

Liebe Melina,
Ich will dich heute Abend um 8.30 Uhr
Am Bootssteg, in der Verbotenen Zone treffen.
Das ist kein Trick!!
! Ist wichtig, sei dort!
J.

Ich lass den Brief mindestens fünfmal durch und war total ernst geworden. 'Was der wohl will?' 'Was wohl, dir sagen das er in dich verknallt ist!' Klärte Jess mich auf. Ich ärgerte mich. Ja, ich mochte Josh, aber dass er in mich verknallt war, konnte ich einfach nicht glauben. 'Unmöglich, man erkennt das doch immer.' 'Nicht bei jedem! Bei Frank habe ich das auch nicht gesehen.' 'Eins weiß ich, liebe lässt sich nicht lenken.'Steffi hatte in letzter Zeit viele Liebesgedichte gelesen und auch geschrieben. Sie waren gut, bis auf die in die sie mich und Jess aufzog, weil wir noch nie geküsst worden waren. Genervt stand ich auf und wir drei stapften zum Essen. Denn ganzen restlichen Vor- und Nachmittag war nichts an Josh anzumerken. Jess hatte ihn sogar darauf angesprochen, aber er hat Jess nur angemacht, in dem er gesagt hatte 'Was willst du denn von mir?'. Daraufhin hat er sich umgedreht und sie einfach stehen gelassen. Beim Essen saß er wie immer neben mir. Ihm war aber nichts anzumerken weder liebe noch ein anderes Gefühl was man darauf hinleiten konnte. Ganz im Gegenteil er warf mir Blicke zu die definitiv keine der Liebe waren sogar ein bisschen wütend. Ihn muss man erst mal verstehen. Wenn man das geschafft hat, dann versteht man alle Jungs auf der Welt. Aber auch Jan war heute komisch eigentlich ist er immer der laute doch heute war der ganze Tisch ungewohnt leise, weil er keine alberne Lache losließ, Witze erzählte oder einfach affig war. Er warf Josh ständig böse Blicke zu, die von Josh mit hinterhältigen Blicken beantwortet wurden. Nach einer Weile sah er mich an, ich lächelte ihm zu was Josh anscheinend nicht gefiel, ob das wohl Eifersucht war? Jedenfalls lächelte Jan mir zurück, in mir pochte mein Herz ich wusste nicht was ich machen sollte also aß ich einfach weiter. Jans Stimmung war schier auf besser geworden, was man von Josh nicht sagen konnte. Der Rest des Tisches hatte diesen Ablauf auch beobachtet und Tom der eigentlich ganz Stille sagte zu mir gerichtet 'Tja, ich glaube jetzt geht gleich der wilde Kampf los.' Steffi musste grinsen. Frank stieß Jan in die Seite und lachte. Josh sah interessiert zu mir auf und ich musste auch lachen. Niemand verstand warum ich und Jan uns fünf gaben. Doch jeder musste dann lachen selbst Josh. Den restlichen Tag lang überlegte ich was ich anziehen sollte. Ich hatte drei Brüder, Marvin er war fünf, dann Thomas er war zwölf und noch Patrick er war fünfzehn. Deswegen habe ich ein eher Jungenhafteren-style, auch wenn sich die anderen darüber wunderten, ich fand es ganz normal nicht gerne schoppen zu gehen und lieber im Wald Unsinn zu machen. So war ich nun mal, ich mache mich oft dreckig. Genauso wie heute bei der Waldrally. Ihr könnt euch denken in welcher 8er Gruppe ich dabei war. Es hat kurz vorher geregnet und der Weg glatt und schlammig Steffi, Jess und ich stützten uns gegenseitig. Die drei Jungs haben angeboten jede von uns zu stützen, aber wir wollten uns nicht, wie Vivien an Frank, so an einen Jungen geklammert, laufen. Wir kamen zu einem steilen Abhang wo Jan ein Mülldeckel fand und ihn mit schleppte. Jess und Steffi lockerten ihren Griff, plötzlich spürte ich eine Hand die sich um meine Hüfte schlag und ich wurde auf in Richtung Boden gezogen. Ich landete auf Jans Schoss der sich auf den Deckel gesetzt hatte und stieß sich ab. Wir schlidderten wie auf einer Schneepiste den Hang hinab. Aus Angst umklammerte ich seinen Hals, was ihm sichtlich gefiel. Dummerweise stand er während der Fahrt auf und stolperte. Wir flogen hin und rollten noch ein Stück bis wir zum stehen kam und er, da er oben lag, aufstand und mir seine Hand reichte. Doch ich stand so auf. Ich fand, dass es total affig gewesen war. Er grinste mich an und fragte erwartungsvoll 'Und? Wie war es?' Ich antwortete frech 'Außer das mir mein Rücken wehtut ich gedacht habe dass wir jeden Moment gegen einen Baum fliegen und das' 'Hey sag doch einfach das es dir nicht gefallen hat' unterbrach er mich schnell. Ich kam mir total idiotisch vor, deshalb wiedersprach ich ihm und ehrlich gesagt auch mir 'Hat es aber'. Er sah mich fragend an und so erklärte ich ihm. 'Du liegst falsch es war ganz lustig' nun musste ich auch grinsen und sein Gesicht hellte sich auf. 'Das nächste Mal warne ich dich wenn ich wieder so was mache okay?' Ich antwortete in Ge-danken, dass er sowas wiederholen will nur 'Nein!'. ER sah mich verwundert an 'Nein? Dann nicht wenn du nicht willst!' Dann wurde mir erst klar was ich gesagt habe 'Nein, damit meine ich, dass du das nicht mehr wiederholen sollst!' 'Sicher?' 'Ja! Ganz sicher' gab ich fesch zurück. 'Macht es so nicht mehr Spaß?' Ich betrachtete diese blauen Augen die mich jetzt fest im Griff hatten 'Tut es?' 'Vielleicht' schloss ich das Gespräch. Er konnte nichts mehr fragen, da Josh wü-tend auf ihn zu kam und Jess und Steffi sich zu sich riefen. Jan und Josh kebbelten sich und Josh wurde immer wütender doch er beruhigte sich, als Jan ihn irgendetwas zuflüsterte und zu mir sah. Als wir an-kamen sahen viele zu mir und Jan, denn wir waren voller Matsch. Frau Belatrus, unsere Klassenlehrerin, nahm uns nicht übel, dass wir uns erst mal um zogen und nicht zur Besprechung gingen. Jan wartete vor der Tür meines Zimmers. Wir kamen sieben Minuten zu spät, als ich mich setzte merkte ich, dass Josh näher an mir dran saß. Er sah wütend zu Jan, der ihn mit grotesken Grimassen verspottete. Ich musste kichern und guckte schnell weg damit ich nicht los lachen musste. Jan sprach mit Frank, währenddessen bemerkte ich zum ersten Mal, ich hatte zuvor nie dar-auf geachtet, einen leisen rauen Unterton in Seiner Stimme. Obwohl ich mir derweil nicht sicher war, ob es nicht doch Josh war der wie ein Raubtier knurrte. Unterdessen redete Jess mit Jan über einem anschei-nend sehr interessanten Thema und Steffi und Tom waren auch ungewohnt tief in einem Gespräch ver-tieft. Frank und Vivien waren am knutschen was denn sonst. Josh aß seine Nudeln ich musste lachen, weil sein ganzer Mund mit der Soße bespritzt war. Josh war seit dem wir abgefahren waren viel netter und cooler geworden, er war gar nicht mehr dieser schüchterne Junge der normaler weise kaum zu bemerken war. Um 8.20 Uhr wusste ich wie ich mich anziehen sollte. Einfach ganz normal. Ich sagte Jess, dass sie mir Jan vom Hals halten sollte, sie war natürlich damit einverstanden, da sie höllisch auf in abfuhr. Als ich um 8.30 Uhr am Steg war. Stand dort eine Kerze auf einem Tisch mit einem roten Briefumschlag. Ich öffnete den Brief. Er enthielt eine Herzkarte auf der Sorgfältig etwas drauf geschrieben wurde. Der Absender musste sich sehr viel Mühe gegeben haben um so schön zuschreiben. Josh's Schrift war es nicht das konnte ich auf Anhieb sehen. Meine Neugierde wuchs und so las ich den Brief, oder eher gesagt, den Zettel
Duck dich im Gebüsch und warte! Um
8.40 Uhr wirst du etwas erfahren.
Sei aber ganz leise! Puste vorher noch
die Kerze aus und nimm sie mit pass
wegen dem heißen Wachs auf! Nicht
das du dir weh tust.
Jan

Obwohl ich Jan nicht ganz traute tat ich was dort stand. Ich war gerade hinter den Büschen da kam Josh und Jan, die beiden stritten sich schon wieder
'Ich hab kein Bock mehr darauf!' Verstohlen sah er, dass die Kerze weg war und blinzelte in meine Rich-tung. 'Geh wenn sie kommt und dich sieht hab ich sowie so keine Chance mehr. Sie ist ja schließlich fast in dich verknallt!' Kam es Giftig von Josh.









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