The Way You See Me

Autor: seisai
veröffentlicht am: 27.12.2009




Hey, Leute.
Ich hab schon lange nicht mehr geschrieben und das letzte war nicht sooo der brenner. Find ich jedenfalls. Nun, ich weiss nicht wie das hier wird. Es kann sein, dass es ein totales Chaos wird und so, aber mir gehts nicht so gut in letzter Zeit und ich versuch mich n bissle abzulenken und ich hoffe ihr koennt auch einmal raus aus dem Alltag (und den vielen Weihnachtsplaetzchen) und einfach mal in eine kleine Traumwelt eintauchen. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu viel mich reinfantasiere, dass niemand mehr mitkommt.
Die Idee und so ist weder sehr innovativ noch neu. Das ganze Konzept wurde wahrscheinlich schon mehrere Male benutzt. Ich weiss es nicht. Dennoch hoffe ich, dass es wenigstens ein paar Spass macht zu lesen.
Lg,
Seisai.

P.S.: Die Geschichte ist nicht gut recherchiert. Also faktliche Fehler (Rechte, Ablaeufe etc. etc.) koennen auftreten. Ich hoffe ihr seit mir net allzu boese.

*************************************************

Sein Grabstein war kalt. Sie strich ueber seinen Namen, entfernte die nassen Herbstblaetter und drueckte einen letzten Kuss auf ihn. Erste Tropfen des Herbstregens fielen auf sie und bildeten einen krassen Kontrast zu ihren heissen Traenen. Sie riss sich los und lief aus dem Friedhof um ihn dann nicht mehr zu betreten...


Sie hasste es zum Friseur zu gehen. 'Wie sollen wir Ihre Haare heute schneiden?' 'Wie soll der Pony fallen?' 'Wollen Sie Straehen?' 'Wollen Sie Locken?' 'Wie sollen wir Ihre Haare stylen?' Macht sie so, dass ich morgen frueh hoechstens 2 Minuten das Problem Haare habe. Wieso musste man eine Meinung darueber haben wie seine Haare aussahen? Seufzend betrat sie den Friseur, wo sie auch schon mit den Fragen erwartet wurde, vor denen sie solche Angst hatte.
Sie sah in den Spiegel waehrend die Friseuse ihren Haaren den letzten Schliff verpasste. Nach dem Haareschneiden sah sie immer so aus, wie es von ihr erwartet wurde, modisch, so wie alle 28 jaehrige. Aber dann spaetestens 2 Tage spaeter war sie wieder sie selbst.
'Sie muessen Ihre Haare von aussen aus foehnen, dann haben Sie nicht so viele Locken und das Haar faellt genauso wie Sie wuenschen.'
Was, wenn sie sich nichts wuenscht? Und: Wenn man sie von innen und aussen foehnt, geht das schneller. Jedenfalls bei ihr.
Sie nickte und stand auf, ohne sich gruendlich mit Spiegel von hinten und dem anderen trara zu betrachten. Das Bezahlen ging schnell und auch auf den kleinen Flirt des Lehrlings ging sie nicht ein.
Sie ging durch die Strassen der Grossstadt. Weihnachten. Einkaufen. Mist. Geschenke.Ihr Handy klingelte. Sie schmunzelte als sie sah, dass der Anruf von ihrer besten Freundin kam. Diese hatte wahrscheinlich schon 100 Mal versucht sie zu erreichen und es nicht geschafft und jetzt wuerde wieder eine Gadinenpraedigt stattfinden. Es war immer so. Was konnte sie aber auch dafuer, dass sie ihr Handy nie hoerte? Sie nahm ab.
'Hallo?'
'Hey Maya! DU nimmst ja heute beim ersten Mal ab! Ein Wunder ist geschehen.' Die verschnupfte Stimme ihrer Freundin liess ein Grinsen erahnen.
'Tja. Was ist? Wolltest du nur testen, ob ich an mein Handy rangeh?'
'Nein, ich habe eine Bitte.'
'Soll ich dir Tee oder so mitbringen? Gegen deinen Schupfen?'
'Nein, ich habe schon Massen an Tee. Aber ich habe ein Problem. Ich habe heute einen Termin bei dem Verlag...'
'Du brauchst Aufpuschmittel?'
'Die bringen mich um. Nein, ich brauche dich. Ich brauche dich als meinen Ersatz fuer den Termin.'
'Ich bin keine Uebersetzerin. Du hast doch Kollegen.'
'Ja, die sich alle eine Ausrede ueberlegt habe und die ich nicht dazu bringen kann heute zu uebersetzen.'
'Es ist deren Job.'
'Ja, aber nicht an einem Samstag!'
Samstag... Stimmt. Normale Menschen arbeiten da nicht. Deswegen war sie auch beim Friseur gewesen...
'Bitte! Ich weiss sonst nicht wie das gehen soll! Und du bist mir noch was schuldig!''Wegen der einen Eiskugel?'
'Ja! Ach bitte. Nur fuer 2 Stunden. Es ist ein Kinderbuch, deswegen sollte es nicht schimm sein. Und der Autor sieht auch gut aus. Bitte?'
'Hm... Ich wollte eigendlich noch Geschenke kaufen...'
'Ich mach das dann auch mit dir! Du hasst es doch sowas auszusuchen. Und mir brauchst du nichts zu kaufen. UND ich back dir Brownies.'
'Okay... Wann muss ich wo sein?'
'Um 2 Uhr beim Verlagsgebaeude in der Hauptstrasse. Da musst du zum Sprechzimmer 204, also zweiter Stock.'
'Okay... Aber nur das eine Mal, okay?'
'Ja, natuerlich! Ich werd nicht so schnell wieder krank! Danke, du rettest mein Leben! Du weisst, dass du ein Engel bist, nicht wahr?'
'Ja, ja. Okay, ich geh dann mal... Gute Besserung! Ich komm morgen vielleicht mal bei dir vorbei. Hab dich lieb, Kat!'
'Jop! Danke nochmals! Lieb dich auch, Maya.'
Maya seufzte. Schon wieder hatte Kat es geschafft sie zu ueberreden. Bei einem Blick auf die Uhr merkte sie, dass sie sich schicken musste. Sie stieg in ihren Mini, den sie beim Friseur stehen lassen hatte und fuhr zu ihrer Wohnung. Dort stellte sie sich unter die Dusche, zog sich einen dunklen Anzug an und band ihre Haare zu einem Zopf. Ihr Gesicht bekam ein minimum von Schminke ab, ihre Brille liess ihr Gesicht noch strenger wirken. Sie hatte lange nicht mehr als Dolmetscherin gearbeitet, schon seitdem sie die Universitaet verlassen hatte nicht mehr, und auch wenn die Sprache kein Problem so war doch das Verhalten anders zu dem eines Anwalts. Sie wusste nicht mehr, wie sie sich verhalten sollte. Vorsichtshalber nahm sie ihr elektisches Woerterbuch und Schreibzeug mit, sie wusste nicht wie sehr sie Fachbegriffe kennen musste.
Schnell hatte sie einen Parkplatz gefunden und lief dann mit schnellen Schritten zu dem Gebaeude. Sie hatte das Rechtsanwalt-Gesicht aufgesetzt, ihr Arbeitsgesicht. Aufmerksam jedoch geschaeftlich musterte sie die Gesichter. Sie durchforstete alles nach Fakten. Es beruhigte sie. Doch im Aufzug gab es nur wenige Fakten. Ein Schindler- Aufzug. Ein 7 stoeckiges Gebaeude. Eine Ueberwachungskamera. Die Tuer oeffnete sich und sie stieg aus um sich dann auf die Suche nach dem Raum 204 zu machen. Da es nur 5 Sprechzimmer gab, war die Suche bald beendet. Sie war 10 Minuten zu frueh da. Einer der beiden Partien, die japanische Seite, war auch bereits da. Die Zeichnerin, Yuki Tanaka, schien ebenfalls nervoes zu sein. Das geschaeftliche Gesicht von Maya schien das nicht zu verbessern. Maya setzte ihr freundliches Gesicht auf, das Gesicht, mit dem sie die Geschworenen auf ihre Seite zog, das Gesicht bei dem ihre Mandanten auftauten. Es half.
Sie stellte sich vor, so wie die japanische Kultur es verlangte und so wie sie von ihrer eigenen Mutter es gelernt hatte. Auch das schien die Japanerin zu beruhigen. Dann setzten sie sich schweigend nebeneinander.
Er kam 10 Minuten zu spaet.
Er sah gut aus, gar nicht so wie man sich einen Kinderbuchautor vorstellt. Er laechelte den Frauen freundlich zu. Erst schuettelte er der Japanerin die Hand und reichte dann Maya seine Hand. Sein Laecheln war verschwunden und er erwiderte auch nicht ihren Blick.
'Mein Name ist Maya Yamagata, ich vertrete Frau Schneider heute.'
'Mein Name is Nikolas Ritter.'
Er nickte kurz und setzte sich dann. Das Gespraech verlief ruhig, die Woerter waren nicht schwierig, manchmal die Farben, diese schaute sie jedoch nach, was auch kein Problem zu sein schien.
Nachdem die Texte mit den Bildern uebereinstimmten kam das Thema des Urheberrechts. Ich wurde hellhoerig. Rechte. Das war mein Bereich.
'Ich habe keine Ahnung wie die Reglungen in Deutschland sind. Bisher wurde es auch immer vom Verlag gehandhabt.'
'Nun, wir muessen uns einigen, ob wir den Text und die Bilder trennen oder wir zusammen beide Urheberrechte haben.'
'Ich wuerde mich gerne beraten lassen.'
'Natuerlich. Was meinen Sie denn Frau Yamagata?'
'Ich?'
'Sie sind doch Rechtlerin. Und sie sollten auch das japanische Recht kennen, wenn ich mich recht entsinne. Was ist ihre Meinung dazu?'
'Nun, es ist nicht wirklich mein Gebiet und ich habe nicht recherchiert. Ausserdem brauche ich einen Mandanten fuer dessen Seite ich bin, sonst kann ich nicht argumentieren. Fuer beides gibt es Vor- und Nachteile, die sich aber veraendern sobald man die Perspektive von Zeichner zu Autor aendert.'
'Gesprochen wie ein wahrer Rechtsanwalt.'
'Was erwarten Sie von mir? Ich bin zum uebersetzen.'
Maya funkelte den Mann an. Die Zeichnerin guckte entsetzt von einem zum anderen. Auch wenn sie kein Wort verstand, so verstand sie sehr wohl, dass Maya sich angegriffen fuehlt.'Ich denke wir sind fertig hier.' Er reichte Frau Tanaka seine Hand, schenkte ihr ein Playboy- Laecheln und verschwand.

Mist! Er biss sich auf die Lippe. Das war nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Es war gar nicht wie er sich es vorgestellt hatte. Er schritt aus dem Gebaeude zu seinem Auto. Oder besser gesagt, da wo er sein Auto abgestellt hatte; an den Strassenrand. Uebrig waren nur noch Striche und ein 'Sorry' , dass ihm 2 Sachen sagten. 1. Sein Auto wurde abgeschleppt, und zwar von der Polizei. 2.Es war nicht irgendein Arschloch von Polizist der das getan hatte, sondern ausgerechnet sein bester Freund. Genervt lief er zurueck zum Gebaeude, da davor eine Bushaltestelle war. Nur wusste er nicht genau, welche Linie er nehmen musste. Leise fluchte er, als er auch noch diese Frau mit seiner Zeichnerin sah. Ein Bus kam.
'Faehren Sie nach Osten?'
'Nein. Der Bus nach Osten kommt in 30 Minuten.'
'Danke.'
Toll. Sein Tag war sowas von gelaufen. Er beschloss ein Taxi zu nehmen. Wieso ist er nicht davor auf die Idee gekommen? Er lief zum Hotel, wo ein Taxischild stand. Ohne ein Taxi. Er hasste Samstage. Er lief in die Lobby um sich ein Taxi rufen zu lassen.
'Hallo, ich braeuchte ein Taxi.'
'Sind Sie ein Gast bei uns?'
'Nein, ist das ein Problem?'
'Nun...'
'Peter, ruf dem jungen Mann hier bitte ein Taxi.'
Die weiblich Stimme jagte ihm ein Schauern ueber den Ruecken. Was machte diese Frau wieder hier?
'Natuerlich, Frau Yamagata. Wo muessen Sie denn hin?' Peters Blich war nun freundlicher als je zuvor, als er Nikolas die Frage stellte. Dieser meinte jedoch einen Hauch von Eifersucht aus diesem zu netten Blick zu spueren.
'Ich muss in den Ostteil der Stadt...'
'Ich kann Sie mitnehmen, ich war auf meinem Weg in den Ostteil. Dann koennen Sie sich die Taxigebuehren sparen.'
Die Stimme war verdammt freundlich. Wieso? Hatte er sie nicht beleidigt? Ihr Blick ruhte freundlich und abwartend auf ihm, sie liess ihm die Wahl. Er nickte nur.
'Vielen Dank.'
'Wieso machen Sie das?'
'Was?'
'Mich nach Hause fahren?'
'Ich bin ein netter Mensch.'
'Sie denken das wirklich, oder?'
'Nun, ich bin jedenfalls nicht so schlecht wie Sie zu denken scheinen. Wobei ich nicht weiss, warum Sie so schlecht von mir denken.'
'Sagt Ihnen mein Name gar nichts?'
'Ritter, richtig? Nun, ich kenne mehrere Ritter, jedoch sind Sie mir heute zum ersten Mal begegnet.'
Er nickte.
'Sie haben meinem Bruder das Leben zerstoert.'
'Ich habe wahrscheinlich nur einen Fall gewonnen.'
'Nun ja, Sie haben ihm sein Geld und seine Kinder genommen. Wenn das unter `nur einen Fall gewinnen` passt, haben Sie recht.'
'Ich bin mir sicher, dass ich im Recht gehandlet habe.'
'Es war ein unfairer Fall. Sie haben den Richter wahrscheinlich verfuehrt.'
'Ich habe nicht gesagt, dass es fair war. Wann ist Recht schon fair? Aber wie gesagt, ich habe im Recht gehandelt. Ihre Vermutung liegt also falsch.'
'Was wollen Sie damit sagen?'
'Nun, vielleicht hatte Ihr Bruder den falschen Rechtsanwalt. Vielleicht mochte der Richter Ihren Bruder nicht, aus welchen Gruenden auch immer. Vielleicht konnte ich die Beweise so legen, dass sie alle gut fuer meine Mandantin aussahen. Vielleicht war es eine Mischung.''Es war der beste Rechtsanwalt in der Stadt.'
'Das will ich nicht verleugnen. Aber es war nicht der richtige Rechtsanwalt fuer den Fall, fuer Ihren Bruder.'
'Sie erinnern sich an den Fall?'
'Natuerlich tue ich das. Ich erinnere mich an jeden Fall. Es war einer meiner ersten.'
'Mein Bruder ist deswegen ausgewandert. Er hat Depressionen bekommen und seinen Job verloren.'
'Nun, ich bin mir bewusst, dass jeder meiner Siege einen grossen Verlust fuer jemanden anderes aufbringt. Aber das ist mein Job.'
'Wie koennen Sie eigendlich weiterleben? Sie zerstoeren Menschenleben fuer Geld und Leben damit wahrscheinlich ein tolles Leben.'
'Ich helfe auch Menschen. Und bevor Sie weitere voreiligen Schluesse ziehen, sollten Sie sich vielleicht einmal darueber infomieren was ich mache. Wo muss ich abbiegen?'
'Dort.'
'Nun Sie leben auch nicht schlecht.'
'Das habe ich nie gesagt.'
'Nun, Sie haben mir vorgeworfen eine korrupte Anwaeltin bin. Wenn Sie in diesem Viertel leben, kann ich das ganze natuerlich umdrehen.'
'Ich wohne hier.'
Maya machte an einer Villa halt. Das Teil war riesig. Und weiss. Mamor oder so.'Okay... Aehm. Viel Glueck in Ihrem Leben noch.' Etwas abwesend loeste sie den Blick von dem Gebaeude und auf den ginsenden Nikolas.
'Ihnen auch. Man sieht sich.'
Dann stieg er aus.







Teil 1 Teil 2


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz