Wenn aus Freundschaft Liebe wird.

Autor: Albina
veröffentlicht am: 06.12.2009




Es war Sommer 2009 im Urlaub.
Sommer, Sonne, Strand und natürlich JUNGS!
Auch wenn ich nicht vor hatte mit irgendwelchen Jungs zu flirten - da ich nicht wirklich was von Urlaubsflirts hielt - bewegte ich mich doch dazu, am Abend mit meinen beiden Cousinen in einen Club zu gehen. Es war mein erster Clubbesuch, ich war noch jung und hatte keinerlei Erfahrung mit Clubs oder sonstigem, ich war vielleicht höchstens mal auf einer Geburtstagsparty aber das war's auch. Ich war eher der schüchterne Typ.
Aber an dem Abend hatte ich es geschafft der Mittelpunkt der Jugendlichen zu werden.Ich weiß immer noch nicht wieso, aber plötzlich flirteten mich heftig viele Jungs an und ich hatte gefallen daran, dass mich jemand attraktiv fand. Besonders mit einem Jungen flirtete ich heftigst.
Nach zwei Stunden im Club wurde es mir aber gleich wieder unangenehm und ich bat meine Cousinen zu gehen. Am nächsten Morgen dann, beim Frühstück, spürte ich blicke auf mich ruhen. Meine Cousinen kicherten leise und ich verstand nicht warum.
Erst als wir auf dem Weg zum Strand waren erklärten sie mir, dass dieser Junge von gestern auch im Frühstücksraum saß und ein Mädchen mich die ganze Zeit anstarrte, sie vermuteten es war seine Freundin, die es mir jetzt übel nahm, dass ich mit ihrem Freund gestern geflirtet hatte. Mir war das sehr unangenehm und ich versprach mir, keinen Abend mehr in den Club zu gehen.
Nach paar Stunden am Strand auf der Liege, nervten mich meine Cousinen, ich solle mit ihnen ins Wasser, doch ich verspürte keine Lust und blieb auf meiner Liege liegen.Später dann, besetzte jemand die Liege nebenan. Ein sehr hübsches Mädchen mit Locken, wie ich sie mir immer gewünscht hatte. Wir kamen sofort ins Gespräch, da ihre Begleitpersonen auch ins Wasser hüpften und wir somit alleine waren. Wir redeten über viele Dinge und plötzlich verspürte ich eine Bindung zu ihr. Wir waren uns in so vielen Dingen ähnlich und wir wunderten uns wie das möglich war, nach so einer kurzen Zeit, sich so prächtig zu verstehen. Meine Cousinen funkelten sie ab und zu an und ich verstand nicht warum, sie kannten sie doch gar nicht. Erst als wir abends ins Hotel gingen, erklärten sie mir, dass es das Mädchen vom Frühstück war. Abends dann beim Abendessen, sah ich sie dann auch und sie kam zu unserem Tisch herüber, der Junge von gestern grinste frech und ich machte mich auf einen Vortrag gefasst, aber sie erklärte nur, dass der Junge am Tisch ihr Bruder war und ob wir Lust hatten den Abend am Strand mit paar anderen Leuten zu verbringen.
Wir willigten ein und gegen 9 Uhr liefen wir gemeinsam zum Strand und tanzten zu Musik, lachten alle zusammen und amüsierten uns. Meine Cousinen hatten Spaß mit einer Gruppe Leuten aus Italien und ich blieb bei dem Mädchen von heute Morgen, Leonora.Leonora bot mir an am Strand entlangzulaufen und das tat ich auch.
Ich war von dem hübschen Mädchen so fasziniert. Ich fragte mich woher diese extreme Bindung kam und ob diese Freundschaft nach dem Urlaub noch halten würde.
Als wir etwas Abseits von den anderen waren und sie kaum noch sehen konnten, begannen wir zu ihrem Gesang gemeinsam zu tanzen. Es machte unheimlich viel Spaß und sie brachte mich etwas schüchternes Mädchen dazu, richtig aufzugehen.
Wir hüpften auch ins kalte Meer und mit ihr wirkte alles so wundervoll und ich sah von der Kälte hinweg. So ging es 6 Tagelang, jeder Tag mit ihr ein Abenteuer und auch meine Cousinen verstanden sich gut mit anderen Leuten.
Am 7 Tag gegen Abends, bot mir Leonora noch einmal an am Strand spazieren zu gehen und ich willigte wie immer ein, ich hatte das Gefühl, sie war jetzt meine beste Freundin.Sie legte ihre Arme um meine Taille und sah mir tief in die Augen und plötzlich küsste sie mich mit so einer Wucht, dass ich mich nicht loslösen konnte. Erst als sie aufhörte und mich noch enger an mich zog, flüsterte ich ihr ins Ohr ‚Nicht!'.
Doch sie reagierte nicht und machte es mir nur noch schwerer. Sie küsste mich noch einmal und schrie ‚Ich liebe dich'. Ich begann zu weinen, ich wusste nicht warum, aber ich weinte.Sie versuchte mich zu beruhigen, doch ich rannte weg. Sie versuchte mich aufzuhalten, doch ich schrie nur ‚Geh weg, ich will dich nicht, versteh das!'
Bei den Worten blieb sie stehen und neigte den Kopf nach unten.
Am nächsten Morgen, am Tag der Abreise, frühstückten wir noch einmal und ich sah Leonora nicht am Frühstückstisch. Wir gingen zum Strand und genossen noch einmal den letzten Tag. Doch ich konnte nicht, ich musste über den Abend gestern pausenlos nachdenken.Als ich alleine war und meine Cousinen ins Wasser gehüpft waren, kam Leonoras Bruder auf mich zu und sagte flüsternd: ‚Sie liebt dich sehr. Sie hat die ganze Nacht nur geweint und liegt immer noch im Hotelzimmer und hört nicht auf zu weinen. Sie will nichts essen, sie will nicht heraus. Sie will nichts. Sie hatte mir kurz geschildert was gestern passiert ist und gesagt, dass sie sehr verletzt ist. Hör mir zu kleines, du musst sie nicht lieben, aber bleibt Freundinnen. Ihr versteht euch so prächtig, gib es zu, du hast Gefühle für sie. Auch wenn es nur freundschaftliche sind. Gib ihr eine Chance!'
Er ging weg ohne auf meine Antwort zu warten. Ich ging ins Hotel und klopfte an ihr Zimmer. Ich hörte wie sich Schritte an der Tür näherten und dann stand sie plötzlich geschockt vor der Tür. Sie sah müde und fertig aus. Ich ging wortlos herein und wischte ihr die Tränen weg, nahm sie in den Arm und ich wusste nicht warum, aber ich wollte sie nicht los lassen. Ich erklärte ihr, dass es zwar nie zu einer Beziehung kommen würde, aber sie könnte sich darauf verlassen, dass ich für immer ihre Freundin bleiben würde.Sie lächelte erleichtert und wir genossen den letzten Tag am Strand.

Jetzt, paar Monate später, haben wir immer noch Kontakt. Sie wird mich in den Weihnachtsferien besuchen, auch wenn nur als mittlerweile beste Freundin.
Ich spür' immer noch den Schmerz in ihrer Stimme heraus, wenn wir über Liebe reden. Aber sie muss jetzt damit zu recht kommen, ich bin froh sie kennengelernt zu haben.
Auch wenn ich sie sehr verletzt habe, bin ich froh über diese Erfahrung, denn anders hätte ich meine beste Freundin NIE kennengelernt.









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