Liebe auf den ersten Blick

Autor: Blubb_x3
veröffentlicht am: 17.10.2009




'Entschuldige, könntest du mir kurz helfen?', hörte ich es hinter mir.Ich wandte mich um und blickte direkt in die schönsten Augen die ich je gesehen hatte. Sie waren von einem warmen Schokoladenbraun und ich hatte das Gefühl, dass man ihm dadurch bis in die Seele schauen konnte, wenn man es nur verstand aus ihnen zu lesen.

Was ich nicht tat. Ich fragte mich warum mich das so störte. Erst dann schaute ich ihn mir genauer an. Er hatte ein hübsches Gesicht, und seine Haare waren lang und von einem wunderschönen Braunton. Ich fragte mich, warum ich ihn hier noch nie gesehen hatte.Dann unterbrach er meinen stummen Gedankengang:
'Hast du meine Frage eben gehört?'
Er lächelte. Mein Herz pochte laut. Ich konnte nichts sagen, deshalb blickte ich ihn nur irritiert an. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er etwas gesagt hatte. Wie peinlich. Vermutlich hatte er auch bemerkt, wie ich ihn angestarrt hatte.
Er schaute mich erwartungsvoll an, und da ich immer noch nicht sprechen konnte, versuchte ich es mit einem Lächeln, das verlegen wirken sollte. Ich hoffte, dass er sich so denken könne, dass ich seine Frage nicht verstanden hatte. Denn so würde er sie vielleicht (und hoffentlich!) wiederholen.
Aber warum schaute er mich nur so merkwürdig an?
Ich war sonst nicht der Typ, der schnell rot anlief, aber jetzt hatte ich das Gefühl, es würde nicht mehr lange dauern. Denn erst jetzt wurde mir richtig bewusst, dass ich noch kein einziges Wort zu unserem Gespräch beigetragen hatte, was ihn vermutlich schon auf die Idee gebracht haben könnte, dass ich taub bin oder nicht sprechen kann. Oder dass ich einfach total verblödet bin. Warum sonst sollte ich ihn so blöd anstarren.
Bitte, sag doch wieder etwas, betete ich still vor mich hin. Ich hatte mich selten so hilflos gefühlt.
Da räusperte er sich. 'Nun ja, ich wollte dich fragen, ob du mir vielleicht sagen könntest, wo hier die nächste Poststelle ist. Ich bin gerade neu eingezogen und kenne mich noch nicht so gut aus.'
Deshalb hatte ich ihn hier noch nie gesehen, schoss es mir sofort in den Kopf. Aber ich denke zu viel nach, scholt ich mich. Ich sollte nun endlich etwas sagen.
Ich atmete tief durch und blickte auf.
'Klar kann ich dir sagen, wo hier die nächste Poststelle ist. Der Weg ist allerdings noch ziemlich weit und ich könnte dich begleiten und dir auch noch ein paar andere Sachen zeigen, wenn du möchtest. Ich habe heute den ganzen nachmittag Zeit und wusste sowieso nicht, was ich machen soll.'
Dumm, dachte ich. Jetzt bietest du ihm auch noch an, ihn herum zuführen. Nach deinem peinlichen Auftritt solltest du eher das Weite suchen, als dir irgendwelche Hoffnungen bei ihm zu machen.
Anscheinend nicht sonderlich überrascht von meiner überfreundlichen Hilfsbereitschaft, sagte er kurz darauf: 'Danke, gerne.'
Bei seinem Charme ist er es warscheinlich auch gewöhnt, von Frauen alles zu bekommen, was er will, dachte ich bitter. Du wirst nicht die erste sein, die sich an ihn ranmacht.Und das Angebot hat er eh nur aus Höflichkeit angenommen, versuchte ich mir dann einzureden, damit nicht schon wieder die ganzen, dummen Hoffnungen in mir aufkeimen würden. Umsonst ...









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