Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn!!

Autor: Miya Habaruno
veröffentlicht am: 09.01.2010




Hallo,

da bin ich endlich wieder!!

Puuuh!!
Endlich habe ich meine Sicherheit - die Rechtschreib- und/oder Grammatikkorrigierung - wieder!! *grins*
Bin ich erleichtert!!

Und das soll jetzt ordentlich gefeiert werden ^^
Deshalb!!!

Deshalb habe ich hier den nächsten Teil meiner Geschichte!!
Liest, was mit Minako und Co geschieht, wie Minako reagiert, was sie tut und, und, und!!

Freue mich natürlich riesig über eure Kommentare!!

LG: Miya Habaruno

Zu Hause (bei Necha):

'Minako, das ist…' - 'NEIN!!!' - 'Aber ich kann dir das…' - 'Erklären? Kiki, ich verzichte liebend gern auf deine Erklärungen!! Belogen habt ihr beiden mich!! Belogen und betrogen!!'Minako war total aufgebracht. So hatte keiner der beiden sie erlebt. Sie war sogar noch viel wütender als zur ersten Begegnung von Necha, Kiki und ihr.
Mit Tränen in den Augen und schlechter Laune also, machte Minako sich auf den Heimweg.Keiner der beiden konnte sie daran hindern, wie sehr er es auch probierte.
'Lasst mich gefälligst in Ruhe!! Ich möchte rein gar nichts mehr mit euch zu tun haben, verstanden?', damit war die Braunhaarige aus der Tür raus und rauschte auf und davon.

Zurück blieben eine fassungslose Blondine, die auf eben jene Stelle starrte, an der ihre Freundin bis gerade eben stand und ein Blauäugiger, der einen Schimmer von Dunkelheit in den Augen hatte.
Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut. Es vermochte etwas Schlimmes zu passieren.

In den folgenden Tagen, den folgenden Wochen und gar den folgenden Monaten waren Kiki und Necha Luft für Minako.
Sie beachtete sie überhaupt nicht.
Weder im Unterricht, wenn sie mal mit einem der beiden zusammenarbeiten musste, aber auch dann nicht, wenn sie versuchten, mit ihr in der Pause ein Gespräch aufzubauen.Verständlich ist es auf jeden Fall, wenn man bedenkt, dass Minako die Hintergrundinformationen nicht hat, dass sie keine Ahnung von der Gefahr hat, die in ihrer ständigen Nähe ist, dass sie nicht weiß, wie gefährdet ihr Leben ist und dass es am seidenen Faden hängt.
Nein!!
Das alles blieb ihr verborgen und weil sie nichts mehr von den ‚Lügenmärchen' ihrer einst besten Freunde wissen wollte, wurde sie ihnen gegenüber total misstrauisch und verschloss sich.
Ihr Herz war kalt, ihre Gefühle blieben aus, kein Feuer sollte je wieder in ihrem Herzen lodern.
Das war nicht etwa die Wirkung des merkwürdigen Kreis-Symbols auf ihrer rechten Handinnenfläche, das urplötzlich verschwunden war, sondern Teil des Planes von Mai samt Tante.
Ja!!
Jetzt hatten sie Minako nämlich genau da, wo sie sie haben wollten.

Schule (in der Pause):

'Hallo Minako, ganz alleine unterwegs? Wie kommt's?'
Eines Tages kam Mai einfach auf sie zu und Minako wusste in ihrer Einsamkeit einfach nichts Besseres, als sich ihr anzuvertrauen.
'Hallo auch…', grüßte die Braunhaarige gleich munter zurück und fand plötzlich, das Mai total nett wirkte. Von den Vorfällen auf der Hochzeit wusste sie längst nicht mehr. Die waren genau so vergessen, wie das Geständnis von Mai, in dem sie Miya verkündete, dass sie sie gar nicht ausstehen könne, sie regelrecht hassen würde.
Minako nahm das Gespräch also wieder auf, als Mai sich ihr lächelnd näherte: 'Ja, allein unterwegs. Versteh einer die Welt!! Wie kann man nur als die eigenen Freunde einen so unglaublichen Verrat leisten? Ich bekomm's nicht in meinen Kopf!!' - 'Wovon redest du denn? Sind etwa Necha und Kiki gemeint?' - 'Ja!!'
Das machte das erhellte Gesicht der Braunhaarigen gleich noch viel strahlender, doch davon bekam Minako nichts mit, die sich ja eigentlich nur mal wieder mit einem Menschen über ihre aufgestaute Wut, Probleme und Sorgen aussprechen wollte.
Da ist sie wohl zu der ganz Falschen gegangen!!
Und schon fing Minako munter an, Mai von ihren Problemen zu erzählen. Dass Symbol erwähnte sie nicht. Auch die Tatsache, dass sie in einem grauenhaften Wald erwacht ist, ließ sie weg.
'Aber stell dir vor… Die haben echt nur so getan, als ob!!', meinte Minako aufgebracht.'Wie meinst du das denn?', fragte Mai und stellte sich unwissend, wo sie die Antwort genaustens kannte.
'Na ja… Necha und Kiki sind nie ein Paar gewesen!! Das war alles nur eine abgezogene Show!! Gott wird wissen, warum!!', entgegnete Minako ihr darauf.

'Sieh dir das an!!' - 'Ist das denn möglich?'
Kiki schlug sich vor Verzweiflung mit der flachen Hand vor die Stirn. Sie konnte nicht glauben, was sie da sah. Es schien so unrealistisch.
So, als würde man ein Opfer mit seinem Täter in ein und dieselbe Zelle stecken.Kiki wollte es wieder versuchen, doch es war hoffnungslos. Dem war sich Necha bewusst. So hielt er sie zurück.
'Lass mich verdammt noch mal los!! Wer weiß, welchen Floh diese Schlange von Tokuga ihr in den Kopf pflanzt!!', fluchte Kiki drauf los.
'Das bringt dich auch nicht weiter…', Necha sah kurz zu den beiden Mädchen hinüber, die sich angeregt miteinander zu unterhalten schienen, 'auch wenn du es probierst - Minako wird dir überhaupt nicht glauben, kein einziges Wort, was du sagst. Das wäre ja auch noch schöner!! Wir waren fast soweit und dann wieder am Anfang. Gerade im Moment, in dem wir uns in Sicherheit vermuteten, kam dieses unvorhersehbare Erlebnis dazwischen!! Kiki, glaub mir!! Du kannst nichts mehr dagegen tun!! Es ist zu spät!!' - 'Was willst du damit sagen?'Die Blonde löste sich aus seinem Griff, so fest er auch war und traute ihren Ohren nicht. Glaubte Necha etwa, dass alles zu spät wäre? Wollte er jetzt schon aufgeben und die Flinte ins Korn werfen? Das ging nicht. Das konnte er doch nicht einfach so.
'Sag mir jetzt bitte nicht, du willst aufgeben?', fragte Kiki ihn gerade heraus und legte die Hände antwortverlangend auf die Hüften. So sah sie ihn an. Ein fester und unerträglicher Blick war das.
Necha gab sich schließlich geschlagen und rückte mit der Wahrheit heraus: 'Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Das ist doch ein gelaufenes Spiel. Die Zeit ist zu Ende. Der Sand ist ausgelaufen und Minako hat sich für einen Weg entschieden: Ich wünschte, es wäre der richtige, aber leider kann man nicht alles im Leben ha…-' - 'Mo-Momentchen mal, ja?'Die Blonde konnte es einfach nicht fassen. 'Lass uns das Ganze noch mal stückchenweise durchgehen: Du meinst, aufgeben zu wollen, weil lediglich herausgekommen ist, dass wir so getan haben, als wären wir ein Paar? Das glaube ich jetzt nicht, Necha!! Ich fasse es…' - 'Was soll ich denn sonst tun? Siehst du nicht, wie Mai sie nach und nach um den Finger wickelt? Siehst du nicht, wie verloren sie ist? Hast du das Symbol auf ihrer Hand nicht gesehen? Kiki, wir haben sie verloren!!'

``Kiki, wir haben sie verloren!!``

Kiki konnte den letzten Satz nicht richtig realisieren. Was sagte er aus? Was hatte Necha da für Worte in den Mund genommen? Warum? Warum war alles zu spät? Kiki musste Minako doch beschützen.
Tränen der Verzweiflung bahnten sich den Weg über ihr hübsches Gesicht. 'Weißt du was? Du wirst immer ein Verlierer bleiben!! Du wirst immer und ewig Schuldgefühle haben und vor Reue nicht schlafen können, Necha!! Du wirst dich immer fragen, warum du Minako nicht geholfen hast und ich… Ich will nichts, rein gar nichts mehr mit dir zu tun haben!!' Damit rannte sie weinend davon.

Jetzt hatte Mai endgültig ihr Ziel erreicht: Alle waren voneinander getrennt. Jeder hatte sich mit jemand anderem in den Haaren. So waren sie viel leichter zu verwunden. Ein Herz ist immer schwach, wenn es einsam und allein ist, wenn es sehnt und immerzu diese qualvollen Schmerzen fühlt.

'Du Mina, geh du schon mal vor, ich komm gleich!!', rief ihr Mai zu und grinste breit, als sich die Angesprochene zum Gehen umwandte.
Mai zückte ein Telefon aus der Tasche und fragte gleich sofort: 'Hättest du das gedacht? Jetzt haben wir tatsächlich unser Ziel erreicht!! Glaubst du mir das? Wenn nicht, komm und überzeug dich selbst, Tantchen!! Ja, das werde ich!! Ja, natürlich!! Nein, überhaupt kein Problem!! Ja!! Wir sehen uns!!'
So legte sie auf und ging in den Unterricht.

Nach der Schule traf sich Mai mit Minako vor dem Schuleingang.
'Hast du heute schon etwas vor?', wollte Mai fröhlich wissen.
'Nein?! Du etwa? Du klingst so glücklich!!', stellte Minako verwundert fest.
'ÖHM…', das brachte die Braunhaarige kurzerhand aus der Fassung und sie schwieg.'Na ist ja auch egal!! Wir haben so viel Hausaufgaben, ich glaub, a bleibt eh nichts mehr für Freizeit übrig von meiner Zeit!!', mutmaßte Minako und sah seufzend gen Himmel.'Ach Quatsch…', anscheinend hatte Mai ihre kontrollierte Fassade zurückerlangt und lächelte Minako freundlich an, 'wenn du magst, komm zu mir: Wir können gemeinsam die Hausaufgaben erledigen und ich wollte dir sowieso etwas zeigen!!' - 'Gern!!!' - 'Super!!'Damit machten sich die beiden auf den Weg.
Gerade, als Kiki aus der Tür trat, waren die Mädchen schon längst auf dem Weg zu Mai und sie hatte keinerlei Mittel, das zu verhindern.
Von Necha war weit und breit keine Spur zu sehen.
‚Wahrscheinlich ist er wirklich gegangen!! TZZZ, soll mir doch egal sein!!', doch traurig machte es Kiki schon, obwohl sie das wahrscheinlich nie zugegeben hätte.

Zu Hause (bei Mai):

'Komm her!! Das ist mein Reich…', stellte sie Minako ihr ‚bescheidenes Reich' vor, 'fühl dich wie zu Hause!!' - 'Danke!!'
Minako traute sich nicht, ihren Kopf auch nur zu neigen: Der Anblick, der sich ihr bot, war wunderschön.
Das Zimmer war in schlichten und hellen Farben gehalten. Die Fenster waren total schön verziert. Der Kleiderschrank war begehbar. Das Zimmer schien wie eine kleine Wohnung. Alles stand darin. Es war mädchenhaft eingerichtet, aber nicht zu rosig. Leichte Akzente an Wänden, wie etwa weiße, rote oder lilafarbige Rosen, gaben dem ganzen den entsprechenden Touch. Es wirkte total gemütlich und einladend, durch die gemütliche Ecke, in der, außer einem großen Sofa auch unzählige Kisschen lagen. Das Bett war weiß. Darüber war eine prachtvolle Konstruktion angebracht, die an einen Himmel erinnerte. An der Wand teilten sich unzählige Lichter einer endlosen Lichterkette den Platz miteinander und von dem Schreibtisch, direkt am Fenster, möchte ich gar nicht erst anfangen, zu schreiben.Die Aussicht war einfach herrlich.
'Du hast es hier sehr schön…', meinte Minako und näherte sich zögerlich dem Tisch, der sich in zweierlei Sektoren teilte:
Links befand sich ein Computer mit Zubehör und rechts war eine leere Fläche, die zum Zeichnen, Hausaufgabenmachen oder sonstigen Aktivitäten genutzt werden konnte, für die man eine freie Arbeitsfläche brauchte.
'Vielen Dank!!', erwiderte Mai grinsend und schaltete den Computer an.
'Was machst du?', fragte Minako interessiert.
'Es muss doch irgendwo sein… Ich weiß, ich habe es…', Mai unterbrach ihr Selbstgespräch und sah zu Minako hinüber, 'ich such etwas!! Bereite du ruhig schon mal die Sachen vor, damit wir gleich sofort anfangen können, mit den… Hausaufgaben!!'
'Ja… Ist in Ordnung!!', erwiderte ihr Minako, obwohl sie wusste, dass Mai ihr kein offenes Ohr mehr schenkte, sondern total darin vertieft war, etwas scheinbar unheimlich Wichtiges zu finden.

Fünfzehn Minuten waren bereits vergangen - Minako hatte die erste Aufgabe längst gelöst und langweilte sich zu Tode.Gerade, als Minako ihren Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, jubelte ihr Mai förmlich dazwischen. 'Yuhuuu!!! Hier ist es!!'
Minako stand auf und war total steif vom vielen Sitzen in der Schule und dem ungeduldigen Warten auf Mai. 'Was hat dich denn so aufschreien lassen?', fragte die Braunhaarige und stellte sich hinter Mai, die auf einem schwarzen Drehstuhl vor ihrem Computer saß und vergnügt die Hände aneinander rieb.
'Das hier…', sie deutete mit ihrem Blick auf eine Webseite.
'Do it! - Sprachreisen und Sommercamps?', las Minako verwirrt vor, 'aber… Was hast du in… Kalifornien vor??!'
'Das ist die Gelegenheit, Mina…', entgegnete Mai, 'ich bin ein solcher Loser in Englisch. Wo ich hingegen bestens Französisch, sogar ein paar wenige Bröckchen Spanisch sprechen kann. Die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind bestimmt total nett. Wenn wir uns gegenseitig helfen, kann nichts schief gehen. Außerdem wollte ich immer schon mal meine Ferien woanders genießen und das hier ist doch schlechthin… perfekt!!' - 'Ja… Schon, aber…' - 'Kein ‚Aber'. Ich sag dir, dass…'
Minako sah sie verwirrt und völlig überrumpelt an.

Während die beiden Hausaufgaben machten, merkte Mai, dass Minako stiller war, als ohnehin schon.
'Und du hast wirklich 784,22 raus?', wollte sie zum zweiten Mal wissen und hatte mit Absicht ein falsches Ergebnis vorgelesen.
'Ja… Das habe ich…', bestätigte Minako ganz abwesend.
'Was?', fragte Mai entsetzt, 'gerade eben hattest du gesagt 785,22 gesagt!! Was denn jetzt?''784,22785,22? ? Was?', damit hatte Mai Minako völlig aus der Bahn geworfen.'Hör mal, wenn du keine Hausaufgaben mit mir machen willst, ist das in Ordnung, aber sag mir wenigstens, was ich falsch gemacht habe!!', Mai legte Minako ihre Hand auf die ihre und lächelte sie verzeihend an.
'Mein Gott, Mai!! Natürlich will ich liebend gern Hausaufgaben mit dir machen!!', beteuerte Minako, 'aber dem nächst muss ich das allein machen, verstehst du? Ich werde mich furchtbar langweilen und alleine sein!!' - 'HM!!'
Dann herrschte Stille.
Nur das Geräusch des Anspitzers war zu vernehmen, den sich Minako genommen hatte, da ihr der Bleistift einfach abgebrochen war, als sie zum Zeichnen ansetzte, da sie sich erst die ganzen Linien vorzeichnet und sie dann ausmalt.

Als sie die Hausarbeiten endlich erledigt hatten, packten sie ihre Sachen zusammen.'Dann wird ich mal wieder…', verabschiedete Minako sich zögerlich. Sie mochte Mai, sehr sogar. Sie wusste, dass Necha nichts von ihr hielt, dass Kiki gern über sie herzog und lästerte, war es nicht vielleicht Neid und Missgunst der beiden, so schlecht über Mai zu reden. Urteile kann man sich erst dann bilden, wenn man sich selbst ein Bild vom Geschehen oder der Person gemacht hatte. Minako wusste, sie musste Mai persönlich kennenlernen, um sagen zu können, ob sie sie leiden konnte oder verachtete. Minako war zu dem Entschluss gelangt, dass Mai ein ganz ordentlicher Mensch war. Witzig, spontan, total stürmisch, dafür aber echt liebenswert und immer auf ihre Freunde und Mitmenschen bedacht. Minako fühlte sich von ihr verstanden und vertraute ihr.
'Jetzt schon?', riss sie jemand aus ihren Überlegungen.
Minako lächelte, als sie Mais Gesicht vor dem ihren erblickte und in die traurigen Augen sah, die nicht wollten, dass sie ging, genau wie die Besitzerin dieser beeindruckenden Augen.'Lass uns doch ein Eis essen!!', schlug ihr Mai stattdessen vor.
'Na ja, gut… Wenn du meinst!!', entgegnete Minako und gab sich ihren Gedanken wieder hin, während Mai munter drauf losredete.

'Weißt du?', fragte sie, 'ich habe noch nie so eine gute Freundin, wie dich gehabt. Meine ganzen Freunde sind fast nur Jungen. Ich habe ein zwei Freundinnen, die hängen allerdings immer mit Josh und Jan ab. Sie sind schon in Ordnung, aber längst nicht wie du. Mit dir ist das anders. Ich mag es total, mit dir zu… reden und mich über alles Mögliche auszutauschen!!'
Während des ganzen Redeflusses, fiel Minako ihr nicht ein einziges Mal ins Wort. Ihre Aufmerksamkeit galt zum Teil Mai und ihrer Erzählung, jedoch zum anderen Teil Kiki, die sich einen Kaffee geholt und verdutzt an einer Seitengasse stehen geblieben war.Ja.
Kiki.
Es war definitiv Kiki - ihre einst allerbeste Freundin, die keinen Funken Scharm empfand, ihr so eiskalt ins Gesicht zu lügen, sie zu hintergehen.
'Minako?', Mai folgte dem Blick der Angesprochenen, die stehen geblieben war und gedankenverloren zu Kiki sah. Diese erwiderte ihren Blick und hob zur Begrüßung die freie Hand. Ihre Haltung wirkte starr und so, als wäre Kiki eingefroren. Genauso ging es Minako. Ihre Beine schienen angewachsen. Ihre Hände zitterten leicht. Sie stand wackelig auf ihren Beinen, ihre Knie waren wie Wackelpudding.
‚Du wirst mir nicht dazwischen funken!!', jeder andere hätte es gesehen: Jeder andere hätte gesehen, wie dieser hauch eines Wimpernzuckens für die plötzliche Stimmungsschwankung seitens Minako verantwortlich war. Jeder andere hätte auf den ersten Blick erkannt, dass jenes Wimperzucken von niemand geringerem, als Mai, kam.
Minako fühlte sich wie gelähmt: Als hätte man in ihrem gesamten Körper eine ordentliche Ration von Gift eingeflößt. Sie war nicht mehr Herr ihrer eigen und da stieg sie wieder auf.Wut. Enttäuschung.
Je mehr sie sich dagegen wehrte, desto heftiger und unerträglicher wurde das Pochen und Hämmern ihres Herzens. Sie fühlte sich nicht wohl. Ihre Hände wurden schweißnass, ihre Sicht flimmerte. Schließlich gaben ihre Knie nach und Minako sank zusammen. Sank auf ihre Knie und versuchte, sich zu beherrschen.
Sie wollte, sie könnte zaubern. So hätte sie verhindern können, dass es noch schlimmer zwischen Kiki und ihr werden würde, als es im Folgenden geworden ist.
‚Bleib bitte weg!', Minako wusste, sie war nicht mehr ihrer Handlungen eigen, ‚bitte, bitte Kiki!!!'
'Minako!! Mensch Minako, was hast du?', wollte Kiki bestürzt wissen und eilte zu Minako. Ihr Kaffee war ihr vor Schreck glatt aus der Hand gefallen. Der Pappbecher kullerte munter auf einen Straßenkanal zu. Dort verweilte er, während Kiki sich zu Minako begab.Als ihr diese jedoch keine Antwort auf ihre besorgte Frage gab, konnte Kiki nur einen einzigen Schluss daraus ziehen: 'Du bist Schuld daran, du verdammtes Biest!! Was hast du Mina…'
Plötzlich verspürte Minako den Drang danach, jemanden anzuschreien. Irgendwem. Wen, war ihr vollkommen egal. Sie konnte sich nicht erklären, warum, aber wie sehr Minako auch versuchte, sich dagegen zu wehren, andere, vorbeigehende Passanten anzufahren, richtete sich ihre Wut doch schlussendlich auf Kiki.
Kiki!!
Ihre beste Freundin, die sie eiskalt verraten hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Und dann ließ sich Minako ganz von ihren schlechten Empfindungen verleiten und fuhr ihre beste Freundin an. Es überkam sie wie ein schlechtes Wetter oder ein tosender Wirbelsturm.'Wieso machst du Mai dafür verantwortlich?', diese Stimme - aggressiv, kalt und nicht Minakos gerecht.
'Mina…', hauchte Kiki erschrocken. Kiki kam sich so schwach vor. Während sie Minako sah, die auf den Bordstein gefallen war und ihr zur Hilfe eilte, hatte sie sich hingekniet. Natürlich stand Minako wieder, aber längst nicht aus eigener Kraft, geschweige denn, eigenem Willen. Sie wurde manipuliert und jemand schien sie wie eine Marionette zu lenken. Die Fäden lagen in fremder Hand. Hier musste jemand seine Finger im Spiel haben.'Minako…', Kiki versuchte, tief zu ihrer inneren, ihrer wahren Persönlichkeit zu gelangen, 'hör mir zu: DU WIRST BENUTZT!! WEHR DICH DAGEGEN!!!'
'NEIN!!', brauste Minako wutentbrannt auf, 'du hast mir 1. nicht vorzuschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe und 2. bestimme ich immer noch, wer meine Freundin ist oder nicht!! Du zählst jedenfalls nicht mehr dazu!!' Damit wandte sich die Braunhaarige ab und lief ihrer neuen 'falschen' Freundin nach und ließ Kiki zurück.

Ein Weilchen später hatte sich die Blonde immer noch nicht beruhigen können.
Ihre Hände waren kalt und verschwitzt, ihr Körper stand unter Strom, ein beklommenes Gefühl von Angst machte sich in ihr breit. War Minako wirklich für ewig verloren? Wenn Mai sie jetzt auch noch dazu brachte, immer dann für sie etwas zu tun, wenn sie es via Zauberkraft verlangte, war sie doch verloren, oder?!
'So ein verfluchter Dreck…', schrie Kiki und stieß eine Büchse auf der Straße wirklich so weit, dass sie beinahe an eine gegenüberliegende Hauswand prallte, wäre der Busch nicht im Weg. Kiki kochte vor Wut. Ihre Augen funkelten regelrecht.
'Hey… Mensch Kiki, was ist los?', fragte jemand hinter ihr.
Sie drehte sich erschrocken um, um im nächsten Moment zu seufzen. 'Du?'
'Ja… Und?', Necha holte sie schnell ein, als sie einfach weitergegangen war.
Kiki schwieg.
'Hey… Was ist los?', wollte er besorgt wissen, 'ist etwas zu Hause vorgefallen, hast du Pro…-' - 'Was kümmert's dich, Idiot? Habe ich dich um deine… Hilfe gebeten?!!!'Die Blonde weinte und war der Verzweiflung nahe. Necha wusste, hatte es etwas mit Minako zu tun und nahm ihr ihre Laune nicht übel. So hätte er auch wahrscheinlich reagiert. Auch, dass ihn Kiki als dauerhaften Verlierer bezeichnet hatte, war ebenso längst vergessen.

'Woher wusstest du?', wollte Kiki wissen, als sie sich einigermaßen beruhigt hatte und beide weitergegangen waren.
'Was meinst du?', Necha verstand nicht ganz und sah sie fragend an.
'Dass Minako verloren ist!!', jammerte Kiki benommen.
'Wieso?', Necha sah sie erschrocken an.
Darauf lachte Kiki nur voller Bitterkeit. 'Tu bitte nicht so!! Ist lieb, wie du versuchst, mit mir zu fühlen, aber heute durfte ich etwas vollkommen Anderes spüren - die Wahrheit Necha, vor der ich mich wahrscheinlich die ganze Zeit versteckt habe. So traurig es auch klingen mag - wir können Minako nicht mehr helfen!! Sie ist… verloren!!' Das war echt zu viel für Kiki: Ihre Psyche packte das nicht mehr. Ihre Tränen flossen ungehindert. Ihr Leben schien keinen Sinn mehr zu machen, jetzt, wo sie ihre beste Freundin für immer verloren hatte.
Wirklich für immer?

ENDE!!!

Tja,
das war's jetzt leider erstmal. Hätte gern viel mehr geschrieben, habe aber noch so viel Anderes zu erledigen, ber seid beruhigt:
Ich weiß auf jeden Fall, wie es weitergehen wird!!

Na dann,
ich freue mich jetzt schon auf eure Kommentare!!

LG: Miya Habaruno







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