Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn!!

Autor: Miya Habaruno
veröffentlicht am: 10.10.2009




Hallöchen,

nun,
hier kommt der zweite Teil!!
:D Viel Spaß :D

LG: Miya Habaruno


Minako wandte sich zur Stimme um. 'Wo bin ich?'
Schweigen.
Dann, ganz auf einmal eine Hand.
Sie strich ihr über den Arm und die Stimme zur 'warmen Hand' sprach: 'Ganz ruhig… Es kommt alles wieder in Ordnung!!'

'Minako… Träumen Sie wieder vor sich hin?'
Erschrocken schreckte sie auf.
'Wie…? Was?', sie drehte ihren Kopf zum verärgert dreinblickenden Lehrer.'Wie mir scheint schon, Herr Miller!', bestätigte der Klassenbeste Mike Huthney.Minako mochte ihn nicht.
Immer machte er sie runter, sei's in der Schule oder sonst wo, aber sie wollte ihre Gedanken nicht weiter damit verschwenden, sie hatte Besseres zu tun.
'Mir auch, Mike…', bestärkte der Lehrer noch zusätzlich die Arroganz des eingebildeten Jungen, der sich selbstsicher an seiner Krawatte zupfte.

Ja, man glaubt es kaum aber da seine Eltern so vermögend sind und sehr angesehene Berufe haben, hat sich der feine Herr Sohn angewöhnt mit Krawatte und Anzug sowie Schuhen aus dem feinsten Leder in die Schule zu kommen.
Minako verdrehte genervt die Augen und seufzte. 'Was wollten Sie denn von mir?'
'Oho, hört, hört…', fuhr der Lehrer sie an, 'was ich wollte? Seien Sie ja nicht so frech, denn sonst gibt das Konsequenzen.
Sie wissen, dass ich am längeren He…-'

Noch ehe er mit seiner Predigt geendet hatte, riss jemand die Tür auf. 'Na sage mal, wer ist denn da so…', wollte der Lehrer fragen, doch da erstarrte er förmlich.
Der Herr Direktor trat ein und hinter ihm trugen zwei Männer einen Tisch ins Klassenzimmer.'Ooooh…', jetzt blieb dem Lehrer der Mund offen stehen.
‚Das verdienen Sie auch!', schoss es durch Minako's Kopf und triumphierend wippte sie mit ihrem Fuß, doch als sie nach einem Amulett griff, das an ihrem Hals baumelte, wurde sie wieder betrübt.

Nein.
Es war ihr wirklich nicht leicht gemacht worden und wenn sie mal drauf und dran war, nur einen Moment lang glücklich zu sein, wurde alles durch diese Erinnerungen zu Nichte gemacht!!

'Beruhige dich!', wollte die Frau das weinende, kleine Mädchen beruhigen, doch diese rief immer nur: 'Wer sind Sie? Wo bin ich?'
Die Frau wusste nicht weiter und hielt plötzlich ihre Hand ganz fest.
Die alte Dame sah dem kleinen Mädchen an, das es schon sehr gelitten hatte. 'Möchtest du dich nicht erst ausruhen und schlafen?'
'Oh bitte…', flehte die Kleine, 'bitte erzählen Sie mir, wie ich hierher gekommen bin!''Na schön!', die Alte zog sich einen kleinen Hocker aus der Ecke, setzte sich an Minako's Krankenbett und erzählte: 'Ich habe dich auf der Straße aufgelesen.
Du warst schwer verwundet, meine Kleine! Ich habe dich sofort ins nächst gelegene Krankenhaus gebracht!
Was ist nur geschehen?'
Minako dachte angestrengt nach:

Was war bloß geschehen?
Sie befand sich doch gerade auf dem Weg nach Hause und dann?
Ja.
Sie erinnerte sich daran, wie ihr die kleine, glückliche Familie gleich ins Auge gesprungen war!
Die Mutter mit dem kleinen Baby, der Vater und hinten die kleinen Jungen, und dann?

'Oh nein…', Minako weinte verstört.
Ihr helles Gesicht zierte nun nicht nur diese Narbe auf der Stirn, sondern auch die Tränen, die aus ihren Augen liefen und ihr hübsches Ebenbild völlig verunstalteten.
'Ach, nicht doch…', wollte die hilflose Frau wieder beruhigen, doch die kleine zehn-jährige Minako war nicht zu beruhigen.

Sie weinte verstört, drückte ihr hübsches Gesicht ins weiße Kissen und ihre hellbraunen Haarsträhnen fielen sanft zur Seite.
Ein Wind blies durchs Fenster und wollte ihr anscheinend die Tränen wegwischen, doch sie konnte nicht aufhören!!

Sie war in irgendeinem Krankenhaus, in einem Viertel, in dem sie sich nicht auskannte und ihre Tante und Greena?
Ja.
Wo waren sie?
'Wo ist meine Tante Beschka?', fragte das kleine, tapfere Mädchen eine Weile später, 'ich will sie sehen, obwohl sie so…'
Sie verstummte.
Warum sah sie die Alte nur so bedrückt an.

Langsam, wie in Zeitlupe, näherte sie sich der Kleinen, die ängstlich jede Bewegung beobachtete.
Eindringlich sprach die alte Frau: 'Deine Tante ist fort, ganz, ganz weit weg.
Ein Feuer hat euer zu Hause heimgesucht!
Deine Tante gibt es nicht mehr, meine Kleine, du bist allein!!'

'>RIIINNNGGG''br>Minako erschrak.
'So, der Unterricht ist hiermit beendet, kommt gut nach Hause!'
‚Gott sei Dank!', dachte Minako und wunderte sich, als sie fast an der Klassentür stand.Warum wurde ein neuer Tisch in ihre Klasse getragen?
'Herr Grith?', fragend sah sie den Direktor an.
'Ja?', der Direktor sah sie freundlich an.
Er mochte Minako. Er wünschte sich so sehr, dass das bewundernswerte Mädchen auch mal in ihrem Leben etwas Schönes erfahren würde und nicht solch grauenhafte Schicksalsschläge.'Warum haben Sie einen neuen Tisch hergetragen?', wollte Minako wissen und musterte ihn neugierig.
'Haha…', lachte der Direktor und freute sich, dass das Mädchen - trotz ihres schwierigen Schicksals - so aufgeweckt und munter geblieben war, 'das werden Sie schon morgen sehen!'
Enttäuscht wandte Minako sich ab und lief zu Kiki, die mit Jana und Maja auf sie wartete.

'Hey…', grüßte Minako, als sie bei den drei Mädchen stand.
'Hallo Mina…', erwiderten Maja und Jana wie aus einem Munde.
Hier muss erwähnt werden, dass die beiden Schwestern sind. Keine Zwillinge, aber trotzdem unzertrennliche Schwestern.
'Wie geht's?', wollte Minako wissen, als sie mit den drei Mädchen etwas gegangen war.'Och…', gestand Kiki, 'super und selbst?'
'Kiki, das weiß ich doch!', stöhnte Minako auf, 'die Frage ging ja auch vielmehr an die beiden!'
'Ach so?', beleidigt wandte Kiki sich ab.
Minako lächelte.
Obwohl sie und Kiki beste Freundinnen waren, liebte sie es, sie zu necken.
'Ach…', meinte Jana nur genervt, 'wir fahren schon am Abend weg, auf eine Gala!''Ach… wirklich?', fragte Minako und stellte sich vor, wie sie über die Gala stolziert wäre, mit einem wunderschönen, gewölbtem Silberkleid und einem hübschen Diadem.Ja.
Sie wäre wahrlich die Augenweide schlecht hin.

'Minako?', von Kiki aus ihren Gedanken gerissen fragte sie bestürzt: 'Und? Was ist denn so Schlimmes dabei?'
'Du weißt doch!', nun hatte Maja das Wort ergriffen, 'immer ‚Nein danke… Oh bitte!' sagen, höflich grinsen, baaah, ich kann das überhaupt nicht leiden, aber meinem Vater zur Liebe werde ich mich zusammennehmen!'
'HM…', nun verfiel Minako wieder in Erinnerungen.

Den ganzen Heimweg über hatte sie nichts weiter erwidert, nur geschwiegen.
Sie erinnerte sich an jene Frau, die sie wie einen Engel bei sich aufgenommen hatte!!

Bei der Frau hatte sie endlich die Liebe bekommen, nach der sie so lange gesucht hatte.Sie ging sehr rücksichtsvoll mit Minako um.
Wenn man bedenkt, was das kleine Mädchen schon durchgemacht hatte, war das nur angebracht.

'Möchtest du noch etwas trinken, Minako?'
Minako wohnte nun schon einige Monate bei der Alten und die Frau war nicht nur sehr fürsorglich, sondern auch genau die Sorte Mensch, die Minako so liebte und gleichzeitig auch so bewunderte.
Bei der alten Dame fühlte sie sich rundum wohl.
'Gern…', ihre Manieren hatte sie trotzdem nicht verlernt.

Bei ihrer Tante Beschka wurden sie ihr regelrecht aufgezwungen.
'So nicht…', pflegte ihre Tante immer abzustreiten, 'nimm dir ein Beispiel an Greena, die beherrscht die Manieren vorbildlich!'
Dann dieses gemeine Grinsen und wenn Minako mal nicht wusste, mit welchem Besteck sie etwas essen sollte, wurde ihr das Essen gestrichen.
Ja.
So grausam kann man sein, selbst als die eigene Tante, aber Minako fühlte sich nun endlich verstanden, geliebt und richtig an ihrem Platz, bis…

'Minako, gehst du rasch in die Stadt und besorgst mir etwas gegen diese Grippe?', es war die alte Dame, die Minako stets Großmutter Mona nannte.
Sie lag schwer angeschlagen im Bett.
'Natürlich, liebste Großmutter Mona…', beeilte sich Minako zu sagen, schnappte sich einen warmen Mantel, denn es war schon der Winter eingebrochen und lief auf und davon.

Es dauerte sehr lang, bis sie die Stadt passieren konnte.
Großmutter Mona wohnte mit ihr etwas Abseits der Stadt, so war sie gute zwei Stunden unterwegs.
Der Schnee, der ihr über die Knöchel und in ihre Schuhe ging, erschwerte das Ganze nur noch mehr.
Je schneller sie voran lief, desto mehr Schnee lief ihr in die Schuhe und dies war nicht gerade angenehm.

Endlich!!
Sie hatte durchnässt, zerzaust und mit leichter Unterkühlung die Stadt erreicht.
So schnell sie konnte, ging sie zum lieben Herrn Doktor.

'Ach, die kleine Minako ist auch wieder da!', grüßte der freundliche Mann barmherzig.Minako erläuterte schnell, warum sie gekommen war und der Doktor machte sich mit ihr auf, die Großmutter Mona zu versorgen.

Als sie jedoch am kleinen Haus der Großmutter angelangt waren, stellten sie fest, dass diese in ihrem Bett friedlich gestorben war.
Ihre Augen waren geschlossen, ihre Hände hatte sie auf ihrer Brust zusammengefaltet und ein Lächeln umrahmte ihre Mundwinkel freundlich.
Sie sah wie ein alter, sehr weiser und schlafender Engel aus!

'Nein… Bitte… Nein…', Minako weinte und schrie, doch es war zu spät.
Nun war sie wirklich allein, völlig verlassen und ganz auf sich gestellt!!


Teil zwei ist auch fertig!!

Freue mich über Kommentare!!

LG: Miya Habaruno







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