Für immer...

Autor: Esma
veröffentlicht am: 04.09.2009




Ihre Liebesgeschichte war wie ein Märchen. Sie begegneten sich zum ersten Mal an einer Bushaltestelle. Beide stiegen in denselben Bus. Ab diesem Tag trafen sie sich immer im Bus, doch mehr als stetigen Blickkontakt trauten sich beide nicht. Erst Wochen später nahm Lex seinen Mut zusammen und sprach Sara an. Ab da an führten sie täglich anregende und sehr amüsante Gespräche im Bus. In einem Gespräch gestanden sie sich, gar nicht in der Nähe dieser Bushaltestelle zu wohnen. Lex hatte bei einem Freund übernachtet und Sara bei Ihrer Tante. Allein um den Anderen sehen zu können, standen sie morgens viel früher auf und fuhren zu ihrer Bushaltestelle. Und somit fing Ihre Liebesgeschichte an.Sie trafen sich zu gemeinsamen Unternehmungen. Sie erzählten sich alles; führten Gespräche bis in die Nacht. Ihr erster Kuss war für beide etwas ganz besonderes, genauso wie alles was sie weiterhin gemeinsam erlebten. Sie träumten von einer gemeinsamen und glücklichen Zukunft.
Das Glück war wie besiegelt als Lex Sara ihren gemeinsamen Wohnungsschlüssel in die Hand drückte. Er bat sie ihre Augen zu schließen und erst dann aufzumachen, wenn er es sagte. Sie gingen Arm in Arm zur der Wohnung, Lex schloss die Tür auf und führte Sara in die Räume. Vor einem großen Panoramafenster blieben sie stehen. Lex bat Sara die Augen zu öffnen.
Sara war ganz aufgeregt und zitterte vor Freude, am ganzen Körper. Als sie die Augen aufschlug und den Blick aus dem Fenster richtete, schossen ihr Freudentränen in die Augen. Sie sah direkt auf ihre Bushaltestelle. Jeden Morgen, wenn sie aus dem Fenster schauen wird, wird sie die Stelle sehen, an der sie ihre andere Hälfte das erste Mal gesehen hatte. Beide waren verrückt vor Liebe.
Das gemeinsame Leben, band die beiden noch enger zusammen. Immer wenn sie das Haus verließen, hinterließen sie jedes Mal kleine Liebesbotschaften für den anderen.Wie z.B. 'Du gehörst mir, mir ganz allein' ….'Wie soll ich den Tag ohne Dich verbringen?!'….'Weißt Du, ich liebe Dich' …. 'Ohne Dich würde ich sterben'……Sie hatten natürlich auch schlechte Zeiten. Aber auch diese meisterten sie mit Ihrem Zusammenhalt und ihrer endlosen Liebe.

Lex wurde immer häufiger krank und müde. Sara machte sich zwar immer Sorgen aber er wusste sie zu beruhigen. Es machte ihn unglücklich, Sara wegen ihm traurig zu sehen.Er wollte sie immer lachen und glücklich sehen. Sehen wie ihre Augen vor Freude glänzten.Einige Zeit später, ging Lex zum Arzt und ließ sich untersuchen. Einige Tage nach seinem Arztbesuch rief der Arzt Lex an und bat ihn wegen der Ergebnisse in seine Praxis zu kommen.Nach dem langen Gespräch mit dem Arzt verließ Lex die Praxis wie in Trance. Er stand unter Schock, was sollte er nun tun? Wie sollte er jetzt weitermachen? Er hatte Leukämie! NEIN!!! Nicht jetzt! Der Arzt hatte ihm gesagt, er hätte nur noch wenige Monate zu leben. Wie sollte das gehen?! Er hatte Sara versprochen, sie niemals alleine zu lassen. Seine Träume und Pläne mit ihr; nichts wird er mit seiner Liebe zusammen erfüllen können. Wie konnte er ihr gegenüber sein Wort brechen. Er hatte überhaupt keine Angst vor dem Tot. Er hatte Angst davor, Sara zurück zu lassen; unglücklich und alleine. Er wusste sie würde ihm überallhin folgen.

Er ging los. Ohne Ziel. Er ging. Bis es dunkel wurde. Er ging nach Hause. Mit einem Plan…

Als er zu Hause ankam, wartete Sara bereits auf ihn. Es war, als würde er ein Engel sehen. Sie sah ihn an und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie versuchte ihn zu umarmen aber er wehrte sie schroff ab. Sie fragte was mit ihm los sei, doch er sagte nur er sei müde und ging schlafen. Sie war geschockt. Noch nie hatte er sie respektlos behandelt. Dieses Verhalten ging so weit, dass Lex tagelang nicht nach Hause kam, sie entweder abfallend oder wie Luft behandelte. Sara war am Boden zerstört. Was war mit Lex passiert? Was hatte er nur für Sorgen? Sie konnte nicht mehr schlafen und war lief rum wie ein Geist. Während Lex Sara so behandelte, weinte er innerlich bittere Tränen. Er zerriss ihm die Seele Sara so zu behandeln. Aber er musste es tun. Er musste sie dazu bringen ihn nicht mehr bedingungslos zu lieben. Und das konnte er nur in dem er sie immer schlechter behandelte. Wenn sie ihn so traurig ansah, würde er sie am liebsten in den Arm nehmen, ganz fest drücken, die küssen, sie riechen, ihr alles erzählen. Aber er konnte nicht. Er tat es nur für sie. Ansonsten, würde sie ihm in den Tot folgen, das war ihm nur zu gut bewusst.

Als Lex aus der Wohnung auszog mit der Begründung er würde nun eine andere Frau lieben, wäre Sara am liebsten tausend Tode gestorben. Nicht einmal da konnte sie ihn hassen. Es ging nicht. Ihr Herz fühlte einfach, dass er ihre Liebe noch immer verdiente.
Nach einigen Wochen ohne ihn, war ihr bewusste, dass sie kein Spaß mehr am Leben hatte. Sie konnte nichts mehr mit Begeisterung machen. Nicht einmal zum aufstehen hatte sie Kraft. Ein Leben ohne Lex war kein Leben.

Lex wollte nach seinem Auszug nur noch sterben. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an Sara. Die Schmerzen seiner Krankheit waren nichts gegen die Seelenqualen, die er wegen Sara erlitt. Er musste sie das letzte Mal sehen. Nur noch einmal versprach er sich. Ganz kurz.
Er ging in die Wohnung und rief ihren Namen. Sie gab keine Antwort. Er suchte in allen Zimmern nach ihr. An ihrem Lieblingsplatz sah er sie. Er war geschockt! Sie lag vor dem großen Panoramafenster mit Blick auf ihre Bushaltestelle.
Wie in Trance lief er zu ihr. Nur um festzustellen, das sein Engel von ihm gegangen war.Er konnte es nicht glauben, er war der jenige der gehen musste. Er nahm sie in den Arm und weinte in ihre Haare. Dann erst bemerkte er etwas.

Neben sich hatte sie ihm ihren letzten Notizzettel hinterlassen….

Ich weiß, dass Du nicht mehr zurückkommst,
meine Hände hältst, meine Lippen küsst,
mich berührst.
Ich habe keine Angst vor dem Tod.
Meine größte Angst ist, von Dir vergessen zu werden.
Wenn ich Dir unbedingt zeigen soll wie sehr ich Dich liebe……
was soll's, ich kann Dich auch im Grab lieben.









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