Wenn das Herz stehen bleibt...

Autor: jaja
veröffentlicht am: 27.09.2009




Einen Monat spaeter hatte Laurence Kat vergessen. Oder er hatte einfach keinen Zeit sich darueber gedanken zu machen.
Auch Kat hatte andere Dinge im Kopf. Inzwischen hatte sie mit ihrem Schulleiter die genauen Daten zum Umzug vereinbart und hatte sich auch schon ihr neues Zimmer angesehen. Sie hatte Umzugskisten gekauft und packte ihre wenigen Habseligkeiten. Jedes Mal wenn sie an ihre Vermieterin dachte bekam sie eine Aggression, doch sie konnte nichts daran aendern. Wenn sie meinte, dass sie nun im Alter war wo ihre Bekanntschaften in und aus gingen und sie das nicht verantworten kann, dann war das nun mal so. Das sie dafuer keine Verantwortung tragen muss, verstand sie nicht. Aber sie meinte es wahrscheinlich nur gut. Wie alle es um sie herum meinten. Sie wollten alle sie bemuttern und bemitleiden oder auch nicht. Und sie konnte das nicht akzeptieren. Das gute Leben. Sie konnte es sich nicht einfacher machen. Ein Seufzer entglitt ihr.
Eine weitere Woche vergingen und Kat hatte inzwischen ihre Kisten vollkommen gepackt. Sie war frueh aufgestanden und die Umzungsleute kamen keine Minute zu spaet. Sie hatte nicht viel, was das ganze einfach machte. Ein kleiner Teil kam mit in das Haus ihres Schulleiters, den sie jetz Hans nennen sollte, jedenfalls privat, und der Rest ging in zu einem Lager, wo sie die Sachen spaeter wieder abholen konnte wenn sie wieder alleine lebte. Frueher oder spaeter musste sie das ja.
Die Millers erwarteten sie schon und umarmten sie. Es waren genau gesagt 4; die Mutter Rebecca, der Vater Hans, und die beiden Toechter die bereits auf dem College waren, Amy und Martha. Die energiegelandene Rebecca schob Kat durch die Tuer, winkte die Umzugsleute in das Haus, setzte Kat in den erstbesten Sessel und scheuchte hektisch die Umzugsleute mit den Kisten durch den Gang. Nach einer knappen Stunde waren alle Kisten in Kat`s neuem Zimmer und die Schraenkewaren aufgebaut. Kat durfte aber immernoch nicht arbeiten. Sie mussten ersteinmal Kuchen essen.
'Mom, jetzt reicht es! Lass Kat doch mal aufessen!' Amy sah kopfschuetteln dabei zu wie ihre Mutter Kat schon wieder ein weiteres, das 4., Kuchenstueck aufgab. Kat seufzte und rieb sich ihren Bauch.
'Rebecca... Der Kuchen schmeckt fantastisch aber ich kann einfach nicht mehr....''Aber es ist noch so viel uebrig!'
'Mom! Ich hab dir doch gesagt, dass auch wenn wir ein Magen mehr sind, wir nicht 3 weitere Kuchen brauchen!' Rebecca brummte etwas vor sich hin.
'Wir koennen ja mal Tante Bea fragen. Vielleicht kommt sie mit ein paar hungrigen Maeulern.' Als Kat ihn fragend anguckte, ergaenzte Hans, 'Sie ist meine Schwaegerin.'Er stand auf, griff nach dem Telefonhoerer und tat genau das, was er vorgeschlagen hatte.Nur wenige Minuten spaeter klingelte es an der Tuer. Die Geschwister sprangen auf und rannten schon fast zur Tuer. Man hoerte froehliches Geschrei, Kuesse und Gerede. 'Tante Bea! Wie geht es dir?'
'Ach meine lieben Nichten! Wie ist die Uni?'
'Gut! Danke! Du siehst wiedDer schick aus!'
Eine zierliche Frau mit feuerrotem Haar, ganz in schwarz gekleidet, hinter ihr ein Junge und ein Maedchen, Zwillinge oder Geschwister mit wenig Altersunterschied, ungefaehr 4 oder 5, und schliesslich Laurence traten mit den beiden Miller Schwestern ein.
'Laurence! Das du auch mal hierher kommst!' Rabecca, die schon eine Ewigkeit gestanden zu haben schien, lief zu dem jungen Mann und nahm in den Arm. Dann nahm sie das Maedchen und den Jungen in den Arm. Kat schaute der Familie zu, wie sie sich noch weiter lange Minuten umarmten. Dann, ploetzlich, kam Laurence auf sie zu.
'Hey. Ich haette dich hier gar nicht erwartet.' Er nahm sie kurzerhand in den Arm, so wie es alle anderen getan hatten.
'Willkommen in der Familie Miller!' Inzwischen war auch Bea neben ihnen.
'Ach Kindchen! Unter dem ganzen Gewusel haette ich dich ja fast vergessen!' Sie stellte sich auf ihre Zehnspitzen und gab Kat auf beide Wangen einen Kuss. Dabei betaeubte Bea sie fast mit ihrem uebersuessem Parfuem. Dann riss sie Kat wieder von sich und hielt sie eine Armlaenge von ihr weg, um sie genau zu betrachten.
'Sag mal Rebecca, hast du ihr schon von dem Gesellschaftsabend naechste Woche erzaehlt?''Nein. Ich dachte, es ist besser wenn sie nicht kommt, sonst redet man wieder und das brauchen wir nicht. Besonders Kat braucht das nicht, soweit ich sie kenne.' Bea wandte ihren Blick von Kat weg und zu Rebecca.
'Sie werden mehr reden, wenn man sie findet und wir sie versteckt haben.'
'Sie muss sich doch erst an die Situation gewoehnen. Wir muessen sie ja nicht verstecken. Aber vielleicht mal einen oder zwei Monate warten..' Bea schnaubte.
'Hey, Kat ist sicher nicht hierher gekommen um sowas zu kriegen. Lassen wir sie doch selber entscheiden, ob die Aussenwelt wissen soll, dass im Hause Miller ein neues Mitglied existiert oder nicht.' Laurence legte einen schuetzenden Arm um seine Mutter. Bea und Rebecca schauten erwartungsvoll auf Kat.
'Aehm...Ja... Ich habe keine wirklich Ahnung worum es geht...' Etwas verplant schaute sie Hans an.
'Schaut doch mal an, was ihr beiden mit dem armen Maedchen gemacht habt! Martha, Amy ihr werdet es ihr erklaeren und zwar so objektiv wie ihr Frauen das nur koennt. Am besten raeumt ihr dabei das Zimmer entgluetlig ein. Und Bea und Rebecca, ihr grabt eure Kriegsbeile wieder ein und macht uns etwas schoenes zum Essen. Laurence passt auf die Kinder auf.''Hab ich was verpasst oder hast du keine Aufgabe?' Halb gescherzt, halb genervt beaeugigte Laurence seinen Onkel.
'Ich habe eine Aufgabe. Ich werde mich von der anstrengenden Woche erholen, in der Form von einem Mittagsschlaf, damit ich morgen wieder frisch und munter in die Schule gehen kann.'
Mit einer zufriedenen Mine ging Hans aus dem Zimmer und einige Augenblicke spaeter hoerte man die Schlafzimmertuer ins Schloss fallen. Und Laurence setzte seine Trauermine auf.
'Wer will mit mir Tauschen?' Hundsaugen. Schmollmund. Und als Amy und Martha sich erbarmten mit den Zwillingen, 2 Energiebundel, zum Spielplatz zu gehen und dagegen Laurence mein Zimmer einraeumen zu lassen, war Kat etwas verduzt. Die Zwillinge waren suess, aber wie konnte man auf diese Miene reinfallen? Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, zog Laurence sie schon in ihr Zimmer.
'Also, was muessen wir noch machen?'
'Aehm, ich muss meine Kleidung und Kosmetika einraeumen. Vielleicht kannst du die Buecher in den Schrank da stellen und die Bilder aufhaengen?'
'Ich wuerde auch deine Unterwaesche einraeumen.'
Dafuer fing Laurence sich einen giftigen Blick ein.
'Ist ja gut, ich werd genau das machen, was du sagst.'
Stumm fingen sie die Kisten aufzureissen und auszupacken. Kat hatte wenig Kleidung und Kosmetika aber umsomehr Buecher, was zur Folge hatte, dass sie schneller fertig war als Laurence. Sie setzte sich auf ihr Bett und schaute ihm zu, wie er weiter Kisten voller Buecher auspackte.
'Sag mal, wieso brauchst du soviele Buecher?'
'Viele davon sind von meinen Eltern. Aber den groessten Teil musste ich ins Lager schicken, das passt hier alles gar nicht rein.'
'Du hast noch mehr Buecher? Und du hast mir immernoch nicht gesagt, was mit deinen Eltern ist.'
'Ja. Ich lese halt gerne.' Sie wante sich weg, als Laurence sie forschend anschaute, als sie seiner Frage wieder einmal ausgewichen war.
'Du willst nicht darueber reden, nicht wahr?'
'Du weisst, dass sie tot sind.'
'Ja. Ich weiss es.'
'Warum fragst du dann?' Sie konnte den Schmerz nicht unterdruecken. Inzwischen hatte Laurence sich neben sie gesetzt; der Abstand der zwischen ihnen war zu klein fuer Kat und zu gross fuer Laurence. Er haette sie am liebsten umarmt und gekuesst. Ihr gesagt, dass er fuer sie da ist. Dass er sie beschuetzen wuerde. Auch wenn er nicht genau wusste, ob er dass konnte und wollte.
'Weil ich nicht weiss, warum du es mir nicht sagen willst.'
'Ich will dein Mitleid nicht.'
'Ich bemitleide dich nicht.'
'Alle bemitleiden mich.'
'Hoer zu, mein Vater ist gestorben. Er hatte eine Affaere. Bea konnte mich danach nicht mehr im Haus haben, weil ich so aussah wie er. Deswegen hab ich dann hier gewohnt. Bis sie dann Sam geheiratet hat. Aufeinmal war ich wieder gut genug und ich bin wieder bei ihnen eingezogen. Wenig spaeter kamen die Zwillinge und ich bin wieder ausgezogen. Mein Leben war auch nicht gerade toll. Ich wuerde nicht einmal sagen besser als deins.'
Kat schwieg. Laurence hob seinen Blick um ihren Gesichtsausdruck zu interpretieren. Doch was er sah war eine weinende Kat. Traenen stroemten ueber ihr Gesicht. Entsetzt starrte er sie an. Er brauchte jedoch nur wenige Augenblicke um sich zu sammeln. Er wusste nicht genau was er mit einem weinendem Maedchen machen sollte. Kurzerhand nahm er sie in den Arm.'Hey. Suesse. Warum weinst du denn jetzt?'
'Ich... bin... nicht .... deine....Sue....Suesse!'
'Pscht. Ist ja gut. Was ist denn los? Du weinst doch nicht etwa wegen mir, oder?'
'Doch. Ich bin so egoistisch. Ich... ich... ha..hicks...hab gedacht... das es mir... so..hicks... schlecht geht... aber... hicks...anderen geht... hicks.. gehts es noch schlimmer...'
Sie zog ihre Nase hoch.
'Lass mich bitte los.'
'Nein.'
'Laurence! Hicks.'
Sie glaubte es nicht. Sie war in seinen Armen. In ihrem Zimmer. Auf ihrem Bett. Sie hoerte seinen Herzschlag. Es fing an schneller zu werden.
'Was hast du vor?'
'Was denkst du?' Der Schalk aus seiner Stimme war kaum ueberhoerbar.
'Lau...!'

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Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe der Teil gefaellt euch. Meine Schule macht mir ziemlich viel Stress, deswegen brauch ich immer ein bissle mehr Zeit zum schreiben. Und ich hab nich so viel Ideen O.o Sowas nennt man Autor. tstststs. Naja. Ich freue mich auf Kommentare und konstruktive Kritik.
lg, und eine schoene Woche!!
Jaja







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