Atlantis schöner Wächter

Autor: Aphrodite
veröffentlicht am: 08.11.2009




'Kalokani mo karrotata vata.', brachte Joy mit Mühe heraus. Yukka blies belustigt seine Backen auf und brach in schallendem Gelächter aus.
'Vogelscheiße, was stimmt denn jetzt schon wieder nicht, bitte?!', Joy verschränkte genervt ihre Arme. Wie lange sollte das jetzt denn noch so weiter gehen?! Sie lernten doch bestimmt schon seit Stunden! Draußen war die Sonne doch bereits untergegangen und im Palast waren die Fackeln gezündet.
'Kalokani, das war schon mal richtig, No kaROTA FATATA, versuch es noch einmal.' 'Ne, ich hab kein Bock und Hunger. Eine äußerst schlechte Voraussetzung zum Lernen.', sie lehnte sich faul zurück und stierte in Richtung Küche, oder wie man das hier auch nennen sollte. Sie lernten nämlich in dem Speisesaal. Das war doch schon ein Wink mit dem Zaunpfahl! Wer konnte denn irgendwo lernen, wo es ständig nach Köstlichkeiten duftete. Manno man!
'Einen unermüdlichen Appetit hat die Dame.', amüsierte sich Yukka weiter, 'na gut, sag diesen Satz einmal richtig, und ich lasse auftischen, ja?'
'Kalokani no karota fatata!', machte Joy und guckte den Ruxus erwartungsvoll an. 'Warum denn nicht gleich so?!'
'Also, gibt's jetzt endlich was zu Essen?!'
'Natürlich.', Ruxus Yukka klatschte in die Hände und hübsche Frauen begannen aufzutischen. Mit leuchtenden Augen beobachtete Joy dies aufmerksam. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Solch ein Gaumenschmaus!
'Mirafat karo soplami to'
'soplami heißt Kerzen!', klatschte Joy erfreut in die Hände und grinste Yukka so breit an, dass sich die Mundwinkel zu berühren drohten. Er nicke. In null Komma nichts standen auch Kerzen auf dem Tisch und es war Zeit für: L'amour! Joy kicherte selbstgefällig in sich hinein und zwinkerte ihrem Gegenüber zu. Dieser schien das aber übersehen zu haben.
Hm…dann halt nicht, dachte sich Joy und griff nach dem Fladenbrot. 'Warte mal kurz, Jura, ich möchte einen Tost aussprechen.'
Er nickte den Wachen zu, wodurch alle den Raum verließen.
'Auf uns! Auf eine gemeinsame oder getrennte Zukunft mit vereinten Herzen!'
Joy senkte ihren Arm wieder: 'Was soll das denn für ein bescheuerter Tost sein!', regte sie sich künstlich auf und schüttelte den Kopf. 'Gut, dann spreche du eben einen aus.', entschied er bereitwillig und drückte eine Augenbraue neugierig nach oben. 'Auf uns und einen schönen Abend.'
Yukka zuckte mit den Achseln, erhob jedoch den Kelch zustimmend und nippte an dem frischen Wein. 'So, Jura. Ich habe dir in den vergangenen Stunden so viel von mir erzählt. Ich denke du bist dran, erzähl was von dir.'
Er stützte sein Gesicht auf den Händen ab und sah sie erwartungsvoll an.
'Nur wenn du brav isst und mich nicht so bescheuert anstarrst.'
'Charmant wie immer, gut.', er gehorchte ihr und blickte gezwungen auf sein Essen, doch als sie tief Luft holte, hatte sie bereits wieder seine Augen auf sich gerichtet. Joy ignorierte das jedoch und überlegte, was sie ihm erzählen könnte. 'Also, ich studiere Grundschullehramt. Deutsch, Religion und Sozialkunde. Sagt dir das was? Na ja, wahrscheinlich nicht. Ich würde mich selbst als Couchpotato bezeichnen und liebe schnulzige Serien. Sonst noch was, Euer Hoheit?'
Sie grinste ihn schelmisch und frech an und stopfte sich das frische Fleisch in den Mund, dessen Herkunft sie gar nicht so genau wissen wollte.

Soyu kniff die Lider zusammen, machte leise Geräusche und öffnete ihre Augen.'Danke du kommen zurück.', sagte sie fast tonlos und blickte tief in seine blaue Iris. 'Na, hast du gedacht, ich lasse dich mit diesem Raubtier alleine?', er strahlte sie an und genoss den Moment, in der sie einfach nur ruhig in seinen Armen lag und ihm einen so bedeutungsvollen Blick zuwarf. Sein Herz wurde warm und er verspürte den starken Drang sie küssen zu müssen. 'Du können mich wieder runter lassen.', sprach sie sanft. Er kam ihrem Wunsch nach, trauerte jedoch gleichzeitig dieser verlorenen Sekunde nach. 'Wo du wollen eigentlich hin?', sie musste ihren Kopf leicht nach oben richten, als sie wieder auf ihren Füßen stand. 'Zum Ältesten, er soll in einem Krater leben.'
Sie legte ihren Kopf schief und schien nachzudenken. 'Du laufen in falsche Richtung.', informierte sie ihn und zeigte gleich darauf wieder ihre schönen, weißen Zähne. 'Oh, wo geht es denn lang?'
'Da!', sie zeigte in die Entgegengesetzte Richtung und lief los. Als er sie wie angewurzelt beobachtete, machte sie eine heranwinkende Bewegung.
Die Sonne war mittlerweile wieder untergegangen. Schon einen Tag lang irrte er umher. Er hätte Soyu gleich fragen sollen. Doch er wollte sie doch gar nicht ständig so belästigen. 'Was du wollen von ihm?', fragte sie, während sie rauf in die Baumkronen sah und den Mond ausfindig machte, der bereits als schmale Sichel den Horizont schmückte, umgeben von klaren Sternen, die zu lächeln schienen. 'Ich möchte ihn etwas fragen. Meinst du, es ist zu spät ihn jetzt noch zu besuchen? Sollten wir bis Morgen warten?'
'Er sicher wissen, dass du kommen. Wir können jetzt noch zu ihm. Auch nicht weit von hier, du waren gar nicht so schlecht.', sie klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und fuhr den Weg fort. Gar nicht so schlecht, wiederholte Nick in Gedanken.
'Hier.', nach weiteren schweigsamen Minuten zeigte sie auf einen kleinen See, fast schon Teich, in den ein prachtvoller Wasserfall sein Ende fand. Ausgebrannte Kerzen waren dort zu finden und ein Fels, auf dem ein weißer Stoff lag. Ihr muss vor kurzem jemand gewesen sein, überlegte sich Nick und traute seinen Augen kaum, was Soyu ihm da doch tatsächlich zeigen wollte.
'Hier?! Nein. Sag bloß, wie in den spießigen Filmen?'
'Was sein Filmen?', sie blinzelte ihn verwirrt an. 'Man geht durch einen Wasserfall, und schwupp eine Höhle.'
'Fast.', sie sprang ins Wasser, 'wir müssen tauchen durch Wasser.'
Nick schluckte. Die Luft hatte bereits so sehr abgekühlt und er sollte in dieses, mit Sicherheit, eis kalte Wasser springen? No way! Er dachte an Titanic: 'Wie tausend Nadelstiche'….oder so ähnlich eben.
'Du müssen schon rein kommen.', riss sie ihn aus seinen Gedanken, 'na komm schon, gar nicht schlimm.'
Sie reichte ihm ihre weiche Hand und zog ihn einfach ins Wasser. 'Schlimmer als Nadelstiche.', murmelte er und sein Kinn begann sofort zu zittern vor Kälte.
Soyu begann zu lachen. 'Du wollen besuchen Ältesten. Kommen.'
Sie sprang wie ein Delphin unter Wasser und schwamm genauso, wie es Baribo zuvor getan hatte. Nick sah ihr staunend nach, wie sie durch die dunkle Brühe plätscherte, die mittlerweile Nachtschwarz, wie ein unheimliches, tiefes Loch aussah und ihn bedrohlich auslachte.Er erschrak tierisch, als sie vor ihm wieder auftauchte. 'Alles in Ordnung?', fragte sie besorgt und griff wieder nach Nicks Hand, 'wir machen zusammen. Besser?'
Er nickte. Überrumpelt wurde er unter Wasser gezogen. Wieder griff ihn die Eiseskälte an. Jetzt ja keine Schwäche zeigen!, zwang er sich selbst und begann mit seinen Füßen zu paddeln. Er konnte seine Augen nicht aufhalten, da die Kühle seine Augäpfel anzugreifen schien. Blind, jedoch voller Vertrauen, schloss er sie und ließ sich von Soyu leiten.Er war so auf sie angewiesen…Der Weg durchs Wasser schien unendlich. Seine Luft nicht. Wieder ging ihm die Puste aus und er versuchte Hochzustrampeln. Soyu hielt ihn jedoch fest. Sie verstand bestimmt nicht, was mit ihm los war. Er riss sich von ihr los und schwamm hektisch nach oben. Sie hielt ihn zurück und drückte plötzlich ihre Lippen auf seine. Schockiert riss er seine Augen auf und konnte ihr Gesicht als leichten Schimmer wahrnehmen, der durch den Mond angestrahlt wurde. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Sie machte eine Mund zu Mund Beatmung doch tatsächlich unter Wasser! Mit dem Sauerstoff schien neue Lebensenergie durch seinen Körper zu fließen! Es war ein unglaubliches Gefühl, welches er wohl niemals wieder vergessen könne. Allein das Gefühl ihre Lippen auf die seinen zu spüren. Er konnte die Berührung jedoch nicht richtig erfassen, da die Kälte seine Lippen lähmte. Dennoch war es unfassbar schön.
Als sie sich wieder von ihm löste, lächelte sie ihn an und nickte fragend. Er nickte ebenfalls, worauf sie ihn wieder mit sich zog. Er schloss wieder seine Augen und ließ die Situation noch einmal Revue passieren. Was eine Frau! So viel Hilfsbereitschaft, Güte und Geduld. Er glaubte fast, sich ernsthaft in Soyu verliebt zu haben. Doch reichten die paar Tage für so was wirklich aus?
Nach langem Schwimmen in eine, für Nick, unidentifizierbare Richtung, schwamm Soyu plötzlich mit ihm wieder nach oben. Das komische war, dass ihm die Puste nicht mehr ausging. Er hielt zwar immer noch die Luft an, doch dieser Druck war weg. Dafür konnte er seine Augen immer noch nicht öffnen und die Kälte war nahezu unerträglich.
Soyu schwamm immer schneller, bis Nick plötzlich frische Luft um sich spürte. Er öffnete vorsichtig seine Augen und war tatsächlich an der Oberfläche. Soyu stieg aus dem Wasser und reichte ihm ihre Hand. Sie zog ihn hinauf.
Vollkommen beeindruckt sah Nick sich um. Das Wasser, durch das sie gekommen waren, war hier eine kleine Öffnung mit dem Durchmesser eines Medizinballs.
Weiter sah er sich verblüfft um. Es war wirklich wie in spießigen Filmen. Sie standen in einer steinernen Höhle. Ein dumpfes Plätschergeräusch war zu hören.
Ohne ein Wort zu sagen, lief Soyu los. Durch einen schwach beleuchteten Tunnel. Nick lief einen Schritt schneller, um sie einzuholen.
Ein Vorhang aus Blütenblättern versperrte ihnen schon nach kurzem Gehen den Weg. Soyu wollte hindurch gehen, doch Nick hielt sie am Handgelenk zurück und zog sie zu sich. 'Soyu, ich danke dir wirklich sehr.'
Soyu sah ihn mit einem merkwürdig schüchternen Blick an und versuchte zu lächeln, doch ihre Unterlippe zitterte. Was hatte sie denn?
Nick beugte sich ein Stück zu ihr herunter und schloss seine Augen. Er fühlte ihren leicht stockenden Atem an seinen Lippen. 'Danke.', hauchte er noch einmal und berührte sanft mit seinen, ihre Lippen. Er öffnete sie ein Stück, doch sie zog weg.
Er öffnete seine Augen und sah, dass Soyu ihre Blickrichtung geändert hatte. Ihr Kopf zeigte weg von ihm und sie hatte ihre Lider zusammengekniffen. Eine einsame Träne löste sich aus ihrem Auge und lief die Wange entlang.
'Soyu, es tut mir Leid, ich wollte dich nicht…also…'
Sie fuhr mit ihrem Handgelenk über die Träne und sah ihn wieder an. Sie lächelte verlegen. 'Ältester sicher schon warten.', flüsterte sie und schob den Vorhang etwas zur Seite. Nick ging hindurch. Als er zurücksah, wurde er durch Blüten von ihr getrennt.
Soyu lehnte sich gegen die kalte Steinwand und ließ sich nach unten gleiten. Sie tastete ihre Lippen ab und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
Nick schluckte. War es zu früh gewesen? Bestand überhaupt eine Chance, dass er sie jemals küssen dürfe?
Ein Räuspern holte ihn aus seinen Gedanken und er drehte sich um. Ein alter Mann, Nick glaubte fast Gandalf aus Herr der Ringe vor sich zu sehen, saß auf dem Boden im Schneidersitz und starrte Nick mit seinen leicht eingefallenen Augen an.
'Es ist dir gestattet näher zu treten.', sagte er anmutig und beäugte Nick weiterhin. Dieser folgte seinem Angebot und trat näher heran. Erst jetzt erkannte er, dass der Bart des Alten bis zum Boden reichte. Er verlief an der Front und verlief in einem zarten Kreisel auf der staubigen Erde.
Fragend wartete er, dass Nick etwas sagte.
Der war jedoch geschockt, was er dort sah. Ein Feuer, welches die gleich Farbe hatte, wie Soyu zuvor. Ein schimmerndes Blau.
'Nun?'
'Emm…ja…guten Abend, ich bin Nick und komme von der Erde. Ich habe gehört, dass Sie meine Fragen beantworten können.', stotterte sich Nick zusammen. Der Alte Weißbart nickte und bedeutete ihm, sich hinzusetzen.
'Es ist mir bereits zu Ohren gekommen, dass sich Menschen hier auf der Insel befinden. Doch wozu suchen sie mich auf?'
Nick konnte es einfach nicht lassen, sich umzusehen. Dieser Raum war so voller Maggie und schon fast Theatralisch. Ja, eben…wie in einem schlechtem Film. Ein Regal von oben bis unten gespickt mit Schriftrollen. Das Feuer zentral, welches, obwohl Nick nun direkt davor saß, keine Wärme ausstrahlte. Ein kleiner Tisch auf dem Gegenstände standen, von denen niemand eine Ahnung hatte.
'Ich suche Sie auf, weil ich unbedingt Antwort brauche. Es interessiert mich hier alles so sehr.'
'Nun…', der Weißbart stand auf und holte sich einen Stock, der in feinen Schlangenlinien nach oben hin immer dicker wurde. Er steckte ihn in den Flammen an, doch das Feuer verbrannte ihn nicht. Es saß beständig am Ende des Stockes und brannte friedlich vor sich hin.'Welche Fragen suchen denn nach Antwort?', fragte er und sah tief ins Feuer. Nick fühlte sich unwohl. Ach, würde doch Soyu hier neben ihm sitzen und ihm ihre Kraft schenken, die sie ihm immer gab, wenn sie in der Nähe war.
'Nun ja, schon alleine dieses Feuer.', er wollte es berühren! Immerhin war es weder heiß, noch verbrannte es Holz. Er streckte seine Hand aus. 'Fass es nicht an!!!', wurde der Alte plötzlich laut, wodurch er seine Hand entsetzt zurückzog. 'Du darfst dieses Feuer niemals anfassen, ohne dir über die Konsequenzen im Klaren zu sein, mein Junge.', sprach er wieder ruhig, 'Nur weil es nicht verbrennt, ist es doch schmerzhafter als alles, was du kennst.' Er hatte die Stimme eines sorgendes Opas angenommen, der seinen Enkel liebevoll über Gott und die Welt aufklärte.
'Okay, können Sie mir alles über Atlantis oder diese Insel erzählen?'
'Du zweifelst. Du bist auf Atlantis. Sind die Wunder, die du gesehen hast, nicht bereits Beweis genug, Nick Hager?'
'Woher…'
Der Alte hustete, als würden die Innereien gleich aus seinem Mund hüpfen.
'Kennst du die Geschichte von Adam und Eva, die aus dem Garten Eden verscheucht wurden, weil sie von der verbotenen Frucht gegessen haben?', er drehte sich weg und lief auf einen Ast zu, der Nick schon eine Weile brennend interessierte. Er wuchs einfach durch die Steinmauern. Ein dicker Ast bestückt mit frischen Früchten. Nick verstand was der Alte sagen wollte. 'Sie meinen Atlantis ist nichts anderes als das Paradies?'
'Ja, es verschwand, damit der Mensch keinen Zutritt mehr hat. Ein Meteor aus diesem Feuer beförderte Eden, oder Atlantis bis tief in Unvorstellbare Dimensionen.'
Nick überlegte weiter. Er konnte diesen Worten zwar keinen Glauben schenken, doch interessant waren diese Gedanken alle mal! Sie könnten einen kitschigen Roman füllen. Einen Roman, wie Joy sie gerne las.
Wieder hustete er laut und keuchte danach, als würde er keine Luft mehr bekommen. 'Geht es Ihnen nicht gut?', fragte Nick besorgt und ging auf ihn zu. 'Meine Zeit ist bald gekommen. Mein Nachfolger wird mich bald ablösen müssen.', sein Hals klang ganz rau. Nick tat es im Herzen weh, dass so ein weiser Mensch gehen müsse. Er strahlte doch dieses Heimische aus. Etwas, was Nick nicht beschreiben konnte.
'Wer ist Euer Nachfolger?'
'Ein Kind, welches in der Nacht geboren wird, wenn ich vergehe. Ein Kind, welches schon bald kommen wird. Sehr bald. Ausgetragen von einer jungen Frau namens Botanika.'
Nick blinzelte verwirrt. Botanika war schwanger? Warum hatte ihr man das nicht angesehen? 'Es ist ein trauriges Schicksal. Nach fünf Jahren wird dieses Kind seine Familie verlassen müssen und das Tageslicht niemals wieder sehen.'
Nick schluckte. Auf dieser Welt war wohl jedes Schicksal schon vorherbestimmt. Wie furchtbar.
'Du hast noch eine Menge Fragen, nicht wahr?'
'Millionen. Warum hat Soyu als einzige braune Haare? Was hat es mit ihrem Anhänger auf sich? Und was ist ihre Rolle? Soll sie Menschen die hier eindringen töten? Warum hat sie Joy und mich verschont?'
'Sei gewarnt, Mensch. Verliebe dich nicht in die Falsche. Soyu ist eine Mörderin. Sie wird auch dich töten, wenn ihre Schmerzen zu groß sind. Sie kann ihrem Schicksal nicht entkommen. Sie ist ein Segen für Atlantis, doch ein Fluch für jeden, der diesen Segen bedroht.'
Das war doch gar nicht die Antwort auf seine Frage!! Das Soyu eine Mörderin sein sollte hatte er wirklich schon oft genug gehört. Ja und? Ihn beschützte sie doch tagtäglich!'Nun gut.', er setzte sich wieder, 'Sie hat braune Haare, weil es zwei Arten von Atlanten gibt, nur ihre Art ist fast ausgestorben.'
'Bis auf Soyu und Baribo.'
Er nickte: 'Und mich.'
Nicks Mund weitete sich. War das ihr Großvater? Urgroßvater?
'Es war von Anfang an klar, dass Ruxus Yukka sie zum Wächter machen würde.
Vorherbestimmung. Die Schmerzen sendet der Anhänger aus. Er reagiert auf die Stärke dieses Feuers hier. Es brennt immer so stark, wie die Insel. Bei Bedrohung wird es ganz klein und das spürt Soyu. Sie schützt sozusagen das Feuer.'
Nun keuchte er wieder lauter. Nick wollte ihn nicht so quälen, doch er brauchte noch so viele Antworten wie Sand am Meer!
'Wo befindet sich das Tor zwischen den Welten?', fragte er schnell, da er diese Frage immerhin Joy schuldig war.
'Bermuda Dreieck.', machte er es kurz und hustete wieder. 'Wie finde ich es?'
'Folge den Aalen.'
'Was heißt das?'
'Du musst Atlant werden, Nick.', brachte er zwischen Hustanfällen hervor, 'Ich muss dir noch eine einzige Sache sagen.'
'Aber ich will doch noch-'
'Eine Sache. Es war auch vorherbestimmt, dass du hierher kommst. Du hast dein Schicksal auf Atlantis…du musst…du…'
Plötzlich kippte er einfach nach vorne um. Nick rüttelte an ihm. Seine Atmung war schwach, doch sie war da. 'Nicht sterben. Was meinen Sie mit den Aalen? Wie komme ich hier wieder weg?!', verzweifelt schüttelte er die Hand des Alten.
'Nick?', er sah auf. Soyu stand vor ihm und blickte mit Tränen in den Augen zu dem Ältesten hinab. 'Soyu, es tut mir Leid, das wollte ich nicht.'
Sie schien ihn nicht zu hören. Sie nahm seine Hand, in der noch immer der brennende Stock war und blickte Nick kalt an. Was hatte sie vor?!
'Ich wollte das nicht'
Sie holte aus. 'Nein!', schrie Nick nur noch und dachte an die Worte 'Sie wird auch dich töten!'
Doch es war zu spät.
Ein unvorstellbarer Schmerz übermannte ihn, als die glühende Spitze seine Brust durchbohrte…







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