Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 20.09.2009




Kapitel 9

Um 03:00 Uhr morgens blieb Jasons Wagen vor Romys Haus stehen. Er schaltete den Motor aus und drehte sich zu ihr.
-Es war ein schöner Abend. - sagte Romy dazu und schaute verlegen auf ihre Hände in ihrem Schoss.
-Das fand ich auch. - stimmte Jason ihr zu. - Und du warst heute das hübscheste Mädchen im ganzen Club. - sagte er und Romys Wangen glühten. Noch nie hatte sie von einem Jungen Komplimente bekommen. Und es imponierte ihr noch mehr, weil das nicht irgendein Junge war, sondern Jason. - Wir sollten das wiederholen. - schlug er vor.
-Ja. - konnte Romy nur dazu sagen.
-Nächsten Samstag? - fragte er. Romy schaute ihn an und lachte verlegen. - Am übernächsten Dienstag fahre ich für 2 Wochen in ein Footballcamp. - teilte er ihr mit.
-Ach ja, noch eine Woche und dann sind ja die Ferien. - erinnerte sie sich.
-Dann sehen wir uns so lange nicht mehr. - sagte er und klang sehr traurig. Romy hob ihre Augen und der Blick seiner blauen Augen traf sie so hart, dass es ihr schwindelig wurde. - Also hast du am nächsten Samstag Zeit? - fragte er sie dann.
-Muss noch in meinen Terminkalender schauen. - scherzte sie. Er lächelte sein wunderschönes Lächeln. - Aber ich denke, es lässt sich einrichten. - sagte sie dann.
-Super. - sagte er dazu.
-Es ist schon spät. - sagte sie dann. - Ich gehe dann. - meinte sie dazu schnallte sich ab.-Gute Nacht. - wünschte ihr Jason, beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange.-Gute Nacht. - sagte Romy und stieg aus. Sie schlug die Tür seines Wagens zu und winkte ihm zum Abschied. Er startete den Motor und fuhr los. Er hatte es ja nicht weit. Am Ende der Straße sah Romy noch wie er sein Auto an der Straße parkte und ausstieg.
Romy lächelte vor sich hin und lief den schmalen Weg zu ihrem Haus. Noch bevor sie die Tür öffnen konnte, kam ihre Mutter ihr zuvor. Sie riss die Tür so unerwartet auf, dass Romy taumelte und konnte sich in letzter Sekunde noch am Türrahmen festhalten.
-Hast du mich erschrocken. - teilte sie ihrer Mutter mit und trat in das Haus.
-Wie war dein Date? - fragte Carmen neugierig, nachdem sie die Tür zugemacht hatte.-Es war keine Date. - erinnerte Romy ihre Mutter und streifte die Pumps von ihren Füssen.-Ihr habt 5 Minuten in seinem Auto gesessen. - teilte ihr ihre Mutter mit.
-Hast du uns beobachtet? - Romy schien empört.
-Vielleicht? - meinte Carmen dazu. - Wie war es denn? - fragte sie und brannte vor Neugier.-Schön. - teilte Romy ihr mit und rieb sich die Fußsohlen. - Es war ein schöner Abend mit einem Freund. - verdeutlichte sie.
-Hat er dich geküsst? - fragte sie.
-Mom. - Romy schaute sie an. - Du bist eine Mutter und eine Mutter fragt ihre Tochter so etwas nicht. - neckte sie Carmen.
-Ich will es trotzdem wissen. - sagte Carmen. - Hat er? Hat er? Hat er? - Romy schüttelte mit dem Kopf. Ihre Mutter war nicht zu ändern.
-Ich gehe schlafen. - sagte Romy bloß dazu und lächelte über das verdunste Gesicht ihrer Mutter. Sie schleppte sich die Treppe hoch. Kurz vor ihrer Zimmertür blieb sie stehen und drehte sich zu ihrer Mutter um. Sie strahlte über das ganze Gesicht.
-Er hat mir einen Gutenacht-Kuss auf die Wange gegeben. - verriet sie Carmen.
-Süß. - kreischt Carmen.
-Gute Nacht. - wünschte Romy und betrat ihr Zimmer. Vor Glück wollten sie tanzen und singen. Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und starte in die Decke. Sie schloss ihre Augen und fühlte Jasons Kuss auf ihre Wange. Seine Lippen waren so weich und zart. Sanft streichelte sie mit der Hand über ihre Wange.

Als ihr ein verirrter Sonnenstahl ins Gesicht fiel, öffnete Romy mühsam ihre Augen und schaute auf die Uhr. Es war bereits 12:50 Uhr. Romy setzte sich im Bett auf und streckte sich. Die Erinnerungen an den letzten Abend überschwemmten sie wie eine warme Welle. Sie lächelte und sprang aus dem Bett. Sie putze sich die Zähne, band ihr Haar zu einem Dutt zusammen und lief runter in die Küche. Sie setzte Wasser auf und schmierte sich ein Brot.-Ich weiß. - hörte sie dann die Stimme ihrer Mutter aus dem Wohnzimmer. Sie nahm ihr Brot und späte ins Wohnzimmer. - Sie sind ja so ein süßes Paar. - teilte sie jemanden mit und kicherte. Carmen saß auf dem Sofa und hatte ihre Füße auf den Couchtisch gelegt. - Sie sagt, dass es kein Date war. Aber es war eins. - versicherte sie und Romy verschluckte sich an ihrem Bissen Brot, was sie gerade abgebissen hatte. Sie hustete und machte damit ihre Mutter auf sich aufmerksam.
-Unser Dornröschen ist aufgewacht. - teilte sie ihrem Gesprächspartner mit. - Okay, ich gebe dich dann weiter. - zwitscherte sie in den Hörer und überreichte diesen an Romy weiter. Fragend schaute Romy ihre Mutter an.
-Es ist Stella. - unterrichtete sie Romy und ging an ihr vorbei in die Küche.
-Bis dann Carmen. - hörte sie Stella noch rufen.
-Hi. - grüßte Romy ihre Freundin und ging ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen ließ.
-Er hat dich geküsst. Ist das romantisch. - schwärmte Stella von der anderen Seite.
-Seit wann bist du denn mit meiner Mutter befreundet? - wollte Romy wissen und aß weiter.-Carmen ist echt cool. - wich Stella der Frage aus. - Wir sollten mal zu dritt shoppen gehen. - schlug sie vor. - Nach erzähl, wie war der Abend? - fragte sie dann.
-Schön. - sagte Romy knapp.
-Schön? - erfragte Stella konfus. - Du hast einen Gutenacht-Kuss von dem beliebtesten Jungen der Schule bekommen und der Abend war nur schön? - meinte sie ungläubig.-Ja. - antwortete Romy und lächelte vor sich hin, weil sie ihre Freundin so auf die Folter spannte. - Es war ein schöner Abend. - fügte sie hinzu.
-Ich will mehr wissen. - jammerte Stella.
-Hast du heute nicht Lust mit mir nach dem Mittag ein Eis essen zu gehen? - frage sie. - Dann können wir auch reden. - erklärte sie.
-Gerne. - sagte Stella begeistert.
-Dann treffen wir uns gegen 15:00 Uhr bei 'Sunpoint' - schlug sie vor.
-Okay, bis dann. - verabschiedete sich Stella.
-Und ihre Grippe ist wie weggeblasen. - meinte Romy lächelnd und legte auf.
-Sie ist echt nett. - meinte Carmen, die mit zwei Tassen dampfenden Tees das Zimmer betrat.-Ja, dass ist sie. - stimmte Romy zu und nahm die ihr angebotene Tasse dankbar an.

Als Romy an dem verabredeten Eiscafe ankam, saß Stella bereits an einem Tisch und schlürfte an einem Milchkaffee. Sie sah Romy und winkte ihr energisch zu.
-Hi. - begrüßte Romy und setzte sich Stella gegenüber.
-Ja, ja. - unterbrach Stella sie mit einer wegwerfenden Bewegung. - Erzähl mir von gestern Abend. - forderte sie ihre Freundin auf, die noch nicht mal die Gelegenheit hatte ihre Jacke abzulegen.
-Kann ich mir vielleicht etwas zu trinken bestellen? - fragte Romy und nahm die Bestellkarte in die Hand.
-Du bist so gemein. - sagte Stella beleidigt.
-Haben Sie schon ausgewählt? - fragte eine Kellnerin, die wie aus dem Nichts an ihrem Tisch auftauchte. Stella legte sich erschrocken eine Hand auf die Brust.
-Ich nehme ein Milchkaffee. - bestellte Romy und legte die Bestellkarte bei Seite.
-Ich auch. - sagte Stella und gab der Kellnerin das leergeschlürfte Glas mit. - Also … - meinte Stella, als die Kellnerin sich wieder entfernte.
-Es war ein schöner Abend. - sagte Romy und lächelte geheimnisvoll.
-Das hast du mir schon am Telefon gesagt. - meinte Stella. - Jetzt will ich die schmutzigen Details hören, die du nicht in Gegenwart deiner Mutter sagen konntest. - sagte sie und rieb sich ungeduldig die Hände.
-Es gibt keine schmutzigen Details. - entgegnete Romy ruhig.
-Keine Fummelei? keine Knutscherei? - fragte Stella enttäuscht und Romy schüttelte bloß mit dem Kopf.
-Wie schon gesagt, hat er mir nur einen Gutenacht-Kuss gegeben und mich gefragt, ob ich nächsten Samstag mit ihm ausgehen möchte? - meinte sie und lächelte über das ganze Gesicht.
-Ein richtiges Date? - wollte Stella wissen und Romy nickte lächelnd. - Wow, so romantisch. - schwärmte sie. - Hast du zugesagt? - fragte sie dann.
-Ja. - beruhigte Romy ihre aufgeregte Freundin.
-Saugeil. - bemerkte diese als die Kellnerin wieder zu ihrem Tisch kam, mit zwei Milchkaffees.
Eine Weile unterhielten sich noch die Freundin über Romy Lieblingsthema - die Schule und Hausaufgaben.
-Was für eine Überraschung? - hörten sie plötzlich jemanden sagen.
-Jake. - kreischte Stella und sprang auf, um Jake um den Hals zu springen und ihn einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund zu geben.
-Ich freue mich auch dich zu sehen. - sagte er dazu. - Das ist mein Kumpel Phil. - stellte er einen blonden Jungen vor, der schüchtern hinter seinem Rücken stand und auf die Spitzen seiner Schuhe stierte.
-Hi, ich bin Romy. - begrüßte Romy ihn.
-Sehr erfreut. - entgegnete Phil, sichtlich darüber erleichtert nicht mehr ignoriert zu werden.-Ich bin Stella. - sagte Stella als sie von Jake losließ und Phil die Hand schüttelte. - Was machst du denn hier? - wendete sie sich wieder an Jake.
-Wir wollten in das neue Game-Center. Dann habe ich euch gesehen und wollte mal Hallo sagen. - entgegnete Jake mit einem Achselzucken.
-Wollt ihr euch zu uns setzen auf einen Milchkaffee? - fragte Stella.
-Eine Minute haben wir. - sagte Phil und ließ sich neben Romy nieder. Mit seinen haselnussbraunen Augen schaute er sie an. Unter seinem Blick fühlte Romy sich recht unbehaglich. Jake setzte sich neben Stella und sie ergriff sofort seine Hand. - Darf ich mal probieren? - fragte Phil.
-Was? - Romy war sehr irritiert.
-Deinen Milchkaffee. Darf ich probieren? - fragte er erneut und zeigte auf ihr Glas.-Ja. - antwortete sie und warf Stella einen fragenden Blick zu. Stella zuckte bloß mit den Schultern. Phil griff nach Romys Glas und nahm einen Schluck.
-Das ist lecker. - sagte er begeistert und lächelte Romy an. - Du siehst auch sehr lecker aus. - sagte er zu Romy. Ihr fiel die Kinnlade runter.
-Ich … - stotterte sie unsicher. - Danke. - murmelte sie dann und strich eine Strähne hinter das Ohr. Sie fragte sich, wie einer nur so dreist flirten kann und Phil hörte einfach nicht damit auf.

-Okay. - sagte Jake nach einer Weile und erhob sich. - Wir müssen dann. - sagte er entschuldigend.
-Schade. - murmelte Stella mit einem Schmollmund. Sie erhob sich und küsste Jake leidenschaftlich. Auch Romy und Phil erhoben sich.
-Bis dann. - verabschiedete er sich von ihr und ignorierte die ihm ausgestreckte Hand. Er legte seine Hände auf Romys Schultern und küsste sie auf den Mund. Ihre Augen weiteten sich auf. Sie stieß Phil von sich.
-Jason. - schrie sie ihm hinterher, doch er schnellte bereits aus dem Eiscafe.

Fortsetzung folgt ...







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