Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 19.07.2009




Vorwort - (7 Jahre alt)

Ihre unglaubliche Wut spiegelte sich in ihren grünbraunen Augen wieder. Mit vor Verachtung zusammengekniffenen Augen und einem geröteten Gesicht stampfte sie auf die Horde Jungen zu, die sich über etwas sehr zu amüsieren schienen.
-Lasst ihn in Ruhe!!! - brüllte sie und die drei, jeder einen Kopf größer als sie, Jungen wandten ihr ihre Köpfe zu.
-Was willst du denn, Winzling? - sagte der größere und bullige von ihnen. Er hatte schwarzes Haar und Sommersprossen um seine Nase, die des eines Schweins sehr ähnelte.
-Ich habe gesagt, ihr sollt ihn in Ruhe lassen!!! - sagte sie noch lauter. - Habt ihr was auf den Ohren? - fügte sie hinzu. Die Jungen bauten sich vor ihr auf und schauten sie von oben herab mit hämischen Lächeln an.
-Hast du was gehört Butch? - fragte der Junge, der links von dem größeren Jungen stand, diesen.
-Nein Neth. - meinte dieser und legte seine Arme auf seiner Brust zusammen. - Du etwa? - fragte er und lächelte fies. -Sean? - wand er sich an den Jungen rechts von ihm, mit einem schmalen Gesicht, einem spitzen Kinn und einer viel zu großen Nase. Dieser schüttelte bloß mit dem Kopf.
Diese Ignoranz konnte sie sich einfach nicht gefallen lassen. Sie holte aus und trat mit voller Kraft Butch vor das Schienbein. Er brüllte vor Schmerz auf.
-Wenn ihr Idioten ihn noch mal anfasst, dann werde ich euch verprügeln. - drohte sie, doch sie lachten bloß. Butch rieb sich noch immer das Schienbein.
-Du willst uns verprügeln? - lachte Neth und hielt sich den Bauch. - Du Dreikäsehoch? - fügte er hinzu und erneut lachten sie laut.
-Ja ich. - sagte sie selbstbewusst.
-Das will ich sehen. - meinte Butch und kam auf sie zu. Ihre Augen leuchteten auf. Sie nahm Anlauf, lief auf Butch zu und stieß ihn zu Boden. Sie setzte sich auf seinen dicken Bauch und schlug ihm mit ihren Fäusten ins Gesicht.
-Dir werde ich es zeigen. - meinte sie mit zusammengebissenen Zähnen und schlug weiter auf ihn ein.
-Holt sie runter von mir. - schrie Butch und versuchte ihren Schlägen auszuweichen. Neth und Sean standen nur da mit geöffneten Mündern da und starten ihren Anführer an, der gerade von einem Mädchen verprügelt wurde.
-Aber Butch, sie ist doch ein Mädchen. - meinte Neth unsicher.
-Holt sie runter! - schrie Butch erneut. Neth und Sean schauten sich an und griffen dann ihr unter die Arme, um sie von am Boden winselnden Butch runter zuziehen. Sie stießen sie bei Seite und sie knallte mit dem Gesäß auf den Boden. Ihr hellbraunes gewelltes Haar war ganz verwuschelt und ihre Augen brannten wütend. Butch rappelte sich auf, mit Hilfe seiner Freunde. Er war ganz außer Atem und seine Nase blutete.
-Du hast es nicht anders gewollt. - drohte er ihr und wusch sich das Blut aus dem Gesicht. Bedrohlich ging er auf sie zu. Schnell sprang sie auf die Beine und schnappte sich einen dicken Ast, der rechts von ihr lag.
-Komm doch näher, dann bekommst du was auf deine blöde Birne. - sagte sie und lächelte hämisch. Butchs Augen wurden vor Verärgerung ganz schmal. Erneut holte sie aus und schlug mit dem Ast gegen seine nackten Beine. Er schrie vor Schmerz auf und fiel zu Boden. Die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte, wurde rot und mit Kratzern versehen. Erschrocken wichen Neth und Sean von ihr. Sie wollten dem Beispiel seines Anführers folgen und sie verdreschen, doch auf so viel Gegenwehr waren sie einfach nicht vorbereitet. Also entschieden sie sich für einen anderen Plan und flohen. Butch rappelte sich auf und Tränen liefen über ihr Gesicht.
-Ich werde dich noch kriegen. - sagte er.
-Buh. - meinte sie in seine Richtung und er rannte davon. -Pass bloß auf, dass ich dich nicht zuerst kriege!!! - warf sie ihm hinterher. Sie warf den Ast bei Seite und strich Laub und Dreck von ihrer Hose. Dann ging sie an den kleinen Jungen zu, der zusammengekauert im Laubhaufen lag und leise vor sich her weinte. - Sie sind weg. - beruhigte sie ihn. Er wand ihr sein Gesicht zu. Seine Nase blutete und ein Auge war ganz zugeschwollen. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und er ergriff diese. Als er auf den Beinen stand, wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. - Ich habe dir schon 100mal gesagt, du sollst nicht ohne mich hierhin kommen. - schimpfte sie ihn aus, als sie ihm die Hose entstaubte und Laub aus seinem blonden Haar zog. - Du weißt doch selbst, dass Butch und seine Kumpels sich hier rumtreiben und dich immer ärgern und schlagen. - meinte sie ihm klar.
-Ja. - sagte er und ließ den Kopf sinken. -Sie haben mich geärgert. - erklärte er ihr. - Weil … weil du mich immer vor ihnen beschützt. - sagte er und erneut traten Tränen in seine Augen. Man konnte in seinem blassen Gesicht sehen, wie nah ihm die Verstoppung der Jungen ging. Er wusch sich mit dem Ärmel über das Gesicht und hinterließ dabei eine dreckige Spur auf seiner rechten Wange.
-Ich sehe da kein Problem. - meinte sie und zuckte mit den Schultern. - Ich bin viel stärker als du, warum sollte ich dich nicht vor ihnen beschützen. Außerdem waren sie zu dritt und du alleine. - meinte sie und hob seine Brille auf.
-Na, du bist doch ein Mädchen. - sagte er aufgebracht. - Und Jungs lassen sich nicht von einem Mädchen beschützen. - meinte er dazu. Sie streckte ihm seine Brille entgegen.-Ich bin zwar ein Mädchen. - bestätigte sie. - Aber ich bin auch dein bester Freund. Und beste Freunde passen auf einander auf und beschützen einander. - sagte sie. - So machen das die besten Freunde. - fügte sie noch hinzu und bestätigte ihre Worte mit einem energischen Nicken. Er setzte die Brille auf und schaute sie unsicher an. - Und jetzt komm, Bobby hat einen kleinen Welpen zum Geburtstag bekommen. Den will ich mir gerne anschauen. - sagte sie und lächelte ihn an. Sie nahm seine Hand und zog ihm mit.

-Du bist meine allerbeste Freundin auf der ganzen Welt, Romy. - sagte er zu ihr und lächelte.-Ich weiß und du bist mein allerbester Freund, Jason. - sagte sie und entblößte ihre Zähne mit einer großen Zahnlücke. - Jetzt komm´. - sagte sie und sie rannten los.

♥ ♥

(13 Jahre alt)

Verstohlen warf sie ihm einen Blick zu und kaute nervös auf ihrer Unterlippe.
-Man Romy, das ist schon das 5 Mal, dass ich dich besiege. - sagte er zu ihr und legte den Playstation-Kontroller bei Seite. - Du warst noch nie so schlecht wie heute. - bemerkte er und schenkte sich ein Glas Cola ein. - Was ist denn los? FIFA ist doch dein Lieblingsspiel? - er war sichtlich überrascht.
-Ich habe heute bloß keine Lust zu spielen. - sagte sie nur dazu und zog die Knie an ihre Brust. - Außerdem langweilt mich das Spiel. - fügte sie hinzu und legte ihr Kinn auf ihr rechtes Knie.
-Gestern warst du noch ganz begeistert. - meinte er und seine blonden Augenbrauen fuhren hoch.
-Das war gestern und heute ist heute. - reagierte sie genervt. Er setzte sich neben ihr auf den Boden.
-Was ist denn los? Du bist ja ansonsten nicht so zickig. - sagte er und schaute sie an. - Hast du deine Tage? - fragte er ernst.
-Das geht dich wohl gar nichts an. - bemerkte sie und schaute missbillig in seine Richtung. Einen Moment lang schaute er sie an und es schien als wollte er etwas sagen, doch dann überlegte er es sich anders.
-Wollen wir was anderes spielen? - lenkte er das Thema geschickt in eine andere Richtung.-Keine Lust. - motzte sie und erhob sich. - Außerdem ist Playstation was für Kinder. - meinte sie nur und wickelte die Schnurr der Kontrollers zusammen.
-Nur weil du seit einer Woche 13 bist, heißt es noch lange nicht, dass alle Sachen, die du davor gemacht hast was für Kinder sind. - bemerkte er und räumte den zweiten Kontroller und die Playstation weg. Sie schwieg.
-Du bist seit einer Woche so blöd drauf. - sagte er zu ihr und kratzte sich am Hinterkopf. - Was für eine Laus ist dir denn über den Weg gelaufen? - fragte er.
-Es heißt 'über die Leber gelaufen' und nicht 'über den Weg gelaufen' und wenn du mich weiterhin so nervst, werde ich diese Laus nach dir benennen. - sagte sie dazu.
-Bist du irgendwie verärgert? - fragte er ahnungslos. Sie seufzte genervt.
-So jetzt heißt diese Laus Jason. - meinte sie, nahm die Flasche Cola und ihr Glas und tapste in die Küche.
-Ich bin dein bester Freund und ich mache mich ernsthafte Sorgen um dich. - sagte er, als sie in der Küche standen.
-Das brauchst du nicht. - sagte sie und räumte ihr Glas in die Spülmaschine. - Mir geht es gut. - meinte sie und ließ die Tür der Spülmaschine zufallen.
-Wem willst du hier was vormachen? - ließ er nicht locker. - Seitdem Zoey uns zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen hat. - sagte er dazu und schaute sie an.
-Ich benehme mich nicht anders als sonst. - meinte sie und hielt seinem Blick stand.-Aber sicher. - sagte er sarkastisch. - Ich weiß, was mit dir los ist. - meinte er auf einmal und lächelte ihr vielsagend zu. Sie legte ihre Stirn in Falten.
-Lässt du mich auch vielleicht wissen, was mit mir nicht stimmt. - fragte sie, nachdem sie keine Reaktion von ihm bekam.
-Du hast noch keine Begleitung für Zoeys Party. - ließ er sie wissen und ihr Herz sprang im Dreieck. Ihr Atem ging schneller und eine Hitzewelle strömte durch ihren Körper.
-Also ob du schon eine Begleitung hast. - meinte sie und schaute ihn an. Mit angehaltetem Atem wartete und hoffte sie auf seine Antwort.
-Jap. - sagte er bloß dazu. - Ich habe vor zwei Tagen Beth gefragt. - meinte er. - Du weißt schon, die Blonde aus unserer Klasse, die schon ein bisschen reifer ist. - sagte er und ließ seine Augenbrauen hoch und runter springen. Ihr Herz, was vor einigen Minuten so voller Hoffung war, brach in 1000 Stücke. Tränen traten ihr in die Augen, doch er schien es nicht zu bemerken. Sie war wütend, verletzt, verzweifelt und fühlte sich von ihm verraten.
-Hau ab. - sagte sie ganz ruhig doch ihrer Stimme bebte vor Zorn.
-Was? - er schaute sie fragend und überrascht an.
-Ich habe gesagt, du sollst abhauen. - sagte sie schon lauter.
-Was hast du denn? - ihm schienen ihre Gefühle immer noch nicht klar. - Was habe ich denn gesagt? - meinte er ahnungslos und zog die Schultern hoch.
-Du sollst gehen! - schrie sie ihn an. - Verschwinde! - brüllte sie und die verräterische Tränen brannten in ihren Augen.
-Tickst du nicht mehr richtig. - meinte er verärgert.
-Geh! - brüllte sie und stieß ihn mit beiden Händen weg. Sie schupste ihn zu der Ausgangtür. - Hau ab. Ich will dich nie wieder in meinem Leben sehen, Jason Butler. - meinte sie als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlug. Sie lehnte sich an die geschlossene Tür und weinte los.-Romy, komm schon. - hörte sie seine Stimme. - Was hast du denn? - fragte er mit einer vernehmbaren Trauer und Fassungslosigkeit in seiner Stimme.
-Verschwinde! - schrie sie und er wurde still. Dann hörte sie wie er die Treppe runterlief und das Quitschen des Gartentor verriet ihr, dass er gegangen war. Und zwar für immer. Es würde nichts mehr sein wie früher. Sie würde sich nie wieder mit ihm ungezwungen unterhalten können. Sie würde ihn auch nie wieder nur als Freund ansehen, denn ein anderes, ihr bis daher noch sehr unbekanntes Gefühl, verdrängte die anderen Gefühle. Es war sp stark, dass ihr die Luft wegblieb und in ihrem Bauch ging seltsames vor. Sie hatte das Gefühl, dass in ihrem Inneren ein Feuerwerk losgehen würde und ihr Herz drohte zu platzen. Das Alles nur wenn sie ihn sah. Sein blondes Haar, was gelb in der Sonne schimmerte und die blauen Augen, die immer einen Funken von Hämme verbargen. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie ihn vergessen musste. Das hieß auch ihre Freundschaft vergessen. Sie setzte sich auf den Boden, immer noch an die Tür gelehnt und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Warum tut Liebe so weh? Warum musste sie sich unbedingt in ihren besten Freund verlieben? Blöder Idiot, schimpfte sie über Jason. Sie hatte so darauf gehofft, dass er sie fragt, ob sie als seine Begleitung zu Zoeys Geburtstag gehen will, doch er fragte Beth, die viel reifer war als sie. Und reif hieß in ihrem Fall nicht anderes, als dass Beth schon Brüste hatte. Romy wischte ihre Tränen mit dem Handrücken weg.
Sie wünschte, sie wäre wieder 7 Jahre alt und würde Jason vor Butch und seinen Freunden in Schutz nehmen. Sie rollte sich auf den Boden zusammen und weinte über den Verlust ihres allerbesten Freundes.

♥ ♥ ♥ ♥

**So Leute, das ist also der Anfang meiner nächsten Geschichte. Ich weiß selbst noch nciht so genau, wie sie ausgehen wird, also lasse ich mich von meiner Muse ganauso überraschen wie ihr. Viel Spaß beim Lesen und sagt mir doch bitte, ob eine Fortsetzung sich lohnen würde. LG Eure Allegra**







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