Unerfüllte Liebe

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 10.07.2009




Die Suche

Drei Tage später erhielten wir einen Anruf von der Polizei.
Gespannt setzte ich mich mit dem kabellosen Hörer auf das Sofa.
Colin aß in der Küche zu Mittag.
'So, Kiana! Wir haben einen Zeugen, der behauptete hätte den Mör-der gesehen zu haben.', erläuterte die Polizei.
'Also, hatte ich doch Recht. Jemand hilft ihm. Wie heißt dieser Mann?'
'Adolf Sand. Wie gesagt, er behauptete ihn gesehen zu haben.'
'War der Mann ziemlich aufgewühlt?'
'Ja, er hatte wie verrückt gezittert. Doch wie fragten wieso, doch antwortete das er Angst vor uns hätte. Ziemlich verrückt.'
'Hat dieser Mann ein Geschäft oder kleinen Lebensmittelladen?'
'Ja, den kleinen Superschlecker.'
'Ist er in der Nähe des Tatorts?'
'Ja, aber worauf wollen sie hinaus?'
Ich zog die Augenbrauen hoch und war aufgeregt.
'Herr Laaps,…', fing ich an: 'wir sind unserem Täter ein Stück näher gekommen.'
Da machte ich eine fiese Grimasse und meine Mundwinkel zogen sich nach oben.
'Holen sie ihn wieder her und Colin und ich werden dann bei ihnen heute noch vorbei schauen.'
'Ja, aber wir wissen nicht, ob wir Zeit dafür haben.'
'Bringt ihn bitte her.'
Ich drückte auf die rote Taste und brachte den Hörer zur Telefonsta-tion.
Colin legte seinen dreckigen Teller gerade in die Spülmaschine.
'Colin!', rief ich.
Er schaute auf und streckte seinen Kopf aus der Tür.
'Ja?'
'In einer halben Stunde fahren wir zur Polizei. Wahrscheinlich kom-men wir dem Täter ein Stückchen näher.'
Mein Lächeln wurde gespannt und fies.
Hoffentlich hatten wir unseren Täter wirklich bald. Denn wenn nicht, wer weiß was er noch alles für Opfer bringen will.

Colin und ich stiegen gerade ins Auto. Sein Blick war auf die Straße gerichtet.
Schließlich kamen wir dann auch an der Polizeistation an und sprangen in die Tür.
'Wo ist er?', fragte ich und schaute die Frau an der Information an.
'In der Tür rechts hier.', antwortete sie und zeigte auf eine weiße Tür ohne Fenster.Mich wunderte es, warum sie weiß wen ich meinte, aber darum ma-che ich mir jetzt keine großen Gedanken.'
Rasch öffnete ich die Tür und vor einem riesen Fenster stand der Po-lizeichef Herr Laaps.'Wir hatten telefoniert!', sagte ich und schüttelte ihm die Hand.
Da schaute ich ins Fenster hinein und zwei Polizisten saßen mit dem Geschäftsmann darin. Doch mein Gedächtnis brummte auf einmal. Als würde es ganz ans-trengend nachdecken.Die Schmerzen taten so weh, dass ich Schmerzgeräusche von mir gab und meine Hand zum Kopf führte.
Plötzlich befand ich mich in dem einen ModeLaden mit französi-schen Kleidern wieder.Da hörten die Kopfschmerzen auf und ich schaute mich um. Die Frau und der Mann waren an der Kasse.
'Hallo?', rief ich.
Doch sie sagten nichts oder drehten sich nicht einmal um. 'Hallo!', schrie ich sauer.
Keine Reaktion, es schien so als stritten sie sich.
Der kleine Mann zog plötzlich ein Messer hinter seinem Rücken raus.
Jetzt hörte ich ihre Stimme.
'Pass auf, wehe du erzählst den Bullen das ich ihm helfe.', drohte der kleine Kaufmann der Frau.
Sie hob ihre Hände ängstlich hoch und stotterte:
'Nein…ganz…Ganz bestimmt nicht.'
Ich sah in ihren Augen die Angst und Vergebung. Sie wollte Gott ver-zeihen zu leben.Am liebsten hätte sie ihn umgebracht und wäre ins Gefängnis ge-kommen, sie wusste eigentlich genauso wenig wie ich.
Trotzdem, wer ist dieser Mörder?
Er hat das Mädchen, meinen Bruder und andere Opfer umgebracht.
Das nennt man keinen Mörder mehr, sondern einen Serienmörder.
Wer weiß, wen er als nächstes umbringt.
Der Kaufmann ging an mir vorbei und sein Gesicht war wütend und rot.
Die Frau fing an richtig zu weinen. Ihre Tränen flossen übers Gesicht und sie kniete zu Boden.
Dann murmelte sie etwas in einer anderen Sprache.
Sie betete zu ihrem Gott und vergab ihm.
Der Kaufmann war schon auf der anderen Straßenseite und öffnete seine Tür.Ich rannte ihm schnell hinterher, achtete nicht auf die Straße und da kam ein LKW angefahren.
Einen Moment lang konnte ich weder noch schreien oder atmen. Mein Gesicht war blass.Er kam immer näher und ich schaute durch die Scheibe.
Schnell hielt ich meine Hände schützend vor die Augen.
Doch der LKW fuhr durch mich durch.
Als er rasend an mir vorbeidüste, schaute ich auf und mir war tat-sächlich nichts passiert.Nach diesem extremen Schock atmete ich erst mal tief durch.
Auch andere nachkommende Autos fuhren durch mich durch.
Es war komisch, wie ein Geist oder Leblos.
Doch ich weichte nicht von meinem Ziel aus und rannte ins Geschäft.
Der Kaufmann stand an einer Tür, worauf sich ein Schild befand:
Nicht betreten, strengstens verboten!
Ich sah nur seinen Unterkörper und der Rest war hinter der Tür.
Schnell sprang ich hinter die Kasse und schaute neugierig an ihm vor-bei.
Gerade dachte ich mein Herz wolle stehen bleiben, der Mann der seit Monaten gesucht wurde, stand vor mir.
Monatelang hat man ihn gesucht, nach ihm gefragt, sogar Fotos auf-hängen lassen, nur um ihn zu finden.
Es war der Polizist Herr Kenns. Colins Vater.
Doch woher kannte er all die Opfer und was ist mit den ganzen Be-weisen?
Warum täuschte er das alles so schwer vor?
Das allerschlimmste war, seine Hand war blutig und in der anderen hatte er ein Messer.Wieder hörte ich Stimmen, aber sie kamen aus meinem Kopf.
War das Colin gerade?
Was passiert?
Mein Kopf pochte plötzlich und die Schmerzen von vorhin kamen zurück.
Jetzt wurde alles nur noch schwarz und ich sah nichts mehr.
Nach einer Weile öffneten sich wieder meine Augen und sah Colin und sein Chef, Herr Laaps.
'Mein Kopf…', klagte ich.
'Oh Gott, du lebst.', seufzte Colin.
Nur ich spürte noch einen leichten Schmerz am Kopf.
'Was ist passiert?', fragte ich.
'Nun ja, du bist plötzlich zusammengeklappt, hast Schmerzen gehabt und dann sah es so aus als würdest du in Ohnmacht gekippt sein.'
'Ich…ich weiß wer der Täter ist, dieser Mörder.', da wurde ich lauter.
'Wer, wer ist es?', hetzte Herr Laaps.
'Colins Vater.'
Ich schaute ihn an und wollte damit sagen, das es die reine Wahrheit ist.
So langsam wurde es mir auf dem Fliesenboden zu kalt und Herr Laaps half mir auf.'Mein…Vater?', murmelte er.
'Deswegen sagte er, ich solle immer sie Wahrheit sagen und soll ein guter Polizist sein. Er ist ein Mörder, doch warum?'
'Vielleicht wegen Rache oder aus Lust. Manchmal merkt man nicht das jemand verrückt ist.'Herr Laaps eilte zu den Polizisten und sagte ihnen was.
Da kam er wieder zurück und starrte mir in die Augen:
'Bist du dir sicher?'
'Ja, wirklich, ich habe es gesehen.'
Er formte sein Gesicht zur Enttäuschung um und seufzte.
'Das hätte ich wirklich nicht von ihm gedacht!'
'Tja, aber es ist wahr. Wir können ihn ja verhören.'
Plötzlich lief ein Polizist zu uns.
'Er…Er ist in den Wald gelaufen. Als wir ihn gerade mitnehmen woll-ten, lief er uns durch die Lappen und rannte in die Richtung des Wal-des.'
Ich blickte zu ihm auf und machte große Augen.
Jetzt kann es ja richtig schlimm werden.
Colin lief an mir vorbei und rannte aus der Tür.
Ich und der Chef eilten ihm nach.
Wir stiegen in ein Polizeiauto, doch Herr Laaps drückte mich weg.
'Hey!', rief ich.
'Tut mir Leid, Kiana, aber das ist zu gefährlich. Denk daran er ist ein Serienmörder.'
Da schloss er die Tür und sie fuhren los.
Colin schaute mir gar nicht nach, er konzentrierte sich nur auf die Fahrt.
Jetzt sah ich nur wie sie um die Ecke düsten und seufzte.
'Ich will aber mitkommen. Toll und Colin hat seinen Autoschlüssel mitgenommen.', fluchte ich.
Vielleicht auch nicht. Ich glaube er ist in meiner Tasche.
Da rannte ich wieder in die Polizeiwache rein und suchte meine Ta-sche. Sie lag auf einem kleinen Stuhl vor dem großen Fenster.
Schnell durchwühlte ich sie und fand Colins Autoschlüssel.
Jetzt konnte es nur besser werden. Obwohl ich noch keinen Führer-schein hatte und noch nicht fahren durfte, stieg ich ins Auto und fuhr los.
Schon öfters habe ich meinem Bruder zugesehen, wie er Auto fährt.
Das ist so ziemlich einfach und man kommt damit zurecht, außer wenn die Polizei dich dabei erwischt.
Doch jetzt wäre mir alles egal gewesen, ob Polizei oder nicht. Haupt-sache ich bekomme diesen Dreckskerl der meinem Bruder aus irgen-deinem Grund umgebracht hat.
Schon sah ich von weitem Polizeilichter. Ein Polizist hielt mich an, aber ich riss die Tür auf und rannte zum Waldrand.
'Hey, Frau…', fing er an: '…dürfte ich bitte wissen wer sie sind?'
Zuerst reagierte ich nicht und fragte:
'Seit wann sind sie schon hier?'
'Ähm…erst vor Kurzem, aber könnten sie bitte meine Frage beant-worten.'
'Keine Sorge, sie können ihrem Chef sagen, da sich mitgehen werde.'
'Was! Das dürfen sie nicht.'
'Zeigen sie mir das Gesetz, das man nicht in den Wald darf.'
Ich lächelte und stieg hinunter zum Wald. Es dämmerte schon und der Wald wurde richtig kalt und dunkel.
Trotzdem folgte ich den Polizisten sich ausschwärmten.
Nach fünf Minuten drehte ich mich um und schon konnte ich nichts mehr sehen.
Keine farbigen blauen Lichter, sondern nur Dunkelheit.
Vielleicht hörte ich ab und zu ein paar Schreie, aber erst das brachte mich ins Schwitzen.Es könnte sein das ich jetzt schon zu weit weg bin, aber das ist es mir wert.
Immer tiefer ging ich in den Wald und dachte mich verirrt zu haben.
Doch plötzlich konnte ich von weitem ein kleines Häuschen zu erken-nen.
Mit dem Gedanken erschreckt zu werden, entschloss ich mich trotz-dem dazu hinein zu gehen.
Schon die kleine Treppe zur Tür machte mir schreckliche Angst. Mein Herz pochte, wenn ich das dunkle Fenster in der Wand sah. Doch irgendetwas sagte mir ich solle davon fern bleiben und wo anders hingehen. Mein Wille war aber stärker und ich öffnete die kleine Holztür.Sie quietschte furchtbar und schon vor mir sah ich einen kleinen Tisch der an der Wand stand. In der Hoffnung einen Lichtschalter zu finden, tastete ich die Wand ab.
Endlich entdeckte ich einen und der ganze dunkle Raum erhellte. Ein kleines Bett befand sich hinten in der Ecke und an dem kleinen Tisch war ein Stuhl.
Hinter mir machte ich die Tür zu und begab mich zu einer Kiste. Sie war ziemlich alt und sah gruselig aus.vAls ich sie öffnete, befanden sich mehr als fünfzehn verschiedene Waffen darin.
Plötzlich hörte ich Schritte und ich dachte mir rutscht das Herz in die Hose. Mein Atem stockte und ich konnte keine Luft mehr holen. Ob das der Besitzer war?
Langsam öffnete sich die Tür und ein Fuß schaute aus dem Spalt.
Er war schwarz und ziemlich genutzt.
Erschrocken stand ich leise auf und ging rückwärts zur Wand.
Jetzt schaute eine kleine Handpistole aus dem Spalt und am liebsten würde ich umfallen.Wer weiß was der Mörder mit der Waffe anstellen will.
Als Nächstes sah man den Kopf und den halben Körper. Zuerst schau-te er zum kleinen Tisch, dann zur offenen Truhe und direkt mit sei-nem Gesicht zu mir.
Es war Colins Vater.
Er fing an finster zu Lachen und senkte seine Waffe.
Ich drückte mich noch mehr an die Wand und hatte höllische Angst.
Langsam bewegte er sich zu mir und packte meinen Arm.
'Hey!', schrie ich.
'Sei still! Wenn du draußen nur einmal laut Schrien solltest, war das dein letztes Wort.'Sein blickte war wütend und trostlos.
Doch zog er mich aus dieser kleinen Hütte raus und machte das Licht aus. Dann schaute er rechts und links ob keine Bullen kamen und rannte mit mir die Treppe runter.
Schon hinter mir hörte man Schreie und Rufe. Ganz zarte Lichter schienen durch die Bäume zu wollen.
Wir rannten schon eine ganze Weile und ich konnte nicht mehr. Da wurde ich richtig langsam und blieb fast stehen.
'Beweg dich!', schrie er mich an.
Doch nun so viel Kondition hatte ich nicht.
'Auch nicht schlimm, dann bringe ich dich halt um und komme allein besser zurecht.'
Er richtete seine Waffe auf mich und ich wollte an ihm vorbeilaufen, riss mich los, doch er löste sie aus und schoss mir ins Bein.
Ich knallt zu Boden und fasste an mein Bein, es war nass und kalt.
'Tja, das kommt davon, wenn man versucht wegzulaufen.'
Zuerst spürte ich keinen Schmerz, aber dann kam er kräftig.
'Verdammt!', fluchte ich. Warum bin ich so dumm gewesen und ha-be mir von der Kiste keine Pistole geholt und hätte ihm auch gedroht.
Doch mittlerweile war es zu spät.
'Steh auf!', rief er.
Wie sollte ich aufstehen, wenn er mir ins Bein geschossen hat.
'Steh auf!', schrie er wieder und brüllte dieses Mal.
Mir flossen Tränen runter, weil ich nicht sterben wollte und an mei-nen Bruder denken musste.
'Warum tust du das?', fragte ich mit heller Stimme.
'Weil ich als kranker Mensch geboren wurde. Ja, das stimmt, ich bin krank im Kopf, aber das verdanke ich meinem dummen Mutter. Sie war schon immer gestört.'
'du kranker Mistkerl! Du warst es der meinen Bruder umgebracht hat.'
'Genau und ich habe es auch gut so gemacht, damit alle Menschen wissen, wie es ist, wenn man einen besonderen Menschen verliert.'
'Du bist wirklich noch kranker, als ich gehofft hatte.', brüllte ich.
'Doch das ist mir egal, jetzt wirst du zu deinem Bruder gehen, sag ihm einen schönen Gruß von mir.'
Da lachte er wieder so finster und meine Knien fielen zu Boden. Ich schaute zu ihm hoch und mir flossen noch mehr Tränen runter.
Da stand plötzlich Colin hinter seinem Vater und richtete seine Waffe auf ihn zu.Da schoss sein Vater zuerst und er streifte an meinem Körper ab.
Colin drückte sie ab und traf seinen Vater im Herz. Gleich fiel er zu Boden und Colin rannte zu mir.
'Oh Gott, Kiana, was hast du gemacht?', fragte er mich panisch.
'Colin…?', murmelte ich.
Er hob mich in seine Arme und seinen Kopf auf meinen.
'Bitte bleib wach, okay! Die Ärzte kommen gleich.'
Ich spürte wie eine Träne auf meine Wange fiel und schon kamen von weitem die Polizei.'Colin…', murmelte ich wieder.
Diese Schmerzen machten mir das sprechen schwer, als hätte ich schon seit Tagen nicht geschlafen.
Doch Colins und andere Stimmen verschwanden und das Licht sah ich auch nicht mehr.Da war ich Besinnungslos.

Im Krankenhaus wachte ich auf und sah ein bekanntes Gesicht.
'Hey Süße, alles klar?', fragte mich Colin, der rechts neben mir stand.
'Ja…Was ist passiert?', fragte ich und versuchte dabei verständnisvoll zu klingen.
'Du bist auf einmal nicht mehr bei uns gewesen und da haben wir einen Krankenwagen gerufen. Ich habe dich zum Waldrand getra-gen.'
'Du hast mich getragen?', fragte ich und lächelte dabei.
'Ja, was hätte ich sonst machen sollen, dich liegen zu lassen?'
Der Arzt kam plötzlich in das Krankenzimmer rein erläuterte mir:
'Tja, sie haben es knapp überstanden, einen Schuss in die Hüfte und ins Bein. Das nenne ich mal Mut. Die Wunden werden schnell heilen, sie haben eine besondere Haut und dann können sie schon in einer Woche nach Hause.'
'Hey…', flüsterte Colin und schaute mich mit seinem süßen Gesicht an.
'Nächstes Jahr fahren wir in die Karibik. Für eine Woche.'
Ich schaute auf und machte große Augen.
'Wirklich?', fragte ich staunte.
'Ja.'
Er drückte seine Lippen auf meine und der Arzt ging aus dem Zimmer.
Jetzt fühlte ich mich besser, da der Mörder endlich nicht mehr mor-det, weil Colin seinen eigenen Vater umgebracht hat.
Markus hatte Recht, es kann Situationen geben, an den ich selbst sterben möchte, aber man soll bloß nicht seine Zukunft verbauen.
Es gibt immer eine Chance neu zu leben und selbst dann kann es nur noch besser werden.







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