Unerfüllte Liebe

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 10.07.2009




Geburtstag

Seit Monaten ist es mir egal, ob ich alleine bin oder nicht. Mein Geld für die Wohnung konnte ich durch einen geheimnisvollen Brief erhal-ten. Darin waren neunhundert Euro. So konnte ich meine Wohnung behalten.
Mir ist so ziemlich alles egal.
Doch plötzlich klingelte das Telefon und ich schaute vom Sofa hoch. Ziemlich gelangweilt und erschöpft ging ich ran:
'Ja?', brummte ich.
'Hey Schätzchen, wie geht´s? Hab gehört was vor ein paar Monaten passiert ist. Wollte dir alles Gute zum Geburtstag wünschen. In der Schule hast du mich total ignoriert. Du bist immer noch total ge-lähmt…Wie wäre es wenn wir heute was unternehmen? Komm schon, du hast Geburtstag.', beglückwünschte mich Melissa.
Eigentlich wollte ich auflegen, aber ich hatte schon lang nicht mit jemanden lange Gesprochen.
'…Hmpf, also gut!'
Meine Stimme klang ziemlich genutzt und dunkel.
'Gut, dann mach bitte die Tür auf.'
'Wie?'
Jetzt hatte ich wieder laut gesprochen und meine Augenbrauen nach oben gezogen.Plötzlich, als ich zur Tür ging und sie aufmachte, stand Melissa da und viel mir in die Arme.Als ich wieder mein Selbstbewusstsein erlangte, drückte ich sie so fest, wie es nur ging.Ich war so froh, endlich einen Menschen im Arm zu haben, der mir so viel bedeutet.'Siehst du, dir muss es doch schon viel besser gehen.', lächelte sie.
'Oh Gott, ich bin so froh dass du da bist. In den letzten Monaten war ich so einsam, ich kam einfach von meinem Bruder nicht mehr weg.'
'Versprichst du mir, das du von neu beginnst?', fragte sie und ließ mich los. Sie schaute in meine Augen und hoffte das das Wort >Ja< kam.
Da lächelte ich und antwortete:
'Aufjedenfall!'
Da drückte mir Melissa Kuchen in die Hand, worauf stand:
'Alles Gute Kiana'
Das war richtig nett von ihr und ein Geschenk brachte sie mir auch noch mit.
'Das wäre nicht nötig gewesen, Mell. Das schönste Geschenk war ja schon du!', lachte ich.Endlich war ich wieder fröhlich und wollte wirklich einen neuen An-fang machen.Plötzlich klingelte es schon wieder an der Tür und ich öffnete sie.
Mein Mund war ganz weit offen und ich konnte es nicht fassen.
Colin stand da mit einem Blumenstrauß und lächelte mich an.
Melissa schaute um die Ecke und blickte zu Colin.
Ich stand da wie angewurzelt und konnte es nicht fassen.
Zuerst blieben wir alle schweigend und konnten es nicht fassen.
Bis ich mich rührte und in Colins Arme sprang.
Sie alle wieder zu sehen, war das beste Geburtstagsgeschenk das ich je bekam.
Er ließ alle Sachen fallen und umarmte mich auch. Melissa musste kurz kichern und ging dann in die Küche.
'Ich hab dich so vermisst!', flüsterte ich.
'Ich dich noch mehr…Alles Gute zum Geburtstag.'
Fast ganze fünf Minuten standen wir da und Melissa kam an die Tür.
'Tja, es zieht hier.', dämpfte sie ihre Stimme.
'Wir kommen!', rief ich.
Endlich ließen wir uns los und gingen in die Wohnung.
Doch Colin hob seine Sachen noch schnell auf und ich half ihm.
Drinnen hatte Melissa schon den Kuchen geschnitten.
Da drückte er mir den Blumenstrauß in die Hand und ich gab ihn schnell Melissa, die dann mich entgeistert anschaute.
Ich legte meine Hand um seinen Kopf und drückte meine Lippen auf Seine.
Ich ließ wieder los und lächelte ihn an. Er schaute mich an und hatte auch ein Lächeln.Melissa nahm sich schon einen Teller mit Kuchen und fing an zu es-sen.
Ich ging auch zum Schrank und nahm zwei Teller raus. Colin nahm sie mir ab und legte sie ordentlich auf den Tisch. Doch bevor ich auch was aß, ging ich ins Wohnzimmer und nahm den Brief von Colin aus der Schublade.
Schnell flitzte ich unter mein Bett und suchte den Umschlag mit dem Armband.
Ich zog es raus und rannte wieder in die Küche.
Beide starrten mich an.
'Schaut mal, wisst ihr was ich damit machen werde?'
'Nein.', sprach Melissa mit vollem Mund.
'Ich werde loslassen.', sagte ich mit gelassener Stimme.
Sie schauten mich staunend an.
'Das…ist gut!', stockte Melissa.
Den Rest der ganz kleinen Party verbrachten wir vor dem Fernse-her. Ich saß neben Colin und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Melissa legte sich quer auf das Sofa. Die ganze Zeit schauten wir Hor-ror- und Comedy Filme.
Bis Melissa gehen musste.
'Hey, bis morgen, okay?', verabschiedete sie sich und stand schon draußen auf der Treppe. Sie winkte uns noch zu und dann war sie schon unten an der Tür angelangt.
Colin drehte sich um und ging zur Kommode.
Er entdeckte den Brief, des unheimlichen Absenders.
Da lachte er und schaute mich an.
Erst jetzt drehte ich mich um und machte hinter mir die Tür zu.
'Du hast meine Briefe erhalten.', erläuterte er.
'Wie?', fragte ich verwundert.
'Ich habe dir das Geld geschickt, damit du nicht wieder ins Waisen-haus musst.'
Zuerst war ich total geschockt. Er hatte mich die ganze Zeit am Lau-fenden gehalten. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Es kam alles so plötzlich, die ganze Zeit hatte ich mich gewundert, wer mir diese Briefe schickt hat und es war Colin.
Meine Augen öffneten sich weit und ich fiel ihm in die Arme.
'…danke!', flüsterte ich und hatte Freudentränen in den Augen.
Die ganze Zeit dachte ich er wäre total sauer und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben, doch wie sollte ich ihm danken. Was er für mich getan hat, ist einfach unglaublich.'Hey, hab ich gern gemacht. Sollen wir schlafen gehen? Es ist halb zwölf.'
Ich nickte und ließ ihn los.
Zuerst ging er ins Schlafzimmer und zog sich um.
Bei mir war nur ein Lächeln zu sehen.
Danach legte ich mich auch ins Bett und drehte mich zu Colin um.
'Hey, der Täter läuft doch schon seid Wochen hier rum, oder?', frag-te ich ihn.
Da drehte er sich auch zu mir um und antwortete:
'Die Polizei meinte er wäre schon tot, doch wenn du die Nachrichten geguckt hast, merkst du dass er noch lebt. Kurz nach dem Tod deines Bruders, stellten wir in einem Monat fünf weitere Morde fest. Es kann nicht so weitergehen. Den Rest der Monate fanden wir nichts mehr vom Täter. Trotzdem denke ich er lebt noch.'
'Colin…Ich hab Angst.'
Da drückte er mich an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
'Du brauchst doch keine Angst zu haben. Du musst bedenken, er ist vielleicht krank. Jeder Mensch kann geboren werden, um…'
Er stoppte und wollte nicht weiterreden.
'Um was?', fragte ich skeptisch.
Plötzlich stand er auf und lief zum Telefon.
Was ist denn jetzt los?
Da hörte ich die Stimme von Colin:
'Ja hallo! Ist mein Vater noch da?'
'Ja…bitte.'
'Hey, Dad! Das Flugticket von Köln, den der Mann gezeigt hat, war das nicht die Hinfahrt von Köln?'
Eine kurze Pause entstand und Colin seufzte kurz.
'Ich wusste es, geh das am Besten nochmal nach und verhört ihn.'
Er knallte das Telefon wieder auf die Telefonstation und kam wieder zu mir.
'Mir ist gerade eingefallen, das dieser Mann doch schuldig seien könnte…'
Eigentlich wollte er noch weiter erzählen, doch er kam nicht dazu.
Denn durch sein Gähnen wurde er schrecklich müde.
Er legte sich ins Bett und drehte sich zum Fenster (weg von mir) und schloss die Augen.Ich starrte an die Decke und musste überlegen.
Meinen Geburtstag hatte ich mir schrecklicher vorgestellt. So…allein.
Das war eine ziemliche Überraschung, das Colin und Melissa kamen. Irgendwie hatte ich schon geahnt, dass es doch noch gut wird.
Und die ganzen tollen Geschenke waren auch super.
Es war einfach richtig nett von ihnen. Trotzdem kann ich es nicht fas-sen, dass sie trotzdem nicht auf mich sauer war, weil ich lange nicht mehr mit ihr gesprochen hatte.
Sagen wir mal, wenn er es auf mich abgesehen hätte, warum brach er dann nicht in meine Wohnung ein?
Könnte auch sein das er nicht weiß, wo ich wohne.
Es könnte aber auch sein…
Wer hat ihn den am Leben gehalten die ganzen Monate. Ich hatte schon viel von Kriminellen Fällen gehört, aber die waren höchstens eine Sache von zwei Tagen, dann hatte man ihn schon festgenom-men.
Also muss ihn jemand unterstützen.
Ob ich jetzt auch die Polizei anrufen sollte? Lieber nicht. Colin ist ge-rade so gut eingeschlafen.
Doch gerade wenn ich mein Selbstbewusstsein wieder erlangt hatte, kam mir ein kribbeliges Gefühl hoch.
Seit langem hatte ich wieder Angst, meine Hände schwitzten und Schweißperlen wuchsen auf meinem Rücken.
Es wäre mir ziemlich egal, ob ich sterben würde.
Eigentlich habe ich eher Angst vor dem Schmerz.
Wenn man es eigentlich so bedenkt, dann könnte ich vielleicht eine Falle für ihn machen.Vor Monaten schrieb er mir noch einen Drohbrief, jetzt könnte ich natürlich zuschlagen und nachdenken.
Dieser Täter läuft immer noch in der Gegend rum. Dann sollten wir in der Nähe nach einem Geschäft schauen.
Fragen, ob sie den Mann gesehen haben oder nicht.
Nein, das wäre zu doof.
Warum suche ich mir nicht einen Geheimspion.
Dann würde er vielleicht etwas rumschnüffeln und dann hätten wir ganz schnell Ruhe, das er für sein Leben lang im Gefängnis bleibt.
Das wäre optimal, aber natürlich ist das alles nicht so einfach.
Ich schlafe am Besten erst mal aus und dann fällt mir vielleicht noch was ein.
Langsam bewegte ich mich zu Colin und schlug meinen Arm und sei-ne Hüfte.
Dann schloss ich die Augen und schlief ein.







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