Unerfüllte Liebe

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 04.07.2009




Der Blick

Als ich aufwachte, fasste ich an meinen Kopf und entdeckte etwas Feuchtes. An meinen Finger war Blut. Durch Gitterstäbe fiel Licht hinein. Doch im Gang, war es nur stockdunkel.'Verdammt', murmelte ich.
Mit Schmerzgeräuschen schaute ich auf den kalten Boden. Er war aus Pflastersteinen, wie sie meistens auf den Straßen sind.
'Kalt erwischt!', sprach eine Jungenstimme aus der Dunkelheit.
Ich schreckte zurück und drückte mich sitzend an die Wand.
'Wer ist da?', fragte ich ängstlich.
'Mein Name ist Colin.'
'Aha…Mein Name ist Kiana.'
'Tja, das mit dem Schlag tut mir Leid…', stoppte er und kam ins Licht: 'ich wollte erst mit dir ins Krankenhaus wenn du aufwachst.'
Jetzt konnte ich ihn erst sehen. Sein Haar war mittelblond. Er hatte eine Jeans und ein Shirt an. Seine Schuhe waren von Nike und sein Gesicht war ziemlich süß.
'Warum hast du mich in einen Kanal gebracht?', fragte ich.
'Keine Ahnung. Du warst mitten im Wald.'
'Ach ja, und was machst du im Wald?'
'Ich kam mit der Polizei hier her. Mein Vater ist Polizist.'
'Warum seid ihr weggefahren? Ihr musstet doch noch weiter nach dem Mädchen suchen.' 'Tja…Eigentlich sind wir nicht wegefahren, wir sind ein
Stückchen weiter gefahren, weil einer der Suchtrupps, ihren Schuh gefunden hat. Lass mich raten, du hast deinen Bruder gesucht!', sag-te Colin.
'Ja…Woher weißt du das?'
'Weil er von Etwas verschleppt wurde.'
Ich hatte Tränen in den Augen. Mein Bruder ist vielleicht tot.
Langsam stand ich auf und schaute in seine Augen:
'Das heißt…mein Bruder ist tot!'
'Nein…Nein! Das hat niemand gesagt.'
Er ging langsam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter.
Doch durch diese Aufregung brannte plötzlich mein Kopf und es fühl-te sich an, als würde es gegen mein Gehirn drücken. Ganz feste hielt ich die Wunde zu und sie brannte noch mehr.'Okay…Hör bitte auf, sonst blutet es noch mehr.'
'Warum hast du mich geschlagen?'
'Ich dachte du wärst dieser Entführer.'
Da tat es so richtig weh. Mein ganzer Kopf brannte und hatte ste-chende Schmerzen.Plötzlich hörten wir Stimmen aus dem Dunklen:
'Da sind sie! Los, holt einen Krankenwagen.'
Ich bin bereits schon zur Hälfte ohnmächtig. Mein Gleichgewicht konnte ich nicht mehr halten und kippte um. Doch Colin fing mich auf und rief nach der Polizei, die ins Licht eintrat.
Dann wurde alles dunkel und ich war Besinnungslos.

Im Krankenhaus wachte ich auf und sah einen Polizisten, Colin und die Krankenschwester.'Sie wacht auf.', hörte ich eine Stimme.
Über mir war eine helle Lampe und an meinem Kopf hatte ich ein Verband.'Oh Schätzchen, das schön das es dir gut geht. Ich komme gleich wieder.', begrüßte mich die nette Krankenschwester und ging aus dem Raum.
Ich spürte einen starken Schmerz am Kopf und einen leichten am Arm.
'Wie geht´s dir?', fragte Colin.
Ich lächelte und antwortete:
'So ziemlich gut.'
Als ich mich etwas umschaute, fiel mir auf das ich in einem OP Raum war.
'Bin ich in einem OP- Saal?', fragte ich.
'Ja, aber du wirst bald in ein normales Krankenzimmer kommen, weil die anderen besetzt sind.'
'Warum?'
'Zwei Stockwerke werden neu gemacht und da haben sie wenig Platz.', antwortete Colin.Der Polizist setzte sich auf einen Stuhl und seufzte.
'Was ist?', fragte er.
'Nichts, bin nur von der Arbeit ziemlich erschöpft.'
Plötzlich klingelte das Handy von ihm und er ging ran:
'Ja, ich komme sofort.'
'Tja, Colin, die Pflicht ruft.'
Er ging aus der Tür und winkte mir noch zu. Ich wollte ihm auch win-ken, doch ich konnte meinen Arm nicht bewegen und lächelte einfach nur.

Nach einer Woche hatte ich immer noch nichts von meinem Bruder gehört und die Polizei hatte nichts auch nichts Neues.
Doch heute durfte ich endlich das Krankenhaus verlassen.
Colin begleitete mich nach draußen.
In der einen Woche hatte ich mich super mit ihm angefreundet. Naja, ich hatte auch niemand anderen.
'Tja…Wo willst du jetzt hin?', fragte er mich.
'Ich müsste wohl…alleine nach Hause gehen.', ich stockte kurz, weil ich meinen Bruder vor Augen hatte.
Gerade wollte ich gehen, als er mich am Arm holte und noch sagte:
'Falls du Sorgen hast oder so, ruf mich an.'
'Ja…Noch eine Frage…Wie alt bist du?'
Colin musste kurz lachen, weil die Frage wahrscheinlich unnötig war.
'Neunzehn.'
Er umarmte mich und ging an mir vorbei.
Ich ging zu meiner Wohnung und wollte die Tür öffnen.
Doch ich bekam sie nicht auf. Irgendetwas war hinter der
Tür. Ich stemmte mich gegen die Tür. Sie sprang auf und ichstolperte über meine Jacken und Schuhe die auf dem Boden lagen. Im Flur herrschte das reinste Durcheinander. Meine ganze Garderobe war ausgeräumt.
Erst jetzt konnte ich eine zerbrochene Plastikschaufel in der Nähe der Tür erkennen.Jemand war in meine Wohnung eingebrochen.
Ganz langsam zog ich mich an einem Sideboard hoch und presste die Hand auf meinen Arm. Er tat wieder einmal weh. In allen Räumen war alles in Ordnung bis auf das von Zimmer von Markus.
Es sah aus, als hätte jemand etwas gesucht und es gefunden.
Schnell suchte ich nach den wichtigsten Sachen, die Markus viel be-deutet haben.Alles fand ich außer dem Armband, das ich ihm schenkte. Ich weiß das er es nicht an hatte, doch es war weg. Ich hatte wirklich alles abgesucht. Denn das Armband war normalerweise in seinem Schmuckkästchen. An ihm ist ein kleines Herz das man aufklappen kann und darin ist ein Foto von mir.
Warum sollte der Dieb so etwas stehlen.
Vielleicht will er damit was anfangen. Trotzdem hatte ich Angst dass es wieder kommt und mich holt. Ich könnte die Nacht nicht schlafen.
Da kam mir ein Gedanke. In meiner Hosentasche wühlte ich nach der Telefonnummer von Colin.
Oder sollte ich lieber Melissa anrufen?
Oh nein! Stimmt ja, sie ist doch weggefahren. Also, bleibt nur noch Colin.Zuerst zögerte ich, aber dann entschloss ich mich doch dazu, ging an mein Telefon und wählte seine Nummer.
Ich ging an mein Telefon und wählte die Nummer. Es klingelte.
'Ja?', fragte Colin.
'Hey Colin, ich bin´s Kiana.'
'Ah…Hallo! Was gibt´s?'
'Du…du musst mal schnell kommen.', äußerte ich nervös.
'Okay. Bin gleich da.'
Da legte er auf, ohne ciao oder bye zu sagen.
Es machte mich unsicher, ob er vielleicht sauer ist?
Ach quatsch.
Ich versuchte die Wohnung etwas sauber zu machen und stopfte alles in Markus Zimmer. Soweit war alles sauber, außer Markus Zimmer, da sah es aus wie im Schweinestall.Plötzlich klingelte es an der Tür. Mit viel Vorsicht schlich ich mich zur Tür und schaute durch das Loch.
Vor Aufregung und Angst wäre mir das Herz in die Hose gerutscht.
Es war Colin.
Ich war ziemlich erleichtert, als ich ihn sah.
Schnell öffnete ich die Tür und er kam rein geschossen.
'Was ist los?', fragte er hastig.
'Nichts, es ist jemand in mein Haus eingebrochen.'
'Puh!'
'Aber, dir ist nichts passiert.'
'Nein.'
'Gut, warum sollte ich dann zu dir kommen, wenn nichts passiert ist?', fragte er mich neugierig. Ich wusste keine Antwort und sagte einfach:
'Ähm…ich hatte Angst das mir was passiert.'
Zuerst schauten wir uns ganz tief in die Augen und dann lächelte er.
'Tja…Wo kann ich schlafen?', fragte er.
Ich ging ins Wohnzimmer und er folgte mir. Doch als ich die Decke hochhob, war das Sofa zerrissen.
'Oh nein!', murmelte ich.
'Oh…Vielleicht in Markus Zimmer.'
'Dort ist alles im Chaos. Du könntest nur noch im Doppelbett schla-fen…bei mir.'
'Auch gut!', sprach er begeistert.
Am liebsten würde ich den Mund öffnen, aber das wäre zu auffällig.
Das ihm das nichts ausmacht.
Als er seine Tasche ablegte und wieder zu mir kam, öffnete
er die Tür von Markus Zimmer.
Sie quietschte ganz furchtbar und Colin staunte.
'Wow! Du hast ja wirklich viel aufgeräumt.', lachte er.
'Hey, das war schon so. Es sah noch Schlimmer aus als ich reinkam.'
'Ja?'
Da drehte er sich um und wir blickten uns schon wieder in die Augen. Doch diesmal war es so verträumt. Mir kam es so vor als würden wir uns eine Ewigkeit kennen.







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