Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 07.08.2009




'Michell!' schrie Rufus und die anderen besorgt. 'Verzeih mir,' meinte dann Viridis. Er holte aus und schlug auf die Backe. Ein Schrei drang aus meiner Kehle. 'Verdammt noch mal!' schrie ich aufgebracht und wütend. Wenn Blicke töten könnten, würde Viridis tot auf dem Boden liegen. Mein Körper lag zur Seite und meine Backe schmerzte. 'Was sollte das Bitteschön? Wieso hast du mich geschlagen?' - 'Beruhige dich, Michell. Viridis hatte keine böse Absichten verfolgt. Er wollte dir nur helfen und wie es aussieht hat es geholfen.' Wütend starrte ich Caesius an. Doch auf einmal spürte ich auch einen anderen Schmerz auf der anderen Wange. 'Moment mal. Habt ihr mir alle eine Ohrfeige gegeben?' Rufus und Caesius blickten schuldbewußt auf den Boden. 'Das haben sie getan, Michell. Wir wollten dich von deiner Starre befreien. Und nun ja, du hast erst auf meine Ohrfeige reagiert und nicht von den andern.' Sie glühten und taten höllisch weh. 'Ich vergebe euch. Aber wenn ihr jemals wieder mir eine Ohrfeige gibt, dann verspreche ich euch. Ich werde eure Schwerter nehmen und sie euch in die Ärsche stecken!' Alle starrten mich verblüfft an, als ich dies sprach. Sowas hatten sie von einem Mädchen noch nie gehört. Minis zischte vergnügt, so wie die andere Reittiere. Sie waren sehr froh, dass ich zu ihnen gekommen bin.
Allmählich beruhigte ich mich wieder. Zwar taten meine Wangen höllisch weh, aber meine Wut auf die drei Mänenr verrauchte. 'So, wann kommt denn der vierte Mann?' fragte ich neugierig. Caesius mußte dabei grinsen und antwortete mir zugleich: 'Wenn der erste Sonnstrahl die Erde weckt wird er bei der Lichtung sein.' - 'Aha. Interessant.' - 'Wir sollten langsam aufbrechen, denn in einigen Minuten geht die Sonne auf. Und wir wollen doch nicht zu spät kommen.' - 'Da hat Caesius mal wieder Recht. Er wartet sehr ungern und kann dabei mürrisch werden.' Sie verschafften mir den Eindruck, dass dieser Typ ein riesen großes Arschloch ist und nicht gerne wartet. Die drei Männer tauschten Blicke aus, denn sie hatten einen kleinen Scherz gemacht. Denn ihr Freund ist eher anders als sie darstellten. Minis und die anderen standen auf und verließen die Höhle. Sie schüttelten ihre Schuppen und ich konnte das Knacken von den Schuppenblättern vernehmen. Rufus legte seine Hand übers Feuer. Neugierig betrachtet ich das Geschehen. Seine roten Augen schienen das Feuer zu bändigen. Die Flamme wurde immer kleiner bis sie ganz erschloschen war. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Viridis bermekte dies und legte seine Hand auf meine Schulter. 'Traue deinen Augen. Das kann jeder von seinem Volk. Die Gabe liegt in ihnen schon vor der Geburt. Sie müssen es nur erlernen ihre Kraft auch einzusetzen.' - 'Da hat Viridis Recht.' Rufus lächelte mir zu. 'Denn sonst kann es dir passieren, dass du die Kontrolle über die Flammen verlierst.' - 'Ach stimmt ja. Als ich das letzte Mal bei euch gewesen bin, wolltest du es mir zeigen was du alles erlernt hast.' Verlegen kratzte sich Rufus am Hinterkopf. 'Sitmmt Viridis, ich erinnere mich. Rufus ging zum Kamin und versuchte die Flammen zu bändigen. Ich kann mich noch so gut daran erinnern, als wäre es erst gestern gewesen.' - 'Was ist denn passiert?' fragte ich Caesius begierig. 'Der kleine Rufus hat sie nicht gebändigt sondern sie freigelassen. Die Vorhänge fingen Feuer. Alles brannte. Und er hat noch versucht sie zu bändigen. Aber dadurch verschlimmerte er die Lage nur noch mehr.' - 'Das ganze Zimmer hat gebrannt bis jemand hereinkam. Zehn Männer mußten das Feuer bändigen. Rufus hat dem Feuer zu viel Kraft gegeben. Es wollte einfach nicht aufhören.' Caesius und Viridis lachten auf und klopften Rufus freundschaftlich auf den Rücken. Sein ganzer Kopf war tiefrot, aber er lachte mit seinen Freunden. 'Ihr habt vergessen, dass ich das Zimmer aufräumen und putzen mußte.' Sie hielten sich am Bauch fest und lachten immer wieder auf. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen. Mit Freude betrachtete ich diese große Krieger. Ich bin froh, dass ich hier gelandet bin und diese drei kennenlernen durfte. Zwar haben sie mich am Anfang erschreckt, wegen ihrem Aussehen, doch tief in ihren harten Schalen schlugen freundliche, glückliche Herzen. Und irgendwo ganz tief versteckt stecken noch die Kinder von ihnen. 'Wir sollten aufhören, sonst kann ich nicht mehr reiten,' kam es erschöpft aus dem Mund von Viridis. 'Da fällt mir gerade ein, dass du Minis mal mit Ignis verwechselt hast.' Gerade wollten sie weiter erzählen, als Caelum zischte. Zusammen liefen wir aus der Höhle heraus, doch dabei erzählten sie weiter. Ignis kam zu mir und kniete sich nieder. Rufus packte meine Hüften und setzte mich darauf. Dann bestieg er Ignis selbst. Die ganze Zeit lachten und schertzen sie. Ich bemerkte nich einmal, dass wir schon an der Lichtung ankamen. 'Darf man mal erfahren worüber ihr lacht?' fragte eine fremde Stimme. Ein Fremder kam aus den Büschen. Sein Reittier schnaufte auf. Es schüttelte seine Mähne und wirkte sehr nervös. Der erste Sonnenstrahl berührte seine Schuppen. Sein Körper war tiefblau. So blau wie das Wasser selbst. Und der Reiter war in tiefblau gekleidet. Hinter seinem Rücken ragte ein Teil von seinem Bogen. Als ich in seine Augen blickte erschrak ich. Die Augen waren einmal tiefblau aber auch Cyan als konnten sie sich nicht entscheiden. Seine Haut war blau und selbst sein Haar war es. 'Könnt ihr mir bitte sagen, warum ihr euer Aussehen verborgen habt?'







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