Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 22.07.2009




Doch zuvor konnte mich einer der Männer noch auffangen. 'Was ist diese Mädchen? Wer ist sie? Was für eine Kraft geht von ihr aus?' fragte der Grüne. Rufus kam zu ihm und legte seine Hand auf seine Schulter. 'So viele Fragen auf einmal, mein Freund? Aber sie werden uns alle noch beantwortet, das verspreche ich dir, Viridis. Anscheinend waren wir dazu bestimmt das Mädchen hier anzutreffen.' Viridis schaute Rufus fragend an. 'Was sagst du dazu, Caesius?' Caesius hob mich hoch und starrte seine beiden Freunde an. 'Ich glaube Rufus hat Recht. Du weißt doch, dass wir hierher geführt wurden. Wir waren doch auf einen anderen Weg und plötzlich drehten unsere Reittiere um. Sowas haben sie noch nie getan. Es hat einen Grund warum wir hier sind.' - 'Aber wird sie unser Feind oder unser Freund sein? Wir haben keine Ahnung wer sie ist und ob sie unsere Völker vernichten will. Ihr beide habt selbst gesehen, was sie für eine Kraft besitzt!' Viridis sah seine Freunde ausgiebig an. Sein grünes Reittier kam auf ihn zu. 'Was denkst du Minis? Können wir ihr vertrauen? Habt ihr uns deshalb hierher geführt, Ignis, Minis und Caelum?' Viridis betrachtete die Reittiere. Ignis, das Rote, Minis, das Grüne, und Caelum, das Blaue, nickten eifrig. Genau deshalb haben sie ihre Herren hierher geführt. 'Nun da hast du deine Antwort, Viridis,' sprach Rufus und streichelte Ignis Mähne. Es zischte vergnügt als er dies tat. Caelum wollte auch Streicheleinheiten und ging zu seinem Herrn. Doch dieser trug mich auf seinen Armen und konnte ihm den Gefallen nicht erfüllen. Minis kam zu ihm und knabberte Caelums Rücken. Freudig zischte er. 'Was sollen wir nun tun?' fragte Caesius. 'Wir sollten auf keinen Fall zurückreiten. Wir wissen nicht was das zu bedeuten hat. Vielleicht hat das Mädchen irgendwas mit diesen Naturkatastrophen zu tun. Wir sollten erst ein Nachtlager aufsuchen und dann warten. Wir werden schon Antworten finden,' schlug Rufus vor. Die beiden anderen waren damit einverstanden. Und so wurde es beschloßen. Sie bestiegen ihre Reittiere und suchten einen Platz für die Nacht.
Als ich meine Augen öffnete knisterte vor mir ein Feuer. Es warf unheimliche Schatten auf die Wände. Wände? Meine Augen gewöhnten sich schnell an dieses Licht. Nun konnten sie erkennen wo ich mich befand. Ich war in einer Höhle. Plötzlich bewegte sich etwas hinter meinem Rücken. Mein Leib erstarrte augenblicklich. Etwas knabberte an meiner Schulter. Es war nicht grob sondern eher zärtlich. Langsam drehte ich mich um und starrte Ignis in die Augen. Das Pferd lag genau neben mir und strahlte mich an. Verwundert darüber hob ich eine Braue hoch. Dann tauchte hinter Ignis zwei weitere Köpfe auf. Minis und Caelum blickten mir ebenfalls vergnügt in die Augen. Was ist passiert, als ich kurz weggetreten bin? Minis zischete und wedelte mit seinem Schweif. 'Wie geht es dir?' fragte eine Stimme hinter mir. Ich kannte diese Stimme, aber woher? Wieder drehte ich mich um und sah die drei Männer nebeneinander sitzen. Vorher waren sie aber nicht dort gesessen. 'Ich bin Rufus, das rechts neben mir ist Viridis und der andere heißt Caesius. Und wie lautet dein Name, Mädchen?' - 'Michell.' Viridis sah kurz auf und vernahm meinen Namen. Dann putzte er sein Schwert weiter. Caesius betrachtete mich neugierig und Rufus schien zu überlegen was er fragen könnte. 'Du bist nicht von hier, oder?' Ich schüttelte meinen Kopf. 'Hätte mich auch gewundert, wenn es so wäre. Also woher kommst du?' Meine Kehle war auf einmal staubtrocken. Ich konnte es ihnen doch nicht sagen! Ich glaubte auch nicht einmal daran und dann sollten sie mir dies glauben und das auch noch verstehen? 'Wie es aussieht möchtest du darüber nicht reden. Na gut. Fürs erste lassen wir das Thema. Nun, Michell was bist du eigentlich?' - 'Wie meinst du das?' - 'Du hast einen von den Laqueus getötet. Dazu hast du nicht einmal eine Waffe gebraucht.' - 'Was für ein Ding? Was ist ein Laqueus?' Nun schaute Viridis auf. 'Das Ungeheuer. Sag mir bitte nicht du kennst die Laqueus nicht.' - 'Um ehrlich zu sein, ich kenne sie nicht. Das war das erste Mal das ich zwei von ihnen begegnet bin.' Caelum hob seine Hand. 'Zwei? Was meinst du damit.' - 'Nun vor eurem Auftreten war noch so einer Laqe.' - 'Laqueus.' - 'Ja, genau Laqueus. Danke, Rufus. Sie wollte mich fressen, doch das hat sie nicht geschafft.' - 'Wie hast du das angestellt?' - 'Ich besaß ein Amulett mit einem Drachen, der einen grünen Stein in seiner Klaue hält. Es ist der Gleiche, der sich auf meiner Stirn befindet. Auf jeden Fall wurde der Drache lebendig. Der Stein kam auf mich zu und vereinte sich irgendwie mit meiner Stirn. Ich weiß nicht warum oder wie er dies angestellt hat, aber so ist es nun einmal. Der Drache wurde größer und griff sie an. Dann verschwand er und ich bin in dieser Schlucht wieder aufgewacht.' Sie hörten mir genau zu. Unsicher fuhr ich fort, denn solche Aufmerksamkeit hatte ich noch nie bekommen. 'Dann seid ihr gekommen und das andere kennt ihr ja.' Rufus und seine Begleiter schienen zu überlegen. 'Hast du vielleicht eine Ahnung warum die Natur so verückt spielt?' fragte Caesius vorsichtig. 'Was ist denn mit ihr?' - 'Weißt du das nicht?' - 'Was sollte ich wissen, Viridis?' - 'Spürst du nicht wie die Natur ins Chaos stürzt? Jeder spürt das und nur deshalb sind wir unterwegs. Die Völker sind beunruhigt und wir drei schlossen uns zusammen.' - 'Aber es fehlt noch einer.' - 'Ja du hast recht, Rufus. Einer fehlt noch. Wir werden ihn an der Lichtung treffen.' Plötzlich fiel mir etwas ein. Wieso kann ich ihre Sprache? 'Entschuldige, wenn ich nirgendwie Blödsinn rede, aber könnt ihr zufällig deutsch?' Alle drei starrten mich fragend an. 'Was ist das deutsch?' fragte Viridis. Die anderen nickten zustimmend. Sie wußten es ebenfalls nicht. 'Fragen wir lieber anders. Was für eine Sprache sprecht ihr?' - 'Wieso fragst du uns das? Du sprichst sie doch auch.' - 'Ja, schon. Aber ich möchte es trotzdem wissen.' - 'Ich weiß nicht was für einen Beweggrund du hast, aber ich werde es dir sagen. Die Sprache, die wir sprechen heißt Wenrar. Also sprechen wir folglich wenrasch.' Wenrasch? Meine Gedanken kreisten umher. Oh mein Gott. Wieso kann ich sie dann verstehen, wenn ich nicht einmal die Sprache spreche? Rufus und die anderen bemerkten sofort, dass mich dieses Wort ganz aus dem Konzept brachte. 'Ist mit dir alles in Ordnung?' fragte Caesius besorgt. Ignis knabberte wieder an meiner Schulter. Alle machten sich große Sorgen um mich. Rufus berührte meine Schulter und dann sah er mir in die Augen. Mit Erschrecken stellte er fest, dass sie von einem leichten Nebel umhüllt wurden. Mein Körper befand sie bei ihnen, doch mein Geist war ganz, ganz weit weg.







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