Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 20.07.2009




Die Schlingpflanzen versuchten mich zu packen, doch dies war kein leichtes Unterfangen für das Wesen. Denn als sie nach mir griff schrie sie ebenfalls vor Schmerzen auf. Ihre Arme verkokelten langsam und qualvoll. 'Michell hörst du mich?' wisperte eine Stimme zu mir. Erschreckt hielt ich in der Bewegung inne. Ein Nicken brachte ich zustande. 'Ich weiß, dass du Schmerzen hast. Aber es liegt nur daran, dass du dem Stein nicht gestattest zu helfen.' Fragend hob ich eine Braue hoch. 'Was meinst du damit?' fragte ich in Gedanken. Telepatisch sprach er weiter: 'Der Stein sieht die Gefahr, die von diesem Wesen ausgeht. Er möchte dich schützen, doch du wehrst dich dagegen. Er hat mich gerufen, damit du ihn verstehst warum er dies tut.' - 'Er will mir helfen? Aber ich hindere ihn doch nicht.' - 'Doch das tust du. Du hast Angst vor ihm und genau das haltet ihn davor zurück dir zu helfen. Lass es einfach zu, Michell.' Dann spürte ich wie jemand zart meine Wange berührte. Es war warm und angenehm. Ein Lächeln trat auf meine Lippen. 'Danke,' flüstere ich als ich dem Stein gewährte mir zu helfen. Das Wesen, dass mir die ganze Zeit half, schloß wieder die Augen. Doch es konnte nicht ruhen, denn jemand hat ihn geweckt und wollte nun was von ihm. Geduldig wartete er darauf.
Mein Atem ging gleichmäßig. Der Schmerz verflog, wie ein freier Vogel. Ein grünes Leuchten ging nun von mir aus. Es hüllte mich ein. Ich spürte die Wärme und Geborgenheit. Meine Augen schloßen sich freudig. Das Ungeheuer wollte aber nicht aufgeben. 'Du hast meine Schwester getötet!' fauchte es mich an. Doch die Worte kümmerten mich wenig. Ich wußte, dass der Stein mich beschützte 'Du sollst dafür sterben!' Wieder griff es an. Diesmal aber konnte es meinen Körper anfassen. Es konnte mich berühren. Ich fühlte die Kälte von ihm und verzweifelt rief ich in meine Gedanken nach Hilfe. Mein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen. Durch seine Kälte tat es mir höllisch weh. Es drang durch meinen Körper aber genau das bezweckte der Stein. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Hitze griff die Kälte an. Wie ein Pfeil schnellte es zur Kälte und durchstieß es. Das Ungeheuer spürte das etwas nicht stimmte. Es wollte fliehen, doch etwas hielt es fest. Fest an meinem Körper. 'Nein, lass mich los!' schrie es verzweifelt. Nun aber war es zu spät. Die Hitze strömte aus meinem Körper. Es nahm Besitz von den Schlingpflanzen. Es wurde innerlich aufgefressen. Meine Nase nahm einen verbannten Geruch war. Ich wollte die Augen öffnen, doch ich konnte es nicht. So als würde es jemand verhindern, dass ich dies sehe. Mein Herz fing schneller mit Pochen an. Es schmerzte in meinen Rippen. So als würde es gleich jeden Moment aus meinen Körper springen. Das Ungeheuer schrie vor Schmerzen auf. Die qualvolle Schreie drangen zu meine Ohren. Oh mein Gott, es erlitt Höllenqualen. 'Hör auf damit!' kam es aus meinem Mund geschrien. Die Schmerzensschreie erstummten augenblicklich. Es war tot. Der Stein löste seine Umarmung des Todes und kehrte zu mir zurück. Die Wärme wurde wieder eins mit mir. Nun konnte ich meine Augen öffnen. Wind kam auf und trug Asche mit sich. Mit verschreckten Augen betrachtete ich meine Hände. 'Habe ich gerade jemanden umgebracht?' fragte ich mich selbst. Tränen der Verzweiflung traten in meine Augen. Ein Zischen drang auf einmal in meine Ohren. Mein Kopf drehte sich und schaute die drei Männer und die drei Pferde an. Sie waren alle verblüfft. Sie hielten immer noch ihre Schwerter in den Händen. Keiner konnte etwas sagen. Rufus legte als erstes sein Schwert weg. 'Wer bist du?' fragte er mich. Doch als ich antworten wollte kam die Finsternis auf mich zu. Sie verschlang meinen Körper. Mein Leib kippte nach hinten.







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