Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 17.07.2009




Sofort war ich auf den Beinen und konnte den Zorn von dieser Stimme regelrecht auf meiner Haut spüren. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. 'Verdammt nochmal, Mensch! Hörst du schlecht oder was? Merkst du nicht wie dein Körper schwächer wird? Dieser Ort stiehlt dir deine Kräfte solange bis du tot bist!' Meine Gedanken waren wie benebelt. Ich versuchte krampfhaft zu verstehen was diese Stimme meinte. Tod? Ich wußte nicht mehr was dieses Wort bedeutet. Plötzlich berührte mich jemand an der Schulter. Jemand flüsterte mir verführerisch ins Ohr: 'Hör nicht auf ihn. Hier bist du sicher. All deine Träume werden wahr, du mußt es dir nur wünschen. Du kannst alles haben. Lass ihn reden.' Meine Sicht wurde trüber und der Ort wurde nur noch schöner. Rehe aus meiner Welt kamen zu mir und leckten meine Hand ab. Es kitzelte. Ich lachte auf. Meine Knien wurden weich und ganz langsam senkte sich mein Körper. Ohne das ich es bemerkte wurde der Himmel dunkler und dunkler. Blitze durchzuckten den Himmel. Der Wind wurdestärker und zerrte an meinem Körper. Doch alles was ich mitbekam war, dass der Wind stärker wurde. Man löste die Kette von meinem Hals uns sie flog auf den Boden. Der Drache schrie vor Schmerzen auf. Der grüne Stein wurde dunkler und sein Licht erlischt. Plötzlich durchzuckte mich ein Schmerz im Herzen. In meiner Bewegung hielt ich inne. Was war das? 'Mensch! Steh sofort auf!' Sofort zuckte ich zusammen. Dieser Ton war ein Befehl und sie war sehr zornig. Mein Wille gehorchte zugleich, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Was war mit mir los? 'Denk nicht. Fühle einfach die Freuden,' sprach wieder diese verführerische und weibliche Stimme. Doch diesmal ließ ich mich nicht um den Finger wickeln. Denn hier stimmte was nicht. 'Was willst du von mir?' fragte ich meine Hallozination. Die Rehe verschwanden. Die Blumen verdorrten. Alles war still. Nun wurde meine Sicht klarer. Ich blickte auf meine Knie und schrie beinahe auf. Hier war überall Blut! Blut! Und diese rote Flüssigkeit stammte von mir. Überall anmeinem Körper waren ganz feine Risse. 'Du schmeckst sehr lecker,' sagte die weibliche Stimme. Eine Art von Schlingpflanzen schlängelte sich um meinen Körper und leckte mein Blut ab. Sie waren blau und besaßen kleine weiße Dornen, die meine Haut aufkratzten. Schmerzen durchzuckten mich. Ich fühlte wie das Blut regelrecht ausgesaugt wird. Ein Blitz schlug neben mir auf. Der Himmel wirkte bedrohlich, doch dieses Etwas ließ sich davon nicht beirren. Es trank genüßlich weiter. 'Lass sie zufrieden!' schrie der Himmel zu den Schlingpflanzen. 'Oder ich verspreche dir, dass ich dich töten werde bis nur noch Asche von dir übrig ist.' Das Saugen hörte auf einmal auf. Plötzlich öffneten sich überall an den Schlingpflanzen Augen. Sie waren giftgrün und sie schien gar nicht erfreut zu sein gestört zu werden. War es nur ein Wesen oder mehrere? 'Du wagst es mir zu drohen?' schrie sie in den Himmel hinein. Nun wußte ich, dass es ein Wesen, die stinkensauer, war. Hinter mir bildete sich ein Haufen von Schlingpflanzen. Es sahaus wie ein riesiges Maul, dass seine Zähne bleckte. Ein Knurren drang zu mir. Die Schlingpflanzen hoben mich hoch. Immer wieder schrie ich auf: 'Hilfe!' Blitze, Donner, Erdbeben gaben mir die Antwort. 'Lass sie in Ruhe! Ich gebe dir noch mal eine Möglichkeit dein Leben zu retten.' - 'Sie ist meine Beute! Sie ist zu mir gekommen. Ihr Leben gehört mir.' - 'Wie du willst.' Die Kette unter mir wurde wach. Der grüne Stein wurde neu erweckt. Er gab dem Drachen neue Kraft, damit dieser mich beschützen konnte. Seine Augen fingen mit glühen an. Sein Maul öffnete sich und ein Brüllen kam heraus. Ein kleiner Spalt im Himmel öffnete sich und strahlte auf das Amulett. Der Drache löste sich vom Stein. Er wurde größer und größer, bis er so groß wie ein Hochhaus neben mir stand. Seine Zähne bleckten der Kreatur zu. Er würde sie verschlingen wenn sie mich nicht frei lassen würde. Der grüne Stein flog zu mir hin und wurde immer kleiner. Dann setzte er sich auf meine Stirn und blieb dort haften. Nun konnte der Drachebeginnen ohne das mir etwas passiert, denn der Stein würde mich schützen vor den Angriffen. Er breite seine Flügel aus. Wind berührte mich an der Wange. Oh mein Gott! Dieses Schauspiel war einfach zu gigantisch um es richtig erfassen zu können. Sein ganzer Körper strahlte. Er fing mit glühen an. Rotes Licht blendete meine Sicht. Kurz mußte ich meine Augen schließen. Doch als ich dies tat wurde der Griff locker. Mein Körper fiel nach unten. Erschreckt darüber öffnete ich meine Augen. Grünes, schleimiges Blut fiel auf mich nieder. Schreie des Schmerzes drang in meine Ohren. Die giftgrünen Augen erlitten Höllenqualen. Sie quollen hervor. Das Licht des Lebens erlischte. Davor schrie sie noch einmal auf, bis die Schlingpflanzen sich nicht mehr rührten. Das Leben ist aus ihrem Körper gewichen. Mit erstaunten Augen blickte ich den Drachen an. Schweiß rann von seinem schuppigen Körper. Seine Zunge streckte sich heraus. Sein Atem ging schneller. Dann sah er mich an. Ein Lächeln entstand auf seinem Maul, bevor erverschwand. Er löste sich auf! Verwirrt blickte ich mich um, doch nirgends war eine Spur von ihm. Wo ist er hin? Und was ist genau hier geschehen? Plötzlich spürte ich eine Hitze auf meiner Stirn. Sofort berührte ich sie. Oh mein Gott! Der grüne Stein befand sich immer noch auf meiner Stirn. Hekitsch versuchte ich ihn wegzureißen, aber er war nun ein Teil von mir. Ob ich es wollte oder nicht, er war eins mit mir. Erschöpft ließ ich es sein. Es hat doch keinen Sinn. Aber wie konnte er nun ein Teil von mir werden? Und wo ist der Drache? So viele Fragen auf einmal, aber leider konnte mir niemand es beantworten. Frustriert schaute ich zum Himmel. Er war wieder so klar wie zuvor. 'Was soll ich bloß tun?' tuschelte ich leise. Eine leichte Brise kam auf. Es berührte mich an der Wange und trug den ekligen Gestank weiter fort. Auf einmal vernahm ich Stimmen. Irritiert beäugte ich die Gegend. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich in einer Schlucht befand. Ein großer Fels ragte neben mir zum Himmel auf. Und dort sahich es. Menschen! Es waren Menschen! Sie schrieen nach unten. Ihre Worte hallten zu mir. Freudig stand ich sofort auf meine Füße. 'Hallo! Hier bin ich!' Wild fuchtelte ich mit den Armen herum. 'Wir holen dich da raus. Habe keine Angst,' schrie jemand zu mir. Überglücklich nickte ich ihnen zu. Man schmiß Seile herunter. Einige kletterten herunter. Zuerst bemerkte ich es nicht, doch als sie näher kamen konnte ich es erkennen. Sie trugen nicht die gleichen Klamotten wie in meiner Welt. Leder schlang sich um ihre Körper. Außerdem war es noch ein eigenartiger Stoff, der sich ebenfalls um ihren Körper schlang. Auf ihrem Rücken trugen sie Breitschwerter. Schwerter! Bin ich nun bei einem Kostümball geraten oder was? Wo bin ich hier gelandet, dass die Menschen sich wie Krieger kleiden? Bin ich überhaupt noch in meiner Welt? Als mir dies bewußt wurde, bekam ich eine Gänsehaut. Es war nicht meine Welt! Dieses Wesen hat mich aus meiner Welt gerissen und dann noch vor einem Ungeheuer gerettet. Wieso schickt es michnicht einfach zurück dort wo ich hingehöre? Schritte rißen mich aus meinen Gedanken. Die Krieger kamen langsam auf mich zu.







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