Mein bester Freund

Autor: Aa++!!Tammy
veröffentlicht am: 20.06.2009




Ich saß auf dem Fensterbrett und ließ die Beine heraushängen, während ich mein Musikbuch und einen Block auf meinem Schoß hielt.
Es war ein furchtbar heißer Tag und ich war es leid, dass uns die Lehrer besonders dann immer viele Hausaufgaben aufgaben.
Sogar in Musik mussten wir etwas lernen.
Aber nicht etwa etwas über Terzen und Septimen, sondern ein Lied auswendig lernen.Küssen verboten. Ein Lied, das so schwachsinnig ist, das es eigentlich auch verboten gehört.Ich las es schon zum 10ten mal durch und versuchte es auf Papier zu bringen, doch es war unmöglich einen Schwachsinnigen Text auswendig zu lernen.
Und als ich so meinen gelangweilten Blick die Straße auf und ab wandern ließ entdeckte ich meinen besten Freund Phillip, wie er auf unser Haus zu schlenderte.
Ich winkte ihn zu mir und wir begrüßten uns, nachdem er durch mein Zimmerfenster geklettert war.
Ich hatte in zweistöckiges Zimmer, das durch eine Feuerwehrstange und eine Strickleiter verbunden war. Daher konnte man unten im Erdgeschoss durch das Fenster klettern.Unten war so etwas wie ein Freizeit und Arbeitsraum und oben meine eigene kleine Bibliothek und ein riesiges französisches Bett.
Aber das Beste war, dass ich die Strickleiter hoch ziehen konnte, wenn ich wollte und, dass man nur im unteren Stock mein Zimmer betreten kann.
Das hat wirklich Vorteile, wenn man allein sein wollte.
Wir saßen oben auf dem Bett und ich hatte wieder mein Musikbuch auf dem Schoß.„Was machst du da eigentlich?“, fragte Phillip skeptisch.„Ach, ich muss was auswendig lernen. Unser Musiklehrer hat echt ne Klatsche, dass er uns so ein bescheuertes Lied auswendig lernen lässt.“, meinte ich an genervt und reichte ihm da Buch.
Er musste lachen, als er sich den Text durchgelesen hatte und kam dann auf mich zu.Sein Gesicht war nicht viel von meinem entfernt und er meinte neckisch: „Und, was ist mit dir? Ist bei dir Küssen auch verboten?“
Ich wusste plötzlich nicht mehr, was mit mir los war, aber bevor er seinen Kopf lachend zurückziehen konnte, legte ich ihm meine Hand in den Nacken, zog ihn zu mir und küsste ihn.Im ersten Moment schien er sehr erschrocken darüber, aber er erwiderte meinen Kuss.ich konnte nicht mehr damit aufhören ihn zu küssen und zog ihn schließlich zwischen meine Beine aufs Bett.
Er machte keine Anstalten aufzuhören, im Gegenteil, er küsste mich nur noch heftiger.Ich zog ihm sein Shirt aus, und als wir uns so drehten, dass ich auf ihm saß zog er mir meins aus.
Seine Hand wanderte zum Verschluss meines BH und ich legte den Kopf in den Nacken als er mein Schlüsselbein küsste.
Doch weiter kam er nicht, denn auf einmal klopfte es unten an meiner Türe und wir sprangen auseinander wie eine zu Bruch gegangene Vase.
Einen Moment lang saßen wir entgegengesetzt jeweils auf der Bettkante bevor wir uns nebeneinander auf den Rücken legten.
Unsere Köpfe berührten sich, doch keiner von uns hatte die Macht den anderen anzusehen.Irgendwann wurde das Schweigen so unerträglich, dass ich einfach etwas sagen musste.„Was haben wir nur getan?“
„Ich weiß auch nicht. Es war alles nur ein Spaß. Bis auf einmal .. es war wie ein …“
„Wie ein Flash.“, ergänzte ich ihn.
„May, wie soll das jetzt nur weitergehen. Das können wir nicht ignorieren.“„Phillip, du bist mein bester Freund das geht nicht … wir können nicht einfach … außerdem hab ich einen …“
Doch bevor ich weiterreden konnte, hatte sich Phillip zu mir gedreht und mich geküsst.Wir lagen nebeneinander und ich wusste nicht mehr wie mir geschieht. Ich wusste nur, dass er um Himmels Willen nicht damit aufhören sollte.
Es war wunderbar, wie er mich küsste und berührte. Und obwohl es einerseits ein komisches Gefühl war mit dem besten Freund zu schlafen, war es andererseits nebensächlich. Das einzige was zählte waren wir beide.
Und als es dann passierte hätte es nicht schöner sein können.
Wir redeten nicht mehr, und auch zum Abschied gab ich ihm nur Still einen Kuss auf die Wange.
Ich saß etwas später aufgelöst auf dem Boden und fragte mich, was mich da nur geritten hatte. wie kam ich nur dazu mit Phillip zu schlafen. Mit meinem besten Freund.
Bis jetzt hatten wir voreinander nie Geheimnisse gehabt und ich hatte ihm er zählt, wie ich mit 15 meinen ersten Freund hatte. Wie ich mit Schluss gemacht hatte. Wie ich ein Jahr später mit meinem nächsten Freund das erste Mal geschlafen hatte.
Wir waren seit den guten alten Sandkastenjahren befreundet. Praktisch seit wir geboren waren. Und nun hatte ich furchtbare Angst, dass ich 16 Jahre Freundschaft zerstört hatte.Ich war kurz davor zu heulen, doch bevor das passierte, klopfte plötzlich Cedric an mein Fenster.
Ich strich mir kurz über die zerwühlten Haare und ging dann zu ihm und gab ihm einen Kuss.Er stieg durch das Fenster und begrüßte mich.
„Hi May. Hast du was? Du siehst irgendwie traurig aus.“
„Ich … ach es ist … nichts …“, meinte ich besänftigend.Ich konnte es ihm einfach nicht sagen. Auf keinen Fall. Dann würde ich wahrscheinlich auch ihn verlieren.
Ich ließ es zu, dass er mich küsste, doch zu mehr war ich nicht fähig, was ich ihm dann auch sagte.
Daraufhin verschwand er auch bald wieder.
Es war nicht so, dass ich nicht sehr verliebt war, es erschien mir nur in letzter Zeit so, als ob es in unserer Beziehung nur noch um Sex ging.

…Die folgenden 2 Woche ging ich nicht in die Schule. Ich konnte Phillip einfach nicht in die Augen sehen. Es war wie verhext.
Als ich mich dann endlich wieder traute ihm unter die Augen zu treten, erfuhr ich, dass auch er die letzten 2 Wochen nicht da war.
Die ganze Zeit hatte ich ihm nicht in die Augen gesehen, doch nach dem Unterricht passte ich ihn ab.
„Phillip, wir müssen reden. So geht das nicht weiter mit uns.“
„Ich weiß“, meinte er und wir gingen in Richtung der Siedlung in der wir wohnten, „aber das ist es ja gerade. Ich will, dass es weiter geht. Aber nicht als Freunde.“
Er blieb stehen, nahm meine Hände und sah mir in die Augen: „May, … ich hab mich in dich verliebt.“
„Ich … aber du … ich meine …“
„Du musst jetzt nichts sagen. Ich will einfach, dass du es weißt.“
Mir wurde auf einmal schrecklich übel und wahrscheinlich war ich auch Kreidebleich als ich mich zum Gebüsch umwandte, mich übergab und danach zusammenbrach.









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