Mein Schatz und ich

Autor: Just Love
veröffentlicht am: 13.06.2009




Ich musste umziehen.
Es war blöde, ja. Aber ich wollte nichts vermissen. Und ich würde nichts vermissen. Langenhagen war nichts für mich. Ich war nichts für Langenhagen.

Mein Problem war nur, ich musste in eine neue Klasse... Ich hatte Angst. Vielleicht war ich zu dumm? Nein, ich war eigentlich schon immer intelligent. Ich ging nicht mehr auf ein Gymnasium, denn es gab an meinem neuen Ort keine guten. Ich bekam einen Platz an der besten Schule der Stadt. Und an Intelligenz fehlte es mir nicht. Ich sah den Tag näher kommen- die Ferien sausten nur so an mir vorbei...
Samstag.
Sonntag.
Montag. Mein erster Schultag. Vorsichtig und verschreckt betrat ich meinen Klassenraum, ich hatte Französisch. Einige betrachteten mich, wahrscheinlich überraschte ich sie wegen meiner Größe. Ich war nämlich nicht besonders groß. Andere lächelten mich an. Ich suchte mir ein Paar Augen, das mir sympatisch vorkam. Ich erblickte ein Gesicht eines Mädchens. Sie lächelte mich an. Ich versuchte es genauso zu tun.

Ich ging langsam auf sie zu, ignorierte Blicke und Geflüster. 'Ähm... Hi, ich bin Maureen..' sagte ich und meine Stimme sackte weg. 'Fenja.', sagte das Mädchen und lächelte. Sie machte es mir einfach. Sie nahm mich gleich als Freundin. Und auch ihre Freunde behandelten mich, als sei ich eine lang vermisste Freundin...
Es war so einfach..

In der nächsten Stunde hatte ich Deutsch. Und da war er. Es war Fenjas Banknachbar. Er fiel mir sofort auf. Er war einfach hinreißend. Ich hielt den Atem an. 'Hey!', sagte ich schwach. 'Du bist die Neue?', fragte er mit einem Grinsen. 'Ja, ich denke schon.', sagte ich und versuchte ein wenig sexy zu wirken. Vergebens, denke ich...

Der Tag ging schnell vorbei... Wochen vergingen.. Ich fand mich so gut in die Klasse ein. Hatte gute Noten, gute Freunde und ich kam IHM immer näher.

Dann kam der Tag. Der Tag an dem er mich fragte, ob wir etwas unternehmen sollten. Rein Freundschaftlich. Das letztere störte mich ein wenig, aber immerhin. Wir verabredeten uns für einen Freitag. Wir waren in der Einkaufspassage.

'Eines würde mich ja mal interessieren.', sagte ER. Ich sah ihn erwartungsvoll an. 'Wie viele Freunde hattest du bisher schon?' Ich überlegte. Es gab bisher nur einen in meinem Leben, einen ersten, der mich geküsst hatte, geküsst betrogen, verarscht. Zähle das als Beziehung?
'Da brauchst du lange zum zählen, nicht wahr?', sagte er und lachte. Ich spürte, wie ich rot wurde. Verdammt. 'Nein, es ist nur.. Ich überlege gerade, ob der erste und letzte Typ mein fester Freund war oder nicht...' ER fragte, was passiert sei und ich erzählte...

'WAS?!' Rief ER: 'Er hat Dich geküsst? War der erste? Und hat es nicht einmal ernst mit dir gemeint?!' ich schwieg. 'So ein verdammter Hurensohn! Wenn ich der erste gewesen wäre, der dich geküsst hätte...' ER blieb stehen. Mein Herz spielte Ping Pong mit meinem Magen. Er sah mir in die Augen. 'Dann hätte ich es genossen und dich nie wieder losgelassen... In 100 Jahren nicht!', brachte er seinen Satz zuende.
Dann passierte es. Ich musste weinen. Ich weiß nicht warum, es ging einfach los. Mitten auf der Straße, vor allen Leuten... Wie peinlich...
ER nahm mich in den Arm und drückte mich.. Ganz fest. Ich verbarg mein verweintes Gesicht in seinen Schultern und beruhigte mich langsam. Bis er mir sagte: 'Ich liebe Dich.' Dann ging es von vorne los.

Wir verzogen uns auf eine Wiese und er hielt mich im Arm.. So lange... Es war so schön... Aber ich fühlte mich auch unbehaglich. Ich hatte von meinen Freundinnen gehört, dass er Beziehungen nicht so ernst nehme und dass er ein Faker sei, dass er Mädchen verarschen würde und sie verletzen konnte... Ich hatte Angst, in ihn verliebt zu sein... Ich genoss unseren Tag doch ich fühlte mich unbehaglich.

Am selben Abend rief er an. 'Heißt das, wir sind jetzt ein Paar?', fragte er. Ich sagte nichts. Lange. Er atmete ein. 'Ist das ein nein?' Ich kämpfte mit den Tränen. 'JA!' wollte ich schreien, ihm sagen, dass ich ihn liebe aber die Worte meiner Freundinnen hatten eine Narbe hinterlassen. 'Mit ihm sollte man sich nicht einlassen...' Ich schwieg. Er legte irgendwann auf.

Am nächsten Schultag redete er nicht mit mir. Hatte schlechte Laune. Er wurde oft von den Lehrern aufgerufen, er konnte deren Fragen nie beantworten... Ich erzählte alles meinen Freundinnen und sie sagten, ich habe richtig entschieden, ihn nicht zu nehmen. Ihm den Laufpass zu geben. Aber ich fühlte mich unwohl...

Ein paar Tage vergingen. Ich war auf eine Feier einer Freundin aus Langenhagen eingeladen. Ich erzählte ihr alles. Sie sah mich an. 'Du liebst ihn. Er liebt Dich. Ihr leidet beide unter deiner Entscheidung, ihn abgewiesen zu haben. Wo ist dein Problem, Maureen? Es ist deine erste Beziehung und du lässt sie sausen? Du fährst nach Hause und gestehst diesem Jungen deine Liebe!' mir ging es besser. Sie sagt emir, dass es egal sei, was andere von unserer Beziehung halten würden. Ich glaubte ihr.

Tätsächlich traute ich mich am Montag darauf IHN um ein Gespräch zu bitten. Ich sah etwas in SEINEM Augen, was ich nicht deuten konnte. In ein paar Minuten war Unterrichtsbeginn, aber er ging willig mit mir auf den Schulhof.

Ich atmete tief ein.
'Also.', begann ich.
Er machte den Mund auf doch ich fuhhr dazwischen. 'Nein, ich will reden'
Er amchte den Mund wieder zu und lächelte amnüsiert.
'Ich... Ich bereue es, dich abgewiesen zu haben. Ich habe das nicht getan, weil... weil ich dich nicht... weil i ch dich nicht gern habe oderso.. sondern weil ich Angst hatte, zu enden wie all die anderen.'
ER sah mich fragend an. 'Welche anderen?', fragte ER. 'Na... Die Mädchen, die du... geliebt hast und dann fallen gelass...'
Ich musste abbrechen, als ich seine zusammengeschobenen Augenbrauen sah.
'Du hast es geglaubt?' fragte er. 'Marco hat davon erzählt, dass viele so über mich reden. Faker. Pah!'Ich schwieg, ich war zu verwirrt um zu reden. Es waren Gerüchte. Gerüchte. Nur Gerüchte.
'Maureen, ich liebe Dich.', sagte er. Und ich konnte nicht anders, als ihm zu glauben.
Er kam einen Schritt auf mich zu.
'Ich... .Ich...', setzte ich an. Ich war zu schüchtern. was jetzt?
Es schwieg, er wartete darauf, dass ich es aussprach. Eine Weile verging.
Der Unterricht hatte längst begonnen. Egal. Egal. Egal.
Ich schiwg immer noch.
Ich sah erst auf den Boden, lange. Bis ich eine Art Adrenalinstoß durch meinen Körper zucken spürte, ihm ins Gesicht sah und sagte: 'Ich liebe Dich!'
Er lächelte. Er kam mir näher. Und näher... Meine Lippen... Seine.. So nah... Ich schloss die Augen, seine waren schon zu, ich spürte seinen At...

'AHHHHHH!!', hörten wir und schreckten auf. Sahen uns um. Sein Körper noch nah an meinem, aber seine Lippen waren weit weg...
Wir sahen viele geöffnete Fenster. Daraus guckten meine Freundinnen und der ganze Französisch Kurs. Sie jubelten und kreischten. Ich sah im noch ienmal in die Augen. 'Wollt ihr bitte sofort hoch kommen!', schrie meine Lehrerin. 'Es ist Unterricht!', schrie sie weiter.
Ich kicherte. Er nahm meine Hand und wir gingen zusammen zum Unterricht. Zum Kuss kam es nicht. Aber es war unser Tag.

Der 05.06.2009.











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