Love and other disasters

Autor: Breeze
veröffentlicht am: 06.06.2009




Seit diesem Tag hatte sich das Verhältnis zwischen Tom und Julie verändert. Natürlich waren sie immer noch nett und höflich zueinander aber ihre damalige Freundschaft war in die Brüche gegangen. Julie hatte das Thema nie wieder angesprochen, da Tom die ersten zwei Monate nach dem Vorfall jede Gelegenheit gemieden hatte, in der die beiden alleine gewesen wären und Julie die ganze Angelegenheit auch nicht etwa vor Isabella besprechen hatte wollen. Später hatte Julie es ganz aufgegeben und so sah sie Tom ab und zu noch, wenn sie bei Is zuhause war aber sie vermied es nun ebenfalls mit Tom zu sprechen und somit beschränkten sich ihre Unterhaltungen immer nur auf ein Minimum. Doch jedes Mal, wenn Julie dazu gezwungen war mit Tom zu reden, musste sie sich wieder an den himmlischen Kuss und ihre Reaktion darauf erinnern und genau das war auch der Grund warum sie ständig rot und verlegen wurde.
Zwei Jahre waren vergangen seit diesem Abend und langsam hatte Julie das Gefühl, dass sie wieder ein einigermaßen normales Verhältnis zu Tom aufbauen könnte, ohne Rotwerden und Verlegenheitsanfälle. 'Ähm, warum rufst du an?' 'Ich wollte eigentlich jemand anderen anrufen, aber meine Schwester muss wohl mit ihrem Telefon schneller gewesen sein. Seit einiger Zeit gibt es immer mal Überschneidungen zwischen unseren Telefonen', fügte Tom erklärend hinzu.
Julie konnte Toms Grinsen förmlich durch den Telefonhörer sehen. 'Warte kurz, ich gebe sie dir.' Einen Moment später war auch schon Is am Telefon und plapperte gleich drauf los. 'Hey Julie, sorry wegen der Sache mit dem Telefon aber ich muss dir unbedingt was erzählen. Also ich hatte heute endlich den Mut und hab mit meiner Mutter über Berlin geredet. Und weißt du was? Sie meinte, da ich ja jetzt fast 18 bin und du ja auch ist es okay! Ist das nicht der totale Hammer???' Julie schüttelte das komische Gefühl, was sich bei Toms Stimme in ihrer Magengegend gebildet hatte ab und sagte: 'Na klasse, ich hoffe du hast ihr erst danach gesagt, dass wir schon alles organisiert haben und dass wir schon das ganze Geld, was sie dir gegeben hatte, ausgegeben haben?'
'Ja, und du wirst es dir wahrscheinlich nicht vorstellen können, aber sie hat darüber doch tatsächlich gelacht! Richtig gelacht. Sauer war sie deshalb auch nicht. Ich glaube ich hab einen guten Zeitpunkt erwischt.' Isabella seufzte auf und man konnte ihr anmerken, dass ihr eine riesige Last von den Schultern gefallen war. 'Ach und jetzt muss ich aber auch gleich los, weil ich mich mit Julian treffe. Er will endlich mit mir reden, kannst du das glauben? Heute ist wirklich der beste Tag meines Lebens.' 'Okay, dann werde ich dich mal nicht länger aufhalten. Ich bin froh, dass deine Mutter es so ruhig aufgenommen hat und natürlich wünsch ich dir mit Julian viel Glück. Machs gut und ich sehe dich dann morgen um drei bei mir wegen des Schulprojektes', sagte Julie und schon hörte sie ein Klack, was ihr zum Einen klar machte, dass Is aufgelegt hatte und zum Anderen wie aufgeregt ihre Freundin wegen des Treffens war, da diese sich nicht einmal von ihr verabschiedet hatte.

Pünktlich um drei Uhr schrillte die Türklingel und Julie sprang die letzten paar Stufen der Treppe hinunter in freudiger Erwartung Isabella wieder in besserer Verfassung zu sehen und sich anhören zu können, wie Julian eine plausible Erklärung für sein Verhalten gehabt hatte. Julie hatte es sehr belastet, dass Isabella in den letzten Wochen so unglücklich gewesen war und sie hoffte sehr, dass das Treffen mit Julian gestern gut verlaufen war und sie ihre alte lebenslustige Freundin wieder haben würde. Doch sobald sie die Tür öffnete, wusste sie schon, dass sie ihre Hoffnung begraben konnte.







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