Love and other disasters

Autor: Breeze
veröffentlicht am: 22.05.2009




Er wich nicht nur Is aus, auch um Julie selbst machte er neuerdings einen großen Bogen. Normalerweise waren sie prima miteinander ausgekommen, wenn man mal von den Anfangsschwierigkeiten absah. Damals war Julie nämlich zuerst in Julian verknallt gewesen und hatte sich mit ihm verabredet. Weil es ihr erstes Date gewesen war, hatte sie Is als Begleitung mitgenommen, was natürlich totaler Blödsinn war, aber sie wusste damals einfach nicht wie das alles funktionierte und Is, die die erfahrener mit Jungs, Dates und dem ganzen Kram war, sollte ihr kleine Hilfestellelungen geben. Was Julie schon nach den ersten 10 Minuten erahnte wurde eine Woche später Realität: Is und Julian wurden zum Traumpaar der ganzen Schule. Damit konnte sich Julie natürlich Julian abschminken und nach einigen Wochen hatte sie sich endlich daran gewöhnt, dass nicht sie, wie sie es sich immer erträumt hatte, in Julians Armen lag, sondern Is. Doch sie war damals keineswegs sauer auf Is gewesen, da ihr sehr schnell klar geworden war, dass sie und Julian niemals zusammen gepasst hätten. Gleichzeitig war das der Moment gewesen, ab dem sie sich gewünscht hatte, ein Junge würde sich auch mal für sie interessieren. Nicht etwa dass sie eifersüchtig war, aber es nervte ganz einfach immer als fünftes Rad am Wagen mit einem Pärchen abzuhängen. Julie jedenfalls kam bald zu dem Entschluss sie werde ein Leben lang alleine bleiben, oder zumindest die nächsten paar Jahre. Inzwischen schien Is sich wieder ein bisschen beruhigt zu haben und da Julie ihrer Freundin noch mehr Tränen ersparen wollte, ließ sie das Thema auf den baldigen Urlaub der beiden umschwenken. Sie wollten nach Berlin fahren um dort eine Woche lang Party zu machen, Freunde zu besuchen, die sie letztes Jahr auf der Klassenfahrt kennengelernt hatten und vor allem die Metropole unsicher zu machen. Julie erhoffte sich von dieser einen Woche außerordentlich viel: Sie wollte endlich einmal nach Hause kommen mit der Liebesgeschichte, die alle für die nächsten 2 Wochen in Atem halten würde, sie wollte endlich den Jungen ihrer Träume kennen lernen und mit ihm die schönste Woche ihres Lebens verbringen. Sie war nie diejenige gewesen, die irgendwie Wert auf solche Sachen gelegt hatte aber seit einiger Zeit beschäftigte sie diese Thema mehr als ihr lieb war. 'Also wie sieht es denn nun aus, hast du endlich deiner Mutter beigebracht, dass mein Bruder nicht also Anstandsdame hinter uns her ist und auch nichts im Entferntesten mit uns nach Berlin fährt?', fragte Julie. Isabella war irgendwie in die Bedrängnis gekommen, ihre Mutter vorzulügen Mat würde mit den beiden Mädchen nach Berlin kommen. Ihre Mutter war streng, dessen war sich auch Julie bewußt, doch hätte sie niemals geglaubt, dass Isabellas Mutter ein solches Problem damit haben würden, wenn ihre siebzehnjährige Tochter mit ihrer besten Freundin für eine Woche nach Berlin fahren und dort in einem Jugendhostel, welches erst vor kurzem den Preis für das beste Hostel der Umgebung gewonnen hatte, übernachten würde. Anscheinend hatte auch Is nicht damit gerechnet und als nun ihre Mutter kurz davor war, ihr diesen Trip zu verbieten, hatte sie es für eine gute Idee gehalten ihrer Mutter zu erklären, das Mat mitkommen würde und da er ja schon 19 war könne er ja auf die beiden aufpassen und wäre ja ach so verantwortungsvoll. Das Problem war nur, das Mat nicht mitkommen würde, die Zimmer im Hostel schon gebucht und die Zugfahrkarten schon bezahlt waren und irgendwie mußte Isabella das ihrer Mutter noch beibringen. 'Naja…irgendwie…'; stammelte Is und damit wurden Julies schlimmste Befürchtungen zu realen Problemen. 'Verdammt Is, ich hab dir doch gesagt, dass du es deiner Mutter unbedingt sagen musst.' ' Ich wollte es ihr ja sagen, aber du weißt doch wie sie ist und ausgerechnet an dem Tag hat sie wieder mal an ihrer Buchhaltung gesessen und…' 'Ja, ja. Heute ist es die Buchhaltung und morgen ist es was anderes! Also mal ehrlich. Wir haben die Zugkarten doch vor 3 Wochen geholt. Du hattest so lange Zeit ihr Bescheid zu sagen!' 'Okay, okay…Irgendwie werd ich ihr das schon beibringen.' 'Da muss ich mich wohl oder übel drauf verlassen', seufzte Julie, die ihrer besten Freundin nie lange böse sein konnte. Immerhin erfand ja jeder mal eine kleine Notlüge und außerdem wollte Julie natürlich auch, dass Isabella mit ihr nach Berlin kam damit sie endlich mal was erleben konnten und aus ihrem kleinen Dorf rauskamen, wo jeder jeden kannte und sowieso nie irgend etwas Spannendes passierte.
Am nächsten Abend klingelte Julies Telefon und sobald sie auf den Display geschaut hatte, nahm sie in freudiger Erwartung ab. 'Hey Süße, sag wie ist es heute gelaufen? Hat sie zugestimmt? Ich meine, eigentlich bleibt ihr ja sowieso keine andere Wahl immerhin haben wir die Karten und …Is? Isabella?' 'Ähm,…. Julie?' 'Oh, du bist es Tom.' Julie war unendlich froh, dass sie mit Tom nur am Telefon sprach. Sobald sie ihn irgendwo traf oder auch nur am Telefon hörte wurde sie unglaublich rot und bekam kein einziges Wort mehr über die Lippen. Es war zum Verrücktwerden. Nicht dass sie Tom toll finden würde aber irgendwie hatte der große Bruder ihrer besten Freundin mit seinen strahlend blauen Augen und den dunklen Haaren schon immer diese Wirkung auf sie gehabt. Nun, immer war doch nicht so ganz richtig. Erst seit diesem einen Vorfall vor zwei Jahren. Julie hatte bei Isabella übernachtet und bis dahin war zwischen ihr und Tom immer alles super gelaufen. Sie hatten sich super verstanden und manchmal hatte Is schon genervt gefragt, ob Julie wegen ihr oder wegen Tom da sei. Doch dieser eine Abend hatte alles verändert.







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