Vom ewigen Alltagstrott, Jungs, komplizierten Gedanken und allerlei anderen Dingen

Autor: himbaereis
veröffentlicht am: 30.07.2009




'Du kannst aber nicht zu McDonalds gehen.'
'Ach, kann ich nicht?'
'Nein, kannst du nicht!'
'Oh, so ein Pech. Aber schau mal, ich kann gehen. Schritt für Schritt. Wow...guck mal, wie einfach das geht. Schritt für Schritt.'
Kurz vor dem Eingang zurück ins Gebäude, wurde ich unsanft zurück geholt und an einen großen, durchtrainierten Körper gepresst.
Vor Schreck hörte mein Herz auf zu schlagen und ich hielt die Luft an.
'Vergiss es kleine Eisprinzessin. Du wirst nicht zu McDonalds gehen. Und damit du mir hier nicht auf dumme Gedanken kommst, tanzt du noch mal mit mir.'
Als mein Kreislauf so halbwegs wieder in Schwung war, drehte ich mich um, und funkelte ihn wütend an.
'Du glaubst aber auch du kannst dir alles erlauben oder?'
'Tja, du siehst doch. Ich habe es mir soeben gestattet. Also ist deine Frage beantwortet.''Oh nein, Freundchen. Nicht mit mir. Ich bin doch kein Hund, der auf Befehl Platz oder Sitz macht. Ich geh jetzt schön zu McDonalds.'
'Das lässt du bleiben.'
'Wieso sollte ich?'
'Weil ich es dir sage.'
'Ja klar, und deswegen höre ich auf dich, oder wie?'
'Wirst du wohl oder übel müssen. Ich lasse dich nämlich nicht los.'
Na das werden wir ja sehen.
Ich kannte das Spiel nämlich schon. Das machten mein Vater und ich auch immer. Sowas traut man meinem Vater eigentlich nicht zu, aber das ist schon fast eine Art Tradition zwischen uns beiden.
Ich beguckte mir also seine Hände, die sich fest um meine Handgelenke schlossen.
So blieb ich erst mal ein paar Minuten stehen. Dann, als ich glaubte, er fühlte sich sicher, fing ich an meine Arme zu drehen und sie somit aus seinem Griff zu befreien.
Aber irgendwie wollte das nicht so recht gehen.
Blödmann hielt meine Handgelenke eisern und scheinbar auch ohne die leiseste Anstrengung fest. Gut, dann halt eine Planänderung.
Mit den Schuhen konnte ich leider nicht treten, dafür stand ich zu schlecht. Also verharrte ich wieder regungslos und schaute mir derweil den Sternenhimmel an.
Wie wunderschön er doch war.
Und Teil meiner Planänderung war er nämlich auch. Dadurch, dass ich kleiner als Blödmann war, konnte ich sein Gesicht genau beobachten. Auch wenn ich nach oben sah.
Ich guckte also eine Weile am Himmel herum und wartete, dass er auch einen Blick in den Himmel warf.

Minuten später, war es dann soweit. Er sah ebenfalls in den Sternenhimmel.
Das war meine Chance. Ich schüttelte meine Arme und hatte so die Chance, seinem Griff zu entkommen.
Aber die Rechnung hatte ich ohne meine Schuhe gemacht.
Eigentlich hatte ich keine Balanceprobleme mehr, aber rennen ging nun beim besten Willen nicht. Stöckeln wäre vielleicht noch drin gewesen, aber rennen...
Also griff Blödmann nur nach meiner Taille und hatte mich wieder in seiner Gewalt.
Bei seinem Griff, lief mir wieder ein kurzer Schauer über den Rücken.
Aber es war ein durchaus angenehmer Schauer.
Ob der Rücken so etwas wie eine erogene Zone war?
'Hier geblieben kleine Eisprinzessin. Du glaubst doch nicht im Ernst, du könntest in den Schuhen vor mir flüchten.'
'Tja, eigentlich hatte ich das gehofft, aber irgendwie wollten die nicht so wie ich. Könntest du mich also bitte los lassen?'
'Nein, könnte ich nicht.'
'Bitte.'
'Ich lass dich nicht los.'
'Bitte Shane, lass mich los. Du tust mir weh.'
Schnell lockerte er seinen Griff ein wenig, aber der dachte nicht daran, mich los zu lassen.Mist. McDonalds konnte ich mir für diesen Abend wahrscheinlich wirklich abschmatzen.So ein Scheiß aber auch.
Das sah mein Magen anscheinend auch so, denn der meldete sich jetzt zu Wort.

'Da, siehste. Der will auch mitreden. Und...ich weiß ja nicht, ob du das verstanden hast, aber das bedeutet HUNGER!'
'Ich habe dich und deinen Magen sehr wohl verstanden. Aber es tut mir Leid. Du kannst nicht vom Gelände weg. Du würdest nicht mehr hinein kommen.'
'Und warum sagst du mir das erst jetzt?'
'Weil du mir ja vorher nicht zugehört hast.'
'Toll. Und jetzt? Ich habe Hunger.'
'Tja, dir bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Aber um die Zeit sinnvoll zu nutzen, kannst du schon mal den nächsten Tanz mit mir üben.'
'Und mit was willst du mich dies Mal foltern?'
'Discofox.'
'Und mit was willst du mich dies Mal foltern?'
'Einem langsamen, einfachen Discofox.'
'Wie geht der?'

Er ersparte sich die Worte und griff wieder nach meinen Händen. Dann fing er an vor und zurück zu gehen und mich hinter sich her zu ziehen.
'Könntest du deine Schritte für mich wenigstens kommentieren? Ich bekomme zwar allmählich ein Gefühl dafür, aber es wäre dennoch sehr hilfreich, wenn du dabei reden würdest.'
'Im Gegenzug dazu, wäre es auch von dir hilfreich, einfach mal die Klappe zu halten. Dann könntest du dich auf die Schritte konzentrieren und bräuchtest keinen Kommentator.'Jetzt wäre wieder der Zeitpunkt, um das Augenbrauen hochziehen zu üben. Also. Das Gesicht entspannen und dann versuchen eine Augenbraue langsam nach oben zu ziehen. Mit beiden ging das ja, aber mit einer wollte das nicht so richtig.
Während ich übte, merkte ich, dass Blödmann mir amüsiert zusah. Na und, sollte er doch. Es gab sicherlich auch Dinge, die ich konnte und er nicht.
'Sag mal, was machst du denn da mit deinem Gesicht?'
'Das geht dich gar nichts an!'
'Wieso nicht?'
'Weil du mich sowieso nur auslachst. Also brauch ich dir das gar nicht zu erzählen.'
'Und wenn ich verspreche nicht zu lachen?'
'Machst du sowieso.'
'Wetten das?'
'Nein, ich weiß, dass du lachst. Die Wette würdest du auf jeden Fall verlieren.'
'Woher willst du das wissen?'
Ganz einfach. Weil du Blödmann bist.
'Weil du immer lachst.'
'Tu ich gar nicht.'
'Doch, tust du wohl!'
'Nein, ich grinse.'
'Das ist doch dasselbe!'
'Gar nicht wahr.'
'Natürlich. Erzähl mir nichts, du wurdest wahrscheinlich schon mit einem Grinsen im Gesicht geboren.'
'Lachen ist gesund.'
'Ha, siehst du! Du hast selber gesagt du lachst. Also ist grinsen und lachen doch dasselbe!''Gar nicht.'
'Doch! Natürlich! Hast du doch eben selbst gesagt.'
'Ich habe nur gesagt, dass lachen gesund ist. Nicht, dass grinsen und lachen dasselbe ist.''Du lachst mich trotzdem aus.'
'Ich lache dich nicht aus.'
'Na dann lachst du halt über mich.'
'Tu ich auch nicht.'
'Du grinst aber immer so doof, wenn ich in der Nähe bin. Also lachst du mich doch aus.''Grinsen und lachen ist nicht dasselbe!'
'Na, dann grinst du mich halt aus!'
Jetzt fing er wirklich an zu lachen.
'Da, siehste. Du lachst über mich.'
'Ja, weil mir noch nie vorgeworfen wurde, jemanden ‚Aus zu grinsen'.'
Darauf sagte ich nun nichts mehr sondern zog eine Schnute.
Aber auch das schien sehr lustig zu sein, denn er musste noch immer lachen. Zwar nicht mehr so schlimm wie eben, aber trotzdem. Er gluckste wie ein kleiner Schlumpf vor sich hin.Irgendwie bekam ich durch sein Lachen aber so gute Laune, dass ich gegen meinen Willen mit grinsen musste.
Dieser Junge war wirklich eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Und wenn nicht für die Allgemeinheit, dann halt für mich.
'Ja, ist gut. So lustig wars dann auch nicht.'
Immer noch grinsend, fingen wir wieder an zu tanzen, denn bei seinem Lachanfall, war das irgendwie nicht mehr so ganz möglich gewesen.
Warum amüsierte ich ihn eigentlich so? Was war an mir so schwer erheiternd?
'Du wolltest mir noch erzählen, was du da eben mit deinem Gesicht angestellt hast.'
Fing der schon wieder damit an.
'Nenn mir einen Grund, warum ich dir das erzählen sollte.'
'Ganz einfach. Weil du total verrückt nach mir bist.'
Bitte was!?
'Ich glaub ich hab mich gerade verhört. Was hast du gesagt?'
'Ich habe gesagt, du bist total verrückt nach mir.'
Verrückt? Nach ihm!?
Anscheinend war er verrückt!
Genauer gesagt war der Junge total irre!
'Ja, das glaubst aber auch nur du.'
'Ich glaube es nicht, ich weiß es.'
'Soll ich dir mal sagen, was ich weiß?'
'Das du total verrückt nach mir bist?'
'Nein, dass du gleich starke Schmerzen verspüren wirst, wenn du noch einmal so eine bescheuerte Behauptung loslässt.'
'Was ist das? Eine Drohung?'
'Nein, ein Versprechen, das ich sicherlich mit großer Freude halten werde. Also, lass noch einmal so etwas los, und du wirst die Nacht in der Notaufnahme verbringen müssen. Willst du das wirklich riskieren?'
'Was genau für Schmerzen wären das?'
'Große, schreckliche Schmerzen.'
'Oh ja sicher. Willst du wieder Venusfliegenfalle spielen und nach mir schnappen?'
'Nein, ich werde Pferd spielen und austreten. Wer weiß, vielleicht hab ich Glück bzw. hast du Pech und ich treffe...empfindliche Stellen?'
'Und du glaubst wirklich, ich würde jetzt Angst vor dir haben?'
'Nein, ich weiß es. Glaub mir, Reggie wird mir diese Schuhe nicht ohne Grund gegeben haben.'
'Ja, nämlich damit sie zu deinem Kleid passen. Ist dir das noch nicht in den Sinn gekommen?'
'Das sicherlich auch, aber falls ich mich vielleicht wehren muss, sind diese Schuhe sicherlich ein nützlicher Bonus.'
'Oh toll. Und wenn du mich dann treten willst, was ist, wenn ich dein Bein festhalten würde? Du wärst mir schutzlos ausgeliefert. Denn genug Kraft, um mich zu schlagen, wirst du nicht haben.'
Obwohl ich schon Luft geholt hatte, musste ich erst einmal nachdenken, was ich nun sagen sollte.
Verdammt. Er hatte schon wieder Recht.
'Ich könnte es sicherlich eine Weile auf einem Bein aushalten. Dann würde ich mit meinem anderen versuchen dein Gesicht zu treffen und irgendwann wäre ich wieder frei.'
Herausfordernd schaute ich ihm ins Gesicht.
'Ja, aber was, wenn ich dich einfach nie wieder loslassen würde...', sagte er und kam auf mich zu...

Ich weiß nicht so wirklich, ob der nicht genauso schlecht ist, wie der vorherige...ich hoffe aber einfach mal auf positives Feedback ;)







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