Wer ist denn nun der richtige für's erste Mal? (Vorgeschichte)

Autor: Aa++!!Tammy
veröffentlicht am: 17.05.2009




Gerade als ich dabei war mich fertig zu machen hörte ich wie etwas am Fenster abprallte. Es klang als ob jemand Steine an mein Fenster warf. Schlagartig wurde mir bewusst was das hieß. Ich ging zum Fenster und öffnete es. Denn Steine gegen das Fenster zu werfen war unser Geheimzeichen. So mussten wir früher nicht an unseren Eltern vorbei, wenn wir miteinander reden wollten, denn die hätten sicher gedacht wir wären zusammen.Denn mit wir meine ich kein Mädchen, sondern Felix. Da unten stand Felix mein ältester und bester Freund.
Ja ich weiß, jetzt kommen wieder diese Vorurteile von wegen ein Mädchen und ein Junge können nicht einfach befreundet sein ohne, dass da was läuft. Aber naja, als wir Freunde wurden waren wir gerade mal 10 Jahre alt. Damals war es mir egal.
Er kam am ersten Tag der 5.ten Klasse mit einem gebrochenen Arm in die Schule und ein paar aus der 9.ten nutzten das aus und wollten ihn abzocken. Ich weiß nicht mehr warum, aber ich hab mich dazwischen gestellt und sie angeschissen. Ich habe glaub ich so was in der Art gesagt wie: Ihr seid ja harte Kerle! Das ich nicht lache. Ihr vergreift euch an jüngeren. Wie arm ist das denn!
Das hat ihnen gar nicht gepasst. Doch zu meinem Glück kam genau in dem Moment eine Lehrerin vorbei, als einer ausholte und mir eine blutige Nase schlug. Wer weiß was die sonst noch gemacht hätten. Am Ende hätte ich noch den Zweiten Schultag im Ganzkörpergips verbringen müssen.
Die Fieslinge mussten einen Monat das Schulklo putzen, Felix und ich wurden dicke Kumpels und heute, sechs Jahre später sind wir‘s immer noch.
Ich hatte eigentlich fast immer nur Jungs als Freunde, denn mit Mädchen kam ich irgendwie noch nie so richtig klar. Ich war, bin und werde nie eine sein, die am Morgen drei Stunden vor dem Spiegel steht.
Ich ging zum Fenster und öffnete es. Ich rief ihm ein „Komm hoch!“ entgegen und hastete auch schon wieder zu meinem Kleiderschrank
Er kletterte an der stabilen Pflanzenrankenleiter zu meinem Fenster hoch, stieg ins Zimmer und umarmte mich: „Hey Lali, was ist denn los?“
„Ach, ich mach mich nur für mein Date mit Tim fertig.“
Ich lies meinen Blick über meine heißgeliebte Büchersammlung schweifen, die ich bestimmt jeden zweiten Tag neu ordnete.
In all den Liebesgeschichten in den Büchern hatten die Hauptfiguren Freundinnen. Manchmal viele, manchmal nur eine oder zwei und natürlich eine allerbeste Freundin.
Ich hatte einen Freund und einen Kumpel, mit dem ich über alles reden konnte. Einen Kumpel, dessen Unterlippe öfter mal aufgesprungen war, weil er ständig darauf herum kaute.„Sag mal, wie wäre es, wenn wir nochmal eine Filmenacht veranstalten. So wie früher.“
„Klar! Super gerne! Aber heute geht’s doch nicht. Jahrestag. Da kann ich nicht absagen.“
„Ach so… ich kann immer noch nicht verstehen was du von dem willst. Das ist doch der Volldepp vom Dienst. Du hast was Besseres verdient, aber bitte …“„Hey, ist das etwa Eifersucht?“
„Ich mein ja nur.“
„Hey, das holen wir Morgen nach. Okey?“
„Okey, dann lass ich dich mal alleine, dass du dich für deinen Tim umziehen kannst. Ciao Lali!“
Er grinst vielsagend und kletterte aus dem Fenster. Als er unten war winkte ich ihm noch kurz zu.
Als er dann weg war machte ich meinen Kleiderschrank auf und zog über mein schwarzes Top den Pulli an den er mir vor einer Woche im Einkaufszentrum gekauft hatte. Er war aus einem dünnen Stoff der weiß-gelb gestreift war. Normalerweise mochte ich die Farbe Gelb nicht so, aber diesen Pulli hatte ich schon dreimal waschen müssen, weil ich ihn dauernd an hatte.
Nachdem ich mich umgezogen hatte schnappte ich mir die Fernbedienung, schaltete den Fernseher an und legte mich aufs Bett. Ich zeppte durch die Kanäle bis ich eine halbwegs gute Serie entdeckte. Doch ich bekam nicht viel davon mit, denn ich schlief nach 5 Minuten ein.Als ich später aufwachte erschrak ich fast zu Tode. Denn mit einem Blick auf meine Uhr wurde mir bewusst, dass ich nur noch 10 Minuten hatte, bevor ich losmusste. Ich hetzte ins Bad und bastelte mich so gut wie möglich zu Recht.
Eine viertel Stunde später stand ich vor seiner Haustür und wollte gerade klingeln als mir plötzlich jemand von hinten seine Hände auf die Augen legte und mir ins Ohr hauchte: „Rate mal?“
„Tim!“, sagte ich verzückt.
Er nahm mir seine Hände von den Augen und ich drehte mich um. Wir sahen uns einen kurzen Moment in die Augen und küssten uns dann. Es war toll und ich war sowieso schon total gut drauf weil heute unser Erster Jahrestag war.
Wir küssten uns eine Weile vor dem Haus, doch dann schlug er vor hoch in sein Zimmer zu gehen und den Tag zu feiern.
Als er mir oben die Türe zu seinem Zimmer auf hielt, sah ich, dass er den ganzen Raum mit Kerzen und Rosen dekoriert hatte. Er griff mir von hinten um die Taille, vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und sagte: „Alles Gute zu unserem Jahrestag. Schau mal, da auf den Tisch.“
Er deutete zu seinem Kniehohen Couchtisch und ich sah meinen Lieblingskuchen dort stehen. Himbeersahnekuchen. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn gleich nochmal. Als ich das zweite Mal zum Tisch sah bemerkte ich, dass auch noch eine Kanne Tee und ein Päckchen darauf standen. Ich ging hin schenkte uns eine Tasse Tee ein und er gab mir das Päckchen.„Danke.“
„Bitte. Gern geschehen. Und jetzt pack es schon aus.“
Als ich langsam das Geschenk auswickelte kam eine wunderschöne Kette zum Vorschein an der ein kleiner Herzanhänger baumelte.
Ich strahlte ihn fröhlich an und er strahlte zurück. Es war ein wundervolles Gefühl so angesehen zu werden. Und im nächsten Moment küsste er mich wieder, doch dieses Mal war es anders. Irgendwie erwartungsvoller als die Vorherigen Male. Dann drückte er mich ganz fest an sich und ich spürte wie sich auf einmal seine Hand unter mein T-Shirt verirrte. Im ersten Moment war ich wie gelähmt, doch als ich spürte, dass er auch noch seine zweite Hand drunter schob hielt ich sie fest.







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