Dreams come true

Autor: __enchanted
veröffentlicht am: 07.08.2009




Wir gehen noch schnell zu mir nach Hause um die Badesachen einzupacken. Danach müssen wir für Kevin noch eine Badehose kaufen gehen, weil seine zu Hause ist und dorthin können wir im Moment nicht. Caro hat kurzfristig zu gesagt und kommt jetzt auch mit.
Zusammen machen wir uns drei also auf den Weg und da es so schönes Wetter ist, sind auch viele Leute ins Freibad. Nach dem wir unsere Bikinis und Badehose angezogen haben, suchen wir uns einen freien Platz, den wir auch relativ schnell gefunden haben. Kevin will natürlich sofort ins Wasser. 'Halt, halt kleiner Mann. Du musst dich zuerst noch eincremen.', halte ich ihn auf. Mürrisch setzt er sich auf sein Badetuch und lässt sich von mir eincremen. Und dann düst er zum Becken weil er schon einen Kindergartenkollegen erspäht hat. Ich lasse meinen Blick ein bisschen schweifen und sehe mir die verschiedenen Gesichter an… Und da sehe ich ihn wieder, 'Meinen' Schönling. Aufgeregt schuppse ich Caro mit dem Ellbogen. 'Da hinten. Siehst du? Dort ist der Mann von dem ich dir erzählt habe!' Sie wendet sich in die Richtung die ich ihr weise und lässt Luft zischend zwischen den Zähnen entweichen. 'Das nenn ich mal ein Prachtstück! Liz, wehe wenn du ihn dir nicht schnappst!!' Sie hat recht. Er war ein Prachtexemplar. Da er nur Schwimmhosen an hat, sieht man seinen perfekten Waschbrettbauch. Er hat extrem breite Schultern und mächtige Oberarme. Zum Anbeissen. Nach Kevins Wunsch gehen wir auf eine Wiese Fussball spielen. Wir haben riesen Spass. Kevin lacht die ganze Zeit ausgelassen und Caro und ich lachen uns immer fast kaputt, wenn Kevin mal wieder komisch umfällt. Da schiesse ich einmal zu fest und der Ball rollt in Richtung Schönling und bleibt keinen Meter von ihm entfernt liegen. Caro wirft mir einen Blick zu, der wohl bedeutet: Schnapp ihn dir. Wen jetzt, den Schönling oder den Ball? Ich setze mich in Bewegung um den Ball zu holen. Er liegt lässig da und liest ein Buch. Wer liest im Freibad schon ein Buch? Hoffen wir nur mal, dass er nicht so spiessig ist wie er jetzt scheint. 'Tut mir leid. Ich hab wohl ein bisschen zu scharf für den Kleinen geschossen…', entschuldige ich mich bei ihm. Erst jetzt sieht er von seinem Buch auf und fixiert mich mit einem stechenden Blick seiner eisblauen Augen. Mir wird auf einmal ganz heiss und ich weiss nicht mehr wohin ich schauen soll. 'Schon gut. Ist ja nicht passiert.', sagt er mit einer angenehm tiefen Stimme die mir einen wolligen Schauer über den Rücken jagt. Ich lächle ihn kurz an, drehe mich um und gehe zurück zu Caro und Kevin. Natürlich versuche ich so sexy wie möglich zu gehen aber ich glaube nicht, dass mir das gelingt. 'Er starrt dich immer noch an. Ich glaube mit seinem Blick zieht er dich gerade aus…', stichelt Caro. 'Haha.', sage ich, doch innerlich grinse ich hämisch.
Nachdem ich Kevin zu Kati zurückgebracht habe, gehe ich noch schnell in den Supermarkt einkaufen. Unser Kühlschrank ist wiedermal gähnend leer. Mit zwei Tüten vollgepackt, mache ich mich gutgelaunt auf den Nachhauseweg und sehe mir die Schaufenster unterwegs an. Oh WOW!! Dieses Kleid muss ich haben. Es ist wunderschön. Es ist kurz, würde mir wahrscheinlich bis zu den Knien reichen, hat einen grosszügigen Ausschnitt, der meine Oberweite sicher gut betonen würde und eine passende Farbe. Es ist Apricot. Das würde meine Haare und mein Teint dezent unterstreichen. Traumhaft. Ich achte gar nicht auf den Weg und plötzlich stosse ich heftig mit jemandem zusammen. Vor Schreck lasse ich meine Taschen fallen und die ganzen Einkäufe verteilen sich rund um mich auf dem Boden. 'Shit! Auch das noch!', jammere ich und bücke mich um alles wieder einzusammeln. Aber da sind schon zwei Hände, die eifrig alles in die Taschen zurückpacken. 'Es tut mir leid. Ich habe nicht auf den Weg geschaut.', höre ich eine tiefe, ziemlich bekannte Stimme sagen. Ein weiteres Mal entglitt mir Yoghurtbecher aus der Hand. Entsetzt sah ich auf und blickte in zwei blaue Augen. Er lachte ein heisere Lachen. 'Schreckhaft sind wir wohl auch?', fragte er grinsend. 'Nein, eigentlich nicht!', antwortete ich ziemlich zickig. 'Ich bin ja wohl nicht alleine schuld?!', in seinen Augen blitzte der Schalk. 'Sie müssen sich immer auf solche Frauen wie mich achten. Kann ja mal passieren, dass man in einem Schaufenster ein schönes Kleid sieht?! Oder nicht?' antwortete ich schnippisch. Er zog eine Augenbraue hoch (wieso können das alle und ich nicht???) und sah mich skeptisch an. 'Okay. Noch einmal, es tut mir sehr leid.' 'Mir nicht.' Er lachte. Er lachte mich aus. Ich funkelte ihn wütend an. Die Taschen waren innert kürzester Zeit wiedergefüllt und wir standen auf. 'Danke.', sagte ich leicht pikiert. 'Keine Ursache.', sagte er grinsend. 'Ich heisse Marc. Und sie?', fragte er mich. Lisanne…aber mir ist Lis lieber.', sagte ich ein mürrisch. Ich hasste meinen vollen Namen. 'Wohnen sie in der Nähe?', fragte er weiter. Ich nannte ihm meine Adresse. Er schaute sich um. 'Ihnen gefällt das Kleid in Apricot.', meinte er. Es war keine Frage, eher eine Feststellung. Ich nickte: 'Also ich müsste dann mal los. Und…ja ähm…es tut mir leid.', murmelte ich. Er lachte wieder. 'Ist ja nichts Schlimmes passiert. Meinen Sie nicht?' Machte er sich schon wieder lustig über mich. Ich drehte mich auf dem Absatz um und stolzierte davon, so gut es eben ging mit zwei schweren Einkaufstaschen. Und ich hätte schwören können, dass ich ihn hab lachen hören. Frechheit. Arroganter Schnösel.
Zuhause räumte ich gleich die Einkäufe in die Schränke und als ich fertig war, zog ich mich um und schaute fern. Ich nahm mir vor, heute Abend ein DVD zu gucken und suchte in der Sammlung nach einem zu dem ich gleich Lust hatte. Hmm… Schlussendlich entschied ich mich für Underworld. Ich brauchte mal wieder etwas Action. Ich mochte eigentlich Filme mit solchem Gemetzel nicht, aber den liebte ich überalles. Ich wusste nicht genau warum. Aber Scott Speedman sah in diesem Film ja wirklich gut aus. Nur so nebenbei… Caro kam nach Hause. Ich schaute auf die Uhr. War sie nicht zu früh hier? Sie kam ins Wohnzimmer, perfekt gestylt, und sah mich entsetzt an. Habe ich was verpasst? 'Sag jetzt nicht du hast es vergessen? Lisanne!!!!', kreischte sie hysterisch. Ach du heilige Sch*****. Ich knirschte mit den Zähnen: 'Tut mir wirklich leid. Ich war noch einkaufen. Ich habe es wirklich total vergessen.' 'Ich glaube das einfach nicht. Es ist Samstag, wir machen das jeden Samstag!' 'Ja, t'schuldigung', murmelte ich niedergeschlagen. 'Wie willst du dich jetzt in so kurzer Zeit fertigmachen? Ich möchte gehen. Wir verlieren zu viel Zeit.', klagte sie. 'Du kannst doch trotzdem gehen. Ist ja auch egal. Ich bleibe hier und schaue mir das DVD. Was meinst du?' Sie sah enttäuscht aus aber schlussendlich willigte sie ein und ging dann auch kurze Zeit später. Ich fuhr zusammen als es wenig später an der Tür klingelte. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete. Vor der Tür stand ein junger Mann, der sah irgendwie nach einem Dienstboten aus. 'Hallo. Sind sie Lisanne?' 'Ähm…ja.', sagte ich überrascht. 'Ich habe hier was für Sie.' Mit diesen Worte drückte er mir ein Packet in die Hand. 'Danke.' 'Wenn sie dann hier bitte unterschreiben würden?', sagte er und hielt mir ein Klemmbrett hin. Er verabschiedete sich und ich ging wieder in die Wohnung zurück. Ich öffnete voller Neugier das Packet. Es war wirklich nicht klein. Etwas in Seidenpapier eingewickeltes lag darin. Darauf ein kleiner Brief. Ich öffnete ihn und las:

Noch eine kleine Aufmerksamkeit, wegen heute Nachmittag.
Am nächsten Mittwochabend um 19:00 im Le Fleur d'Or.
Warte auf Sie.

Marc

Ich wickelte das Papier auseinander und darin lag…WOW das glaubte ich jetzt nicht.Darin lag mein Kleid, das in Apricot, welches ich im Schaufenster gesehen habe…







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