Klänge der Nacht

Autor: _Britta_
veröffentlicht am: 31.05.2009




Ich wollte es schnell hinter mich bringen, wollte sie töten und sie endlich vergessen. Ich wusste, das würde ich bestimmt nie, die Wunde würde mit der Zeit kleiner werden doch ich würde sie nie vergessen und es mir nie verzeihen. Ein Teil von mir dürstete trotz allem nach ihrem Blut. Ich konnte ihren Puls hören, Der Klang ihres Blutes rauschte in meinen Ohren. Ich wollte mich diesem Teil hingeben damit es schneller vorbei ginge. Aus den Augenwinkeln sah ich Bewegungen in den Büschen. Natürlich! Auch jetzt wollte man mich noch kontrollieren. Aber ich würde es ja machen. Einer nach dem anderen kamen sie heraus. Alle waren sie gekommen. Aber das war ja logisch gewesen, schließlich sollte dies meine Aufnahme in den Zirkel sein. Mein Mund lag schon an ihrer Kehle als mir die rettende Idee kam. Wenn ich sie schon nicht rettend konnte, ich würde sie nicht sterben lassen müssen. Ich könnte sie zu einem von uns machen! Konnte ich das aber verantworten?Ich denke schon, alles war besser als sie zu töten. Aber…die anderen durften dies nicht mitbekommen. Für sie musste es so aussehen, als ob sie sterben würde. Aber wie würde ich dies hinbekommen? Schnell rechnete ich mir eine ungefähre Chance aus, wie viel ich trinken müsste um sie langsam zu einem Vampir zumachen. Das war nicht schwer. Nach ungefähr zehn Zügen würde ihr Puls so schwach werden, dass alle denken müssten, dass sie schnell sterben würde. Dann würden sie alle die Potenziale Leiche liegen lassen, irgendjemand von den Menschen würde sie finden und nach etlichen Wochen Schmerzen würde sie dann als Vampir aufwachen. Das war es. Das war mein Plan. Dies alles dachte ich in zwei Sekunden!
Noch ein letztes Mal sah ich auf in die Gesichter meiner Freunde. Waren sie das überhaupt noch? Ja ich denke schon, sie konnten nichts für ihr Wesen, ihre Gefühle…genauso wenig wie ich. Und dann ließ ich meinen Durst den Willen über mich übernehmen und biss zu!

Am Anfang spürte ich gar nichts. Doch dann ließ mich der süße Geschmack Menschenblutes fast den Verstand rauben. Doch nur fast! Ich zählte die Züge…drei, …vier, …fünf…
Ich ließ mir soviel Zeit wie möglich…sieben,…acht…
Und als ich bei zehn ankam spürte ich, wie ihr Blut in Wallungen geriet…das war das Zeichen das mein Vampirgen ihr Zentrales Nervensystem erreicht hatte. Gleich würde ihr Puls schwächer werden…so! Ich hörte auf zu trinken und ließ sie zu Boden fallen. Für die anderen musste dies aussehen als ob ich über sie hinweg gekommen war. Aber das stimmte nicht!


Die Zeit war stehen geblieben.


Ich hörte nicht die Jubelschreie meiner Kollegen die mich in den Kreis aufnahmen. Ich hörte nicht meinen Namen der immer und immer wieder gerufen wurde. Für mich war Stille. Ich sah nur sie, wie sie am Boden lag und mit dem Gen kämpfte. Sie würde es nicht schaffen. Sie würde so werden wie ich.
Ein Vampir!


Der Schmerz überschwemmte meinen Körper. Ich spürte dass etwas Fremdes in mich eingedrungen war. Ich kämpfte um mein Leben, doch es half nichts. Ich konnte mich kaum noch spüren. Was war passiert? Ich wollte aufstehen und gehen, doch meine Beine wollten nicht. Ich spürte keine Kraft mehr in mir, nur noch Schmerzen. Ich konnte meine Augen nicht öffnen aber ich konnte immer noch sehr gut hören.

'Du hast es geschafft! Ludwig, Ludwig er lebe hoch!'
'Verdammt endlich! Ludwig du hast es geschafft, du bist über sie hinweg!'
'Ludwig, gut gemacht!'
Hatte er das mit mir gemacht? Redeten sie etwa über mich?
Ich hatte Schmerzen, wieso halfen sie mir nicht?
Ich spürte einen Druck an meinem Hals, was war dort los?
'Sie hat nur noch einen sehr schwachen, unregelmäßigen Puls. Sie wird bald sterben. Gut gemacht!'
Und dann hörte ich lautes Klatschen, Jubel und Schreie.
Immer wieder hörte ich Ludwigs Namen. War er schuld an meinen Schmerzen?
Ich wusste es nicht. Aber stimmte es dass ich sterben würde? Oh mein Gott!
War es jetzt endlich soweit. Nein, ich glaube die Schmerzen waren nicht für den tot und ich glaube wenn ich sterben müsste, könnte ich bestimmt nicht mehr so gut hören.
Die lauten Schreie wurden langsam leiser, ich glaube die Menschenmenge ging. Aber warum ließen sie mich zurück? Sie konnten doch nicht etwa so herzlos sein und jemand verletzten liegen lassen oder?Aber alle gingen und dann war es Still. Nur noch einer war da. Er beugte sich zu mir und flüsterte:

'Es tut mir so leid. Vergib mir. Ich habe dir etwas schreckliche angetan. Doch Alles wird gut. Ich muss jetzt gehen doch wenn alles wieder in Ordnung ist wirst du mich finden. Gehe einfach wieder zu dem Gebäude in dem der Ball statt gefunden hat. Dort werde ich auf dich warten. Ich liebe dich!'

Und dann hörte ich schnelle Schritte die mich verließen. Und als ich dann alleine war fiel ich in Ohnmacht. Wenn ich wieder aufwachen würde wäre nichts mehr sowie es war.
Doch dass wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht!







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