Ein unvergesslicher Stern

Autor: Ande
veröffentlicht am: 20.04.2009




Am Flughafen angekommen gingen wir zum Schalter und gaben mein Gepäck ab. Ich hatte Stift und Papier bereits in meiner Hand, da Tanja nicht weiter mit gehen konnte. So verabschiedete ich mich von ihr und bedankte mich nochmals schriftlich für die Unterstützung. Als ich endlich durch die Sicherheitskontrollen durch war schnaufte ich einmal tief durch und ging mit gespieltem Selbstbewusstsein in die Lounge, da ich einen Platz in der First-Class reserviert hatte, soviel Luxus musste sein. Es waren noch quälende 30 minuten bis ich zum Flugzeug musste. Ich setzte mich auf eine Ledercouch am Fenster und schaltete meine Musik ein. Mir fiel ein das es ein sehr gutes und teures Internat war und ich eben, nicht gerade hervorragend ausgesehen hatte, kramte ich meinen Spiegel heraus und warf einen Blick hinein. Allerdings musste ich zugeben, dass ich gar nicht so schlecht aussah. Ich trug die Haare offen und hatte langes dunkel braunes Haar mit einigen Wellen und einem schrägen Pony. Meine Augen waren Mereesblau und mein Teint war blass, um nicht zu sagen sehr blass. Die Haut fühlte sich rein und glatt an.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
'' Hallo. Ist neben dir noch ein Platz frei? '' fragte ein gutaussehender Junge. Er war vielleicht 17 oder 18 Jahre alt, hatte kurzes braunes gelocktes Haar und blaue strahlende Augen. Seine Stimme war tief aber deutlich. Mein Mund öffnete sich und ich versuchte etwas zu sagen, bis mir ein fiel, dass ich doch gar nicht reden konnte. Also nickte ich nur kurz mit dem Kopf und kramte schnell meinen Spiegel weg. Er setzte sich sanft auf die Couch neben mich und sah mich mit seinen großen Augen an. Ich konnte den Blick nicht deuten aber ich wusste, dass ich ihn mochte. Ich weiß nicht wieso ich das wusste aber mir war direkt klar das er etwas ganz besonderes ist. Aber wieso setzte sich solch ein Traumtyp gerade neben mich? Hatte er mich etwa erkannt und wusste wer ich war? Ich schaute mich um, und ich glaube er bemerkte meine Blicke und sagte leise.
'' Hm.. Ich sitze einfach zu gerne am Fenster. ''
Ich lächelte ihn an, es sollte selbstbewusst wirken, aber ich glaube es bewirkte genau das Gegenteil. Mit hoch rotem Kopf drehte ich mich von ihm weg und versuchte zwanghaft meine Röte aus dem Gesicht zu vertreiben, hoffnungslos wie ich es schon geahnt hatte.
Seine Blicke, sein lächeln, er zieht mich magisch an. Ich fühlte mich ungewohnt wohl in seiner Nähe, er strahlte etwas aus, was mir ein ungewohntes Gefühl in den Magen brachte.Er blickte mich an.
'' Ich heiße übrigens Tim und du? ''
So schnell ich konnte griff ich nach meinem Stift und dem Zettel und schrieb.
'' Alex, also eigentlich Alexandra, aber naja nenn mich einfach Alex. ''
'' Gerne, und Alex wohin geht denn dein Flieger? '' fragte er sanft und grinste mich an.Genau in diesem Moment kam eine Lautsprecher Durchsage für meinen Flug. Das hieß ich musste los. Ich drehte mich verlegen zu ihm um und deutete mit meinem Zeigefinger auf den Lautsprecher. Zum Glück verstand er sofort was ich meinte.
'' Viel Spaß auf deiner Reise. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. ''
Ich lächelte ihn an und hoffte, dass er es verstand, dass ich ihm versuchte zu zeigen, dass ich mich ebenfalls freuen würde.
Voller Hoffnung ihn irgendwann einmal wieder zu sehen drehte ich mich um und verschwand hinter einer Ecke so schnell ich nur konnte.

Wie wird es ihm Flugzeug sein? Wird mir wieder schlecht? Kommen wir überhaupt heil an? Diese und noch tausend andere Fragen zischten durch meinen Kopf. Wenn es ums Fliegen ging war ich nie besonders tapfer. Ich hatte furchtbare Höhenangst und allein schon bei dem Gedanken über ein Meer zu fliegen wurde mir schlecht.

Langsam ging ich zu der Masse die schon vor der Schleuse wartete und stellte mich etwas abseits hin.
'' Entschuldigung, aber haben sie ein First Class Ticket? '' fragte mich eine kleine dicke Frau, ich nahm an es war eine Stewardess.
Ich nickte kurz mit dem Kopf und zeigte ihr mein Ticket. Einige Sekunden später drückte sie mich in die Schleuse und ich ging mit zittrigen Beinen an Bord. Am Flugzeugeingang blieb ich stehen und schloss für einige Sekunden meine Augen, um all meine Gedanken erst einmal zu sortieren.
'' Ist mit ihnen alles in Ordnung? '' fragte mich eine hohe piepsige Stimme. Ich zuckte zusammen und nickte energisch mit dem Kopf. Sie nahm mir mein Ticket aus der Hand und sah es sich an.
'' Ich bringe sie zu ihrem Platz. ''
Leise folgte ich ihr nach ganz vorne in das Flugzeug und setzte mich auf den von ihr angedeuteten Platz ans Fenster. Sie reichte mir mein Ticket und war sofort wieder verschwunden.
Mein Sitz war weich und bequem, er war breiter als die in der Business Class und hatte genügend Platz nach hinten und nach vorne um gerade liegen zu können. Es war ein Traum, doch bei dem Gedanken gleich in der Luft zu sein wurde mir schlecht.Ich war gerade dabei, meinen schweren Rucksack in ein kleines Fach über meinen Sitz zu quetschen, als ich hörte, dass gerade die anderen Passagiere an Bord kamen. Dann fiel mir erst auf, dass selbst hier noch niemand saß außer ich. Langsam füllten sich die leeren Sitzreihen in der First Class. Ich hoffte eigentlich Tim nochmal zu sehen, aber nichts geschah.Als erstes kam eine große Blondine, sie war wunderschön und schlank. Sie kam mit fünf weiteren hübschen Frauen herein, ich erkannte erst nach einer Weile, dass es die Finalistinnen aus einer bekannten Fernsehsendung für Models war. Ich versuchte nicht zu sehr zu ihnen herüber zu starren, denn ich war ja in der First Class und hier fragt mein niemanden nach Autogrammen. Also kramte ich mein Buch heraus das ich grad las und versuchte mich abzulenken. Die weiteren Personen, die in die Maschine einstiegen bekam ich gar nicht mehr mit. Ich nahm es noch nicht einmal richtig wahr, als sich eine kräftige alte Dame mit Pelz neben mich setzte. Nur den unangenehmen Duft ihres Parfüms ließ mich kurz von meinem Buch aufschauen.

Etwa eine halbe Stunde später startete die Maschine und ich merkte wie sie abhob. Mir traten Schweißperlen auf die Stirn und meine Luft wurde eindeutig viel zu knapp. Schnell holte ich mir meinen I-Pod aus der Hosentasche und versuchte mich mit einem ruhigen, angenehmen Lied zu entspannen. Es half ein wenig. Einige Minuten nachdem ich die Musik angemacht hatte, war ich auch schon eingeschlafen.
Die letzte Nacht war doch zu anstrengend gewesen, um im Flugzeug nicht einzuschlafen.

'' Bitte beachten sie, dass wir in etwa 15 Minuten landen werden. Wir bitten sie sich anzuschnallen und sich für den Landeanflug bereit zu machen. ''
Ich wurde aus meinem Tiefschlaf geweckt und erschrak erst einmal, dass ich diesen Flug ohne eine Beruhigungstablette überstanden hatte.
Sofort folgte ich den Anweisungen der angenehmen Stimme aus dem Lautsprecher, schnallte mich an und packte meinen I-Pod wieder in meine Hosentasche.







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