Beautiful mess - manchmal kommt alles anders...

Autor: xAlinax
veröffentlicht am: 17.07.2009


So, das ist der letzte Teil meiner Geschichte. Tut mir echt Leid, dass ich mir so lange Zeit damit gelassen habe, aber ich kam an einer Stelle einfach nicht weiter und habe mich nun endlich dazu aufgerafft, es fertig zu schreiben. Freu mich über Feedback. Gerade jetzt, wo es zu Ende ist, interessiert mich eure Meinung. Was hat euch gefallen? Was war weniger gut? Ich weiß, dass einige mit dem Ende nicht zufrieden sein werden, aber ich hielt es für das Beste, es so enden zu lassen. Hoffe auf viel Rückmeldung. Danke schonmal.

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Auf halbem Weg trennten Marc und Maja sich, denn Marc wurde woanders gebraucht. Maja wollte stattdessen auf ihr Zimmer gehen und sich noch einmal frisch machen, weil sie nun auf die Bühne gehen würde und da konnte sie unmöglich ungeschminkt auftreten, immerhin würden alle Blicke auf sie gerichtet sein. Auf ihrem Zimmer angekommen machte sie sich schnell zurecht, trug Lippenstift und Lidschatten auf. Sie hatte nicht sehr viel Zeit, deswegen sah das Ergebnis nicht sehr berauschend aus und nach dem dritten Versuch ließ sie es bleiben und musste sich damit zufrieden geben, dass sie nun eben doch nicht so gut aussah wie sie es gewollt hatte.
Anschließend griff Maja nach ihrer Gitarre und verließ den Raum wieder. Sie steuerte sie Pausenhalle an und musste überrascht feststellen, dass die fast ganz leer war. Erst mit einem Blick auf den Schulhof verstand sie - die Bühne stand draußen und vor ihr eine Menge von Menschen. Niemand achtete auf Maja, als sie zu den anderen auf den Hof kam und sich neben die Bühne stellte. Im Moment sang gerade ein Mädchen aus der siebten Klasse - sie war nicht schlecht, doch Maja gefiel die Stimmfarbe des Mädchens nicht, obwohl es alle Töne traf.Nach schier endlos langen Minuten war das Lied zu Ende, die Schüler jubelten und klatschten und ein Schüler aus der Oberstufe trat auf die Bühne, ein Mikrofon in der Hand.
'Das war Melina Storms', rief er und schlug dem Mädchen freundschaftlich auf die Schulter. Diese lief rot an vor Freude und eilte schnell von der Bühne zu ihren Freundinnen, die sie schon völlig aus dem Häuschen erwarteten.
Danach war noch ein anderes Mädchen an der Reihe und nach endlos scheinenden Minuten hörte Maja ihren Namen dicht neben ihrem rechten Ohr. Erschrocken drehte sie sich um und blickte dem Schülersprecher Thomas ins Gesicht.
'Du bist die nächste', sagte er freundlich und lächelte sie aufmunternd an, als Maja plötzlich das Gesicht leicht verzog. Einen Moment schien es, als wenn sie einen Rückzieher machen würde, doch dann nickte sie und ging mit langsamen Schritten die Treppe zur Bühne hinauf. Oben angekommen blieb sie vor dem Mikrofon stehen und blickte in die Menge Schüler, die sie erwartungsvoll ansahen. Sie sah Jessicas freudestrahlendes Gesicht und auch Jasmin lächelte sie zuversichtlich an. Sie suchte nach Marc, doch sie fand ihn nicht.
Mit einer vorsichtigen Bewegung griff sie nach dem Mikrofon und sagte dann unsicher: 'Ich-… ich singe ‚If no one will listen'. Und es ist meinen wahren Freunden gewidmet. Jasmin und Jessica, die mir das Leben hier am Internat sehr viel leichter gemacht haben. Danke dafür.'

'Maybe no one told you there is strength in your tears
And so you fight to keep from pouring out
But what if you unlock the gate that keeps your secret soul
Do you think that there's enough that you would drown?

If no one will listen
If you decide to speak
If no one's left standing after the bombs explode
If no one wants to look at you
For what you really are
I will be here still

No one can tell you where you alone must go
There's no telling what you will find there
And, God, I know the fear that eats away at your bones
Screaming every step, 'Just stay here'

If no one will listen
If you decide to speak
If no one's left standing after the bombs explode
If no one wants to look at you
For what you really are
I will be here still

If you find your fists are raw and red from beating yourself down
If your legs have given out under the weight
If you find you've been settling for a world of gray
So you wouldn't have to face down your own hate

If no one will listen
If you decide to speak
If no one's left standing after the bombs explode
If no one wants to look at you
For what you really are
I will be here still

If no one will listen
If you decide to speak
If no one's left standing after the bombs explode
If no one wants to look at you
For what you really are
I will be here still
I will be here still.. '

Als die letzten Töne ihrer Gitarre verklungen war, wagte Maja, endlich aufzusehen. Einige Sekunden herrschte Stille und dann erhob sich Applaus. Sie hörte Pfiffe, Zugaberufe und sie hatte das Gefühl zu träumen. Plötzlich schien alles so unwirklich.
Thomas tauchte hinter ihr auf, nahm das Mikrofon in die Hand und sagte, während er ihr eine Hand um die Schulter legte: 'Und das war unsere bezaubernde Maja Parker mit ‚If no one will listen'!'
Maja befreite sich aus seinem Griff und verließ die Bühne, während schon der nächste Kandidat sie betrat. Jessica und Jasmin kamen ihr entgegen.
'Oh Maja!', sagte sie und fiel ihrer Freundin um den Hals. 'Es war so schön! Unglaublich!''Ja', stimmte auch Jessica zu und lächelte. 'Unglaublich. Viel besser als ich.'
'Das glaube ich nicht', widersprach Maja, 'du bist viel besser als ich, das war doch schon die ganze Zeit-…'
'Maja!' Marc war aus dem Nichts aufgetaucht. 'Du warst großartig! Ich meine, mir war klar, dass du nicht schlecht bist, aber dass du so gut bist… Wollen wir nicht auf deinen Erfolg anstoßen?'
Maja sah zu ihren Freundinnen, wollte sie nicht einfach stehen lassen, doch diese schienen gar nichts dagegen zu haben, ganz im Gegenteil - sie lächelten ihr aufmunternd zu und Jessica machte eine vielsagende Kopfbewegung in seine Richtung, ehe sie Jasmin am Arm fasste und mit ihr davon ging. Dankbar, dass die beiden so viel Verständnis dafür hatten, sagte sie Marc zu und sie machten sich zusammen auf den Weg auf sein Zimmer.
'Du warst echt unglaublich!', sagte Marc zum wiederholten Male, als er aus Alex' Schrank eine helle, edel aussehende Flasche holte, den Korken entfernte und die sprudelnde, farblose Flüssigkeit in zwei Gläser goss.
'Es war in Ordnung', erwiderte Maja bescheiden und nahm das Glas entgegen. Marc setzte sich zu Maja auf das Bett und nahm einen Schluck.
'In Ordnung? Ich bitte dich!', entgegnete er gut gelaunt. 'Ach, wo wir gerade dabei sind. Erinnerst du dich an unsere Wette?'
Es dauerte einige Sekunden, bis Maja begriff, welche Wette gemeint war. Doch dann nickte sie. 'Ja. Wenn du gewinnst, soll ich dir sagen, wie toll du bist. Und dass du Recht hattest.''Also?'
'Also was?'
'Sag es. Ich hab gewonnen.' Marc sah sie erwartungsvoll an.
Maja schwieg einen Moment, doch dann seufzte sie und sagte nachgiebig: 'Du hattest Recht und du bist ein toller Mensch, Marc.'
Danach herrschte kurz Stille und sie tranken beide ihr Glas leer. Maja sah sich in Marcs Zimmer um. Sie war nur selten hier gewesen, da sie meist irgendwo draußen unterwegs waren. Das Zimmer schien wie durch unsichtbare Wände in drei Teile geteilt worden zu sein. Ein Bereich des Raumes war perfekt aufgeräumt. Das Bett war gemacht, der Schreibtisch leer, die Klamotten zusammengefaltet im Schrank. Das war Erics Seite. Die zweite Hälfte war chaotischer, aber man konnte den Überblick behalten. Alex' Bereich jedoch war der reinste Saustall und machte das Durchgehen fast unmöglich.
Neben Marcs Schreibtisch entdeckte Maja eine Gitarre. Sie sah viel teurer und viel schöner aus als die, die sie besaß - neugierig stand sie auf und ging auf sie zu.
'Ich mag deine Gitarre', sagte sie und wollte sie in die Hand nehmen, doch kaum hatte sie sie ein Stück angehoben, fiel etwas vom Schreibtisch. Glas klirrte und zu spät erkannte Maja, dass es ein Bilderrahmen war. Marc sprang hastig auf, um ihr zu helfen, die Scherben aufzuheben.
'Das tut mir echt Leid, ich wollte das Foto nicht -…', wollte Maja sich entschuldigen, doch sie hielt mitten im Satz inne, als sie das Foto sah. Da war ein kleiner Junge zu sehen, der mit seinem Vater, der einen Fisch in der Hand hielt, vor einem großen See stand und glücklich in die Kamera lächelte.
Maja erhob sich langsam und als Marc Majas Gesichtsausdruck sah, tat er es ihr nach.'Das ist mein Vater', sagte er und zeigte auf den jungen Mann neben dem kleinen Jungen. 'Damals haben wir viel zusammen unternommen, aber inzwischen haben wir kaum noch Kontakt…'
'Marc…', sagte Maja leise und legte das Foto beiseite. Gleichzeitig fragte sie sich, wie sie all die Zeit nur so blind gewesen sein konnte.
'Ja?' Irritiert sah er seine Freundin an.
Maja überlegte fieberhaft, was sie tun sollte, doch plötzlich schaltete sich ihr Gehirn aus. Vorsichtig beugte sie sich nach vorne und küsste ihn, ohne, dass sie es wirklich geplant hatte. Nach einigen Sekunden lösten sie sich von einander.
Marc schwieg und sah Maja verwirrt an.
'Du fühlst nichts, richtig?', fragte seine Freundin leise und sah ihm direkt in die Augen.'Nein…', erwiderte Marc und schüttelte leicht den Kopf. 'Ich verstehe nicht-…'
'Ich bin's, Casanova…' Die Worte waren gesagt, noch ehe Maja überhaupt darüber nachgedacht hatte. Sekundenlang sagte niemand was und die Stille war unerträglich.'Was?', brach Marc schließlich das Schweigen. 'Du bist- … du bist meine Cinderella?''Ja. Sieht so aus…' Maja nickte schwach.
Marc sah sie fassungslos an. Wie konnte das möglich sein? Maja war seine Cinderella gewesen? Das Mädchen, dem er alles erzähle, das Mädchen, wegen dem er Stunden seiner Freizeit vor seinem Laptop verbracht hatte? Maja war das Mädchen, in das er sich verliebt hatte?
Es dauerte eine Weile, bis Marc begriff. Jetzt, wo es raus kam, war alles so logisch! Sie waren sich so ähnlich - Cinderella und Maja. Wieso war ihm das nicht vorher schon aufgefallen? Und der Junge, der in der letzten Mail eine Rolle gespielt hatte… damit war er gemeint! Doch wieso fühlte Marc nichts? Eigentlich war sie doch noch immer sie selbst. Eigentlich hatte sich nichts geändert. Er hatte nun seine Chance. Doch er sah in Maja nur das, was er immer in ihr gesehen hatte: Eine Freundin.
'Ich habe es nie begriffen, dabei war es doch so offensichtlich', sagte Maja plötzlich und riss Marc aus seinen Gedanken. 'Ich hätte es merken müssen. Wie blind man doch manchmal ist, wenn man nur eine Person fixiert ist.'
'Ja..', stimmte Marc zu und sah seine Freundin an. 'Es ist ein - ziemlicher Schock, das jetzt zu erfahren. Ich denke, wir wissen jetzt beide, was war.'
'Ja, das glaube ich auch. Ich weiß, was war. Doch was ist? Ich bin für dich nicht mehr die Cinderella, richtig? Ich bin nicht mehr das Mädchen, von dem du mir immer erzählst hast, oder?'
Marc sah zu Boden und schüttelte den Kopf. 'Nein. Du bist immer noch das, was du immer für mich warst: Eine Freundin. Ich weiß auch nicht, ich kann es nicht erklären. Ich weiß, da waren Gefühle für diese Cinderella. Doch jetzt … wo ich weiß, dass du es bist, ist alles weg. Es tut mir Leid.'
Maja sah kurz betreten zu Boden. Doch dann richtete sie ihren Blick auf Marc, der sie entschuldigend ansah, brachte sogar ein Lächeln zustande, als sie sagte: 'Ich werde es überleben. Aber es ist schön zu wissen, dass du es warst, dem ich all die Dinge erzählt habe. Und, was ist jetzt? Gehen wir noch mal runter zu den anderen?'
Marc nickte lächelnd, froh darüber, dass Maja nun kein Drama wie Charlie veranstaltete, sondern seine Meinung und seine Gefühle akzeptierte. Zusammen verließen sie das Zimmer und machten sich auf den Weg auf den Schulhof, da kamen ihnen Jasmin und Jessica freudestrahlend entgegen. Jessica fiel ihr um den Hals und rief glücklich: 'Maja, ich bin in der Schulband!'
'Glückwunsch!' Maja drückte ihre Freundin fest.
Jasmin grinste breit in die Runde. 'So, und nun lasst uns feiern gehen. Auf die Freundschaft!'Maja schielte rüber zu Marc, Marc erwiderte ihren Blick und sagte: 'Ja, auf die Freundschaft!'







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