Beautiful mess - manchmal kommt alles anders...

Autor: xAlinax
veröffentlicht am: 26.04.2009


Im Gemeinschaftsraum der Zehner herrschte reger Betrieb. Die Klasse 9a hatte sich auf den Wunsch von Mr. Baker hin dort versammelt und wartete gespannt, dass ihr Direktor sein Anliegen vortrug.
Es war inzwischen Abend geworden und die meisten hatten die Koffer für den Campingausflug schon gepackt. Es war Gesprächsthema Nummer eins.
Mr. Baker trat vor die Schüler und räusperte sich. 'Nun, schön, dass auch die letzten von Ihnen endlich eingetroffen sind. Ich habe etwas zu verkünden, was jeden einzelnen betrifft. Ich bitte Sie, mir nicht den Kopf abzureißen.'
Einige Schüler begannen zu tuscheln, andere starrten den Lehrer mit einem Blick an, der leise Vorahnung verriet.
'Es geht um den Campingausflug, der ja kommende Woche stattfindet. Es gab einige Komplikationen, das Wetter spielt leider nicht mit, dort ist alles verregnet. Es würde nichts nützen, nun doch zu fahren, ihr würdet sowieso nur in den Hütten sitzen und nichts unternehmen können', sagte Mr. Baker und sah in die Runde. 'Das heißt, dass der Ausflug leider ausfallen wird.'
Kaum hatte der Schuldirektor diese Worte ausgesprochen, da erhoben sich die ersten Proteste.'Aber wir haben schon gepackt!'
'Ich habe alle Termine dafür abgesagt!'
'Ich habe meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht!'
Der Lehrer hob die Hand und es dauerte einige Sekunden, bis wieder Ruhe einkehrte. Dann sprach er weiter: 'Wir haben wirklich nicht damit gerechnet und es tut uns leid. Uns ist natürlich bewusst, dass Sie nun gar nicht auf den Unterricht vorbereitet sind und der Lehrerrat hat beschlossen, Ihnen diese eine Woche frei zu geben. Als Entschädigung. Sie dürfen jetzt gehen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.'
Ein unzufriedenes Brummen ging herum, Schüler warfen dem Direktor säuerliche Blicke zu. Dann leerte sich der Raum langsam. Marc und Alex machten sich zusammen langsam auf den Weg auf ihr Zimmer, Alex beschwerte sich lauthals über Mr. Baker und darüber, dass der Ausflug gestrichen wurde. Marc schwieg und war dankbar, als er sah, dass Charlie, Tinas beste Freundin, auf sie zukam.
Charlie war wirklich hübsch. Sie hatte lange, blonde Haare, strahlend blaue Augen und viele, kleine Sommersprossen auf ihrer Nase. Ihre Figur war traumhaft - 90-60-90, wie es perfekter nicht ging. Sie war schon immer eine Schönheit gewesen, in all den Jahren, in denen Marc sie kannte, und selbst wenn er damals gedacht hatte, schöner ging es nicht, musste er immer wieder aufs Neue feststellen, dass er sich irrte. Außerdem war sie eine treue Freundin, wenn sie sich auch von anderen leicht schikanieren ließ. Marc vermutete, dass vielleicht das der Grund war, warum ausgerechnet sie Tinas beste Freundin war. Tina brauchte jemanden, dem sie etwas vorschreiben konnte, Charlie brauchte jemanden, der ihr sagte, wo es lang ging.Die beiden konnten zusammen ein super Team sein.
'Hallo Jungs', sagte sie und lächelte, 'ich sollte euch nur von Tina sagen, dass sie mit euch reden will. Es ist dringend. Sie scheint ziemlich sauer zu sein.'
'Scheiße', fluchte Alex, 'was will die denn von uns?'
Charlie zuckte nur mit den Schultern und verabschiedete sich auch gleich wieder. Dann machten die beiden Jungs sich auf den Weg zu ihrer Freundin. Marc fragte sich, was Tina so wütend gemacht haben könnte. Vielleicht war sie sauer, dass Alex ihren Plan etwas abgeändert hatte und Marc so gar keine Rolle dabei spielte?
Er dachte nicht lange darüber nach, schon nach kurzer Zeit schweiften seine Gedanken zu seiner anonymen E-Mailfreundin ab. Sie hatte ihm nicht mehr geschrieben, schon so lange nicht. Es deprimierte ihn und obwohl er inzwischen wusste, dass das Warten zwecklos war, saß er trotzdem bis spät in die Nacht jeden Tag an seinem Laptop, auf diese einzige E-Mail wartend. Er hatte sich dazu durchgerungen, reinen Tisch zu machen. Seinen Namen zu verraten, ihr ein Foto zu schicken und sie fragen, ob ein Treffen in irgendeiner Weise möglich war. Er wusste, wenn er es nicht möglichst bald tat, dann würde er durchdrehen - er musste beweisen, dass es nicht sinnlos war. Er musste es Alex beweisen, aber vor allem erst mal sich selbst.
Als die Jungs das Zimmer betraten, entdeckten sie Tina, die wütend an ihrem Schreibtisch lehnte, die Arme verschränkt. Eine Weile sagte niemand was, doch plötzlich sagte sie: 'Warum wusste ich nichts davon?'
'Wovon?' Alex sah verwirrt drein. Marc hatte eine dumpfe Vorahnung, was sie meinte, doch er behielt es für sich und versuchte ebenso unwissend wie sein Freund zu gucken.'Dass Jessica und Maja an dem Karaokewettbewerb mitmachen!', fauchte Tina.Alex blickte kurz zu Marc, dann aber entgegnete er: 'Keine Ahnung. Wir wussten immerhin auch nichts davon!'
'Das hoffe ich für euch', erwiderte Tina säuerlich und ging zur Tür. 'Seht zu, dass dieser Auftritt nicht stattfindet, ja? Und jetzt muss ich gehen, ich habe heute noch was vor.'Und damit verließ sie das Zimmer. Alex folgte ihr, aber Marc blieb zurück. Er wartete, bis die letzten Schritte verklangen, dann ging er automatisch an Tinas Schreibtisch, öffnete eine Schublade und durchwühlte sie. Als er nicht fündig wurde, versuchte er auch die anderen.Irgendwo müssen diese Fotos doch sein…
'Was tust du da?', ertönte plötzlich Charlies Stimme, als Marc gerade die Fotos gefunden und nach ihnen gegriffen hatte. Sie lagen unter ihrem Bett und vor Schreck stieß er mit dem Kopf gegen den Bettrahmen. Schmerzhaft rieb er sich den Kopf, als er sich langsam aufrappelte.'Diese verdammten Fotos hier endgültig entsorgen', antwortete Marc, 'deine geliebte Freundin hat uns lange genug dadurch gezwungen, Dinge zu tun, die wir nicht tun wollten. Wieso? Willst du mich daran hindern, mit denen zu verschwinden?'
Charlie schüttelte den Kopf, ehe sie antwortete. 'Nein, es ist in Ordnung. Aber sag Tina ja nicht, dass ich davon wusste oder sogar dabei war. Sonst reißt sie mir den Kopf ab. Und jetzt geh. Ich muss jetzt duschen gehen.'
Marc verließ das Zimmer mit einer Zufriedenheit, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Er wusste - nun hatte er etwas getan, was dem Ganzen ein Ende bereiten würde. Endlich.

'Verdammt. Wo ist mein Handy? Es ist schon so lange weg und ich habe wirklich überall gesucht!', brummte Maja, während sie auf allen Vieren unter ihr Bett krabbelte. Doch da war außer Staub auch nichts anderes zu finden.
'Vielleicht hast du einfach nicht richtig gesucht', entgegnete Jasmin abwesend, während sie eine Buchseite umschlug. Sie war in den letzten Tagen jede freie Minute am Lesen, da sie sich ein neues Buch gekauft hatte.
'Ich bin mir sicher, dass ich überall - oh, warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen!? Jasmin, gib mir dein Handy. Oder du rufst mich selber an. Und wenn mein Handy wirklich hier ist, wird es sich spätestens durch das Klingeln bemerkbar machen', sagte Maja und sah zu, wie ihre Freundin gemächlich nach ihrem Handy griff und eine Nummer wählte.
Einige Sekunden geschah nichts, doch dann ertönte ein dumpfes, leicht zu überhörendes Klingeln. Es kam aus dem Wandschrank! Sie öffnete die Tür und betrat den engen, dunklen Raum. Da leuchtete doch was! Sie griff zwischen Jessicas Klamotten und zog ihr Handy hervor.
'Jasmin?', rief Maja, während sie wieder ins Zimmer trat, 'Hast du gesehen, wie Jessica mein Handy versteckt hat?'
Ihre Freundin schüttelte geistesabwesend den Kopf. Doch einige Sekunden später erhellte sich ihre Miene, so als hätte sie erst da verstanden, was die Frage bedeutete.
'Wie konnte Jessica das nur tun?', fragte Maja und tat es eigentlich eher zu sich selbst, sie erwartete keine Antwort, doch Jasmin sagte leicht nervös: 'Ich denke, du solltest keine voreiligen Schlüsse ziehen. Vielleicht ist es gar nicht Jessica gewesen.'

Maja zog eine Augenbraue hoch. 'Aber es passt alles. Dass bei der SMS an Jake ‚Jessica' drunter stand, dass mein Handy zwischen ihren Klamotten lag-…'
'Könnte doch sein, dass ihr jemand was anhängen will, oder?', erwiderte Jasmin zaghaft und versuchte ein Lächeln.
'Das glaube ich nicht. Außerdem verstehe ich nicht, warum du Jessica so rausredest - ihr seid doch sowieso nur am streiten und könnt zusammen nicht klarkommen. Wer sollte ihr denn diesen ganzen Mist hier überhaupt andrehen?' Maja verschränkte die Arme. Ihr passte es nicht, dass Jasmin sich so für Jessica einsetzte, obwohl diese ohne Zweifel die Täterin war. Alles sprach dafür.
'Vielleicht eine eifersüchtige, dämliche Freundin, die sich in Jessicas Anwesenheit von dir vernachlässigt fühlt und deswegen die Freundschaft zwischen dir und ihr beenden will, damit sie sich selbst besser fühlt', sagte Jasmin zögernd und stand nun von ihrem Bett auf.Maja begriff erst nicht, was ihre Freundin damit sagen wollte, doch dann verstand sie. Fassungslos sah sie Jasmin an und war einige Sekunden nicht in der Lage eine Reaktion zu zeigen. Aber schließlich fragte sie: 'Was? Das warst alles du?'
'Du verstehst das nicht, Maja!', behauptete Jasmin und sah sie verzweifelt an. 'Du hast viele Freunde! Du hast alles, was du brauchst, alles läuft perfekt. Du bist perfekt! Aber ich-…' 'Glaubst du wirklich, es ist so toll, ich zu sein?!', unterbrach Maja nun wütend und ballte die Hände zu Fäusten. 'Meinst du, es macht Spaß, nicht zu wissen, wer ein echter Freund ist oder wer einfach nur mit dir befreundet ist, weil du Geld hast? Wie perfekt, meinst du, ist es, nie zu wissen, welcher Kerl dich wegen deinem Aussehen mag oder wegen dem, was du bist? Nie zu wissen, ob er dich eine reiche arrogante Tussi nennt, sobald du ihm den Rücken zukehrst? Wenn du wirklich glaubst, dass mein Leben perfekt ist, dann wünsche ich dir, dass dir der Perfektionismus erspart bleibt! Denn im Gegensatz zu anderen Menschen weiß ich das Wort ‚Freundschaft' zu schätzen!'
Jasmin öffnete den Mund, sagte dann jedoch nichts.
'Du hast ja gar keine Ahnung!', schrie Maja ihr entgegen, ehe sie mit einem lauten Knall die Tür hinter sich zuschlug.

Als Maja den Strand erreicht hatte, schlug ihr eine kalte Meeresbrise entgegen, doch sie ging unbeirrt weiter. Es war inzwischen schon zehn Uhr und eigentlich sollte sie schon auf ihrem Zimmer sein und im Bett liegen, doch der Streit mit Jasmin lag ihr schwer im Magen und sie konnte sich nicht dazu durchringen, nach diesem graziösen Abgang sofort wieder zurück zu kommen.
Maja stolperte im Dunkeln über die Klippe und suchte lange, bis sie den richtigen Weg zu ihrem Ziel fand, die Dunkelheit störte sie zu ihrem eigenen Überraschen gar nicht.Als sie angekommen war, setzte sie sich in den kalten Sand, umklammerte ihre angezogenen Beine mit den Armen und legte den Kopf auf die Knie. Dann beobachtete sie endlos scheinende Minuten lang die Wellen, die die weißen Schaumkronen an den Strand spülten und dann in den nächsten wieder untergingen.
Gibt es eigentlich überhaupt noch ehrliche Menschen hier?, dachte Maja verbissen und schloss einen Moment die Augen. Ihre Mutter hatte sie belogen, Jasmin hatte sie belogen, Jacky hatte sie belogen, Mr. Baker hatte sie belogen.
Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, so sehr sie sich auch bemühte. Erinnerungsfetzen rasten ihr durch den Kopf, doch es ging alles zu schnell, als dass sie sie hätte einordnen können.
'In der Schule suchen schon alle nach dir', ertönte eine leise, sanfte Stimme direkt neben Majas rechtem Ohr und ließ sie erschrocken zusammenzucken. Sie sah in die Richtung, aus der diese Stimme gekommen war und blickte in Marcs Gesicht, dass dem ihren ganz nah war. Er hatte sich neben ihr niedergelassen und sah nun in den Himmel hinauf.
'Woher wusstest du, wo ich bin?', fragte Maja, ohne auf Marcs Worte einzugehen. Sie fragte sich, ob er sie wohl verfolgt haben könnte.
'Jasmin hat mir von dem Streit erzählt, und davon, dass du weggelaufen bist. Da habe ich mich daran erinnert, was ich dir erzählt habe, als wir zusammen hier waren. Ich dachte, vielleicht tust du ja dasselbe wie ich.' Marc zuckte leicht mit den Schultern, doch Maja erkannte aus den Augenwinkeln, dass sein Lächeln etwas Selbstgefälliges hatte. Sie wollte ihn nicht direkt ansehen. 'Ich dachte, vielleicht können wir ja zusammen nachdenken.'
'Wie meinst du das?', erwiderte Maja verständnislos.
'Ich meine… Vielleicht erzählst du mir, was dich so bedrückt. Ich verlange nicht von dir, dass du mir alles erzählst, aber vielleicht einen Teil davon.'
'Es ist nichts. Zumindest nichts von Bedeutung.' Maja schüttelte unwirsch den Kopf, so als hoffte sie, sie könne ihre Gedanken einfach so abschütteln. Sie versuchte möglichst unbefangen zu klingen, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen.
'Ganz sicher?' Seine Stimme hatte etwas Vorwurfsvolles und das war es, was Maja anschließend dazu brachte, ihm nun doch etwas zu erzählen.
'Es geht um meine Mutter', sagte sie langsam, 'wir hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zueinander, das war mir schon seit längerer Zeit bewusst. Aber dann habe ich herausgefunden, dass-… dass Mr. Baker mein Vater ist. Man hat es mir verschwiegen, hat behauptet, er sei tot. Jacky hat Kontakt zu ihm, aber mir wurde das alles einfach verschwiegen. Ich verstehe einfach nicht, was der Sinn dieser ganzen Aktion sein soll. Es kann doch nicht so schwer sein, mir zu sagen, wer mein Vater ist. Ich habe ein Recht darauf, das zu erfahren. Aber denen scheint es völlig egal zu sein.'
Kurz herrschte Stille, dann aber antwortete Marc: 'Du könntest doch Mr. Baker einfach mal fragen, oder? Ich meine, wenn du zu deiner Mutter keinen guten Draht hast, vielleicht wird er ja deine Fragen beantworten.'
Maja schüttelte leicht den Kopf. 'Er weiß ja noch nicht mal davon, dass ich es weiß. Ich will ihm jetzt nicht mit so einer Vater-Tochter-Geschichte auf die Nerven gehen. Er ist Direktor an einem angesehenen Internat, ich bin mir sicher, da hat man viel zu tun. Er wünscht sich doch sowieso bestimmt, dass das alles anders wäre. Würde er mich als Tochter haben wollen, hätte er es mir erzählt. Aber warum wundert mich das noch? Mich will niemand. Weder meine Mutter - noch mein Vater…'
'Das ist doch Schwachsinn', widersprach Marc und es war eine Spur von Trotz zu hören, 'ich bin mir sicher, dass deine Eltern dich lieben. Warum auch nicht?'
'Du verstehst das nicht', entgegnete Maja, 'meine Mutter wollte immer, dass ich perfekt bin. Dass ich hübsch bin, keine Fehler begehe und immer alles tue, was von mir verlangt wird. Ich habe ihre Wünsche nicht erfüllt - nicht einen einzigen…'
'Perfekt ist niemand. Und nun mal ehrlich - du bist wirklich nicht hässlich, Maja, und das weißt du auch. Es ist irrsinnig, hier so etwas zu behaupten. Und ich glaube nicht, dass deine Mutter einen Computer als Tochter wollte, sondern einen Menschen. Und wenn du mir jetzt einen Menschen nennst, der perfekt ist, dann glaube ich dir alles.'
'Du', hauchte Maja leise und biss sich in der nächsten Sekunde auf die Lippen. Sie hoffte, dass Marc es nicht gehört hatte, aber sein heiseres Lachen zeigte, dass er sehr wohl verstanden hatte, was sie gesagt hatte.
'Ich bin nicht perfekt, Maja, glaub mir', widersprach er und sein Lächeln war praktisch zu hören. 'Ich bin mindestens so fehlerhaft wie meine letzte Mathearbeit. Und das heißt schon was! Wenn ich ehrlich bin, dann bist du auch die erste, die das behauptet. Sonst höre ich immer nur ‚Marc, warum musst du immer alles falsch machen?' und ‚Ich habe dir doch gesagt, die grüne Wäsche nicht zusammen mit der weißen waschen!' zu hören. Wenn du wirklich glaubst, ich sei perfekt, dann-…'
'Ist es nicht seltsam, dass Perfektionismus heutzutage so großgeschrieben wird?', unterbrach Maja Marc mitten im Satz. Der Gedanke war ihr einfach so gekommen und sie hatte ihn sofort laut ausgesprochen, ohne es wirklich mitzubekommen. 'Ich meine, jeder versucht, perfekt zu sein, die Menschen um ihn herum dazu zu bringen, fehlerlos zu sein. Das ist doch Wahnsinn.'
'Ja, das ist es. Ich denke ‚Wahnsinn' beschreibt es ziemlich gut. Spätestens, wenn sie daran kaputt gehen, werden diese Narren merken, dass es nicht funktioniert. Nimm es dir doch nicht so zu Herzen, Maja. Du musst nicht so sein, wie andere dich gerne hätten - das darfst immer noch du selbst entscheiden. Ich bin froh, dass du nicht perfekt bist.'
Eine Weile herrschte Stille. Schweigend saßen sie im Sand nebeneinander, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
'Du bist ein toller Freund, Marc', flüsterte Maja.

Maja wachte auf, als etwas Kaltes ihre Füße berührte. Müde stemmte sie sich auf und stellte fest, dass sie sich immer noch am Strand befand. Der Himmel hatte einen orangeroten Ton angenommen und kündigte den kommenden Tag an. Die Flut war gekommen und das Wasser schwappte in regelmäßigen Wellen über Majas Füße.
Sie brauchte einen Moment, bis sie sich an den gestrigen Abend erinnern konnte. Marc war schon längst weg. Er hatte Maja gefragt, ob sie mitkommen wolle, doch die hatte gesagt, sie würde später nachkommen.
Sie klopfte sich umständlich den Sand von der Hose, ehe sie sich auf den Weg zur Schule machte. Wie spät es wohl war?
Maja fragte sich, ob jemand bis auf Jessica und Jasmin ihre Abwesenheit bemerkt hatte. Sie hoffte, dass dies nicht so war, denn ansonsten hätte sie ziemliche Schwierigkeiten am Hals.Vor der Schule entdeckte Maja einen Brief, der neben dem Briefkasten lag. Sie hob ihn auf und wollte ihn gerade in den Kasten werfen, als sie erkannte, dass der Brief an ihre damalige beste Freundin Chrissie adressiert war.
Soll ich…? Ohne den Gedanken weiter auszuführen steckte sie den Brief ein und setzte dann ihren Weg fort. Sie wusste, dass sie sich später dafür hassen würde, aber es interessierte sie, was in diesem Brief stand und vor allem - von wem er war.
Maja schlich durch das leere Schulgebäude, weit entfernt hörte sie Stimmen aus der Richtung, in dem die Gemeinschaftsräume lagen, doch sie kümmerte sich nicht sonderlich darum.Mit leisen Schritten eilte sie die Treppen hinauf und atmete erleichtert aus, als sie vor ihrem Zimmer stand, die Tür leicht öffnete und den Kopf durch die Türspalte steckte. Die Betten von Jessica und Jasmin waren leer; Jessica war schon immer Frühaufsteher gewesen, deshalb wunderte es Maja nicht, doch dass auch Jasmins Bett nicht belegt war, warf einige Fragen auf. Was hatte sie nur so wichtiges zu tun, dass sie an einem schulfreien Tag so früh aufgestanden war?
Ohne sich lange Gedanken darüber zu machen, betrat Maja schließlich das Zimmer und blieb einen Moment irritiert vor der Tür stehen - irgendwas schien heute ziemlich anders zu sein… Es dauerte eine ganze Weile, bis ihr Gehirn das sich ihr bietende Bild wahrnehmen und verstehen konnte. Ihre Sachen waren weg, ihre Koffer standen in der Ecke neben der Tür!Na toll, dachte Maja schnaubend und ließ sich auf die Couch fallen, jetzt werfen sie mich wegen einem kleinen Streit schon raus. Mit einem festen Handgriff nahm sie den Brief in die Hand, öffnete schon fast gewaltsam den Umschlag und las: 'Hallo Chrissie…', als jemand hinter ihr ihren Namen rief und sie erschrocken herumfahren ließ. Sie sprang auf und versteckte den Brief hinter ihrem Rücken, als sie Jasmin entdeckte.
'Wo warst du in der Nacht? Was machst du hier?'
'Meine Sachen abholen', erwiderte Maja resigniert. 'Ihr wart ja so nett und habt meine Sachen schon gepackt.'
Jasmin zuckte hilflos mit den Schultern. 'Jessica und ich hielten es fürs Beste, wenn wir erst mal Abstand zu dir halten, bis du dich wieder beruhigt hast und die Lage nicht mehr so kompliziert ist…'
'Mach dir keine Mühe. Ich wollte sowieso hier weg', entgegnete Maja gereizt und zerknüllte gleichzeitig den Brief. Dann warf sie ihn in den Papierkorb. 'Also dann, ich gehe mal zu Mr. Baker, er wird mir sicher sagen, wohin ich gehen soll.'

'Also ich finde, ihr solltet das nicht einfach so auf euch sitzen lassen', behauptete Eric, als Alex sich erneut über den gestrichenen Ausflug beschwerte. Das war neuerdings Thema Nummer eins bei ihm.
'Was sollen wir denn tun?', brummte Chris missmutig. 'Wir können das Wetter schließlich nicht ändern.'
Eric wollte etwas erwidern, doch Alex fiel ihm ins Wort: 'He, Marc. Tina wollte uns noch sprechen!'
'Will sie sich entschuldigen oder was ist los?', fragte Marc sarkastisch mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen. Er und Alex hatten Tina gesagt, dass sie nicht mehr tun würden, was sie von ihnen verlangte. Die war daraufhin wütend davongerannt, um gleich alles mit Charlie zu bereden. Seither hatten sie sich nicht mehr gesehen.
'Mal sehen, was sie diesmal für eine Entschuldigung hat.'
'Wieso machen wir das eigentlich nicht selbst?', bemerkte Eric und grinste selbstgefällig.'Was meinst du?', entgegnete Alex irritiert. 'Uns bei Tina entschuldigen? Spinnst du?''Nein, ich meinte damit, dass wir doch selbst campen gehen können. Hier im Wald', erklärte Eric seine Worte und sah erwartungsvoll in die Runde. Alex' Miene erhellte sich nach einigen Sekunden.
'Das ist die beste die Idee, die du je hattest!', rief er begeistert und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
'Kein Wunder, ist ja auch seine erste', kommentierte Chris, der es wieder nicht lassen konnte, eine abfällige Anmerkung fallen zu lassen, 'aber die Idee ist wirklich gut! Meint ihr, wir sollten Charlie und Tina fragen, ob sie mitkommen wollen? Das wird sicher cool!'
'Ich gehe sie fragen', stellte Eric sich bereit und verließ mit langsamen Schritten das Zimmer. Davor hielt er aber noch kurz inne und sagte: 'Wenn ihr was dagegen habt, dass ich mitkomme, dann verpetze ich euch beim Direktor!'
'Unser Streber Eric bricht die Schulregeln?' Chris sah ungläubig drein. 'Das passt gar nicht zu ihm. Außerdem hat er morgen doch Unterricht…'
'Ist doch egal', entgegnete Marc, um auch etwas zu dem Gespräch beizutragen, 'Hauptsache ist doch, dass unsere Woche gerettet ist.'

'Mach's dir gemütlich', sagte Charlie, als Maja das Zimmer betrat und dann unbeholfen mit ihrem Gepäck hantierte. Mr. Baker hatte sie auf dieses Zimmer geschickt und Maja fragte sich, ob dies eine so gute Idee gewesen war. Sie wusste, dass Tina sie nicht mochte, aber Charlie schien in Ordnung zu sein.
'Und du bist dir sicher, dass Tina nichts dagegen hat?', fragte Maja unsicher und zog ihre Koffer durch den Raum zu dem freien Bett am Ende des Raumes. Das Zimmer hatte vom Bau und der Einrichtung her keine großen Unterschiede zu ihrem altern Zimmer, doch durch die verschiedenen Gegenstände, die hier standen, wirkte alles fremd. Die Tische waren voll von Nagellack, Lippenstiften, Lidschatten, Wimperntusche, Bodylotions für alle möglichen Körperteile. Die Wände waren über und über mit Postern bedeckt und Ordnung schien in Anbetracht der Klamotten, die überall herum lagen, kein großes Thema hier zu sein.'Ja', nickte Charlie lächelnd, 'ganz sicher. Sie sagte, dass es langsam Zeit wird, das Kriegsbeil zu begraben und Freundschaft mit dir zu schließen. Du würdest gut zu uns passen.''Wirklich?', fragte Maja überrascht und spürte, dass es sie freute. Sie wusste, dass Tina und Charlie sehr beliebt waren und fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise geehrt. Gar nicht ihre Art.
Doch gleichzeitig wollte etwas in ihr nicht glauben, dass Tina wirklich ihre Freundin sein wollte. Warum sollte sie ihre Meinung so schnell ändern? Maja wollte nicht lange darüber nachdenken, doch das war auch gar nicht möglich, denn plötzlich klopfte es an der Zimmertür und ihre Aufmerksamkeit wurde auf Alex gelenkt, der gerade eintrat.
'He, Charlie, hat Eric dir schon von unserem großartigen Plan erzählt?', fragte Alex und als Charlie neugierig den Kopf schüttelte, fuhr er fort. 'Wir wollen Campen gehen, weil uns der Ausflug gestrichen wurde. Heute Abend im Wald. Ich muss nur noch wissen wo Tina ist. Na, was sagst du? Machst du mit?'
Charlie zog argwöhnisch die Augenbrauen hoch und es war ihr anzusehen, dass sie sich bei der Sache nicht ganz sicher war. 'Ihr wollt ohne Erlaubnis über Nacht wegbleiben? Das würde uns ziemlichen Ärger einhandeln, wenn wir erwischt werden.'
'Komm schon, Charlie', erwiderte Alex, ohne auf ihre Worte einzugehen, 'oder hast du etwa Angst?'
'Angst?' Charlie lachte schallend. 'Niemals. Okay, ich bin dabei.'
'Super, dann muss nur doch Tina zusagen. Weißt du vielleicht wo sie ist?', informierte Alex sich. Maja schien er die ganze Zeit nicht bemerkt zu haben.
'Nein. Aber ich glaube sie wollte zum Kiosk.'
'Okay. Dann bis heute Abend!' Alex verschwand wieder und schlug die Tür hinter sich eine Spur zu fest zu.
'Na, was sagst du?' Charlie sah Maja erwartungsvoll an. 'Kommst du mit? Wird sicher toll werden!'
'Ich weiß nicht…', zweifelte Maja und fing nun langsam an, ihre Sachen auszupacken. 'Sie haben mich nicht gefragt, da kann ich doch nicht einfach auftauchen.'
'Natürlich kannst du mit!' Charlie sah so entschlossen aus, dass Maja ihr nicht zu widersprechen wagte. Also zuckte sie nur leicht mit den Schultern und lächelte brav.

Alex kramte ungeduldig in seinem Wandschrank, auf der Suche nach seinen drei Zelten, die er letztes Jahr mitgebracht hatte, als sie auf Klassenfahrt gefahren waren. Sie hatten die Sachen schon alle gepackt und eigentlich aufbruchbereit, doch die Zelte fehlten noch.Eric war vorhin in den Supermarkt gefahren, um etwas zu Essen zu besorgen. Sie alle hatten dafür ihr Geld zusammengelegt. Nun war er in der Pausenhalle und wartete, dass sie leer wurde, damit sie unauffällig verschwinden konnten.
Marc saß wie jeden Abend an seinem Laptop und schrieb seiner Mutter eine E-Mail. Wenn er ehrlich war, dann suchte er eigentlich nur einen Vorwand, um an seinem Laptop zu sitzen, doch das wollte er weder sich selbst oder gar Alex eingestehen. Dass er sonst nie E-Mails an seine Mutter schrieb, ließ er unbeachtet.
Tina saß auf seinem Bett und feilte ihre Fingernägel, während Chris ihr von Erics Idee erzählte.
'Ich wusste, dass ihr euch nicht einfach so geschlagen gebt', sagte Tina anschließend, 'ich wusste, dass ihr irgendwas unternehmt, damit wir unsere Sachen nicht umsonst gepackt haben.'
'Also, kommst du nun mit?' Alex fand die Zelte und versuchte nun, alle drei auf einmal in die Hand zu nehmen. Ein Fehler, wie sich rausstellte, denn er stolperte über eine Schnur, die aus einem der Zelttaschen hing, und fiel beinahe hin. Zu seinem Glück landeten die Zelte auf Erics Bett.
'Klar komme ich mit. Denkst du, ich lasse mir das entgehen? Charlie ist ja auch dabei.''Apropos Charlie', fiel es Alex plötzlich ein, 'hat sie inzwischen eine neue beste Freundin oder was ist los?'
Tina zog eine Augenbraue hoch. 'Wieso? Was ist mit Charlie?'
'Na, weil Maja zusammen mit ihr in eurem Zimmer war.'
'Achso.' Tina nickte verstehend. 'Ja, das weiß ich. Sie wohnt jetzt bei uns. Hatte Streit mit ihren Mitbewohnerinnen. Mr. Baker brauchte ein freies Bett für sie und da dachte ich, dass sie ja zu uns kommen kann.'
Dann lächelte sie und es hatte etwas Teuflisches. 'Hättet ihr mir nicht zugetraut, was? Ich mache diesen Scheiß nicht mehr. Ich habe kapiert, dass es hier Leute gibt, die an den Neuen hängen. Aber was soll's, ich geh dann mal zu Charlie, um sie daran zu erinnern, dass sie ihre Sachen packen soll.'
Marc wandte sich ab, als er plötzlich eine Regung auf seinem Bildschirm wahrnahm. Ein weißer Briefumschlag. Sein Herz schlug schneller. Als er sich sicher war, dass niemand auf ihn achtete, klickte er darauf und las die Nachricht. Hätte gewusst, dass ihn diese so treffen würde, hätte er sie nie geöffnet…

Von: ShesNobody
An: Whoever?
Betreff: Was soll ich tun?

Hallo Casanova! (:
Ich melde mich auch mal wieder. Wie geht es dir? Hoffentlich gut!
Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat. Es passiert in letzter Zeit immer irgendwas, was mich daran hindert, ins Internet zu kommen und deswegen habe ich erst jetzt deine E-Mail gesehen.
Ich bin im Moment ziemlich verwirrt! Es gibt da einen Jungen und ich glaube, dass ich mich verliebt habe… ich weiß nicht, ob ich es ihm sagen soll oder nicht. Du bist doch ein Junge. Du weißt doch sicher, was zu tun ist! Wenn du an seiner Stelle wärst, wäre es dir lieber, wenn ich dich anspreche, oder würdest du mich selbst ansprechen, wenn du mich auch mögen würdest?
Ach, es ist alles so schrecklich kompliziert!
Und ich muss auch wieder Schluss machen, habe noch was zu tun.
Tut mir Leid, dass ich dich hier mit meinen persönlichen Angelegenheiten belästige, aber ich weiß sonst niemanden, mit dem ich über so etwas reden kann!
Liebe Grüße, deine Cinderella

Marc fühlte einen Moment lang nichts. Nur eine seltsame Leere, die sich überall breit machte und alles im Hintergrund ausblendete. Doch dieser gefühlslose Zustand blieb nicht lange und auf einmal fühlte er sich, als hätte man ihm sein Herz brutal und ohne Rücksicht herausgerissen.
Es gibt einen Jungen in ihrem Leben. Verdammt. Wie konntest du nur so naiv sein und denken, dass du wirklich eine Chance bei ihr hast? Sie ist so ein tolles Mädchen und du? Du bist nur ein einfacher Junge mit pubertären Problemen und dem Gefühl, etwas Besseres zu sein...
Nein, er würde ihr nicht antworten. Er würde ihr nicht erzählen, wie er hieß, wie er aussah, er würde ihr nicht sagen, was er fühlte. Es würden nur Probleme entstehen und er wollte ihr nicht auf die Nerven gehen. Sie sollte nicht wissen, wie weh es tat, diese Nachricht zu erhalten.
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'Kommt schnell! Ich habe gerade eben erst geschafft, das letzte Liebespaar zu vertreiben! Wir müssen uns jetzt beeilen, sonst wird es da wieder voll!', keuchte Eric und riss Marc somit aus seinen Gedanken. 'Die Mädchen sind noch nicht fertig, die kommen später nach!'Marc regte sich nicht, selbst dann nicht, als Alex, Chris und Eric schon ausbruchbereit vor der Tür standen und ihn erwartungsvoll ansahen.
'Marc! Verdammt, nun komm!', forderte Alex ungeduldig. Langsam und völlig benommen rappelte Marc sich schließlich auf.
'Geht vor', sagte er mit versucht kräftiger Stimme, 'ich hole euch gleich ein.'
Er nahm sich vor, das Ganze zu vergessen. Niemand sollte davon wissen. Niemand. Im Gemeinschaftsraum der Zehner herrschte reger Betrieb. Die Klasse 9a hatte sich auf den Wunsch von Mr. Baker hin dort versammelt und wartete gespannt, dass ihr Direktor sein Anliegen vortrug.
Es war inzwischen Abend geworden und die meisten hatten die Koffer für den Campingausflug schon gepackt. Es war Gesprächsthema Nummer eins.
Mr. Baker trat vor die Schüler und räusperte sich. 'Nun, schön, dass auch die letzten von Ihnen endlich eingetroffen sind. Ich habe etwas zu verkünden, was jeden einzelnen betrifft. Ich bitte Sie, mir nicht den Kopf abzureißen.'
Einige Schüler begannen zu tuscheln, andere starrten den Lehrer mit einem Blick an, der leise Vorahnung verriet.
'Es geht um den Campingausflug, der ja kommende Woche stattfindet. Es gab einige Komplikationen, das Wetter spielt leider nicht mit, dort ist alles verregnet. Es würde nichts nützen, nun doch zu fahren, ihr würdet sowieso nur in den Hütten sitzen und nichts unternehmen können', sagte Mr. Baker und sah in die Runde. 'Das heißt, dass der Ausflug leider ausfallen wird.'
Kaum hatte der Schuldirektor diese Worte ausgesprochen, da erhoben sich die ersten Proteste.'Aber wir haben schon gepackt!'
'Ich habe alle Termine dafür abgesagt!'
'Ich habe meine Hausaufgaben noch gar nicht gemacht!'
Der Lehrer hob die Hand und es dauerte einige Sekunden, bis wieder Ruhe einkehrte. Dann sprach er weiter: 'Wir haben wirklich nicht damit gerechnet und es tut uns leid. Uns ist natürlich bewusst, dass Sie nun gar nicht auf den Unterricht vorbereitet sind und der Lehrerrat hat beschlossen, Ihnen diese eine Woche frei zu geben. Als Entschädigung. Sie dürfen jetzt gehen. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.'
Ein unzufriedenes Brummen ging herum, Schüler warfen dem Direktor säuerliche Blicke zu. Dann leerte sich der Raum langsam. Marc und Alex machten sich zusammen langsam auf den Weg auf ihr Zimmer, Alex beschwerte sich lauthals über Mr. Baker und darüber, dass der Ausflug gestrichen wurde. Marc schwieg und war dankbar, als er sah, dass Charlie, Tinas beste Freundin, auf sie zukam.
Charlie war wirklich hübsch. Sie hatte lange, blonde Haare, strahlend blaue Augen und viele, kleine Sommersprossen auf ihrer Nase. Ihre Figur war traumhaft - 90-60-90, wie es perfekter nicht ging. Sie war schon immer eine Schönheit gewesen, in all den Jahren, in denen Marc sie kannte, und selbst wenn er damals gedacht hatte, schöner ging es nicht, musste er immer wieder aufs Neue feststellen, dass er sich irrte. Außerdem war sie eine treue Fr




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