Licht in der Dunkelheit

Autor: _Britta_
veröffentlicht am: 26.04.2009




Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis meine Eltern endlich eintrafen. Und es war noch viel schlimmer als ich es mir in meinen schlimmsten Albträumen vorgestellt hatte. Meine Mutter drehte fast durch, während mein Vater abwechselnd erst immer sie und dann mich anstarrte und ich meine anstarren, im wahrsten Sinne des Wortes! Ich kam mir vor wie im Zirkus! Eine Runde anstarren bitte und danach darfst du denjenigen noch anfassen so oft du willst! Irgendwann reichte es mir. Ich bat meine Mutter, mir etwas zu trinken zu bringen. Nach endlosen Versprechungen, bald wieder zu kommen, verschwand sie.
Endlich Ruhe. Ich merkte wie mein Vater und ich aufatmeten. Diese Stille tat gut! Ich schaute zu meinem Vater.
'Na wie geht es dir, großer?'
'Ganz gut'. Meine Stimme hörte sich immer noch schrecklich an aber wenigstens konnte ich wieder ohne Schmerzen reden.
'Wie schlimm steht es denn um mich?'
Besorgt beobachtete ich meinen Körper. Ziemlich ramponiert, das musste man schon sagen.'Oh, naja. Ziemlich schlimm, muss ich sagen. Dein Bein ist dreimal gebrochen, einmal im Oberschenkel und das Schienbein ist zweimal kompliziert gebrochen. Vier Rippen habens auch abbekommen, eine hatte sich komplett abgelöst und eine ragte aus deinem Brustkorb! Sieht verdammt übel aus darunter, wenn du mich fragst', sagte er und klopfte leicht auf meinen Gips.
'Des weiteren hast du eine üble Gehirnerschütterung, sie mussten dich wegen der Schmerzen und den vielen Verletzungen ins Koma versetzen. Du hast drei Wochen lang geschlafen. Außerdem Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper'.
Entsetzt schaute ich ihn an. War ich so schlimm dran? Das würde wenigstens die Schmerzen erklären. Doch eine Frage lag mir noch auf der Zunge.
'Wie lange…also, ich meine wie lange genau…muss ich noch…na du weißt schon'.
Verlegen sah ich ihn an. Die Worte wollten einfach nicht über meine Lippen kommen. Aber mein Vater wusste auch so was ich meinte.
'Also laut den Ärzten noch mindestens einen Monat! Du bist sehr schwer verletzt und deine Gehirnerschütterung ist noch immer nicht weg. Du darfst sehr lange nicht aufstehen und deine Knochen müssen noch weiter verheilen und die ganzen Schläuche müssen noch raus und die Fäden gezogen werden und'.
Ich brachte meinen Vater mit einer Handbewegung zum Schweigen. Ich hatte genug gehört. Und außerdem, wie auf Kommando, merkte ich wirklich wie mein Kopf anfing zu brummen. Erst nur leicht zu merken wurde es immer schlimmer. Ich bat meinen Vater einen Arzt zu rufen, der mir Schmerzmittel verabreichen sollte. Meinem Kopf ging es immer schlechter ich konnte kaum noch denken, die restlichen Schmerzen auch mit hinzu gerechnet. Endlich kam eine Schwester. Sie gab mir ein Mittel und kurz darauf merkte ich wie ich schläfrig wurde. Was? Ich wollte nicht schlafen! Aber ich konnte nichts machen. Meine Augen wurden immer schwerer und ich sah alles nur noch verschwommen. Ich wehrte mich nicht mehr gegen den Schlaf.


Das nächste mal als ich die Augen öffnete, war es schon hell. Ich merkte, dass es meinem Kopf besser ging, auch die restlichen Schmerzen waren verschwunden. Wahrscheinlich bekam ich jetzt so einen super mega Schmerzhemmer! Außerdem bemerkte ich so ein komisches Geräusch, das direkt neben mir erklang. Was war das? Ich schaute mich um…und erschrak! Verdammt was war das denn? Ein Beutel mit einer breiigen Flüssigkeit hing dort an einer Maschine. Ein Schlauch führte von diesem Beutel direkt….?
In meinem Bauch??
Oh mein Gott! Wurde ich etwa jetzt auch noch künstlich ernährt?? Davor hatte ich mich mein ganzes Leben gefürchtet! Mich nicht mehr selbst ernähren zu können…und jetzt war genau das eingetroffen! Ich versuchte mich zu entspannen, was allerdings sehr schwierig war, angesichts der Tatsache das ein Schlauch in meinen Magen führte!. Oh Mist! Das wahr wirklich erniedrigend! Aber wenigstens ging es mir gut…soweit zumindestWarum war das alles mir passiert? Und nur wegen Sahra! Hätte sie nicht Schluss gemacht, dann wäre das alles nicht passiert! Dann läge ich jetzt nicht hier und würde ernährt werden! Oder ich hätte keinen kaputten Körper! Ahhhhhhhrg! Ich schrie meine Wut heraus, ich kochte innerlich. Ich war auch wütend auf mich selbst, ich hätte ja nicht so dumm sein müssen und über die Straße laufen müssen. Aber es wahr nun mal passiert! Ich konnte es nicht mehr ändern und deswegen war ich wütend. Wütend auf meine Dummheit und wütend auf sie! Wie ich so da lag stürmten auf einmal Ärzte herein. Ohh! Ich hatte ja laut geschrien! Alles lief schief, verdammt! Ich wurde richtig wütend, warum weiß ich nicht aber es wahr schrecklich. Ich schrie und schrie! Sie sollten mich in Ruhe lassen alles wahr scheiße, ich wolle nur noch sterben! Warum das mir passiert war und warum ich nicht heim gehen könne. Ich drehte richtig durch, sprang sogar aus dem Bett. Währen die Ärzte nicht sofort bei mir gewesen und hätten mich aufgefangen währe es wohl schlimmer ausgegangen. So stellten sie mich nur ruhig . Und wie so oft träumte ich wieder von ihr.







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