Die Insel 2

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 11.04.2009




Kapitel 2

T?ren k?nnen fliegen

Ich glaubte, ich hatte schon mehrere Stunden geweint, als es an die Badezimmert?r klopfte.'Caro?', fragte eine weiche Stimme, die ich sofort als die von Vani erkannte. Ich antwortete nicht.
'Caro, komm schon. Ich weiss, dass du da bist. Mach doch bitte die T?r auf.'
Jemand dr?ckte die Klinke runter. Doch ich wollte nicht aufmachen. Ich blieb stur sitzen und flattierte Saphira's Ohren.
'CARO!! Verdammt nochmal, mach endlich diese verdammte T?r auf!!'
Da zeigte sich wieder Vani's Ungeduld, dachte ich mir. Und die Tr?nen liefen mir immer noch die Wangen hinunter. Doch an der linken Seite konnte ich keine einzige Tr?ne ausmachen. Ich merkte, wie sie aus meinen Augen 'rauskamen', aber nachher sp?rte ich keine Einzige mehr. Da erst merkte ich, dass ich das Gef?hl in meiner linken Wange verloren hatte. Entsetzt hob ich meine Hand und strich ?ber die geschwollene Seite. Es tat weh, das war auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Da h?mmerte es gegen die T?re und eine tiefe Stimme sagte etwas:
'Caro, mach auf, sonst schlag ich die T?re auf. Du wei?t, dass ich das kann?!'
Das war unverkennbar John, Tina's Freund mit der Glatze. Ihm traute ich das vollkommen zu. Aber ob er es auch in dieser Situation tun w?rde?
'Caro, sag wenigstens was, damit wir wissen, dass du noch da bist, und dass du, den Zust?nden entsprechend, gesund bist, sonst schl?gt John wirklich die T?r ein!', rief Tina.Ich antwortete nicht, ich blieb statt dessen einfach sitzen.
'Ok, wie du willst', rief John und ich h?rte, wie alle einen Schritt zur?ck gingen. Vorsichtig zog ich meine Beine ein.
BUMM machte es und die T?r flog an mir vorbei. Ich schaute hinaus und sah in die erstaunten Gesichter von Vani und Tina. Zwischen den Beiden stand John, der jetzt seinen linken Fuss senkte.
'Wow', sagte ich nur.
'Toll. Mensch Caro, wieso hast du nichts gesagt?? Jetzt haben wir keine Badezimmert?r mehr!', sagte Vani.
Ich musste kichern. Vani konnte mich immer wieder zum Lachen bringen, auch in den ?belsten Situationen.
'Caro, komm mit. Bitte', sagte Tina sanft, machte einen Schritt auf mich zu und streckte mir die Hand entgegen. Ich nahm sie und Tina zog mich hinauf, w?hrend Saphira aufsprang und immer um meine Beine schlich.
Meine Augen fielen fast zu, ich war v?llig ersch?pft und m?de. Das sahen auch die Anderen.'Kommt schon, Leute. Gehen wir schlafen', schlug Tina vor. Vani nickte nur, w?hrend ich schon dabei war, in mein Zimmer zu schlurpfen.
'Nacht. Und danke', sagte ich noch, um gleich darauf in meinem Zimmer zu verschwinden. Vani ging auch gleich in ihr Zimmer, nur Tina stapfte noch nach unten, um alle Lichter zu l?schen. John lief ihr hinter her, und hinter mir lief Saphira nach. In meinem Zimmer angelangt kletterte sie in ihren Korb, der eigentlich f?r ?bergrosse Hunde gedacht war. Der Korb stand an der linken Wand, rechts davon war eine Kiste mit Spielzeugen f?r Saphira. Zwei Meter links des Korbes war eine T?r, die zu einem Badezimmer f?hrte. Es war gut, wenn man eine Mitbewohnerin hat, in diesem Fall Tina, die nicht gerade arm ist.In der Mitte der gegen?berliegenden Wand stand mein Doppelbett, direkt unter dem Fenster. Am fr?heren Abend konnte man dort hinaussehen und den rot-orange-gelben Sonnenuntergang anschauen.
An der linken Wand war mein f?nft?riger Kleiderschrank, ebenfalls etwas finanziert von Tina, was mir am Anfang einwenig vorkam, als w?rde ich sie ausnutzen, doch ich wusste ja, dass das nicht stimmte. Links davon war mein Kleiderhaken, ?bers?t mit Kleidern.Ich ging langsam auf mein Bett zu und liess mich einfach fallen. Kurz darauf h?rte ich, wie meine T?r in's Schloss fiel. Ich stand auf und zog mich aus, nur um mir nachher ein zu grosses T-Shirt als Nachthemd an zu ziehen.
Dieser Abend hatte eigentlich toll sein sollen. Doch das war er nicht. Er war beschissen.Wieder liess ich mich auf mein ?bergrosses Doppelbett fallen, kroch schnell unter die Decke und klatschte das Licht aus. Von draussen schien der Vollmond sch?n hinein, so dass ich Saphira anschauen konnte, deren gelbe Augen im Halbdunkeln zu Gl?hen schienen.'Na los, komm schon', sagte ich, und prompt kam die W?lfin zu mir und sprang auf das Bett. Das hatte sie erst ein paar mal gedurft, damals, als ich neu nach Hause kam, von der Insel, wo ich die W?lfin, damals ein kleines Welpen, mitgenommen hatte. Damals hatte sie so Heimweh gehabt, da liess ich sie im Bett schlafen. Doch jetzt war ich diejenige, die ihre Unterst?tzung brauchte. Und ich war einmal mehr froh darum, dass ich die stolze W?lfin mitgenommen hatte, und sie nicht wie ihren Vater Damon ausgewildert wurde. Diesem ging es immer noch blendend, obwohl er mir Leid tat, denn jeden Monat wurde er wieder eingefangen und untersucht. So ein armes Tier.
Heute tr?umte ich von der Insel.
Ich rannte durch einen Wald. Durch den Wald auf der Insel. Ich kam an der Stelle vorbei, an der ich Saphira gefunden hatte. Dort war ein tiefes Loch. Ich blieb stehen und guckte runter. Ein grausamer Gestank schlug mir entgegen. Ich b?ckte mich und versuchte etwas zu erkennen. Wieder nur dieser Gestank. Doch dann; Ein Fauchen, Zischen, unheimliche Ger?usche. Ein Rasseln. Ein rasselnder Atem. Da sprang etwas aus der Grube und sprang auf mich zu. Da erst bemerkte ich, dass neben mir jemand stand. Es war Jacke. Er schaute mich an und grinste h?misch.
'Ja- Jacke!', stammelte ich. Doch ich hatte mich zu fr?h gefreut; Das Ding, das rausgesprungen war, verschmolz mit Jacke. Die Beiden, die nun zu einem geworden waren, sprangen auf mich zu, rissen mich von den Beinen, fauchten....
Ich schrie. Erst jetzt erkannte ich, dass ich in meinem Bett sass, aufrecht und tropfnass.Saphira schaute mich verdutzt an, es h?mmerte an die T?r und Vani rief immer wieder:'Caro! CARO! Bist du in Ordnung? Caro?!'
'J-Ja, ich glaub schon', antwortete ich.
'Dann mach die T?r auf!'
Ich stieg aus dem Bett und ging auf die T?re zu. Saphira knurrte hinter mir, ich hatte keine Ahnung weshalb. Ich ?ffnete die T?r einen Spalt weit und das sorgenerf?llte Gesicht von Vani war mir gegen?ber.
'Es geht mir gut', versuchte ich sie zu beruhigen, was schliesslich auch funktionierte.'Ich dachte nur, weil du die ganze Zeit ?ber geschrien hast.'
'Das war ein Alptraum. Aber danke', sagte ich zu ihr.
Dann ging sie. Dar?ber war ich froh, denn so konnte ich die T?r wieder schliessen und zur?ck in mein Bett kriechen. Prompt schlief ich ein.

Am Morgen f?hlte ich mich wie ger?dert. Ich war kaputt, ich wollte und konnte nicht aufstehen. Meine Beine waren wie Gummi. Zudem lag Saphira darauf, meine Beine waren daher auch noch eingeschlafen. Trotzdem zw?ngte ich mich auf. Ein Kribbeln durchfuhr mich, und ich kippte beinahe wieder weg. Saphira schaute mich nur verst?ndnisslos an, bevor sie ebenfalls aufsprang. Ich schlurfte zu der kleineneren T?re hin, zu der, die in mein Bad f?hrte. Ich sprang erst einmal unter die Dusche, bevor ich zu meinem f?nft?rigen Schran ging und mir was zum anziehen heraus suchte. Ich w?hlte, wegen der sommerlichen Hitze rote Bermudas und ein oranges ?rmelloses Oberteil. Es war schliesslich schon Juni, vor zwei Wochen hatte ich meinen 18ten Geburtstag gehabt. Dieser war DER Knaller gewesen. Doch jetzt war nicht mehr von dieser Freude in mir. Gedankenversunken ging ich runter in die K?che, wo die beiden anderen sassen. Ich setzte mich zu ihnen, w?hrend sie mich begr?ssten.'Hey. Dieses Arsch kannst du abservieren', sagte Vani zu mir, als sie sah, dass ich schon wieder Tr?nen in den Augen hatte. Ich lehnte mich an Vani und heulte drauf los. Tina und Vani tauschten die Blicke, w?hrend Vani mir den Kopf tr?stend t?tschelte.







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