Unsere Trauminsel

Autor: Tanzgirl
veröffentlicht am: 16.05.2009




'Alles in Ordnung? Geht's einigermaßen mit dem Fuß?', Leonard guckte mich besorgt an, was ich irgendwie süß fand:'Alles ok, nur noch ein ganz leichtes brennen, aber ich schätze ihr müsst ohne mich zu der Veranstaltung heute Abend.'
'Das Problem ist, das man zu solchen Veranstaltungen eigentlich immer in Begleitung kommt.', Leonie guckte mich ganz lieb an und ich bekam ein schlechtes Gewissen, warum musste das auch unbedingt passieren? Wir wollten da schließlich alle hin und es sollte der beste Urlaub aller Zeiten werden.
'Dann bleib ich mit Fiona hier und ihr zwei geht zu der Tanzveranstaltung, es ist mir sowieso lieber, wenn sie hier nicht ganz alleine im Hotelzimmer hockt.', Leonard klang ziemlich entschlossen, ich war froh, das er bei mir bleiben wollte, aber es hätte so schön werden können…. Die anderen beiden nickten nur, sie wussten, dass Leonard sich durchsetzen würde und so trug er mich nach dem Essen ins Hotelzimmer und ich half Leonie sich fürs Tanzen fertig zu machen. Wie ich allerdings in Zwischenzeit wusste, wollte sie doch etwas mehr von Ben als nur eine gute Freundschaft. Die zwei wären wirklich ein wunderschönes Paar, sie passen gut zusammen und außerdem ist es dämlich, wenn man mit einem Jungen zusammen ist, der nicht in der Klicke ist, das lässt sich schlecht miteinander kombinieren.
Doch bevor ich weiter überlegen konnte wollte Leonie etwas von mir wissen, während ich ihr ihre Haare machte:'Die Sache mit Ben weißt du jetzt, aber wie sieht es denn bei dir aus?''Da ist keiner, aber es reicht ja auch wenn ihr zwei zusammen seit, wenn ich dann noch jemanden hätte und wir dann total abgelenkt wäre, dann hätte Leonard gar keinen mehr und das wir alle jemanden haben ist doch recht unwahrscheinlich.', versuchte ich ihr zu verklickern.
Allerdings hatte sie noch eine viel bessere Idee:'Wie wäre es denn mit dir und Leonard?''Leonard und ich? Wir sind doch nur gute Freunde, schon seit dem Kindergarten, wir waren schon zusammen in einer Badewanne, das geht gar nicht.'
'Wäre doch aber cool, eine Klicke aus der zwei Paare werden, die immer noch super befreundet sind…', sie war davon überzeugt, das es das Beste wäre was uns passieren kann. Ich dachte darüber nach, ob sie vielleicht recht hatte, aber Leonie und ich hingen unsere Gedanken hinterher und somit war es im Bad vollkommen still. Leonie sah wirklich toll aus, in ihrem Himmelblauen Kleid, das kurz über den Knien endete und Spaghetti träger hatte. Wir traten aus dem Bad und Ben war einfach nur überwältigt, er schaute sie lange an, dann ging sie auf ihn zu und die zwei verschwanden durch die Tür, ich schaute ihnen hinterher.'Und was machen wir jetzt?', Leonard schaute mich erwartungsvoll an und ich vermute, dass Minuten vergingen, bis ich ihm antwortete:'Ich hab keine Ahnung!' 'Keine Wünsche?', er guckte mich etwas verwundert an.
Ich überlegte, wie ich ihm sagen könnte, was ich wirklich will:'Ähm, doch, aber ich schätze da bist du total dagegen.'
'Versuchs doch erstmal.', er ermutigte mich, aber das fand ich echt nicht fair.'Also gut, meinem Fuß geht's wieder gut und ich würde gern doch noch zu der Veranstaltung.'
Er guckte mich etwas böse an:'Kommt gar nicht in Frage, das ist viel zu gefährlich, da kann ja sonst was passieren, da musst du dir schon was anderes überlegen.'
'Kommt schon Leonard, bitte, es geht meinem Fuß wirklich wieder gut und außerdem möchte ich gern sehen wies zwischen Leonie und Ben weiter geht.', ich guckte ihn flehend an in der Hoffnung er würde seine Meinung ändern.
'Muss das wirklich unbedingt sein? Es wäre mir lieber du würdest dich bis morgen ausruhen!', er guckte mich zweifelnd an.
'Wer weiß ob wir noch mal die Gelegenheit bekommen im Mondschein zu italienischer Musik zu tanzen, wenn auch noch das Meer im Hintergrund rauscht, es wäre wunderschön, bitte tu mir den Gefallen und komm mit.', ich bettelte ihn regelrecht an und wenn es nur ein einziger Tanz wäre, dann wäre ich schon zufrieden.
Er überlegte einen Moment, dann guckte er mich entschuldigend an:'Na gut, dann mach dich fertig, aber beeil dich ein wenig.' Ich kreischte los und lief mein Kleid holen, danach ganz schnell ins Bad, Haare und Make-up und schnell das Kleid an, es war ein ganz hell gelbes, fast weiß und es ging mir bis kurz über die Knie, hinten war es im Nacken
zusammengebunden. Es war schon ziemlich spät, als ich fertig war, unsere Diskussion hat ziemlich lange gedauert.
Keine halbe Stunde später trat ich aus dem Badezimmer und Leonard hielt mir seinen Arm zum Einharken hin:'Mein Hemd und dein Kleid haben die gleiche Farbe…' wir beide fingen an zu lachen, dann ging es schnell raus aus dem Hotel, ein Stück die Straße runter und dann standen wir auch schon am Eingang zum Café und sahen Leonie und Ben auf der Tanzfläche stehen. Leonard wollte sie rufen doch ich boxte ihm in die Seite, woraufhin er mich komisch anguckte. Ich wies ihm mit einem Blick an die beiden zu beobachten. Sie standen sich direkt gegenüber, das Lied das spielte war ein Liebeslied, das erkannte ich auch ohne, dass ich auch nur ein Wort italienisch konnte. Sie schauten sich tief in die Augen, dann beugte Ben sich ein Stück zu ihr runter und sie kam ihm ein Stück entgegen. Sie schlossen langsam die Augen und küssten sich. Ich wusste ganz genau, dass Leonie schon total lange davon träumte und ich freute mich mit ihr, ich hatte sofort noch viel bessere Laune. Dann wurde ein Wiener Walzer gespielt und Leonard ging in Tanzhaltung, ich war begeistert und da Leonie und Ben und auch alle anderen Gäste uns anschauten konnte ich ja nun auch nichts verpassen. Leonard begann mich zu drehen und wir wirbelten über die Tanzfläche, es war der helle Wahnsinn, die italienische Musik, das leise Rauschen des Meeres und dazu das kreischen der Möwen, ich konnte mir nichts Besseres vorstellen. Und auch keinen besseren Tanzpartner, er konnte führen, ziemlich gut sogar und er sah gut aus, allerdings starrten uns alle, wirklich alle Gäste dieses Lokals, ob sie zum Tanzen oder zum Essen hier waren. Am Ende des Liedes jubelten die Gäste und klatschten wie verrückt. Wir verstanden nicht was sie riefen und kreischten, aber das konnten wir nachher ja noch Leonie fragen. Jetzt bekam ich erstmal einen roten Kopf und schaute mich verlegen um, weil ich total im Mittelpunkt stand. Leonard fand es cool und verbeugte sich. Dann setzten wir uns mit Leonie und Ben an einen Tisch, die zwei hielten Händchen.
'Sie waren alle hellbegeistert von euch, sie schrien etwas von Traumpaar und das ihr das schönste Paar heute Abend seit und ihr wahnsinnig gut tanzen könnt, sie lieben euch.', Leonie grinste mich an und ich spürte immer noch die röte in meinen Wangen:'Übertreib nicht!''Tu ich nicht, das haben sie wirklich geschrien, ohne scheiß! Ich finde übrigens auch, dass du wahnsinnig gut ausseht Fiona und ich bin auch der Meinung, das ihr gut zusammen passt.', ich wusste das sie es ehrlich meinte, sie konnte schlecht lügen. Wir tranken etwas und quatschten noch weiter, bis auf einmal der DJ sich zu Wort meldete:'Adesso esserci noi che campione annunciare!'
'Sie geben jetzt die Sieger bekannt!', Leonie übersetzte sofort, aber ich guckte sie trotzdem komisch an, was für einen Sieger den?
Sie grinste:'Das schönste paar das heute Abend getanzt hat.' Na das konnte ja was werden, ich hatte da so eine ganz böse Vorahnung.
Und jetzt kam wieder die Stimme des DJs:'Voi!', bei diesen Worten zeigte er auf mich und Leonard und auch der Scheinwerfer wurde auf uns gerichtet. Dieses Mal musste Leonie es nicht übersetzen. Wir standen auf, gingen auf die Tanzfläche und wir bekamen eine Medaille und einen kleinen Pokal.
Leonard bedankte sich auf Englisch:'Thank you very much, that's very nice.' Ich stand nur lächelnd neben ihm. Der DJ machte ein Lied an und wir mussten tanzen, die Medaillen und Pokal stellten wir vorher auf unseren Tisch, dann tanzten wir einen Langsamen Walzer, es war wunderschön. Alle schauten uns zu und es war ein schönes, ruhiges Lied, das wahrscheinlich eine wunderschöne Liebesgeschichte erzählte. Es war großartig, der schönste Abend meines Lebens und ein toller Anfang für einen Urlaub. Als das Lied zu Ende war klatschten alle wie wild und es wunden massig Fotos geschossen, nicht nur von Privatleuten, auch von Presseleuten. Wir saßen noch einen Moment am Tisch, bis mir beschlossen ins Bett zu gehen.
Wir waren ziemlich erledigt und auf dem Heimweg sprach Leonie die Bettenverteilung an:'Ich würde eigentlich gern mit Ben in einem Bett schlafen.'
'Ich sehe da nicht so das Problem, könnt ihr doch auch, dann schlaf ich bei Leonard, wenn er auch damit einverstanden ist.', ich fand es nicht schlimm, wir kannten uns in und auswendig, wir saßen früher zusammen in der Badewanne und wir haben schon im Kindergarten geheiratet. Bei diesen Erinnerungen musste ich schmunzeln.
Leonard guckte mich etwas verwirrt an:'Ich hab damit auch kein Problem, aber dann sagst du mir worüber du gerade lachst.'
'Erinnerst du dich an früher? Wir saßen zusammen in der Badewanne und haben das Badezimmer unter Wasser gesetzt und an unsere Hochzeit im Kindergarten und wie du mich vor dem bösen Jungen in der zweiten Klasse beschützt hast…', ich musste total lachen als ich mich daran erinnerte, die anderen stimmten mit ein.
'Ja ich erinnere mich, unsere Mütter haben sich nach den Badewannenaktionen immer fürchterlich aufgeregt und als wir geheiratet haben, da hab ich dich geküsst und in der zweiten Klasse ist der böse Junge voll in Matsch geflogen, weil er dich geärgert hat.', Leonard wusste genau woran ich dachte und wir lachten uns weiter kaputt.
Ben konnte langsam wieder reden:'Jeder der uns sieht hält uns für total bekloppt und betrunken.' Und wieder pusteten wir los. Als wir im Hotel ankamen wurde uns gesagt wir sollen uns leise verhalten, wir kicherten, hielten uns den Mund zu und liefen schnell die Treppen zu unserem Zimmer hoch. Wir zogen uns Schlafanzüge an und dann kuschelten wir uns in unsere Betten, dieses Mal schlief Leonie bei Ben und Leonard bei mir.







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