Wegen dir

Autor: Nati
veröffentlicht am: 20.03.2009




Hallo Leute :) Also das ist meine neue Geschichte. Die ersten Kapitel sind noch etwas kurz, aber mit der Zeit werden sie immer länger ;)
Kommentare und Verbesserungsvorschläge wären nett (:

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Die Frage

Ich kann ja nichts dafür, dass ich so bin, wie ich bin. Meine Freunde sagen mir immer, ich müsse nichts an mir verändern, um dem anderen 'unkompliziertem' Geschlecht zu gefallen.Irgendwo wartete schon einer auf mich. Einer, der mich so liebt, wie ich bin.
Nun ja, ich denke, dieser Jemand liegt im Koma und wird nie wieder aufwachen. Ich würde den Leuten nur zu gerne Glauben schenken, doch in mehreren ausschlaggebenden Punkten war ich anders als sie.
Erstens: Sie waren alle vergeben, und das nicht zum ersten Mal. Ich dagegen, so peinlich es auch sein mag, hatte erst eine Beziehung, die ungefähr 2 Wochen hielt. Ich hatte also gar keine Erfahrung …
Zweitens: Ich stelle, denke ich, zu hohe Erwartungen an die Männer. Auf Deutsch heißt das, dass ich zu schüchtern bin, um jemals einen Jungen anzusprechen und deshalb immer darauf warte, dass sie mich ansprechen. Doch dafür bin ich ihnen wohl zu uninteressant.
Drittens: Ich bemitleide mich, wenn es eben geht. Es ist, als würde mich das befriedigen. Ich denke so oft daran, wie langweilig und unglücklich mein Leben sein muss… Jetzt tue ich es schon wieder.
Ich schüttelte den Kopf über mein Verhalten. Ja, all das könnte Jungs abschrecken.
Wie bemitleidenswert ich doch war. Ich schaue mir Liebesfilme an, um mir dann meine Tagträume daraus zu bilden. Ich stelle mir vor, ich wäre die weibliche Hauptfigur und würde von einem Mann so sehr geliebt werden, dass er für mich sterben würde.
Bei diesem jämmerlichen Gedanken musste ich fast lächeln.
'Julia? Julia, jetzt komm schon!' Meine beste, und so ziemlich einzige Freundin Sarah, zog mich aus meinen Gedanken.
'Hat es denn schon gegongt?' fragte ich sie verwirrt. Das hatte ich gar nicht mitbekommen.Kopfschüttelnd stand ich auf und begleitete sie in die Pause. Schon wieder eine Stunde in Biologie nicht aufgepasst. Ich erspare mir, meine mündliche Note zu erwähnen.
'Mensch Julia, du musst echt was tun.' Ermahnte mich meine Freundin.
'Ja, ich weiß.'
'Ich will nicht, dass du sitzen bleibst. Hörst du?'
Bedrückt schaute ich nach unten. Sie hatte ja recht, aber wie sollte ich jetzt noch alles aufholen?
Gegen meine Tagträume konnte ich eh nichts machen, die kamen einfach so und dann war es schwer, sich von ihnen zu lösen, da mir die Vorstellung so gefiel.
Geliebt werden, oder überhaupt jemanden zu lieben, ohne Angst zu haben, dass man ihn vielleicht nie bekommt.
So eine Liebe müsste es geben.
'Julia? Verdammt hör mir doch mal zu!' Erneut erweckte Sarah mich. 'Ja, es tut mir leid. Ich war in Gedanken.' Erwiderte ich schlicht. Sie warf mir einen besorgten Blick zu.
'Du bist so oft in Gedanken… Ich denke, du solltest mal was anderes Erleben, als diesen dummen Alltag hier in der Schule.' Ich sah sie verdutzt an. Was wollte sie jetzt schon wieder? Sie wusste, dass ich kein Draufgänger war.
Sie atmete einmal tief ein und sagte dann: 'Diesen Sommer, also in 2 Wochen, fahre ich mit meiner Mutter für 4 Wochen zur Nordsee. Ich denke schon länger daran, dich zu fragen, hab ich bis jetzt nur noch nicht getraut. Aber bitte, fährst du mit?'
Was ich jetzt empfand, war eine Mischung aus Freude und Schock.
'Du willst, dass ich mitfahre?'
Ihr Blick wurde hoffnungsvoll. 'Ich kanns nicht mit ansehen, wie du hier deine Zeit verbrätst. Du bist so ein toller Mensch und das wissen nur sehr wenige. Gib den Leuten doch zumindest eine Chance, dich kennen zu lernen.'
Ich wusste genau, dass sie mit mir Feiern gehen wollte, aber vielleicht war es ja eine ganz gute Idee.
Ich riss mich zusammen, denn irgendwann musste auch ich mal die Sau raus lassen.
Ich blickte ihr in die Augen und grinste verschmitzt. 'Schön. Dann fahren wir zusammen in den Urlaub!' Lachend fiel ich ihr um den Hals. Sie war anscheinend überrascht von meiner Reaktion, denn sie zögerte meine Umarmung zu erwidern.
Doch schließlich lachte sie ebenfalls und drückte mich kräftig.
Meine Eltern würde ich schon überzeugen, sie wunderten sich sowieso, dass ich nicht jedes Wochenende rausging und feierte.
Ich war 16, und in dem Alter war es mehr als normal, das regelmäßig zu tun.

Und tatsächlich waren sie mehr als erfreut, dass ich mal einmal für 4 Wochen weg sein würde.
Ein bisschen beleidigend war es ja doch, dass die eigenen Eltern froh waren, ihre Tochter einmal aus dem Haus zu haben.
Doch ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Also erzählte ich Sarah am nächsten Tag in der Schule, dass sie zugestimmt haben.
Sie sprang vor Freude in die Luft. 'O mein Gott! Meine beste Freundin fährt mit mir in den Urlaub!' Sie war ganz außer sich, genauso wie ich.
Ich hatte schon lange keinen Grund mehr zum Freuen gehabt, mein Leben war einfach nicht interessant. Es war langweilig und öde, doch jetzt würde es wieder ein Funken Spaß in ihm geben.
Das spürte ich.
Diese 4 Wochen würde ich genießen und ausnutzen. Das hatte ich mir vorgenommen.







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