If You Disappoint Me - Teil 54

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 04.12.2011


Ich hatte mich auf meinem Bett ausgestreckt und war nach einiger Zeit eingeschlummert. Als ich die Augen öffnete stellte ich fest, dass es draußen schon dunkel war. Neben meinem Bett lag eine Einladung. Ich hob sie auf und las sie mir durch.
Einladung zur Vorfeier des Jubiläums des FBI NY im Juni. Besondere Gäste aus den verschiedensten FBI-Sitzen der Vereinigten Staaten werden anwesend sein. Der Bürgermeister bittet um die Anwesenheit aller Special Agents, sowie deren Vertreter.
Ich stand schnell auf und rannte die Treppen hinunter. Ich spürte, wie müde ich war, denn bei jedem Schritt durchfuhren schreckliche Schmerzen meinen Körper. Das Licht war im ganzen Haus aus und es war kurz nach 20 Uhr.
Ich hielt am Treppenabsatz inne. „Megan?“ rief ich zögerlich. Keine Antwort. Ich wollte soeben wieder zurück um ihrem Zimmer nachzusehen, als mein Blick auf einen Zettel fiel, der auf der Couch lag. Ich ging langsam hin und nahm ihn zur Hand. Anschließend setzte ich mich auf den Treppenabsatz und öffnete den Zettel um die darin gelegene Nachricht zu lesen:
Sind zur Feier …Wollten dich nicht aufwecken, Jack meinte es geht auch ohne dich, wenn du nicht willst …Jemand hat angerufen und nach dir gefragt…irgendein Typ, kein Name, wollte nur mit dir reden….Ruf an, falls was sein sollte…Mr. Bennett wird auch dasein… Megan
Ich ließ den Zettel verächtlich aus der Hand fallen…Dann rieb ich mir mit den Händen frustriert über das Gesicht. Ich stand auf und ging zum Telefon… Ich nahm es in die Hand fing an Megans Nummer zu wählen. Mittendrin brach ich ab und warf das kabellose Telefon auf die Couch. „Aaahhh“ entfuhr es mir frustriert. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Verdammt….Ahhhhhhh“ rief ich ganz laut und fiel auf die Couch.
Zehn Minuten lang blieb ich dort liegen und rührte ich nicht.
Warum geschah das ausgerechnet mir? Ich hatte vergessen, dass diese blöde Vorfeier stattfinden würde. Ich war Jacks Vertreterin und müsste dort anwesend sein. Toll, dachte ich mir. Er denkt ich würde in Selbstmitleid versinken. Tue ich das denn nicht gerade?
Nicht einmal Bescheid sagen sie einem. Ich spürte die Wut in mir aufkommen. War das wirklich Ich? Fing ich wirklich an zu einem Menschen zu werden, der nicht Amanda Harrison war? Früher war ich pünktlich, konnte Lachen und hatte Spaß in meinem Leben und viele Freunde….heute bin ich ignorant, kümmere mich um rein Garnichts mehr und kann nicht einmal Lachen; ja heute weine ich nur noch. Was müssen meine Freunde von mir denken? Stimmt ja, mittlerweile traut sich keiner in meine Nähe. Ich schloss die Augen und ließ alles auf mich wirken. Plötzlich spürte ich die tiefe Enttäuschung in mir. Ich war enttäuscht…nicht von Jack, nicht von meinen Freunden, nicht vom Schicksal, dass mir bei jeder Gelegenheit Steine in den Weg stellte, Nein, ich war enttäuscht von mir selber. Ich will das alles nicht, dachte ich mir. Ich setzte mich abrupt auf ging zum Spiegel. Ich trug eine graue Jogginghose und ein ausgeleiertes T-Shirt. Meine Haare waren üppig zu einem Pferdeschwanz gebunden und unter meinen Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet. Ich wollte das nicht. Ich wollte wieder das sein, was ich immer war. Wieder so elegant gekleidet sein, und ein strahlendes Lächeln im Gesicht haben. „Ich muss mich ändern“ sagte ich laut. Ich spürte den Drang zu dieser Feier zu gehen. Ich holte hastig die Einladung. Die Rede des Bürgermeisters fing um 21.00 Uhr an. Es war 20.30 Uhr. Ich kannte den Grund für diese eigenartige und ungewöhnliche Vorfeier des Jubiläums, dass erst in einem Monat stattfinden würde. Das war keine normale Feier. Wenn alle kamen, dann wurden dort Dinge kontrolliert und besprochen, die nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden durften. Ich hatte mittlerweile auch herausgefunden, dass die anderen FBI Hauptsitze in den Großstädten wie Washington DC, Seattle oder Chicago ebenfalls Untergrundorganisationen gegründet hatten, wie wir das ITF. Ich hatte das Gefühl, dass sich das Ideal des FBI zu ändern drohte. Das richtige Wort war Konkurrenz. Kann man im Kampf um die Gerechtigkeit Konkurrenz üben? Wahrscheinlich schon und ich wusste auch was ich in diesem waghalsigen Kampf in meinem Leben zu tun hatte. Ich würde mich ändern: Wieder ganz die Alte zu sein versuchen. Ich habe Probleme Ja, dachte ich mir, aber das müssen nicht alle wissen. Und wenn Robert Bennett glaubt ich müsste ihm aus dem Weg gehen, dann irrte er sich. Ich werde ihn kleinmachen. Ich werde alle klein machen. Ich brauche niemanden. Nicht einmal Jack. Wenn Robert bis jetzt ohne mich Leben konnte, dann kann er das jetzt auch und wenn Jack meint er braucht mich nicht, dann brauche ich ihn auch nicht. Ich brauche ihn auch nicht. Das ist mein Revier und das lasse ich mir nicht von Feiglingen wegnehmen. Ich gehe zu dieser Feier, beschloss ich und ging in das Badezimmer. Ich duschte und machte mich fertig. Eine halbe Stunde später war ich bereit für die Feier. Ich trug ein schwarz glänzendes Neckholder Kleid. Mein Haar steckte ich zu einem strengen Dutt zusammen. Mein Parfüm roch nach Vanille und mein Lippenstift hatte einen tiefen roten Ton. Ich zog meine schwarzen High-Heels an und nahm meine Handtasche. Es war genau 21.Uhr. Die Rede fing jetzt an. Wenn ich mich beeilte, dann würde ich in 15 Minuten rechtzeitig da sein können….






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