If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 22.05.2009




The girl I´m lovin´ or the girl which is lovin´me`???-------------------------
Tage vergingen ohne das ich auch nur einmal aus meinen Zimmer ging. Ich saß den ganzen Tag in meinem Zimmer und versuchte dieses Gefühl der Liebe abzutöten. Ich weiß nicht genau wie lange es schon her war. Drei, vier Tage? Ich stand auf und sah in den Spiegel. Meine Augenringe waren nicht stark zu sehen, da ich viel Zeit hatte um aus zuschlafen. Doch sah ich irgendwie komisch aus. Ich ging in mein Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Dann zog ich mir eine alte weiße Sporthose an und suchte mein rotes Top. Anschließend band ich mir die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich sah ein letztes Mal in den Spiegel. Schminken würde ich mich nicht....Warum denn auch?
Ich öffnete die Tür und horchte. Ich konnte Hillary, Sam und Megan hören. Ich atmete langsam ein und aus. Dann ging ich hinunter zu den Dreien. Sie sagten nichts. Sie sahen mich auch nicht an, wie ich erwartet hatte. Sie unterhielten sich weiter, während ich mir etwas zu essen machte.
'..am Freitagabend...' sagte Sam gerade.
'Und es kommen alle?' fragte Megan aufgeregt.
'Ja...alle die ihr kennt.' antwortete Sam lachend. Tante Hillary räusperte sich.
'Ich bin mir nicht sicher...' sagte sie. Plötzlich spürte ich ihre Blicke, dennoch drehte ich mich nicht um.
'Hillary...was sollen wir denn machen?' fragte sie.
'Amanda, weiß was richtig ist. Lasst sie es selber entscheiden.' sagte Sam ruhig. Während sie weiter diskutierten nahm ich mir ein Sandwich aus dem Schrank und ging mit dem Teller in das Wohnzimmer. Ich setzte mich im Schneidesitz auf den Sessel und wartete darauf, dass sie weiter redeten.
Ich biss in mein Sandwich und kaute leise vor mich hin.
Als sie immer noch nicht redeten verdrehte ich die Augen genervt.
'Megan kannst du mir das Glas da geben?' fragte ich sie. Sie reichte es mir und lächelte.'Was ist warum seid ihr so ruhig?' fragte ich.
'Ach was soll schon sein...' antwortete Hillary.
'Worüber habt ihr gerade geredet?' fragte ich während ich mir die Krümel vom Top entfernte.
'Über nichts wichtiges...' antwortete Megan. Mit einem misstrauischen Blick brachte ich sie völlig zum Schweigen.
'Amanda...' setzte Sam an und lehnte sich vor. Er rieb sich die Hände und sah mich durch seine Augen an. Sein braunes Haar schimmerte.
'Am Freitag gibt es eine Feier bei den Regans.....' sagte er. Ich biss noch ein Stück von meinem Sandwich ab und nickte.
'Es ist die.....Verlobungsfeier von Jack und Gabrielle' sagte er und ließ es nebensächlich klingen. Ich nickte. Das musste früher oder später kommen. Tante Hillary trank einen Schluck von ihrem Kaffee und drehte den Ring an ihrem Finger, den Jerry ihr geschenkt hatte. Megan hatte die Beine überschlagen und zog an ihrem Jeans-Rock. Ich wusste was die beiden erwarteten. Sie dachten ich würde heulend davon rennen. Ich schloss die Augen und öffnete sie nach ein paar Sekunden wieder.
'Wo liegt das Problem?' fragte ich ernst. Sie sahen mich alle verdutzt an und schluckten. Sam setzte sich wieder aufrecht hin.
'Du...also ihr werdet doch kommen, oder?' fragte er zögerlich. Ich aß das letzte Stück von meinem Sandwich, kaute es langsam, schluckte und trank daraufhin Wasser. Dann lehnte ich mich zurück und zuckte mit den Achseln.
'Ich sehe kein Problem...' sagte ich und sah zu Hillary und Megan. 'Ihr etwa?' fragte ich. Sie schüttelten irritiert die Köpfe und nickten.
'Ja..Ja gerne kommen wir' sagte Hillary und behielt mich dabei im Auge.
Ich stand auf und streckte mich.
'Ich gehe etwas joggen, wenn es euch nichts ausmacht...' sagte ich und ging zur Kommode.Ich öffnete die Schublade und holte meinen I-Pod heraus. Ich steckte mir die Stöpsel in die Ohren und hängte ihn mir um den Hals. Ich ging zur Tür und verließ das Haus. Auf der Veranda blieb ich stehen und atmete tief ein und aus. Dann trat ich in die rötliche Abendsonne und joggte die Norton Ave hinunter.
Während ich lief hörte ich ganz laut Musik. Ich fühlte mich taub. Mein Herz hatte sich in ein Stück Marmor verwandelt und fühlte sich in meiner Brust eiskalt an. Es war mir noch nie so leicht gefallen über etwas nachzudenken was mir vorher Schmerz bereitet hatte. Ich fühlte mich so leicht und so stark. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Dann öffnete ich sie nochmal und sah die Straße entlang. Die Abendsonne brannte auf meinen freien Armen und kribbelte auf der Haut.
Jack würde also bald heiraten. Ich wartete auf das Brennen, auf diese Schmerzen die sich zwischen die Gedanken drängten und bis zum Herz führten. Es kam nichts. War es möglich, dass einem irgendwann die Tränen ausgingen? Vielleicht... Es ist ein komisches Gefühl....Ich lief ziellos umher und bemerkte irgendwann, dass ich in der Nähe des East Rivers war. Wenn ich schon dabei war wollte ich auch hier eine Pause einlegen. Ich lief neben dem Geländer her und lief im Rhythmus mit den Wellen. Ich blieb unter einer Laterne stehen und stützte mich am Geländer ab. Ich atmete gleichmäßig und zog mir das Haargummi aus dem Haar. Meine wilde Mähne flatterte um mein Gesicht herum. Ich blieb stehen und versuchte das Seitenstechen zu vertreiben....

Ich hob den Kopf und sah in dem Moment eine Frau, die ihr Haar löste. Ihre schwarze Mähne flog um ihr Gesicht. Ihr rotes Top stach ins Auge. Als sie die Haare wedelte und sich den verschwitzten Pony aus dem Gesicht strich drehte sie sich kurz zur Seite. Ich wusste, dass sie es war. Ich spürte diesen Kloß im Hals. Sie strich sich mit ihren Fingern durchs Haar und schüttelte den Kopf. Dann stützte sie sich wieder am Geländer ab und sah hinaus auf den Fluss. Ich blieb sitzen und beobachtete sie. Ihr Outfit deutete darauf dass sie Joggen gegangen war. Ich hatte sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Sie hatte sich zwar nicht viel verändert, aber ich kannte sie nur zu gut. Wenn sie hier war hatte es seinen Grund. Während der Wind ihr Haar zerzauste strich sie es sich immer wieder aus dem Gesicht. Ich hätte nur zu sehr mit ihr geredet, aber wie? Was sollte ich sagen? Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand durch das Haar. Ich hatte schon den ganzen Tag hier gesessen. Nun ja fast zumindest. Ich war zu Gabrielle gefahren und sie hatte mir von ihrer 'tollen Idee' erzählt. Ihr Vater wollte am Freitagabend im Hotel Pennsylvania eine Party steigen lassen. Uns zu Liebe. Wir redeten etwas miteinander und verabredeten uns für morgen Abend um alles besser besprechen zu können. Ich war wieder hierher gefahren. Ich brauchte meine Ruhe.
Ich könnte aussteigen, aber das wäre das albernste was ich nur in meinem ganzen Leben tun könnte. Doch einerseits wollte ich gern mit ihr reden...Es war fast wie Medizin, wenn man mit ihr redete dann vergaß man seine Probleme. Bei mir zumindest war es so.
Ich mochte sie wirklich sehr gern. Ich liebte sie. Aber das was ich für Gabrielle empfand war anders. Es war mächtiger. Ich atmete tief ein. Dann öffnete ich die Autotür und stieg aus. Der Wind, der wehte war so erfrischend an diesem Abend. Ich schloss die Tür leise und lehnte mich an die Motorhaube meines Wagens. Dann verschränkte ich die Arme und betrachtete sie. Sie hatte mir zwar den Rücken zugedreht, aber trotzdem tat es gut sie in der Nähe zu haben. Sie hatte einen so beruhigenden Effekt. Sie hob die Hände und strich sich das Haar auf eine Seite. Dann streichelte sie ihre Mähne, es sah so aus als ob sie sich das Haar mit den Fingern kämmen würde. Mein Blick fiel auf ihren rechten Oberarm. Sie trug einen I-Pod um den Arm und hörte Musik. Das würde ich auch gerne Mal probieren, dachte ich. Dann ging ich ganz langsam näher und blieb dicht hinter ihr stehen. Verdammt dieser Wand war ja kälter als ich gedacht hatte. Der Wind schlug ihr langes Haar nach hinten, sodass es mir wiederum ins Gesicht schlug. Ich schloss die Augen und versuchte das Kribbeln an meinen Fingerspitzen zu Unterdrücken. Ich konnte sie schwer keuchen hören. Ich hob eine Hand und wollte ihr fast das Haar zur Seite streichen, als mir plötzlich klar wurde, was ich da machte. Ich ließ die Hand wieder sinken und räusperte mich....Keine Reaktion....Ich räusperte mich nochmal und wieder keine Reaktion....Dann neigte ich mich leicht nach vorne und zog ihr einen Kopfhörer aus dem Ohr. Sie zuckte zusammen und schrie auf. Ich legte ihr einen Arm auf die Schulter um sie zu beruhigen, doch als sie ihre Augen öffnete und zu mir sah wurde sie ganz weiß im Gesicht. Ich sah verlegen zu Boden und dann wieder zu ihr. Ihre Hände zitterten sehr heftig, sodass sie sich ans Geländer krallte und tief ein und ausatmete um sich zu beruhigen. Nach ein paar Minuten sah sie zu mir. Ihre Augen funkelten vor Schreck und Überraschung. Ihre Wangen wurden langsam wieder zart rot und ihre Lippen hatten einen Rosaton. Ich spürte diesen Kloß im Hals und versuchte meine Angst zu überwältigen.'Tut mir Leid...wenn ich dich erschreckt habe.' sagte ich entschuldigend. Sie sah mich nicht an. Ihr Blick galt den sich im Rhythmus bewegenden Wellen.
Sie sagte nichts. Ich hatte plötzlich das Gefühl das ich etwas falsches gemacht hatte.'Ist schon in Ordnung...' flüsterte sie kaum hörbar. Als ich ihre Stimme hörte spürte ich ein Stechen in der Brustgegend.
Ich lehnte mich ebenfalls ans Geländer und sah in die selbe Richtung wie sie.'Was machst du hier?' fragte ich. Sie zuckte mit den Achseln. Man hätte denken können, dass sie beleidigt war (ich dachte es am Anfang zumindest). Doch als ich genauer hinsah bemerkte ich, dass sie eigentlich gar nicht sauer war. Ihr Blick hatte etwas trübseliges.'Hey, ich wollte dir sagen, dass...' setzte ich an und sah dabei über das weite Wasser.Ich zögerte, mit einem Blick zu ihr wurde mir klar, dass sie sich beruhigt hatte. Ich stellte mich aufrecht hin und stupste sie an der Schulter an, sodass sie sich zu mir drehte.'Es tut mir Leid, für alles was ich gesagt habe.' sagte ich. Sie sah zu mir auf. Ihre Pupillen hatten sich vergrößert, sodass ihre Iris nur noch ein schmaler Ring war. Diese Augen machten mir Angst.
'Willst du nichts sagen?' fragte ich sie. Sie sah wieder hinaus aufs Meer.
'Amanda, bitte....' sagte ich fast flehend. Sie zuckte plötzlich zusammen und sah mich erschrocken an. Was war denn nun los?
'Du traust dich nicht einmal mich Rose zu nennen.' sagte sie und drehte sich weg. Sie schlug mit den Armen um sie. Ich wusste, dass ihr kalt war.
'Nein, ich hab mich bloß versprochen...wirklich.' sagte ich. Sie rührte sich nicht.'Ist schon in Ordnung....Du solltest jetzt gehen...' sagte sie ohne mich einmal anzusehen.Ich nickte und wollte mich gerade abwenden, als mir ein kranker Gedanke kam. Ich drehte mich wieder zu ihr.
'Darf ich dich etwas fragen?......' setzte ich an. Sie drehte sich zu mir und sah mich erwartungsvoll an. Ich atmete tief ein und nahm meinen ganzen Mut zusammen.'Du hast gesagt, dass du mich......' ich brach ab. Was sollte ich sagen? Dass du mich LIEBST? Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihr Atmen ging ungleichmäßig.Sie hatte verstanden.
'Wie lange schon?' fragte ich etwas leise. Sie sah zu Boden und wischte sich mit den Ärmel über das Gesicht. Ein Schluchzen setzte ein. Ich konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, aber ich musste es wissen. Als sie mir immer noch nicht antwortete drehte ich mich weg und ging auf meinen Wagen zu.
'Jack!' ertönte ihre weinerliche Stimme. Ich drehte mich zu ihr. Sie weinte. Mit einer Hand hielt sie sich am Geländer fest und mit der anderen formte sie eine Faust, die sie sich an den Oberschenkel drückte.
'Ich....LIEBE DICH....' sagte sie schluchzend. Ich konnte meine Gefühle nicht beschreiben. Mitleid? Erleichterung? Freude? Quatsch, letzteres war Unsinn.
'Ich liebe dich schon seit dem ich dich kenne....' rief sie mir zu. Ich fühlte mich taub. Ich konnte meinen Körper nicht spüren.
'Ich Liebe dich so sehr..:' wiederholte sie noch mal und glitt am Geländer hinunter. Sie hockte am Boden und weinte.
Ich stand nur da und sah ihr zu. Ich machte einen Schritt auf sie zu. Ich wollte nicht dass sie weinte. Wenn sie weinte, dann brach es mir das Herz.
'Verschwinde, Jack!' rief sie und hielt eine Hand ausgestreckt um mich abzuhalten.'Bitte! Mach es mir nicht schwer genug....'sagte sie und automatisch trat ich einen Schritt zurück.
'Verschwinde!' reif sie nochmal. Ich konnte das nicht ertragen. Ich war so aufgewühlt, dass ich einfach zu meinem Wagen rannte und davon fuhr.







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