If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 09.05.2009




In den nächsten Wochen blieb ich zu Hause. Es war todlangweilig. Megan musste arbeiten. Tante Hillary und Jerry waren immer zusammen und holten die Zeit auf, die sie verschwendet hatten. Ich saß vor dem Flimmerkasten und machte es mir mit Chips gemütlich. Ich hatte bestimmt schon ein paar Pfund zugenommen. Es war schrecklich nicht gehen zu können. Man ist gefesselt und kann sich nicht bewegen. Naja, es waren drei Wochen vergangen seitdem ich Jack das letzte Mal gesehen hatte. Ich musste immer an ihn denken. Ich konnte ihn einfach nicht vergessen und das schreckliche war, dass er selbst in meinen Träumen Gabrielle bei sich hatte. Manchmal stand ich nachts auf und weinte durch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Jack bald einer anderen gehören würde. Das machte mich verrückt. Ich redete nicht mehr viel. Ich hatte überhaupt nichts mehr zu sagen. Tante Hillary und Jerry wollten heiraten sobald ich wieder fit war. Und Megan? Megan gab sich Mühe nicht die ganze Zeit von Jack zu reden. Ich saß eines Tages allein zu Hause und las gerade in einem Buch, als das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer und legte ihn mir ans Ohr.
'Ja?' fragte ich.
'Rose!' sagte eine raue Stimme am anderen Ende.
Ich schluckte. Meine Hände fingen an zu zittern.
'Du kannst nicht glauben was ich gerade beobachte!' sagte der Psychopath mit einem bemitleidenden Ausdruck.
Ich sagte nichts.
'Ich sitze gerade bei Dainties und rate mal wer vier Tische weiter sitzt?' flüsterte er.
Ich atmete nicht. Es war ganz still. Ich wartete.
'Es ist Jack und gegenüber sitzt Gabrielle Regan.' sagte er und kicherte. Ich spürte einen dicken Kloß im Hals. Woher kannte er alle ? Wie konnte ich nur zulassen, dass er in mein Leben drang?
'Sie lügen.' sagte ich. Er brach ab und wurde ernster.
'Dann hör mal gut her....' sagte er und im nächsten Moment hörte ich Jacks sanfte Stimme. Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich hatte ihn so sehr vermisst.
'...dein Vater soll mich nicht falsch verstehen, aber ich-....' dann war Gabrielles Lachen zu hören. Ich stockte. Er sollte meinen Freunden vom Leib bleiben.
'Lass sie in Ruhe!' rief ich in den Hörer. Er kicherte wieder.
'Weißt du was Jack in der Hand hält? Willst du es wissen?' fragte er gierig.
'Nein!' sagte ich wütend.
'Es ist eine kleine rote Schachtel..' sagte er langsam. Ich spürte die Wut in mir. Ich wollte es nicht wissen.
'Halt deine Klappe! Lass mich verdammt nochmal in Ruhe! Ich lege jetzt auf...' schrie ich.Er lachte wieder.
'Wir wissen beide, dass du nicht den Mumm dazu hast, da du weißt was passieren wird!'
antwortete er ruhig.
Ich schnaubte und grub meine Hand in meinen gesunden Oberschenkel.
'Was willst du jetzt?' fragte ich.
'Nichts. Ich will dich bloß auf dem neuesten Stand halten. Warte mal-' sagte er lachend und brach ab. Nach zehn Sekunden war er wieder dran und seufzte.
'Rate mal, was sie jetzt machen: Dein Freund steckt Miss Sunshine einen Ring an den Finger. Das musst du sehen, was für ein Klunker...' sagte er leise im Flüsterton. Ich schloss die Augen. Warum musste er mich mit dem konfrontieren, was ich nie wissen und erfahren wollte. Meine Augen brannten. Ich versuchte gleichmäßig zu atmen. Der Mann für den ich bereit war zu sterben war im Moment dabei einer Frau einen Antrag zu machen! Was für ein Schicksal war das? Was für ein Leben war das? Warum hatte Gott mich erschaffen wenn ich sowieso nur leiden musste, wenn ich doch soweiso nie glücklich sein konnte?
'Bitte...Bitte...Lass sie in Ruhe...' wimmerte ich. Er schwieg eine ganze Zeit lang.
'Warum, Rose? Erkläre mir weshalb du dich so verhälst. Dein Leben hat einen ganz anderen Lauf geschlagen und du drehst dich auch um. Du gibst auf, Rose. Du gibst auf ohne an das Ende zu gelangen...' sagte er. Ich wusste, dass er mit jedem Wort recht hatte.
'Ich bin dein Freund. Ich sage dir nur die Wahrheit. Es ist ein Recht komisches Gefühl, weißt du. Wenn ich an Jacks Stelle wäre, hätte ich mich für dich entschieden. Weißt du warum?' fragte er. Ich sagte nichts. Ich wollte es nicht wissen. Ich schluchzte nur und ich wusste dass er mich hören konnte.
'Weil du so einzigartig bist. Ich werde dir das geben was du verdient hast...' sagte er und legte auf. Ich saß in vollkommener Stille da und weinte. Was sollte ich bloß machen? Was? ....

Ein paar Wochen später, war ich endlich so weit, dass ich wieder halbwegs gehen konnte.Ich sollte von Jerry aus noch etwas zu Hause bleiben, aber ich wollte sofort an die Arbeit. Ich hatte meine Arbeit sehr vermisst. Megan fuhr uns an einem Donnerstag Morgen zur Arbeit. Sie erzählte mir was ich so verpasst hatte. Arthur machte ihr das Leben in der Pathologie schwer. Was man über Clark nicht sagen konnte, da er sehr erfolgreich arbeitete. Catherine Benett war bei uns als so genannte 'Anwältin' tätig.
'Wozu brauchen wir eine Anwältin?' fragte ich. Sie zuckte mit den Achseln.'Sunnyboy Benett meint, dass er jeder Abteilung einen Anwalt oder eine Anwältin
zuschicken wird.' Ich kicherte. Sie nannte unseren neuen Direktor Sunnyboy.
Als wir endlich oben angekommen waren, grüßten mich alle und umringten meinen Tisch. Nach einem Kaffee verteilten sie sich wieder und setzten ihre Arbeit fort. Ich kontrollierte soeben die Schubladen meines Tisches, als Catherine Benett sich vor meinem Tisch stellte.'Schön, dass es ihnen wieder gut ergeht.' sagte sie. Ich lächelte und bedankte mich.Sie hielt mir eine schwarze Mappe hin, die ich entgegenahm.
'Könntest du das bitte unterschreiben?' fragte sie. Ich sehr verwirrt zu ihr auf.
'Ich?' fragte ich nochmal.
'Ja, du.' sagte sie. 'Aber, Jack muss doch..' setzte ich an. Sie dah zu seinem Tisch und verzog das Gesicht.
'Er ist schon seit Tagen nicht aufgekreuzt. Ich konnte ihn auch nicht erreichen. Und da du die Ansprüche auf eine Autorität in diesem Team als nächstbeste erfüllt hast, musst du unterschreiben.' sagte sie schnell. Ich blinzelte ein paar Mal.
'Ich bin aber kein Special-Agent...' setzte ich wieder an. Sie lächelte.
'Jetzt schon.' sagte sie. Ich sah ihr erstaunt nach als sie zu ihrem großen Tisch am Ende des Raumes ging. Isabelle kam zu mir und setzte sich auf die Kante meines Tisches.
'Mr. Benett hat gesagt, dass jedes Team über zwei Special-Agents zu verfügen hat. Er hat jeweils die Vertreter ernannt. Bei uns bist du das.' dann stockte sie und kicherte. 'Wobei sich Mike Anderson so sehr darauf gefreut hatte.' fügte sie hinzu und ging wieder. Ich starrte auf die Mappe in meiner Hand. Ich konnte es nicht glauben. Ich war nun offiziell zum Special-Agent ernannt worden. Mein größter Traum war wahr geworden. Ich machte Freudensprünge in meinen Gedanken. Dann ließ ich die Mappe sinken und dachte einen Augenblick nach. Das bedeutete, dass ich nun mehr Verantwortung zu tragen hatte. Ich musste meine Aufgaben gut erfüllen. Dann nahm ich den Füllhalter zur Hand und unterschrieb das Dokument. Ich lächelte stolz. Jack Daymond würde sich ganz schön ärgern....







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