If you Disappoint me....

Autor: RaggioDiSol
veröffentlicht am: 25.04.2009




Mit einem überglücklichen, doch nahezu traurigen Gefühl parkte ich in die Einfahrt von Daniels Haus. Ich ging zur Tür und bevor ich klopfte betete ich inständig, dass er mich verstehen würde und, dass ich ihm nicht zu sehr weh tat. Dann klopfte ich drei Mal an und wartete. Dann öffnete er endlich die Tür und sah mich plötzlich mit einem erschrockenen Blick an.
'Amanda,..' sagte er leise. Ich versuchte zu Lächeln.
'Hallo, Daniel. Können wir kurz reden ?' fragte ich.
'Ich....' stotterte er.
'Es dauert nicht lange wirklich..' sagte ich und ging hinein. Er ging neben mir her. Ich spürte dass er nervös war.
'Amanda, können wir nicht wann andermal....?' sagte er.
Ich schüttelte den Kopf.
'Es ist wichtig. Es geht um uns...' sagte ich leise. Er sah zu der Treppe die in das erste Obergeschoss führte.
'Amanda,...' sagte er leise.
'Nein, hör zu. Ich kann das nicht, ich hab alles versucht aber, ich kann..' setzte ich an, doch wurde von einer zerbrechlichen Frauenstimme unterbrochen.
'Daniel?' fragte sie. Ich drehte mich um und sah zu der Treppe, vor der Daniel so sehr Angst gehabt hatte. Dort stand Daniels Frau, im Bademantel. Zuerst nahm ich ihren runden Bauch gar nicht war, doch als ich genauer hinsah wurde mir klar, dass sie schwanger war....'Maddy...'sagte er. Ich sah zu ihm. Er senkte den Blick. Ich spürte Wut und Schadenfreude zugleich. Er hatte sich mittlerweile selber einen Grund zugelegt, sich von mir zu trennen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war wie versteinert und sah von Seiner Frau Maddy zu ihm. Ihre Beziehung hatte vor langer Zeit nachgegeben, doch anscheinend war es Maddys Bauch, der alles geändert hatte. Sie kam vorsichtig die Treppe hinunter. Er ging zu ihr und sie hielt ihm am Arm. Er stützte sie. So vorsichtig und zerbrechlich wie sie war. Ich musste plötzlich Lächeln. Ich freute mich doch mehr, statt aufgebracht zu sein. Sie sah mich an und ihre blauen Augen leuchteten auf. Ihr goldblondes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
'Amanda, was machst du denn hier?' fragte sie und lächelte. Ich sah von Daniel, der immer noch zu Boden sah zu ihr und dann lächelte ich auch.
'Ach, weißt du Maddy ich hab mein Handy verloren und ich dachte vielleicht hab ich es in der Praxis vergessen. Daniel, hast du es gefunden?'. Ich versuchte es realistisch rüber kommen zu lassen. Ich wollte nicht, dass sie etwas erfährt, Daniel wohl auch nicht. Sie hatte ihren Mann wiedergewonnen und dazu hatte ihnen der Herr ein Baby geschenkt, ihre Familie war nun vollkommen. Ich konnte das nicht zerstören. Nein ich konnte meine Wut nicht an ihr auslassen. All das was ich in meinen Jahren des Alleinseins gelernt hatte war, dass das Glück und die Freude anderer wichtiger ist als das eigene. Es stimmte. Mir bedeutete es mehr, wenn sie glücklich war, statt, dass ich Daniel hätte bloßstellen können. Ich hatte nie daran gedacht jemandem weh zutun. Das konnte ich niemals machen. Noch während sie Daniel an sah und auf seine Antwort wartete führte ich meine Hand langsam in meine Tasche. Klappte mein Handy langsam auf und stellte es auf Lautlos.
'Nein, leider nicht. Ich frage Sue und Rachel. Wenn ich es finden sollte, bringe ich es dir.' sagte er. Ich nickte.
'Danke, es reicht auch, wenn du bei mir zu Hause eine Nachricht hinterlässt. Ich komme schon selber um es abzuholen. Du musst bei Maddy bleiben.' sagte ich um mein Argument zu verstärken. Er nickte und Maddy lächelte glücklich. Dann setzte er sie vorsichtig auf die Couch.
'Naja, ich muss dann auch wieder los.' sagte ich schnell. Maddy sah mich an.
'Ich hab gehört Hillary ist wieder da?' fragte sie. Ich lächelte.
'Ja, das ist sie.' antwortete ich seufzend. Sie nickte und freute sich plötzlich. Es tat gut zu sehen, dass sie sich für meine kleine Familie interssierte. Sie hatte Hillary in den jahren davor kennengelernt und waren gut befreundet.
'Wie lange bleibt sie?' fragte sie neugierig. Ich überlegte kurz.
'Mehr als drei Monate. Kommt drauf an wie es drüben in Arizona läuft. Du weißt schon das Restaurant und so..' antwortete ich.
Sie nickte bedenklich.
'Ich würde sie gerne besuchen kommen, aber...' flüsterte sie traurig. Ich hatte plötzlich ein komisches Gefühl. Eine Mischung aus Freude und Mitleid.
'Wir werden dich des öfteren besuchen. Ich verspreche es dir.' sagte ich aufmunternd und drückte ihre Hand. Ihr strahlendes Lächeln tauchte wieder auf und sie drückte auch meine Hand.
'Versprochen?' fragte sie.'Versprochen.' antwortete ich. Dann stand ich auf und sah auf meine Uhr.'Ich geh dann mal. Bis bald, Maddy.'
'Aufwiedersehen, Amanda.' rief sie mir hinterher. Daniel legte ihr ein Kissen hinter den Rücken und folgte mir anschließend zur Tür. Ich öffnete sie und trat auf die Veranda. Ich blieb kurz stehen. Dann kam auch er raus und zog die Tür hinter sich zu. Er sah zu Boden. Ich lief umher.
'Wievielter Monat?' fragte ich nervös.
'Siebter.' antwortete er leise. Ich sah ihn erschrocken an.
'Wo war sie so lange? Du hättest bei ihr sein müssen. Sieh sie dir doch mal an. Sie hätte nicht so fertig ausgesehen, wenn du von Anfang an bei ihr gewesen wärst.' sagte ich wütend. Er hob den Blick und sah mich irritiert an. Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.'Du bist nicht sauer, weil meine Frau wieder zurück ist und schwanger ist und wir bald ein Baby erwarten. Doch bist du aufgebracht, weil ich nicht bei ihr war sondern bei dir?' fragte er zögernd.
'Herr Gott! Ja!' rief ich. Er schüttelte den Kopf immer noch.
'Du bist unglaublich...' flüsterte er.
'Was?' fragte ich verwirrt.
'Jede andere Frau hätte mich bloßgestellt mich angeschrien und ihr alles erklärt. Doch du...du hast es auf dich zu kommen lassen. Du hast es akzeptiert und versucht ihre Gefühle zu respektieren. Du bist eine so....fantastischer Mensch.' sagte er leise.
Ich überhörte seine Bemerkung. Quatsch, dachte ich. Jede andere hätte das selbe getan. Doch so was konnte ich nicht mit einem Psychiater ausdiskutieren.
'Antworte auf meine Frage von vorhin: Wo war sie solange? Wieso hast du nicht Bescheid gewusst?' fragte ich nervös. Er atmete tief ein und steckte sich die Hände in die Hosentaschen.
'Sie war auf Hawaii. Bei ihrer Cousine Lilly. Sie hat mir erzählt, dass sie erst abtreiben wollte, doch es nicht getan hat, weil sie wusste, dass sie es bereuen würde.
Sie hat mir nichts erzählt, da sie dachte ich wolle sie nicht mehr sehen und so. Sie hat es sieben verdammte Monate auf Hawaii ausgehalten und letztendlich hat Lilly bei mir angerufen. Sie hat mir alles erzählt. Da hab ich sie angerufen und ihr gesagt, das...' er stockte und sah verschämt zu Boden.
'Dass...' half ich ihm auf die Sprünge. Er schloss die Augen und antwortete mir.
'Dass sie zu mir zurück kommen soll. Dass ich sie noch liebe. Dass wir eine Familie sind und das es schwachsinnig war von ihr zu denken, ich würde sie und das Baby nicht haben wollen.' sagte er in einem Atemzug. Dann öffnete er die Augen und sah mich traurig an. Ich wusste was er dachte, er dachte ich würde ausrasten oder so. Nein, ich war stolz auf ihn. Sehr stolz sogar. Ich lächelte und ging zu ihm. Dann stellte ich mich auf die Fußspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Er sah mich verwirrt an. Ich lächelte.
'Ich bin stolz auf dich.' sagte ich. Er lächelte langsam. Ich freute mich zu sehen, dass es ihm gut ging.
'Weshalb bist du eigentlich gekommen?' fragte er. Ich sah verschämt zu Boden. Dann drehte ich ihm den Rücken zu.
'Weißt du, ich wollte dir etwas sagen.' flüsterte ich. Er kam zu mir und legte mir beide Hände auf die Schultern und drehte mich zu sich.
'Was?' fragte er neugierig. Ich sah ihm in die Augen. Ich war Gott dankbar, dass ich nicht diejenige war, die dieser Beziehung ein Ende setzen musste. Doch war ich ihm eine Erklärung schuldig. Ich wollte dass er es dennoch wusste. Ich wollte später wieder zu ihm kommen können und mit ihm als eine Freundin reden können.
'Ich bin eigentlich hergekommen um dir zu sagen, dass ich diese Beziehung nicht
weiterführen kann.' flüsterte ich. Er sah mich ruhig an. Ich spürte, dass er sich entspannte und deshalb entspannte ich mich auch und konnte ruhiger reden.
'Ich wollte dir sagen, dass ich dich nicht verletzen will. Doch ich habe mich verliebt, Daniel. Ja, wahrhaftig so ist es. Eigentlich habe ich mich schon vorher verliebt, doch ich habe es nicht so ernst genommen. Doch heute wurde mir klar Daniel, dass ich ich liebe. Über alles. Ich würde für ihn alles tun. Alles.' Ich nahm seine Hand in emine und legte sie entschuldigend an mein Gesicht. Dann küsste ich seine Handinnenfläche und sah zu ihm auf. Er strich mir mit der anderen Hand über das Haar.
'Es ist Jack, hab ich recht?' fragte er plötzlich monoton. Ich ließ seine Hand sinken und sah ihn erschrocken an.
'Ich habe es gemerkt. Schon damals, als wir bei Gabrielle waren. Die Art wie du ihn angesehen hast, hat mich sehr verwirrt. Ich wusste es von Anfang an. Ich habe darauf gewartet, dass du dich traust diesen schritt zu machen und zu deinen Gefühlen zu stehen. Jetzt bin ich auch stolz auf dich. Ich habe dich trotzdem geliebt und wollte meine Chance dennoch nutzen. Ich muss zugeben du bist ein sehr starkes Mädchen, Amanda.' Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. Ich seufzte.
'Was soll ich nur machen....' flüsterte ich. Er hob mein Gesicht an und sah mir tief in die Augen.
'Sag es ihm.' sagte er leise.'Du musst es ihm sagen. Eine Person hat das Recht darauf zu wissen von wem sie begehrt wird um der anderen Person nicht das Herz zu brechen. Sag es ihm.' ich schüttelte den Kopf.
'Was wenn er lacht? Was wenn er sagt, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe und dass er Gabrielle liebt....?' flüsterte ich aufgeregt und meine Augen brannten schon. Ich vergrub das Gesicht in den Händen. Er nahm mich in die Arme.
'Das wird er nicht. Wenn du dich in Jack Daymond verliebt hast, dann hat dies auch seinen Grund. Tue es. Nur für dich selber. Ach was red ich da, du tust doch nie was für dich....Tu es für deine Mutter. Sie wünscht sich bestimmt, dass du jemanden findest, der dich so sehr liebt.' sagte er aufmunternd. Ich schloss die Augen um zu verhindern, dass mir die Tränen runter kullerten. Ich sah zu ihm auf und lächelte.
'Danke...' flüsterte ich. Er nickte, dann ging ich die drei Stufen hinunter und stieg in meinen Wagen. Ich fuhr zurück zum East River. Wie sehr ich diesen Ort doch liebte. Ich lehnte mich über das Geländer und sah über das Wasser. Ja, ich würde es ihm sagen. Ich hatte so sehr Angst vor seiner Reaktion. Aber ich musste es ihm sagen. Und wenn mich doch nicht haben will, dann würde ich ihn einfach fragen, dass er es niemandem sagt. Ich hatte auch einen Stolz, auf den konnte man nicht herumtrampeln. Ich blieb noch ein paar Minuten lang dort, dann fuhr ich auch schon wieder zum Quartier. Ich betrat den großen Arbeitsraum meines Teams und setzte mich an meinen Tisch. Plötzlich fiel mir auf, dass ich ganz allein war. Fast, bis auf Logan Farell war niemand da. Ich sah mich um. Der große Raum wirkte so düster. Ich ging zu Logan, der an der großen Pinnwand stand und ein paar Namen eintrug.
'Logan?' fragte ich. Er sah kurz über die Schulter und lächelte.
'Hi, Amanda.' sagte er. Ich nickte.
'Sag mal, wo sind denn alle?' fragte ich.
'Oh, die sind unten in Saal 8. Wir haben einen neuen Direktor bekommen. Außerdem hat er neue Agents mit gebracht. Qualifizierte Agents...'antwortete er. Ich runzelte die Stirn.'Er hat neue Agents mitgebracht? Schon so früh?' fragte ich mich selber. Er zuckte mit den Achseln und setzte seine Arbeit fort. Ich ging zu meinem Tisch. Ich musste da hin. Ich wollte unseren neuen Direktor sehen. Ich ging zum Aufzug und machte mich auf den Weg zu Saal 8. Die große Tür stand offen. War klar, falls jemand zu spät kommt.
Ich betrat den großen Raum. Er war überfüllt. Kein wunder dass es der größte Saal war. Fast das ganze FBI hatte sich hier versammelt. Auf dem Podest standen....







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